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LowBeats WeinPanel Vol.1: 7 Weißweine bis 15 Euro

Das von Lackner ersonnene Punktesystem sah vor, dass jeder Teilnehmer nur 8 Punkte vergeben konnte. Dieses System ist nicht ganz fair, pointiert aber die Ergebnisse.

Welcher Korken ist der richtige?

Für fast alle Panel-Teilnehmer erstaunlich: Sechs von sieben Weinen (einzige Ausnahme: der Loersch Riesling von den Devon-Terrassen) hatten einen Drehverschluss. Lackner ist großer Drehverschluss-Befürworter.

Echter Naturkork birgt immer die Gefahr, dass der Wein „korkt“, wobei der korkige Geschmack von Bakterien verursacht wird, die theoretisch auch bei Weinen mit Alternativverschlüssen vorkommen können. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr viel geringer.

Gummi- oder Plastik-Lösungen haben immer den Nachteil, so Lackner, dass im Verschluss zwangsweise Weichmacher sind, die logischer Weise in den Wein diffundieren.

Das gilt auch für Glasverschlüsse, die in der Regel die Flasche mit einem elastischen Silikonring abdichten.

Insofern ist, will man die Weine nicht extrem lange liegen lassen, der simple Schraubverschluss tatsächlich der beste.

LowBeats WeinPanel Vol.1: Die Gewinner

Star des Abends war keineswegs der teuerste der sieben Weine, sondern der einzige feinherbe Wein, der Loersch Riesling vom Dhroner Hofberg.

Und das Ranking hatte keineswegs etwas mit dem Preis zu tun; der günstigste Wein, der Weißburgunder von Bauer, kam auf einen beachtlichen vierten Platz und hängte den nachfolgenden, sehr viel teureren Grünen Veltliner um viele Punkte ab.

Zwei Weine fielen etwas durch den Rost, beziehungsweise schnitten schlechter ab, als im Vorfeld erwartet: der Grüne Veltliner von Nothnagl und der Sauvignon Blanc von Kiss.

Bei beiden darf unterstellt werden, dass sie noch zu jung waren. Dazu unser Sommelier und LowBeats WeinPanel-Experte Peter Lackner: „Die meisten Weine werden hierzulande viel zu jung getrunken.“

Loersch Riesling Dhroner Hofberg 2014

Das Label des Weingut Loersch
Dezentes Label, aber vollmundiger Geschmack: der feinherbe Riesling vom Weingut Loersch ist unser Gewinnerwein und kostet pro Flasche 9,90 Euro (Foto: H. Biermann)

Unser Gewinnerwein. Vielleicht, weil der geschickte Wein-Demonstrant Peter Lackner ihn als letzten der sieben wählte, vielleicht, weil er als einziger nicht „trocken“ ausgebaut ist und als „feinherber“ Tropfen absolut mehrheitsfähig ist.

Der Loersch Riesling Dhroner Hofberg 2014 hatte als einziger in der Runde keine Widersacher und am Ende auch die meisten Punkte auf der Liste (13 von insgesamt 56).

Vor dem Hintergrund des Preises von nicht einmal 10 Euro war die Runde fast euphorisch über die Entdeckung. Peter Lackner natürlich nicht; er wusste ja, welches Schätzchen er uns da kredenzt hatte.

Die Meinung war bei allen die gleiche: Davon könnte man den Abend noch einiges trinken …

Die Beschreibung des Rieslings vom Weinhaus Laume

Beschreibung Loersch Riesling Dhroner Hofberg 2014

Beschreibung –  Notizen & Ergebnisse des LowBeats WeinPanels:

1.) optische Prüfung
sehr hell, wenig Farbe, zieht lange Schlieren

2.) olfaktorische Prüfung (Geruch)
Leichte Hefe, leicht rauchig, beerig

3.) Geschmack
Sehr angenehm, süß rund ausgewogen
Säure, Süße: Riesling guter Nachhall, sehr fein

Loersch Riesling Dhroner Hofberg 2014
2016/08
Test-Ergebnis: 5,0
ÜBERRAGEND

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Fantastischer feinherber Weißwein
Ausgewogenes Süße/Säure-Verhältnis
Sehr günstig

Winzer:
Weingut Loersch
Tannenweg 11
54340 Zummethöhe/Leiwen
www.weingut-loersch.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Loersch Kabinett Riesling Drohner Hofberg 2014: 9,90 Euro
Es gibt den Loersch Riesling Dhroner Hofberg 2014 natürlich an mehreren Stellen, aber auch im Weinhaus Laume



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Loersch Riesling Devon-Terrassen 2014

Seite 4     Bauer Weißburgunder Wagram 2015, Nothnagl Grüner Veltliner Smaragd 2015 Setzberg
Seite 5     Winzerhof Kiss Sauvignon Blanc 2015, Bauer Roter Veltliner Wagramterrassen 2015

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.