de
Der Senkrecht-Plattenspieler Pro-Ject VT-EL auf der HIGH END 2016
Der Senkrecht-Plattenspieler Pro-Ject VT-EL ist ein echter Hingucker. Mit vormontiertem MM-Abtaster kostet er 315 Euro (Foto: R. Vogt)

Pro-Ject VT-EL: Senkrecht-Plattenspieler für 315 €

Wenn es ein Hersteller verstanden hat, Plattenspieler mit Anspruch für wenig Geld anzubieten, dann ist es Pro-Ject. Man könnte sogar sagen, das österreichisch-tschechische Unternehmen habe entscheidenden Anteil an dem Wiederaufkommen der analogen Technik, weil Pro-Ject seit Beginn der 1990er Jahre unbeirrbar an günstigen Plattenspielern festhielt. Auf der HIGH END 2016 überrascht Pro-Ject gleich mit zwei erstaunlichen Neuheiten. Erstaunlich weshalb? Zum einen, weil der Pro-Ject VT-EL ein Vertreter der raren Senkrecht-Plattenspieler ist. Und zum anderen, weil der Pro-Ject The Classic aussieht wie ein Linn LP 12 der ersten Jahre, aber lediglich 1.000 Euro kostet. Und zwar inklusive Ortofon-Tonabnehmer.

Die LP12-Optik folgt der Funktion: Pro-Ject The Classic ist tatsächlich ein Subchassis-Laufwerk, dessen Chassis über verschiedene Gummi-Kugeln vom Untergrund entkoppelt ist. Man darf also die von Subchassis-Laufwerken bekannte Laufruhe erwarten. Uns jedenfalls erschien der Pro-Ject The Classic so attraktiv, dass wir umgehend ein Testmodell orderten.

Vorwärts Zurück
Der Pro-Ject Classic mit Ortofon MM-Tonabnehmer
Der Pro-Ject Classic wird mit vormontiertem Ortofon-Tonabnehmer ausgeliefert (Foto: R. Vogt)
Das Oberteil des Pro-Ject Classic
Die obere Platte mit dem aufgesetzten Tonarm hat keinen Kontakt zur Zarge (Foto: H. Biermann)
Das Subchassis des Pro-Ject Classic
Die Grundplatte mit aufmontiertem Tonarm ist über sechs eingelassene Gummikugeln vom Untergrund entkoppelt. (Foto: H. Biermann)
Vorwärts Zurück

Der zweite, fast noch erstaunlichere Plattenspieler ist der Pro-Ject VT-EL. Nicht, dass es sich hierbei um einen herausragend guten, audiophilen oder sonstwie highendigen Plattenspieler handelte – aber um einen der ganz wenigen, die senkrecht stehend oder an der Wand hängend spielen können.

Die Idee ist nicht ganz neu, aber von Pro-Ject wie üblich schlau und günstig umgesetzt. Allein die Frage, die der Auflagedruck des Tonarms auf die Platte bei senkrechter Spielweise umgesetzt wird, ist nicht trivial: Das Ganze wird über eine Feder eingestellt. Und natürlich ist der VT-EL ein Komplettangebot mit vormontiertem Ortofon-Abtaster.

Auf der Messe konnten wir den VT-EL nicht hören – da war er nur ausgestellt. Aber wir versuchen selbstredend, schnell ein Testmuster zu bekommen. Wenn er LPs mit auch optisch attraktivem Label abspielt, sieht das nämlich richtig klasse aus.

Vorwärts Zurück
ATR-Produktmanager Michael Nothnagel
Michael Nothnagel. Produktmanager bei ATR, zeigt den Aufrechtplattenspieler VT-EL (Foto: H. Biermann)
Pro-Ject VT-EL aufrecht
Der Pro-Ject VT-EL spielt aufrecht stehend oder an der Wand hängend. Der Auflagedruck entsteht durch eine Feder, die den Tonarm dezent auf die Platte zieht (Foto: H. Biermann)
Das Chassis des Pro-Ject VT-EL
Das Chassis des Pro-Ject VT-EL ist vergleichsweise simpel gestrickt – eine gefräste MDF-Platte. Aber die vertikale Spielweise erfordert natürlich stärkere Lager und viel Gehirnschmalz, damit alles reibungslos läuft. Außerdem kostet der VT-EL auch nur faire 315 Euro (Foto: H. Biermann)
Vorwärts Zurück

Mehr zum Thema auf LowBeats TV:
LowBeats packt aus: Pro-Ject The Classic

Und hier der Test:
Test Pro-Ject The Classic – ein LP für 1.000 Euro

Weitere Informationen zu Pro-Ject unter www.audiotra.de

Autor: Holger Biermann

Avatar-Foto
Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.