Erst 12 Jahre alt und trotzdem die Mutter aller Audio-Messen: Als gäbe es diesen Event schon seit Jahrzehnten. Das Hotel hat eindeutig schon bessere Zeiten gesehen und auch die Besucher sind fast alle vor 1968 geboren, zudem überwiegend männlich, viele mit Bart und nur wenige wirklich schlank. Trotzdem oder vielleicht sogar deshalb gilt das Rocky Mountain Audio Fest (RMAF) als die lustigste Veranstaltung dieser Art und Größe. Das RMFA bewahrt die an sich schöne Tradition, sich auf HiFi-Messen mit viel Zeit Neues wie Altbekanntes intensiv anzuhören, mit den Anbietern fachzusimpeln und Gleichgesinnte zu treffen. Und hier in Denver ist auch die Dichte der absurden Anlagen (in Kleinstauflage erstelltes High End für größere sechsstellige Dollar-Summen) besonders hoch. Und die Vorführer- meist bärtig natürlich – wirken ziemlich ungerührt beim Nennen der Preise (die wir übrigens in Dollar belassen haben). Im Folgenden haben wir eine kleine Dia-Show bemerkenswerter Komponenten oder Ketten zusammengestellt.
Die Verstärker auf dem Rocky Mountain Audio Fest
Gern gesehen und genommen (und offenkundig auch gehört) werden hier Röhren – vorzugsweise als Mono-Block. Trotzdem haben sie in der Regel zu wenig Leistung, um die angeschlossenen, ja meist hoch ambitionierten Lautsprecher angemessen zu treiben …
Wie schon gesagt: Es geht hier sehr ungezwungen zu und nicht jede Kombination ist wirklich ernst zu nehmen. Aber es gab neben den üblichen Komplettausfällen auch einige echt gut klingende Ketten in Denver.
Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.