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Der Koax der Tannoy Canterbury GR
Der 38 Zentimeter große Dual Concentric Koaxialtreiber ist das Zentralorgan der Tannoy Canterbury. In der aktuellen Golden Reference (GR-) Ausführung kosten die sehr royal wirkenden Lautsprecher 25.500 Euro pro Paar (Foto: S. Herx)

Tannoy Canterbury GR: der Exklusivtest

Im Laufe meiner Testerzeit habe ich viele Anläufe genommen, um Lautsprecher der Tannoy Prestige Serie zu hören, testen, beurteilen zu können. Meine Faszination für diese Schallwandler war immer da, weil sie so etwas herrlich Archaisches haben: Hochtonhorn, Papiermembran, Punktschallquelle und alles in einem Design, das einem Tonmöbel im Buckingham-Palast gut zu Gesicht stünde. Großartig. Aber das Eigentliche, das bekam ich von ihnen nicht: Es fehlte mir immer an Auflösung, an Eleganz und Natürlichkeit im Klang. Und doch schwärmen ja so viele Menschen davon – ein Mysterium. Des Rätsels Lösung kam erst jetzt mit dem vorliegenden Test. Doch bevor ich hören durfte, wie umfassend diese Tannoy Canterbury GR (Gold Reference) alle positiven Vorurteile erfüllt, musste das gute Stück erst einmal in den LowBeats HiFi-Hörraum.

Tannoy Canterbury GR, Westminster GR, Kensington GR
Ganz schön stattlich und doch nur die zweitgrößte im Prestige-GR-Clan: Die Canterbury (Mitte) mit ihren 110 Zentimetern Bauhöhe wirkt neben der Westminster (links), die übrigens den gleichen 38 Zentimeter Dual Concentric Koaxialtreiber eingebaut hat, fast schon dezent (Foto: Tannoy)

Ein Lautsprecher, der aussieht wie die Kommode der Großtante – groß, breit (68cm), schwer (63,0 Kilo) – und dessen Frontbespannung erst zu lösen ist, wenn das arretierende Schloss mit einem vergoldeten Schlüssel geöffnet wird. Alles skurril, schottisch, liebenswürdig.

Tannoy ist auch die einzige, mir bekannte Lautsprechermarke, bei der Holzwachs zum Zubehör gehört; einfach, um das Furnier alle 2 – 3 Monate mal einzureiben und so die Farben frisch zu halten. Das ist nicht nur ein sehr schöner meditativer, haptischer Akt, es riecht auch echt ansprechend …

Die Tannoy Canterbury GR von vorn
Ein echt royales Musikmöbel im wohligen Nussbaum: Die Tannoy Canterbury GR hat für einen modernen Lautsprecher die eher seltenen Abmessungen von 110 x 68 x 48cm (H x B x T). Das Gehäuse besteht aus 2,5 cm starken, Nussbaum-furnierten Multiplex Platten, die Applikationen an Ecken & Kanten sind aus Massivholz (Foto: S. Herx)

Wenn man also den Schlüssel eingeführt und die Bespannung abgenommen hat, kommt das Herzstück einer jeden Tannoy Prestige zum Vorschein: der koaxiale Treiber, Dual Concentric genannt. Der macht im Falle der Tannoy Canterbury GR richtig was her: 38 Zentimeter im Durchmesser.

Das sind annähernd 800 Quadratzentimeter schwingende Fläche, eine Größe, die im HiFi sehr selten geworden ist. Der 15 Zoll (38 Zentimeter) Tieftöner ist quasi der 12-Zylinder des HiFi-Bereichs. Im Zentrum dieses beeindruckenden Treibers schimmert gülden das Messing des Hochtonhorns.

Nun ist die Konstruktion eines koaxialen Lautsprechersystems immer eine Herausforderung, weil ja der Hochtöner meistens inmitten der Tiefton-Schwingspule untergebracht wird. In der Regel werden deshalb klassische Hochtonkalotten mit Tiefmitteltönern von 13 – 20 Zentimetern Größe kombiniert. Ein Koax mit 38 Zentimeter Membran ist da nicht mehr Königs-, das ist schon Kaiserklasse.

Aber es gibt gar nicht wenige Stimmen, die sagen: „Das kann doch gar nicht gehen. Eine so große Fläche muss doch den Hochtonbereich modulieren.“ Im Grunde haben sie Recht, im Falle von Tannoy nicht ganz. Denn die Tannoy Akustiker wählten ja bewusst ein Horn, um den Hochtonbereich vergleichsweise gerichtet nach vorn abzustrahlen. Von den Schallwellen der Tiefmitteltonmembran werden diese Schallwellen also weniger behelligt oder verformt.

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Der Dual Concentric der Tannoy Canterbury GR
Das Hochtonhorn der Canterbury GR erscheint im Vergleich zum großen Tieftöner fast winzig. Gut zu sehen auch die fünfteilige Korbabdeckung aus Gold-schimmernden Druckguss. Dahinter befindet sich der eigentliche Korb, der den Dual Concentric mit zehn Gewindeschrauben in der Schallwand fest verankert (Foto: S. Herx)
Der Pepperpot des Tannoy Canterbury GR Dual Concentric
Der Blick ins Hochtonhorn zeigt die Besonderheit des „Pepperpot“ genannten Konstrukts: Ein vielfach gelochtes Gitter vor dem 52 Millimeter großen Mittelhochtontreiber. Der Pepperpot schützt die sensible Metallmembran und sorgt für eine optimierte Schallverteilung im Horn. Auch gut zu erkennen ist die Struktur der speziellen Papiermembran (Foto: S. Herx)
Der neue Dual Concentric der Tannoy Canterbury GR
Für die Golden Reference Serie wurde der Dual Concentric noch einmal überarbeitet. Das Mittelhochtonhorn sitzt wie üblich im Zentrum des Tieftöners und erfüllt somit alle Anforderungen einer Punktschallquelle. Die Schwingspule des Tieftöners misst 52 Millimeter – gerade genug, um Platz für das Horn zu lassen. Beide Schwingsysteme, also Tiefton und Mittelhochton, speisen sich aus einem Alnico-Magneten von großer Bauhöhe. Im Anschnitt ist auch gut die neue Doppelsicke der Tieftonmembran zu erkennen, die eine lineare Funktion in allen Auslenkungshöhen garantieren soll (Zeichnung: Tannoy)
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52 Millimeter misst die Mittelhochtonkalotte der Tannoy Canterbury GR im Durchmesser; sie ist also eher ein Mittel- als ein Hochtöner. Die Übergangsfrequenz zum Tieftöner liegt daher vergleichsweise tief: bei 1.100 Hertz. Und das ist gut so, denn die große Tieftonmembran tut sich mit bei der Wiedergabe der Mitten eher schwer …

Von Alnico Magneten, Erdung und Deep Cryogenic Treatment

Die Canterbury gibt es schon seit Ende der 1950 Jahre; die Vorgänger-Version mit dem Kürzel SE lief 2013 aus. Auf den ersten Blick unterscheiden sich Tannoy Canterbury GR und SE nicht sonderlich, doch beim zweiten Blick kommen doch einige Änderungen zum Vorschein.

Vor allem beim Allerheiligsten, dem 38 Zentimeter durchmessende Koaxialtreiber hat sich einiges getan: eine neue Papiermischung für die Tiefmitteltonmembran, ein neuer Schwingspulenträger (Mylar statt Pappe), und eine neue Sickenform. Tannoys Export Manager Martyn Nash gab dazu auf der Honkong Show 2014 ein erhellendes Interview (auf englisch natürlich), das ich euch hier nicht vorenthalten will – zum Interview hier klicken.

Und dann hat die Tannoy Canterbury GR – wie auch die meisten ihrer Vorgänger –  Alnico-Magneten. Alnico hat seinen guten Ruf aus den 50er und 60er Jahren (wo es öfter eingesetzt wurde), aber keineswegs nur Vorteile. Es ist vergleichsweise stoßempfindlich und verliert dann an Effizienz. Vor allem aber ist Alnico sehr teuer.

Tannoy ist der HiFi-Lautsprecherhersteller, der am intensivsten Alnico-Magneten einsetzt und somit auch die größte Erfahrung damit hat. Und die ist eindeutig: Eine Zeitlang verwendeten die Schotten klassische Magnete, um – klar –  Geld zu sparen.

Die Tannoy-Fans merkten das sofort und forderten „ihr“ Alnico zurück. Man sagt, dieses Magnet-Material würde etwas anders klirren als die üblichen Magnete. Wenn man es so ausdrücken möchte: Alnico ist die Röhre unter den Magneten.

Außerdem kann Alnico seine hohe Feldstärke sehr gerichtet abgeben; nur deshalb ist es möglich, dass der Alnico-Magnet der Canterbury GR sowohl die Schwingspule des Tief- als auch die des Mittelhochtöners antreibt. Es gibt übrigens einen eindeutigen Hinweis auf die Alnico-Bestückung eines Tannoy Dual Concentric: Immer dort wo ein Pepperpot im Horn sitzt, ist auch Alnico dahinter …

Einige Schlagworte müssen noch fallen: Zum Beispiel Deep Cryogenic Treatment. Bei diesem Prozess werden die Bauteile der Frequenzweiche langsam auf minus 190 Grad abgekühlt und ebenso langsam wieder aufgetaut. Wofür das gut sein soll? Dadurch werden Materialspannungen abgebaut. Was erst einmal etwas skurril klingt, funktioniert prima. Ich habe es mehrfach mit Tonabnehmern ausprobiert und da war die Wirkung jedes Mal eindeutig – positiv – hörbar. Und noch so ein Schlagwort: elektronische Erdung. Am (Metall-) Korb des Treibers sammeln sich Hochfrequenz- und Spannungspotenziale, die den Klang verschlechtern. Über ein Kabel ist der Korb mit dieser fünften Buchse verbunden. Legt man nun eine Verbindung (ein einfaches Lautsprecherkabel reicht vollkommen aus) zur Ground-Klemme des Verstärkers, werden diese Potenziale abgeführt. Das funktioniert auch richtig gut. So gut, dass ich mich immer frage, warum andere Hersteller nicht ebenfalls auf die Spannungsabfuhr setzen. An den Kosten kann es ja wohl nicht liegen.

Ein- und Aufstellung: so klingt die Tannoy Canterbury GR perfekt

Die Tannoy Canterbury GR ist einer jener Lautsprecher, der allergrößte Sorgfalt bei der Aufstellung erfordert. Zumindest einen absolut symmetrischen Abstand zum Hörer und eine genaue Einwinkelung: da hört man wirklich jedes Grad. Und man muss wirklich sehr genau in der Mitte sitzen, sonst zerfällt das Klangbild in Links und Rechts.

Ein bisschen schade ist auch, dass die Tannoy Canterbury GR bei ihrer doch stattlichen Höhe dennoch nicht hoch genug ist. Stellt man sie einfach auf, wie die Schotten sie erschaffen haben, ist das Klangbild immer einen Hauch zu niedrig. Hier würde sich ein kleines, vielleicht 15 – 20 Zentimeter hohes Podest empfehlen.

Die Konstruktion der Bassreflexkanäle erlaubt zwar fast beliebig viele verschiedene Einstellungen, weil das Auf- oder Zuziehen der Kanäle stufenlos möglich ist, doch im LowBeats HiFi-Hörraum war der Bass der Canterbury GR absolut kein Problem. Er war in allen Bassreflex-Zuständen immer sehr sauber und doch ausreichend satt und druckvoll. Da kann man herrlich experimentieren.

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Zubehör
In der Beipackkiste der Canterbury GR sind neben Holzwachs, Bedienungsanleitung und Schlüssel für die Abdeckung auch die Gegenstücke für die Spikes (in der unteren Hälfte) sowie ein kleines Holzstäbchen, mit dem man die Bassreflexkanäle auf- und zuschieben kann (Foro: S. Herx)
Die Bassreflexkanäle offen
Die Bassreflexkanäle der Canterbury GR ziehen sich über die gesamte Bauhöhe. Mit einem entsprechend kleinen Stift kann man die Kanäle variabel auf- oder zuziehen – mit allen dazwischen liegenden Teilschritten. Hier sind die Kanäle offen (maximale Tiefbassunterstützung (Foto: S. Herx)
Die Bassreflexkanäle geschlossen
Die Bassreflexkanäle der Canterbury GR im geschlossenen Zustand: Die Schlitze sind durch eine Holzplatte von innen zugezogen. In dieser Einstellung klingt die Tannoy recht schlank. Das ist vor allem für eine Position direkt vor der Wand sinnvoll. Aber manchmal macht es auch Sinn, zu mischen: links mehr zugezogen als rechts…? (Foto: S. Herx)
Hochtonanpassung
Über die eingesetzten Schrauben auf dem Bedienteil an der Front lässt sich der Hochtonpegel mehrstufig an Raumakustik und Geschmack anpassen (Foto: S. Herx)
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Die Canterbury hat einen hohen Wirkungsgrad von knapp unter 90 dB (1Watt/1Meter) und ist über weite Teile des Übertragungsbereichs ein 6-Ohm-Lautsprecher – eigentlich wie gemacht für Röhren. Aber die meisten Röhren-Verstärker können große Tieftonmembranen mit großem Gewicht und den entsprechend hohen Induktionen ihrer Schwingspule beim Zurückfedern (Gegen-EMKs) kaum unter Kontrolle halten.

Es gibt Ausnahmen, wie den extrem stabilen Octave V80 SE, der bei uns schon seit langem Referenzstatus hat. Überwiegend aber sind höchstwertige Transistor-Verstärker wohl die bessere Lösung für die Canterbury GR. Kollege Jürgen Schröder beispielsweise bevorzugte die sehr quirlige und kraftvolle SPL Vor-/Endstufenkombination Director + Performer s800, mir gefiel das atmosphärisch Großzügigere der Octave etwas besser.

Die Canterbury GR im Hörtest

Aber gleich mit welchem (guten) Verstärker: Die Tannoy Canterbury GR klang vom Start weg überragend. Der Vertrieb TAD Audio GmbH hatte sie wohlwissentlich über vier Wochen, und zwar Tag & Nacht, einspielen lassen. Und ich bin mir sicher: Das genau ist des Rätsels Lösung. Der große Dual Concentric, das bestätigen auch absolute Tannoy Kenner wie Max Krieger von Audio Creativ, brauchen wochenlanges Einspielen, bis alle mechanischen Teile optimal eingewalkt und die letzten Materialverspannungen entspannt sind. Das ist im Grunde nichts Neues, aber wenn man es so drastisch vor Augen geführt bekommt, doch überraschend. Diese eingespielten Canterburys jedenfalls kannten keine Härten. Das Klangbild war von einer Durchsichtigkeit und Feinheit, dass wir uns mehrfach ungläubig anschauten. Kann das eine Tannoy Prestige sein?

Yello: Toy. Das Cover
Das 13. Album von Yello heißt Toy. Alle waren extrem gut aufgenommen, dieses ist vielleicht das Beste (Cover: Amazon)

Ja. Und sie kann viel mehr, als man von ihr erwartet. Es sind nicht nur diese Bass-satten Blues Live-Aufnahmen, die so unfassbar rauchig, detailreich-echt klingen. Oder dynamische Aufnahmen à la Toy von Yello, die natürlich mit einem 38er Bass und einem Mittelhochtonhorn sehr viel mehr Spaß machen als klassische Wohnzimmerboxen, die niemals diesen Pegel oder diese Attacke bringen können. Nein. Die Tannoy Canterbury GR ist auch außerordentlich feinsinnig und offen. Eine meiner Lieblings-Choraufnahmen ist – wenn es aktuell auch erst Ende Oktober ist  Bachs Weihnachtsoratorium mit Fritz Wunderlich (DG). Was die Tannoy aus dieser Aufnahme herauszaubert, macht Gänsehaut. Wie plastisch genau sie die Personen darstellt, wie sie die unzähligen feinen Details einbindet und alles mit außerordentlicher Mühelosigkeit zu einem harmonischen Ganzen verschmelzt: Wow!

Doch fast noch mehr als die mühelose Kraft beeindruckte mich der unglaubliche Farbenreichtum und die Feinheit in den Höhen. Immerhin ist die Metall-Kalotte, die diese Höhen erzeugt, mit 52 Millimetern ganz schön groß. Das aber tut der klanglichen Schönheit keinen Abbruch. Ich kann mich nicht entsinnen, das perkussive (Hochton-) Feuerwerk in Monti Alexanders „Hurricane Come And Gone“ (Caribbean Circle) so natürlich und lebendig, so habhaft und mitreißend, so lebensnah gehört zu haben.

Obwohl die Canterbury im Grundton etwas schlank abgestimmt ist (was mir persönlich entgegenkommt, weil ich Präzision diesbezüglich

der wohligen Wärme vorziehe), vermittelt die Tannoy diesen Bereich ausgesprochen farbig, dynamisch und – wie soll ich es anders sagen? – echt. Ich meine, das liegt unter anderem an der stattlichen Breite von fast 70 Zentimetern. Viele breite Boxen haben genau hier Vorzüge. Schwer zu glauben?

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf unser Soundarchiv namens LowBeats Klang Orakel verweisen. Hier haben wir die meisten der getesteten Lautsprecher auch mit Tonaufnahmen verewigt. Im Klang-Orakel kann man auch im Vergleich zu anderen Lautsprechern – etwa der B&W 802 D3 hören, wie gut die Tannoy Canterbury GR ist. Aber man kann auch hören, dass die ebenfalls sehr breite Heco Direkt nicht nur, aber halt auch im Grundtonbereich fantastisch klingt.

Die Canterbury GR macht möglich, was sich wahrscheinlich jeder HiFi-Fan erträumt: ein lebendig-natürliches Klangbild, das die Illusion einer perfekten Dreidimensionalität entstehen lässt. Und dann ist da ja noch das Thema Pegel. Ein Schlagzeug-Solo über diesen Lautsprecher gehört zu haben vergisst man so schnell nicht – einfach, weil es so echt klingt. Und dann will man mehr. Und lauter. Und die Tannoy macht einfach, denn sie beherrscht auch den Lautstärkebereich knapp unterhalb der 120-Dezibel-Marke spielend. Das hat etwas sehr Souveränes.

Und im Vergleich zu anderen Spitzenlautsprechern? Wir hatten ja lange die Canterbury GR und unsere fast gleich teure Referenz B&W 802 D3 gemeinsam im Hörraum stehen. Beides großartige Lautsprecher. Und doch so verschieden! Die B&W ist eine Ausgeburt an tonaler Richtigkeit und großzügiger Abbildung in alle Richtungen. Die Tannoy hat kleine Schwächen im unteren Mittenbereich, die sie aber elegant umschifft.

Der Rest ist Attacke, irrwitzige Hochtondynamik, absolute Natürlichkeit und – bei richtiger Position – eine messerscharfe Abbildung. Bei den Vergleichen votierten viele Zuhörer für die ausgewogene B&W, aber noch mehr waren von der dynamischen Natürlichkeit der Tannoy fasziniert. Einer der Besucher prägte den Satz: Die B&W ist Spitzen-HiFi, die Tannoy ist Musik.“ Ich denke, auf diesen Nenner kann man es bringen.

Fazit: die Tannoy Canterbury GR ist einzigartig

Es gibt viele Gründe, eine Tannoy Canterbury GR nicht zu kaufen: Sie ist nicht ganz billig, für elegante Wohnräume eine Zumutung und dann ist sie im Grunde auch noch etwas zu niedrig. Sie ist der radikale Gegenentwurf zu modernem, kaum sichtbarem Wohnzimmer-HiFi. Aber: Sie macht Spaß. Und sie bringt das Wesen der Musik auf den Punkt wie kaum ein anderer, mir bekannter Lautsprecher.

B&W 802 D3 im LowBeats Hörraum
Friedlich nebeneinander: Die B&W 802 D3 und die Tannoy Canterbury GR könnten nicht verschiedener sein. Und doch haben sie eines gemeinsam: den Referenztitel bei LowBeats. Beiden spielen übrigens mit dem Octave V80 SE (links auf dem Tabula Rasa Rack) ausgezeichnet zusammen … (Foto: H. Biermann)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tannoy Canterbury GR
2016/10
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Höchste Präzision, Natürlichkeit & Musikalität
Extrem sauberer, mitreißender Bass
Hoher Wirkungsgrad, sehr pegelfest
Anspruchsvoll bei der Aufstellung

Vertrieb:
TAD Audio Vertriebs GmbH
Rosenheimer Straße 33
83229 Aschau Im Chiemgau
www.tad-audiovertrieb.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Tannoy Canterbury GR: 25.500 Euro

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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.