de
Canton Vento 826 Test Aufmacherbild
Die Canton Vento 826 (rechts) im Größen- und Preisvergleich zu ihren größeren Schwestern 836 und 876 (Skizze: Canton)

Test Canton Vento 826: so klein, so gut

Kompaktbox Canton Vento 826
Die Kompaktbox Canton Vento 826 auf dem passenden Ständer LS 850.3, der zusätzliche 500 Euro Paarpreis kostet (Foto: Canton)

Die Canton Vento 826 ist die kleinste „klassische“ Kompaktbox der Vento Familie und basiert auf dem Onwall-Lautsprecher Vento 816. Das heißt: der gleiche 16 Zentimeter Tieftöner, der gleiche 25 Millimeter Keramik-Hochtöner (siehe auch Canton Vento Familien-Übersicht) und die gleiche Bauhöhe (30 cm) und-Breite (19,5 cm) wie die kleine 816.

Weil aber die Canton Vento 826 eine Bassreflex-Konstruktion ist und daher im Vergleich zur 816 deutlich mehr Volumen benötigt, ist ihr Gehäuse mit 27 Zentimetern dreimal so tief wie bei der bewusst flach gehaltenen Schwester.

90 Euro pro Seite kostet die 826 mehr als das Onwall-Modell 816. Ein Großteil dieses Geld dürfte in den edel geschwungenen und lackierten Seitenwangen stecken, die – wie für die Vento Lautsprecherfamilie üblich – aufwändig Schicht für Schicht aufgebaut und verleimt werden. Wie alle Kompaktboxen der Vento-Serie gibt es die 826 in den Ausführungen Hochglanz Schwarz und -Weiß.

Als klassische Bassreflexbox mit BR-Port auf der Rückseite ist die Canton Vento 826 auf einem Lautsprecherständer am besten aufgehoben. Canton hat da den sehr hübschen und stabilen LS 850.3 im Programm.

Allerdings schlägt der Ständer mit noch einmal 500 Euro zu Buche – was vielleicht nicht jeder machen wird. Aber wahrscheinlich sollte. Der LS 850.3 bringt den Vento-826-Hochtöner auf die Höhe von etwa 85 Zentimeter. Das sollte für die meisten Hörsituationen gut passen.

Im fast 70 Quadratmeter großen LowBeats HiFi-Hörraum war die kleine 826 etwas überfordert; mit den wandähnlichen  Reflektoren in ihrem Rücken (Abstand: 30 Zentimeter), mit denen wir kleinere Räume simulieren können, klang sie sehr ausgewogen mit einem auch im Grundton schönen Klangcharakter. Und vor allem überragend fein.

Schon die kleine 816 überraschte uns ja vor allem mit der erstaunlichen Ausgewogenheit und Bassfülle. Die 826 legt noch ein Schippe Lockerheit und „Schnelligkeit“ obendrauf.

Bei perkussiven Aufnahmen wie „Hurricane Come And Gone“ von Monty Alexander arbeitetesich die Canton Vento 826 enorm präzise und wieselflink durch die impulsive und detailreiche Aufnahme. Auch die Luftigkeit, mit der die 826 die Triangel wiedergab, war beeindruckend. Bei Gregory Porters Live In Berlin schien Porters Stimme noch etwas pointierter zu kommen als mit der größeren Vento 836, die im Grundton etwas molliger spielt.

Monty_Alexander_Caribbean_Circle
Fantastische Aufnahmen von Tonmeister David Chesky (Cover: Amazon)

Über die 826 war die Aufnahme lebendiger, die Stimme kam noch etwas markanter. Und es gibt einen weiteren Punkt, den die Canton Vento 826 etwas besser beherrscht als ihre Schwestern: Ihre Abbildung hat etwas sehr Holografisches, ihr Klangbild löst sich völlig mühelos von den Gehäusen im Vergleich zu den größeren Modellen.

Das LowBeats Klang Orakel: die Canton Vento 826 online vergleichen

Wie auch ihre Geschwister 896, 886, 876 und 836 haben wir die Canton Vento 826 im LowBeats Hörraum aufgenommen und für das Klang Orakel archiviert. Bei diese Aufnahmen wurde stets die die optimale Position und der gleicher Pegel eingehalten.

Alle aufgeführten Canton Vento-Modelle (aber auch alle anderen, bislang bei LowBeats getesteten Lautsprecher) kann man so im Klang Orakel miteinander vergleichen. Probieren Sie es aus: Mit einem ordentlichen Kopfhörerverstärker und einen guten Kopfhörer kann man hier einen sehr genauen Eindruck über die Unterschiede bekommen.

Fazit: Die Canton Vento 826 im Familienvergleich

Die nächste, höchst positive Überraschung im Testreigen der Vento-Familie. Die Canton Vento 826 überzeugt mit dem fantastischen Finish ihrer Familie und einem Klang, der in der 1.000-Euro-Klasse nur selten zu finden ist: natürlich, ausgewogen, sehr fein und auch mit einigen Pluspunkten gegenüber ihren größeren und kleineren Geschwistern.

Im Vergleich zur kleineren 816 zeigt die 826 die größere und plastischere Raumabbildung und im Vergleich zur größeren 836 die schnelleren und agileren Bässe. Das Urteil lautete letztendlich: überragend.

Während der Hörtests haben wir verschiedene Verstärker mit der Vento 826 ausprobiert. Die schlüssigste Kombination ergab sich mit den ebenso feinsinnigen Exposure 1010, der auch mit seinem Preis von 650 Euro her bestens passt.

Canton Vento 826
2017/02
Test-Ergebnis: 4,6
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Feiner, offener Klang
Präzise Bässe
Perfekte Verarbeitung
Exzellente Preis/Klang-Relation

Vertrieb:
Canton Elektronik GmbH + Co. KG
Neugasse 21 – 23
61276 Weilrod
www.canton.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Canton Vento 826: 1.098 Euro (Paarpreis)

Alles zur Canton Vento Serie:

Test Kompaktlautsprecher Canton Vento 816
Test Kompaktlautsprecher Canton Vento 836
Test Standlautsprecher Canton Vento 876 DC
Test Standlautsprecher Canton Vento 886 DC
Test Standlautsprecher Canton Vento 896 DC
Übersichts-Beitrag Familientest Canton Vento
Hintergrund: Canton DC – mehr Bass, weniger Verzerrungen
LowBeats Klang Orakel Kompaktlautsprecher

Autor: Holger Biermann

Avatar-Foto
Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.