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Elac EA101EQ-G Front
DAC-Vollverstärker Elac EA101EQ-G; 699 Euro (Foto: Elac)

Test: DAC-Vollverstärker Elac EA101EQ-G

Elac EA101EQ-G – kryptischer hätte der Kieler Traditionshersteller seinen neuen Vollverstärker kaum nennen können. Weitaus griffiger ist da schon der Name, der sich hinter dem Kürzel EA verbirgt: Element Amplifier. Das signalisiert bereits, dass sich der EA101EQ-G schwerpunktmäßig an HiFi-Ein- oder Umsteiger wendet, was sein Verkaufspreis von 699 Euro denn auch unterstreicht. In dieser Preisklasse kauft man vorwiegend Nutzwert-orientiert – im Vordergrund stehen somit zeitgemäße Ausstattung, gute Klangeigenschaften und einfache Bedienung.

All das bietet der Elac EA101EQ-G – doch realisiert er es auf ungewöhnlich schlaue wie überzeugende Weise: Der schnuckelige Elac hat in der Tat das Potenzial, der wahre Nachfolger des legendären NAD 3020 aus den frühen 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts zu werden und damit die HiFi-Szene gehörig aufzumischen.

Dem NAD 3020 gelang das seinerzeit auf eine Art, die man im Business-Denglisch gern als „disruptiv“ bezeichnet: Er versammelte das grundlegende audiophile Verstärkerwissen der vorangegangenen Transistor-Lehrjahre in einem einfachen, aber weitestgehend kompromisslosen Schaltungskonzept.

Neben praxisgerechten Bedienelementen verfügte er jedoch auch über nicht alltägliche, für „Eingeweihte“ aber sehr nützliche Features – beispielsweise einen Vorstufen-Ausgang zum Anschluss externer Leistungsverstärker. Mit diesem Konzept löste er im HiFi-Markt eine Revolution „von unten“ aus, wie es sie bis dahin nicht gab und wurde damit zur Legende.

Ähnlich könnte es auch dem Elac EA101EQ-G ergehen. Allerdings weitet er die bereits beim NAD 3020 bewährte Strategie auf heutzutage mindestens ebenso wichtige Elemente wie Konnektivität, High-Tech-Appeal und Design aus.

Damit spricht der Elac nicht nur die ohnehin schon HiFi-Zugewandten, sondern auch die jüngere Kundschaft an, die hochwertigen Musikgenuss weniger als Hobby, als vielmehr zum Lifestyle gehörend verstehen.

Doch ganz gleich, ob optisch oder technisch: Man merkt dem Elac EA101EQ-G in jeder Hinsicht an, dass hier absolute Vollprofis am Werk waren. Grund genug für LowBeats, den smarten Amp aus Kiel nachfolgend ausführlich vorzustellen.

Elac EA101EQ-G: Konzept und Ausstattung

Die wichtigste Botschaft des Elac EA101EQ-G lautet zunächst mal: Musik passt in die kleinste Hütte. In Sachen Flächenbedarf kaum größer als ein iPad 2, findet er überall bequem Platz – beispielsweise in einem Fach des bekannt-beliebten Ikea-Regals und Raumteilers Kallax, in dem er sich auch optisch bestens aufgehoben fühlt.

Da der Elac im Betrieb selbst bei stärkerer Beanspruchung kaum mehr als handwarm wird, erweist sich zudem das Thema Belüftung als absolut unkritisch. Willkommener Nebeneffekt: Auf seiner mit rutschfester Einlage versehenen Oberfläche finden Smartphone, iPod, Fernbedienung oder auch ein Kopfhörer Platz, der sich zudem direkt auf der Frontplatte einstöpseln lässt.

Damit hat der Elac EA101EQ-G sein Wahl-Umfeld bereits klar abgesteckt – das urbane Single-Appartement, das Wochenendhaus, das studentische WG-Zimmer und natürlich auch das Home-Office.

Für die hierbei typischen Raumgrößen dürfte seine Nenn-Ausgangsleistung von rund 2 x 80 Watt an 4-Ohm-Lautsprechern völlig ausreichen – selbst dann, wenn’s mal stimmungsmäßig etwas höher hergeht.

Elac EA101EQ
Die Standby-Umschaltung sowie die Tonquellenwahl erfolgen beim Elac EA101EQ-G über frontseitige Sensoren. Auf der Gehäuseoberfläche ist eine rutschfeste Einlage eingelassen, auf der sich Smartphone & Co gut ablegen lassen (Foto: Elac)

In den soeben beschriebenen Szenarien dominieren üblicherweise digitale Tonquellen wie Streamer (beispielsweise der hauseigene, von LowBeats bereits getestete Elac Discovery DS-S101-G, Settop-Box, TV-Gerät, Gaming-Konsole, CD-Spieler oder Computer.

Für all diese Gerätschaften hält der Elac EA101EQ-G denn auch entsprechende Digitaleingänge bereit – als da wären zwei optische sowie ein koaxialer nach S/P-DIF-Standard sowie eine asynchron arbeitende USB-Schnittstelle zum direkten Anschluss von Laptop oder Desktop-PC.

Alle Digitaleingänge inklusive der optischen können dabei Datenströme von bis zu 24bit/192kHz verarbeiten und sind somit uneingeschränkt HiRes-tauglich. Doch nicht nur das. Stellt beispielsweise die Settop-Box ein Dolby-Digital-Signal an ihrem S/P-DiF-Ausgang zur Verfügung, so kann der Elac EA101EQ-G auch dieses decodieren.

Smartphone & Co. verbinden sich mit dem Elac hingegen drahtlos über das integrierte, aptX-fähige Bluetooth-Modul. Selbstverständlich erlaubt der kompakte Amp aus Kiel auch den Anschluss analoger Tonquellen, für die er zwei unsymmetrische Hochpegel-Eingänge bereithält.

Vervollständigt wird sein Anschlussfeld durch einen Subwoofer-Ausgang: Hinter diesem verbirgt sich ein interessantes Feature, von dem später noch die Rede sein wird.

Elac EA101EQ-G Anschlussfeld
Das Anschlussfeld beim Elac EA101EQ-G fällt trotz seiner kompakten Maße recht reichhaltig aus. Die Lautsprecher-Terminals wirken eher zierlich, sind aber von recht robuster Natur (Foto: Elac)

Elac EA101EQ-G: Bedienung

Gleich vier Alternativen stehen zur Wahl, geht es um die Bedienung des Elac EA101EQ-G. Der mitgelieferte, griffsympathische IR-Commander beherrscht dabei den für laufenden Betrieb notwendigen Funktionsumfang wie Tonquellenwahl und Lautstärkeeinstellung, praktischerweise aber auch gleich die Transportbefehle für drahtlos via Bluetooth zuspielende Geräte.

Wer nicht noch einen weiteren IR-Geber auf seinem Beistelltisch ansammeln möchte, kann den Elac EA101EQ-G jedoch auch von seiner gewohnten Lieblings-Fernbedienung die zu den jeweiligen Bedienungsschritten passenden Tastatur-Kommandos „erlernen“ lassen.  Allerdings funktioniert dies logischerweise nur, wenn es sich um einen IR- und nicht etwa um einen Funk-Commander handelt.

Rudimentär bedient sich der Elac EA101EQ-G aber auch am Gerät selbst: Standby- und Programmquellenwahl erfolgen dabei über Sensoren, während zur Lautstärkeeinstellung ein recht satt laufender Inkrementalgeber zuständig ist.

Immerhin erhält man dabei Rückmeldung über ein recht helles OLED-Display, das in erstaunlich moderner Schrift den aktuellen Betriebszustand mitteilt.

Elac EA101EQ-G Display
Über das App-basierte Setup-Menü lassen sich auch die Tonquellen-Eingänge das Elac EA101EQ-G individuell benennen (Foto: J. Schröder)

Für das recht umfangreiche Geräte-Setup des Elac EA101EQ-G ist hingegen eine gleichnamige App zuständig, die kostenlos für Android- und iOS-Devices erhältlich ist. Diese Auslagerung erfolgte beileibe nicht aus schierer Appmania, sondern hat gleich mehrere triftige Gründe: Zunächst mal kommuniziert die App mit dem Elac EA101EQ-G ebenfalls via Bluetooth, sodass die wiedergebende Bluetooth-Signalquelle praktischerweise auch gleichzeitig die Fernbedienungsfunktion für den Verstärker übernehmen kann.

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Elac EA101EQ
Hauptseite im Setup-Menü der App: Hier lässt sich nicht nur die Gesamtlautstärke einstellen, sondern man kann auch eventuelle Pegelunterschiede zwischen den Tonquellen ausgleichen (Foto: Elac)
Elac EA101EQ
Für schnelle Klangkorrekturen bietet der Elac EA101EQ-G im Setup-Menü Bass und Hochtonsteller (Foto: Elac)
Elac EA101EQ
Die individuelle Benennung der Tonquellen-Eingänge des Elac EA101EQ-G erfolgt ebenfalls im Setup-Menü (Foto: Elac)
Elac EA101EQ
Der Elac EA101EQ-G kann auch Steuerbefehle von anderen IR-Commandern erlernen (Foto: Elac)
Elac EA101EQ App
In der About-Option verrät die App ihre Versionsnummer und erteilt zudem Auskunft über die aktuelle Firmware des Elac EA101EQ-G (Screenshot: J. Schröder)
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Dass die Elac-Entwickler das Setup-Menü des EA101EQ-G in einer App unterbrachten, hat aber noch einen weiteren Grund. So verfügt der kompakte Kieler über eine äußerst clevere Einrichtung, die auf Wunsch raumakustische Schwächen ausbügelt und wahlweise auch einen externen Aktiv-Subwoofer optimal an die vorhandenen Hauptlautsprecher anpassen kann.

An dieser kniffligen Stelle offenbart sich denn auch das akustische Know-how der Kieler Lautsprecherspezialisten. Die meisten AV-Receiver setzen hier auf mehr oder weniger komplexe Raumeinmess-Systeme, die auf Basis von Messungen über separat aufzustellende Mikrofone raumakustisch mitunter eher fragwürdige Über-Alles-Frequenzgang-Korrekturen durchführen.

Nicht so das Auto Blend & Calibrate (ABC) genannte System im EA101EQ-G. Bewusst beschränkte sich Elac auf den Frequenzbereich unterhalb 200 Hertz – in diesem fallen störende Raumresonanzen zumeist minimalphasig aus, sodass man mit entsprechenden (IIR-)-Korrekturfiltern zu recht ordentlichen Ergebnissen kommen kann.

Besonders pfiffig bei der ABC-Lösung von Elac ist dabei, dass sie für die anfallenden Messungen das im Smartphone eingebaute Mikrofon nutzt. Wie ein solcher Einmessvorgang mit Hilfe der App abläuft, zeigt nachfolgende Bildergalerie.

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Elac EA101EQ App
Zum Start des Auto Blend & Calibrate Vorgangs wird zunächst der Nahfeld-Tieftonfrequenzgang der Hauptlautsprecher gemessen (Screenshot: J. Schröder)
Elac EA101EQ App
Nach dem Messen des Nahfeld-Tieftonfrequenzgangs der Hauptlautsprecher (violette Kurve) wird der Nahfeld-Frequenzgang des Subwoofers erfasst (Screenshot: J. Schröder)
Elac EA101EQ App
Anschließend wird der idealisierte Nahfeldfrequenzgang von Hauptlautsprechern und Subwoofer angezeigt (gelbe Kurve). Weitere Messungen werden nun am Hörplatz durchgeführt (Screenshot: J. Schröder)
Elac EA101EQ App
Im nächsten Durchgang wird die optimale Phasenlage zwischen Subwoofer und Hauptlautsprecher eingestellt. Dazu generiert die App 18 um jeweils 10 Grad weiter verschobene, spezielle Rauschspektren im Übernahmebereich zwischen Hauptlautsprechern und Subwoofer (rote Kurve). (Screenshot: J. Schröder)
Elac EA101EQ App
Im letzten Schritt wird die Zielkurve errechnet und angezeigt (grüne Kurve). Gut zu erkennen im Bild das kräftig zupackende Filter in der 50-Hertz-Region, das eine Raumresonanz unterdrücken soll (Screenshot: J. Schröder)
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Elac EA101EQ-G: Technik

Im Zeitalter kompakter, leistungsfähiger Class-D-Schaltverstärker ist es freilich kein Hexenwerk mehr, das vom EA101EQ-G Gebotene in einem Gehäuse mit seinen Abmessungen unterzubringen.

Derart simpel zeigt sich der Elac allerdings nicht gestrickt: Anstelle der bei solch kompakten Geräten vorherrschenden Schaltverstärker setzt der EA101EQ-G aus klanglichen Gründen auf eine von der kanadischen Firma Indigo schon vor einigen Jahren entwickelte Verstärker-Spezialität – das BASH-Prinzip.

Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie genial – nicht ohne Grund also finden sich in der entsprechenden Patentschrift große Namen wie beispielsweise Philips und THX.

Beim Lautsprecher-treibenden Endverstärker setzt BASH auf das analoge, ausgereifte Class-AB-Prinzip. Dieser jedoch arbeitet nicht wie üblich mit einer konstanten Versorgungsspannung: Vielmehr wird er von einem Schaltregler gespeist, der eine vom Eingangssignal gesteuerte, proportionale Ausgangsspannung liefert.

Mit dieser Huckepack-Anordnung kombiniert BASH die Vorteile von analoger und (quasi) digitaler Arbeitsweise – nämlich bekannt gute Klangeigenschaften mit hohem Wirkunsgrad und damit einhergehender, geringer Erwärmung.

Dadurch können die bei herkömmlichen Class-AB-Verstärkern erforderlichen, großen Kühlkörper entfallen, so dass sich BASH-Verstärker ebenso kompakt bauen lassen wie Schaltverstärker. Wie BASH genau funktioniert, zeigt untenstehende Bildergalerie.

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BASH Amplifier; functional diagram
Blockschaltbild des BASH-Konzepts: Gut zu erkennen die enge Kopplung zwischen dem eigentlichen Class-AB-Verstärkerblock (STA575) sowie dem Bash-Converter. Dieser liefert die Signal-abhängige Betriebsspannung für den Class-AB-Amp (Grafik: Indigo; archive.is)
BASH Amplifier; voltage supply vs output signal (sinewave)
Wirkungsweise beim BASH-Konzept: Positive und negative Versorgungsspannungen (roter und grüner Kurvenzug) werden vom BASH-Konverter so nachgeführt, dass sie stets knapp über dem Ausgangssignal des Verstärkers liegen. Dadurch entfällt nur eine geringe Verlustleistung auf die Endtransistoren, die somit kaum Kühlung benötigen (Grafik: Indigo; archive.is)
BASH Amplifier; voltage supply vs output signal (music)
Gleiche Darstellung wie vorhergehende Grafik, diesmal jedoch mit Musiksignal. Die beiden gegenphasigen Ausgangssignale (blauer und violetter Kurvenzug) machen deutlich, dass BASH-Verstärker stets in Brückenschaltung arbeiten. Daher kann die Betriebsspannungsnachführung durch den BASH-Konverter für den positiven und negativen Zweig stets symmetrisch erfolgen. (Grafik: Indigo; archive.is)
BASH Amplifier; efficiency BASH vs class ABvs
Vergleich des Wirkungsgrades von BASH- und herkömmlichen Class-AB-Verstärker: Speziell bei geringen Leistungen erweist sich das BASH-Konzept hier als deutlich überlegen. (Grafik: Indigo; archive.is)
BASH Amplifier; efficiency vs fidelity
Performance-Vergleich von Verstärkern in Class-AB-, Class-D- und BASH-Technik hinsichtlich Tonqualität und Wirkungsgrad. Laut seinen Erfindern vereinigt BASH das Beste aus beiden Welten. (Grafik: Indigo; archive.is)
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Für Verstärker-Techies nicht minder interessant ist die Kleinsignal-Verarbeitung beim Elac EA101EQ-G. Für diese ist nämlich im Wesentlichen nur ein einziger Baustein zuständig – namentlich der CS47024 vom amerikanischen Digital-Audio-Spezialisten Cirrus Logic.

Diese hochintegrierte „System-on-a-Chip“(SoC-)-Lösung vereinigt unter anderem sämtliche A/D- und D/A-Wandler einschließlich Abtastraten-Konverter, den S/P-DIF-Interface-Controller sowie einen flexibel programmierbaren 32bit-Signalprozessor mitsamt der dazugehörigen Datenspeicher.

Elac EA101EQ Innenansicht
Innenansicht des Elac EA101EQ-G: Gut zu erkennen die BASH-Verstärkeranordnung (Bildmitte unten). Darüber befindet sich das Schaltnetzteil für die gesamte Stromversorgung. Das linke Bilddrittel zeigt das Board für die Digital- und Kleinsignalverarbeitung. (Foto: J. Schröder)

Der Hörtest

Einem BASH-Verstärker – noch dazu wie beim Elac als Fullrange-Konzept – begegnet man nicht alle Tage. Drum war ich diesmal besonders neugierig auf den Hörtest, für den ich sowohl Standlautsprecher wie die Canton Vento 886 als auch Kompaktboxen wie die Elac Uni-Fi BS U5 heranzog.

Dabei zeigte der Elac EA101EQ-G durchaus Klangpersönlichkeit im positiven Sinne: Mit sonorem Timbre im Oberbass spielte der kompakte Kieler schön „punchy“ und groovte bei Dancefloor-füllenden Tracks wie Maceo Plex‘ Remix von Royksopp’s Sordid Affair mächtig drauflos.

Tendenziell malte er dabei eher warme Klangbilder mit einem Anstrich, den man gemeinhin als „analog“ bezeichnet. Den Hochtonbereich reproduzierte der Elac dabei eher unaufdringlich und fein durchzeichnend.

Damit schlug der EA101EQ-G tatsächlich eine andere Klangrichtung ein als die in seiner Klasse üblichen Class-D-Schaltverstärker: Diese spielen nach oben hinaus zumeist extrem durchsichtig und luftig, lassen es jedoch mitunter ein wenig an innerer, tonaler Substanz vermissen – in dieser Hinsicht zeigte der Elac EA101EQ-G deutlich bodenständigeren Charakter.

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Bei Lautsprechern mit gängigem Wirkungsgrad reichen Verstärkerleistungen von kaum mehr als einem Watt pro Kanal völlig aus, um in normalen Wohnräumen HiFi-gerechte Lautstärken zu erzeugen. Insofern lässt sich mit dem immerhin 2 mal 80 Watt starken Elac EA101EQ-G in Sachen Dynamik bereits ordentlich „Alarm“ machen – was mit den oben erwähnten Lautsprechern selbst im schon eher bedämpften LowBeats-Hörraum gelang.

Klar ist aber auch, dass man dem Elac nicht unbedingt wirkungsgradschwache und/oder leistungszehrende Lautsprecher mit 2-Ohm-Impedanzsenken zumuten sollte – dann nämlich gerät er bei höheren Pegeln in Leistungsnot, woraufhin seine Schutzschaltung dem Treiben ein Ende macht.

Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, während der Hörtests auch die App-gesteuerte Auto Blend & Calibrate(ABC-)-Einrichtung auszuprobieren. Um ihre Flexibilität zu checken, wählte ich als Ergänzung für die Elac Uni-Fi BS U5 einen Aktiv-Subwoofer von einem anderen Hersteller – den für Wand- oder Bodenmontage gedachten T4000 von Teufel.

Das klangliche Ergebnis konnte sich durchaus hören lassen: ABC sorgte für einen nahtlosen Übergang zwischen Subwoofer und den Hauptlautsprechern und setzte zudem in der 50-Hertz-Region ein kräftiges Filter, um die hier tatsächlich vorhandene Raummode ein wenig zu zähmen – die Automatik tat also genau das, was sie sollte.

Klanglich war aus dem Lautsprecher-Trio per manueller Einstellung mit viel Fingerspitzengefühl, Zeitaufwand und akustischer Erfahrung zwar noch einiges mehr rauszuholen – die Automatik indes arbeitet schneller, smarter und erfordert zudem kein akustisches Wissen.

Fazit

Man kann trefflich darüber streiten, ob ein solch kleines und zudem preisgünstiges Gerät wie der Elac EQ101EQ-G derart ausführlich wie im Vorangehenden besprochen werden muss. Meine Meinung dazu: Unbedingt – denn bei näherer Betrachtung merkt man schnell, dass der EA101EQ-G nicht bloß ein weiterer, kompakter Verstärker, sondern der Protagonist einer neuen Generation von HiFi-Geräten ist.

Durchdacht im Konzept, clever in Sachen Technik, smart im Auftritt und funktionell in der Praxis – das alles kombiniert mit sehr ordentlicher Klangqualität und nicht zuletzt einem bodenständigen Preis.

Damit lässt der Elac EA101EQ-G übliche Vollverstärker im klassischen Format im wahrsten Wortsinn ziemlich alt aussehen. Mit dem EA101EQ-G gelingt Elac genau das, wovon viele andere Anbieter nur träumen – nämlich die junge, musikbegeisterte Kundschaft abzuholen. Gratulation nach Kiel!

Elac EA101EQ-G
2017/02
Test-Ergebnis: 4,7
Überragend
Bewertung

Bewertungen:

Klang:
Praxis:
Verarbeitung:

Gesamt:

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Hervorragendes Bedienkonzept
Sehr gute Klangeigenschaften
Geringer Platzbedarf
Günstiger Preis

Vertrieb:
Elac Electroacustic GmbH
Fraunhoferstraße 16
24118 Kiel
www.elac.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Elac Element EA101EQ-G: 699 Euro

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.