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XoVero AMTRA und XiVero AMTRA play
Software XiVero AMTRA und App AMTRA PLAY: 14 Euro bzw. 4,99 Euro (Grafik: XiVero GmbH)

Test: Software XiVero Amtra + App Amtra Play

Die Software XiVero Amtra und die App Amtra play wurden entwickelt, um eine prinzipielle akustische Schwäche mobiler Bluetooth-Lautsprecher und Laptops zu beheben: ihre mangelnde Raumwiedergabe.

Mögen sie auch noch so gut klingen – natürliche Raumwirkung wie über eine HiFi-Anlage will sich mit mobilen Speakern meist nicht so recht einstellen. Der Grund: Normale Stereo-Aufnahmen sind fürs Abhören mit zwei separaten Lautsprechern gedacht, die mit dem Hörplatz ein etwa gleichschenkliges Dreieck bilden.

Um diese notwendige Bedingung einzuhalten, sind Bluetooth-Lautsprecher sowie Laptops jedoch viel zu klein. Sitzt man direkt vor ihnen, gelingt es meist noch – doch bei bereits einem Meter Abstand kann von einer echten Stereo-Wirkung kaum noch die Rede sein. Genau hier setzten die Entwickler vom Düsseldorfer Software-Spezialisten XiVero an, der sich in der HiFi-Szene mit seiner Software MusicScope bereits einen guten Namen gemacht hat.

Der XiVero „Ambiophonics Transcoder“, kurz Amtra, setzt die üblichen Hör-Bedingungen für stereofone Wiedergabe elegant außer Kraft und will auf diese Weise räumliche Klangbilder auch aus kompakten, zweikanaligen Schallquellen ermöglichen. Hierfür bietet XiVero gleich zwei Alternativen an: Per Amtra-Software (14 Euro) lassen sich Musiktitel für die Wiedergabe auf mobilen Lautsprechern entsprechend aufbereiten, während die App Amtra Play (4,99 Euro) direkte Raumklang-Wiedergabe per iPhone oder iPad ermöglicht.

Ambiophonics – die Alternative zu Stereo

Der Name „Ambiophonics Transcoder“ verrät bereits das Wesentliche über die Funktionsweise von Amtra – nämlich die dahinter steckende Schlüsseltechnologie Ambiophonics: Diese wurde bereits 1986 von Ralph Glasgal als interessante Alternative zu herkömmlichem Stereo entwickelt. Etliche international namhafte Audio- und Filmtonexperten wirkten mit an diesem Non-Profit-Projekt – unter anderem auch Professor Edgar Choueiri von der Princeton University, auf dessen Kappe auch die vor zwei Jahren vorgestellte Kunstkopf-Aufnahmetechnik Binaural+ für Chesky Records geht.

Ambiophonics basiert ebenso wie Stereo auf zwei Übertragungskanälen, es verwendet jedoch eine gehörphysiologisch günstigere Lautsprecheraufstellung. Markantestes Kennzeichen: Linker und rechter Lautsprecher stehen relativ nah beieinander (siehe Grafik 1). Damit ist Ambiophonics für die Wiedergabe mit Bluetooth-Lautsprechern, Laptops, aber auch Soundbars und -decks wie geschaffen.

XiVero AMTRA Ambiophonics RACE Algorithm
Grafik 1: Lautsprecher-Aufstellung bei Ambiophonics – der Versatzwinkel der Lautsprecher zum Hörplatz beträgt lediglich 8 bis 12 Grad (Grafik: Tsai-Yi Wu)

Herkömmliche Stereo-Wiedergabe erzielt ihre Raumwirkung über sogenannte Phantomschallquellen, die durch das pegel- und laufzeitmäßige Zusammenspiel von linkem und rechtem Lautsprecher virtuell zwischen diesen beiden entstehen.

Perfekt funktioniert das allerdings nur an einem einzigen Punkt – nämlich dem Hörplatz, der idealerweise mit den beiden Lautsprechern ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Jede auch noch so kleine Abweichung von diesem „Sweetspot“ bewirkt dabei auf der Aufnahme nicht vorhandene, zusätzliche Pegel- und Zeitunterschiede zwischen linkem und rechten Kanal – sprich: die Phantomschallquellen „wandern“, sobald man sich bewegt.

Zudem sind die Lautsprecher bei klassischer Stereofonie um 30 Grad auf den Hörplatz eingewinkelt, so dass der eindeutig nutzbare, stereofonische Abbildungswinkel 60 Grad nicht überschreiten kann (siehe Grafik 2). Hinzu kommt, dass bei Stereo-Wiedergabe für den linken Lautsprecher gedachte Signale naturgemäß auch ans rechte Ohr gelangen und umgekehrt: Dieses akustische Übersprechen führt wegen der zu beiden Ohren unterschiedlichen Laufzeiten zu klangmindernden Kammfilter-Effekten.

XiVero AMTRA RMga LEV Ambio versus stereo
Grafik 2: Vergleich der Lautsprecher-Aufstellung bei klassischer Stereofonie (rot) gegenüber Ambiophonics (schwarz). (Grafik: Robin Miller; Howard Moscovitz)

Die prinzipiellen Nachteile der klassischem Stereo-Lautsprecheranordnung lauten demnach: instabile Phantomschallquellen, beschränkter Abbildungswinkel sowie Kammfiltereffekte durch akustisches Übersprechen. Um diese zu vermeiden, verwendet Ambiophonics zwei relativ nah zusammenstehende Schallstrahler mit einer dazwischen befindlichen Trennfläche – was in den Gründerjahren auch tatsächlich so praktiziert wurde. Dadurch entstehen zwei strikt kanalgetrennte Hemisphären, die sich nicht wie bei Stereo gegenseitig akustisch beeinflussen.

Auf diese Weise will Ambiophonics einen wesentlich breiteren Abbildungswinkel als herkömmliches Stereo bei gleichzeitig stabilerer Darstellung der Schallquellen erzielen. Obendrein können durch die näher beieinander stehenden Speaker klangtrübende Kammfiltereffekte gar nicht erst auftreten. Die ursprünglich erforderliche, akustische Trennwand zwischen den Lautsprechern lässt sich heutzutage elegant mithilfe digitaler Audiotechnik erzeugen. Dazu verwendet Ambiophonics den komplexen Algorithmus „Recursive Ambiophonic Crosstalk Eliminator“ (RACE): Dieser hat die Aufgabe, akustisches Übersprechen zwischen linkem und rechtem Lautsprecher zu unterdrücken.

In der Praxis geschieht das über gezielt in den jeweils anderen Kanal eingespeiste, gegenphasige Signalanteile: Dadurch lässt sich die akustische Kanaltrennung der beiden Lautsprecher untereinander merklich vergrößern. Wie das im Detail funktioniert, zeigt das Blockschaltbild des Ambiophonics-Transcoders in untenstehender Grafik.

XiVero AMTRA Ambiophonics RACE Algorithm
Blockschaltbild des Ambiophonics-Transcoders: Herzstück ist der Crosstalk-Cancellation-Block (rechte Hälfte), der per RACE-Algorithmus dem akustischem Übersprechen der Lautsprecher untereinander entgegenwirkt (Grafik: Tsai-Yi Wu)

Der „Einbau“ der virtuellen, akustischen Trennwand erfordert allerdings eine Umcodierung der Stereo-Information –  und genau hierfür ist XiVero Amtra zuständig. Interessant für Klangpuristen ist dabei die Tatsache, dass dieser Vorgang ausschließlich auf bereits in der Aufnahme vorhandenen Signalanteilen beruht – Amtra fügt also weder künstlichen Nachhall noch Reflexionen hinzu. Auch verwendet es keine synthetischen, raumsimulierenden Außenohr-Übertragungsfunktionen (HRTFs): Damit unterscheidet es sich grundsätzlich von anderen Spatializern.

Üblicherweise erfolgt die Transcodierung bei der Wiedergabe: Für diesen Zweck ist die App Amtra Play gedacht. Ebenso gut lässt sich das RACE-Signal per Amtra Software direkt in Audio-Files einbetten, was Ambiophonics-Wiedergabe auch ohne Transcoder ermöglicht – zum Beispiel auf einer normalen HiFi-Anlage. Voraussetzung dafür ist natürlich das Zusammenrücken der Lautsprecher oder aber die Verwendung eines Soundbars. Doch egal, ob via App oder Software: Zur Kopfhörerwiedergabe eignen sich Ambiophonics-codierte Aufnahmen grundsätzlich nicht.

XiVero Amtra: die Software

Die für Mac und Windows erhältliche Amtra-Software dient primär dazu, von stereofonen Musik-Files Ambiophonics-codierte Ableger zu erzeugen. Die grafische Benutzeroberfläche geriet schlicht, aber übersichtlich; entsprechend einfach ist die Bedienung. Die zu codierenden Musikfiles werden per drag’n’drop in das rechte, große Fenster gezogen und nach Aktivieren des Start-Buttons automatisch nach und nach abgearbeitet.

XiVero AMTRA Software
Die Benutzeroberfläche von Amtra verzichtet auf optische Gimmicks, geriet aber dafür sehr funktionell (Bild: LowBeats)

Außer m4a und OGG Vorbis akzeptiert Amtra alle wichtigen Tonformate – sogar DSD-Files dürfen es sein. Als Ausgabe-Formate für Ambiophonics-codierte Files stehen AIFF, WAV und FLAC zur Auswahl. Gespeichert werden diese per Default neben den Originalen in demjenigen Ordner, aus dem sie ursprünglich stammen – praktischerweise im Dateinamen ergänzt mit den aktuellen Einstellungen der drei Schieberegler im linken Feld.

Mit diesen lassen sich die Parameter des RACE-Algorithmus auf den Lautsprecher und die persönlichen Hörgewohnheiten feinjustieren, vorgenommene Änderungen sind als Preset abspeicherbar. Die vorgegebenen Grundeinstellungen bilden jedoch schon eine gute Ausgangsbasis. Ist der Button „Frequency Limited RACE“ aktiviert, durchlaufen nur die besonders gehörkritischen Signale im Frequenzbereich zwischen 250 und 5000 Hz die RACE-Engine: Je nach akustischer Abstimmung der Lautsprecher kann das klangliche Vorteile bringen.

Äußerst praktisch ist die reine Wiedergabefunktion für (eingeladene) Files ohne vorherigen Codierungsprozess: Das ermöglicht nicht nur einen A-B-Direktvergleich zwischen Stereo und Ambiophonics per On/Off-Button. Auch lassen sich damit Feineinstellungen der RACE Einsteller in Echtzeit überprüfen und somit die optimale Position für den jeweiligen Anwendungsfall herausfinden. An dieser Stelle noch ein Hinweis für Pegel-Profis: Der RACE Algorithmus erfordert eine Pegelreserve von etwa 3 Dezibel, weshalb Amtra Files um diesen Wert leiser als die Originale codiert sind. Für einen korrekten A-B-Vergleich ist diese Pegeldifferenz bei der Wiedergabe in Amtra bereits kompensiert. Außerhalb von Amtra jedoch spielen die Originalfiles um 3 Dezibel lauter als die codierten Versionen.

XiVero Amtra Play: die App

Wer Ambiophonics ausschließlich für mobile Bluetooth- oder WLAN-Speaker in Verbindung mit dem Smartphone nutzen möchte, kann dagegen auch zur App Amtra Play greifen. Diese erledigt die Ambiophonics-Transcodierung in Echtzeit und ermöglicht daher sofortiges Abspielen ohne Vorarbeit – im Gegensatz zur Amtra Software auch mit iTunes (m4a-) Files. Android-Anwender kommen um diese jedoch nicht herum: Amtra Play ist derzeit nur für die Mac-Welt (iPhone, IPad und iPod mit Betriebssystem ab IOS 8.4) erhältlich.

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XiVero AMTRA play Logo
Dieses Logo ist Kennzeichen von Amtra Play im iTunes Appstore (Bild: XiVero GmbH)
XiVero AMTRA play Playlist
Das Hauptmenü von Amtra Play enthält die Funktions-Buttons sowie die Playlist. Auch einzelne Titel lassen sich aus dieser durch nach links schieben entfernen (Bild: LowBeats)
XiVero AMTRA play Setup
Das Setup-Menü von Amtra Play bietet die gleichen drei Schieberegler zur Klangoptimierung wie die Software. Bei aktiviertem „Frequency limited RACE“-Button durchläuft nur der gehörkritische Bereich zwischen 250 bis 5.000 Hertz den RACE-Transcoder. Hier ist Probieren angesagt. (Bild: LowBeats)
XiVero AMTRA play Select
Aus iTunes-Playlists lassen sich über die +-Buttons auch einzelne Titel zur AMTRA-Playlist hinzufügen (Bild: LowBeats)
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XiVero Amtra Play ist kostenlos im iTunes Appstore erhältlich – die Freischaltung zur Vollversion erfolgt per In-App-Kauf. Zum Ausprobieren lässt sich jeder geladene Titel der internen Playlist eine Minute unterbrechungsfrei im Ambiophonics-Modus abspielen – danach schaltet Amtra Play auf normalen Stereo-Betrieb mit einem entsprechenden Kaufhinweis. Bei nochmaligem Aufrufen des Titels oder eines anderen beginnt das gleiche Spielchen von vorn.

Über die Bedienung von Amtra Play braucht man keine großen Worte zu verlieren: Songs aus der Musikbibliothek in die Amtra eigene Playlist laden (siehe Bild in obiger Galerie) und abspielen – viel mehr ist nicht zu tun. Einziger Haken an der Sache: Beim Deaktivieren der App geht leider auch die geladene Playlist verloren – das zu beheben, wäre unser innigster Wunsch fürs kommende Update. Im Setup-Menü der App findet man die drei gleichen Schieberegler zur Feineistellung der RACE-Engine wie in der Software, darüber hinaus lässt sich hier der Amtra Transcoder auch ein- und ausschalten.

XiVero Amtra im Hörtest

HiFi-Tester sind es gewohnt, das Gras wachsen zu hören. Für die klangliche Wirkung von XiVero Amtra braucht’s dagegen keine Mäuseohren. Was der Ambiophonics Transcoder an Raumeindruck aus kleinen Bluetooth-Lautsprechern hervor zaubert, lässt sich am ehesten so beschreiben: Wenn Lautsprecher über sich selbst hinauswachsen – oder: mobiles Hören in 3D. XiVero Amtra schafft im wahrsten Sinne Platz für die Musik.

Anstelle des gewohnten, dichten Klang-Clusters vor dem Speaker entsteht plötzlich eine erstaunlich große und auch in die Tiefe gestaffelte Bühne – einzelne Instrumente bekommen spürbar mehr Raum, was nicht nur ihre Präsenz steigert, sondern auch ihren Klangcharakter deutlicher zum Vorschein bringt. Typische Klang-Artefakte üblicher Spatial Enhancer, zum Beispiel das berüchtigte akustische Loch in der Mitte, fallen bei Amtra überraschend gering aus: Die Mittenortung ist extrem robust, und die je nach Einstellung etwas weniger gesättigten Klangfarben werden durch die wesentlich leichtere Durchhörbarkeit locker wettgemacht.

Die Grundeinstellung der RACE-Fader tendiert dabei zu einem eher spektakulären Raumeindruck. Durchaus sinnvoll, denn auf diese Weise hört man sofort, worum es geht. Und hat man sich klanglich erst mal orientiert, ist die optimale Einstellung für den jeweiligen Lautsprecher eine Sache von Sekunden. Für alle drei Fader gilt dabei: je weiter nach rechts, desto geringer die Raumwirkung. „RACE Attenuation“ wirkt besonders intensiv auf die räumliche Ausdehnung, „Delay“ dagegen auf Deutlichkeit und Fokussierung von Mitten- und Präsenzbereich im akustischen Zentrum (sehr gut hörbar bei Gesang).

„Center“ schließlich bestimmt den Grund- und Tieftongehalt im akustischen Zentrum. Für den weit verbreiteten Bluetooth-Speaker Bose Soundlink Mini zum Beispiel erzielten wir mit den Fader-Einstellungen 2,7dB/57μs/20% (Freqeuncy limited RACE: Off) ein tonal und räumlich sehr natürliches, völlig Artefakt-freies Klangbild mit echtem Sucht-Charakter – normales Stereo dagegen ließ die Musik völlig in sich zusammenfallen.

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Der Bose Soundlink Mini brachte den endgültigen Durchbruch für mobile Bluetooth-Lautsprecher. AMTRA verhilft ihm nun zu fantastisch räumlichen Klang. (Bild: J. Schröder)

Natürlich haben wir den Amtra-Praxis-Check auch unter HiFi-Bedingungen gemacht: Bei Wohnraum-üblichen Hörplatz-Distanzen von bis zu 3 Metern erzielten wir dabei beste Ergebnisse mit Box-zu-Box-Abständen von etwa 40 bis 70 Zentimetern. Das entspricht recht genau den typischen Chassis-Positionen bei Soundbars oder -decks, aber auch von Mini-HiFi-Systemen. Beim HiFi-Check war die Funktion „Frequency limited RACE“ meist eingeschaltet: In Verbindung mit hochwertigen Lautsprechern empfanden wir die Mittelton-Wiedergabe hier ausgeglichener.

Für XiVero Amtra spricht auch, dass es mit seinem puristischem Ansatz gar nicht erst versucht, mithilfe von Laufzeit-, Phasen- oder Filtertricks monofonen Aufnahmen und Klangquellen einen künstlichen Raumeindruck aufzuprägen. Bemerkenswert ist außerdem, dass sich’s mit Amtra ausgesprochen entspannt hören läßt – fast so, als wäre die räumliche Auffächerung dem Gehör sehr viel angenehmer, als sich im Stereo-üblichen Klang-Knäuel enggebauter Bluetooth-Speaker zu verheddern.

Der Online-Hörvergleich: Stereo contra Amtra

Genau davon könnt Ihr euch nun mit eigenen Ohren überzeugen. Als Hörbeispiel haben wir einen Titel aus unseren Ultimative Bass Tunes ausgewählt und mit der Amtra-Software codiert: Gocciolina von der Leipziger Global-Pop-Band Annuluk. Zum Abhören eignet sich alles, was linken und rechten Lautsprecher unter ein Dach bringt: mobile Bluetooth- bzw. WLAN-Speaker, Laptops, Sounddecks – zur Not auch Desktop-Speaker, wenn sie nicht weiter als 40 bis 50 cm auseinander stehen.

Nicht geeignet dagegen sind Kopfhörer und herkömmlich aufgestellte Stereo-Lautsprecher. Zum Referenzieren hier zunächst das unbearbeitete Original:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Soundcloud zu laden.

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Die nun folgende Version ist Amtra-codiert mit den Standard-Einstellungen der RACE-Eingine (RACE-Attenuation = 2,22dB; Delay = 50us; Center = 20%; Frequency limited RACE: Off):

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Soundcloud zu laden.

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Gocciolina ist der ideale Track für diesen Vergleich: Zum einen enthält er natürliche wie elektronische Instrumente mit ausgedehntem Tonspektren bis hin zu ultratiefen Bässen. Zum anderen besitzt er mit dem krachenden Drum-Loop sowie den Vocals zwei dominante, zentrale Schallquellen, enthält andererseits aber auch sphärische Klangfelder (E-Gitarre und Keyboard). Das alles schafft einen dichten Klangteppich, der sich bei üblicher Stereowiedergabe über mobile Lautsprecher schnell undurchdringlich anhört. XiVero Amtra hingegen bringt Luft ins Klangdickicht, was man beim Abspielen der codierten Version sehr deutlich hören kann.

So entsteht nicht nur ein ausgedehnteres Bühnenbild, auch kommen einzelne Instrumente deutlich besser zur Geltung – beispielsweise die Percussion oder die verschiedenen Gesangsspuren gegen Ende des Songs. Wohlgemerkt – die Codierung erfolgte mit den RACE-Standardeinstellungen. Es wäre eine Sache von Sekunden, je nach Lautsprecher die Bühne weniger raumgreifend und/oder Gesang und Drum-Loop noch etwas präsenter erscheinen zu lassen.

Fazit: XiVero Amtra und Amtra Play – man höre und staune!

Kein Zweifel – XiVero hat mit Amtra einen echten Coup gelandet: Zwar bieten Software und App in Sachen Funktionalität noch Spielraum für mögliche Erweiterungen, sind fürs Gebotene allerdings auch ausgesprochen günstig.

Das klangliche Ergebnis wird selbst Skeptiker überraschen: Amtra verbessert die räumliche Wiedergabe auf mobilen Lautsprechern, Laptops und Soundbars spürbar und je nach Einstellung von natürlich bis spektakulär, ohne dabei „lost in space“ aus dem Rahmen zu fallen. Die klanglichen Nebenwirkungen sind dabei erstaunlich gering: Bei passender Einstellung der RACE-Engine kann man auch unter anspruchsvolleren HiFi-Bedingungen von „nahezu unhörbar“ sprechen.

Was wir uns noch wünschen: Bei der XiVero Amtra Software eine erweiterte Abspielfunktion mit Playlist ähnlich der App, sodass auch Laptop-Nutzer ohne vorheriges Gehassel sofort Ambiophonics genießen können – hoffentlich dann auch mit iTunes-m4a-Files. Bei Amtra Play vor allem, dass die interne Playlist auch nach Deaktivierung der App gespeichert bleibt. Die Krönung wäre freilich, könnte das Amtra-Gespann auch noch Audio streamen – dann dürfte es ruhig auch ein paar Euros mehr kosten.

Fest steht auf jeden Fall: Selten gab es so viel Hörspaß-Zuwachs für so wenig Geld wie mit XiVero Amtra. Ralph Glasgal und seine Mitstreiter hätten sich 1986 wohl kaum träumen lassen, dass Ambiophonics nach drei Jahrzehnten auf kleinen Lautsprechern mal dermaßen groß rauskommt …

XiVero Amtra
2015/12
Test-Ergebnis: 4,7
ÜBERRAGEND
Bewertung

Bewertungen

Klangpotenzial
Bedienung
Features

Gesamt:

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
hochwertiger Ambiophonics-Transcoder
einfache Bedienung
sehr günstiger Preis
keine m4a-Files ladbar

Vertrieb:
XiVero GmbH
Merowingerplatz 1
40225 Düsseldorf
www.xivero.com/de/

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Software XiVero Amtra: 14 Euro

XiVero Amtra Play
2015/12
Test-Ergebnis: 4,7
Überragend

Bewertungen

Klangpotenzial
Bedienung
Features

Gesamt:

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
drastisch besserer Raumklang bei mobilen Lautsprechern
einfachste Bedienung
günstiger Preis
Playlist geht nach Deaktivierung verloren

Vertrieb:
XiVero GmbH
Merowingerplatz 1
40225 Düsseldorf
www.xivero.com/de

Preis:
App Amtra play: 4,99 Euro (erhältlich im iTunes-App-Store)

Im Beitrag erwähnt:

Test Bose SoundLink Mini II: Der Bluetooth-Klassiker

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.