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Die Audio Group Denmark stellt Kompaktlautsprecher Børresen C1, Aavik Streaming-Amps der Serie U-X88 und Stromverteiler der Marke Axxess vor (Montage: F. Borowski)

Audio Group Denmark: Neuheiten von Aavik, Axxess und Børresen

Wie machen die das bloß? Die im dänischen Aalborg ansässige Audio Group Denmark (AGD) ist zu einer Art Shooting Star der High-End-Szene geworden. Binnen weniger Jahre gelang es den Köpfen der AGD, mit ihren Marken Børresen (Lautsprecher), Aavik (Elektronik), Ansuz (Zubehör) und zuletzt der Entry-Level-Marke Axxess enorm Staub aufzuwirbeln. Dass sich ein Newcomer zudem gleich an allen wichtigen Produktreihen versucht, gleicht einer Herkulesaufgabe. Inzwischen ist das Portfolio der Dänen ähnlich umfangreich, wie beispielsweise das von T+A, einem der Urgesteine der Branche. Und der Output der Dänen reißt nicht ab.

In dieser Woche gibt es gleich drei spannende Neuheiten vom dänischen Festland zu vermelden. Einen hochkarätigen Kompaktlautsprecher namens Børresen C1, gleich drei streamingfähige Vollverstärker von Aavik und einen Stromverteiler der Axxess-Marke. Aber der Reihe nach…

Børresen C1 – Start einer neuen Lautsprecherserie

Mit einem High-End-Kompaktlautsprecher begann vor rund sechs Jahren die Erfolgsgeschichte der Marke Børresen in Deutschland. Das Modell „01“ (Testbericht) verursachte zwar mit seinem Preis Schnappatmung, hatte aber auch klanglich ähnlich große Auswirkungen auf den Metabolismus. Ein schlicht fantastischer Lautsprecher auf den viele weitere folgten – in noch viel höheren, als auch in niedrigeren Preisklassen.

Die neuen Kompaktlautsprecher Børresen C1 (15.000 Euro) (Foto: AGD)

Die nun vorgestellten Zwei-Wege Kompaktlautsprecher C1 ähneln der „01“ äußerlich in vielen Details. Sie haben nicht nur eine vergleichbare Grundform, sondern auch die organisch wirkende Schallwand mit ausgeprägten Schallführungen der Ur-Børresen. Das Gesamt-Erscheinungsbild wirkt dank Hochglanz-Oberflächen und Carbon-Elementen aber etwas moderner. Typische Designelemente, wie die in den Standfüßen integrierten Alu-Elemente im Design der Ansuz Darkz und die drei Reflex-Röhren an der Rückseite sorgen für hohen Wiedererkennungswert und Markenidentität.

Preislich liegen die C1 mit 15.000 Euro pro Paar inklusive der passenden Standfüße merklich unterhalb der „01“ aus der Ur-Serie, aber oberhalb der X- und Z-Serie. Als Tief-/Mitteltöner kommt in der C1 ein neuer, selbst entwickelter und In-House gefertigter Treiber namens DCC5 Neo zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung bestehender Treibertechnologien von Børresen mit einer Sandwich-Membran aus zwei Lagen Kohlefaser mit dazwischen liegendem Wabenabstandshalter sowie einem Magnetantrieb mit doppelten Kupferkappen auf den Polringen. Damit soll eine optimale Balance zwischen maximalem Fluss und niedriger Induktivität erreicht werden.

Neu entwickelter Treiber DCC5 Neo mit Sandwichmembran (Foto: AGD)

Ein weiteres grundlegendes Element ist der Børresen-Bändchenhochtöner, der ab etwa 2,5 kHz aufwärts arbeitet. Dessen Wirkungsgrad liegt bei außergewöhnlichen 94 dB. – auch, weil die bewegte Masse mit gerade einmal 0,01 Gramm extrem gering ist. Die Schnelligkeit des Bändchens soll für feinste klangliche Details bei jeder Art von Musik sorgen. In den bisher von LowBeats getesteten Børresen-Lautsprechern bestätigte sich das jedenfalls stets auf beeindruckende Weise. Zudem preist Børresen die enorme Robustheit dieses Hochtöners. Für die Frequenzaufteilung sorgt eine aufwändige und besonders phasenstabile Frequenzweiche.

Die Gehäuse bestehen aus innen versteiftem Holzverbundwerkstoff, welche auch aufgrund ihrer speziellen Form für Resonanzarmut sorgen. 1 mm dicke Kohlefaser-Einlagen an den Gehäuseseiten verstärken die Struktur zusätzlich. Optisch verleihen diese den Schwarz oder Weiß lackierten Oberflächen einen zusätzlichen Akzent.

Die Børresen wird inklusive der Standfüße verkauft (Foto: AGD)

Die im Preis enthaltenen Standfüße bestehen aus demselben Holzverbundwerkstoff und sind, wie der Hersteller betont, eisenlos bzw. komplett antimagnetisch, um Interferenzen mit der Frequenzweiche in den Speakern zu vermeiden. Wie bei AGD üblich, sind die Stands kompatibel mit den Ansuz Darkz Komponentenfüßen zur An-/Entkopplung, die es in unterschiedlichsten Materialen gibt.

Die Børresen C1 kosten 15.000 Euro das Paar inklusive der Standfüße und je einem Satz S2T Darkz, die zwischen Speaker und Stand eingesetzt werden.

Aavik U-X88 Serie Streaming-Vollverstärker

In der Elektronik-Sparte der AGD, die unter dem Markennamen Aavik läuft, wurde die neue U-X88-Serie vorgestellt. Diese beerbt die bisherige X80-Serie an Vollverstärkern und löst zunächst den Streaming-Amp U-X80 ab.

Das „X“ in der Modellbezeichnung ist ein Platzhalter, denn es handelt sich um Gerätevarianten, die funktional alle dasselbe machen, sich aber intern unter anderem durch die Anzahl der verbauten Tesla-Spulen und anderen Maßnahmen zur Rauschunterdrückung unterscheiden. Es gibt in der neuen Serie die drei Modellvarianten U-188, U-288 und U-588. Da es sich bei allen dreien um ein All-In-One-Design mit Vollverstärker, integriertem Streamingmodul und DAC handelt, sprechen die Dänen auch von „Unity Amplifier“.

Die neuen Aavik Vollverstärker sind mit Streaming und DAC ausgestattet (Foto: AGD)

Beim Design verabschieden sich die Macher von den organisch runden Formen der Ur-Serie und orientieren sich stattdessen an dem von Flemming Erik Rasmussen geschaffenen Look der Top-Serie 880. Während Kernelemente, wie etwa die Pascal Class-D (UMAC)-Verstärkermodule und die Resonant Mode Netzteile beibehalten wurden, erfuhr die Schaltung aber eine komplette Überarbeitung. Sie profitiert von den Erkenntnissen, die bei der Entwicklung der 880-Serie erlangt wurden.

Das Design der neuen Amps U-188, U-288 und U-588 ist stark an den Look der Top-Serie 880 angelehnt und stammt aus der Feder von Fleming Erik Rasmussen (Foto: AGD)

Die drei Varianten unterscheiden sich in ihrer Ausstattung und in den technischen Daten praktisch nicht. Alle drei bieten satte Verstärkerleistung von 2 x 300 W an 8 Ohm und 2 x 600 W an 4 Ohm. Lediglich die Bestückung mit Aavik-Maßnahmen zur Rauschunterdrückung machen den Unterschied – auch im Preis:

AAVIK Modell:U-188U-288U-588
Aavik Noise Reduction:Active Tesla Coils: 36

Active Square Tesla Coils: 72

Dither circuitry: 3

Anti Areal Resonance Coils: 4

Active Tesla Coils: 72

Active Square Tesla Coils: 144

Dither circuitry: 6

Anti Areal Resonance Coils: 8

Active Tesla Coils: 108

Active Square Tesla Coils: 216

Dither circuitry: 9

Anti Areal Resonance Coils: 8

Preise in Euro:20.00025.00030.000

Auch die neuen Aavik Verstärker der U-X88-Serie sind ab sofort im Fachhandel bestellbar.

Aavik U-X88 Rückseite (Foto: AGD)

Axxess Power Distributors – High-End Stromverteiler

Als dritte Neuheit präsentieren die Dänen einen speziell für die Einsteigerserie Axxess konzipierten Stromverteiler. Dieser wurde gleichzeitig als „Normalversion“ und in einer „Special Edition“ präsentiert.

Der Axxess Power Distributor besteht innen aus einem gefrästen Verbundwerkstoff auf Naturbasis und außen aus einem lackierten Stahlrahmen. Diese Materialkombination soll für ein optimales Gleichgewicht zwischen Steifigkeit und Resonanzkontrolle sorgen – einem von der AGD stets mit größter Aufmerksamkeit behandeltem Thema. Der Stahlrahmen widersteht mechanischen Schwingungen und magnetischen Interferenzen, während der Verbundwerkstoff-Innenraum unerwünschte Schwingungen abfängt und so die musikalische Leistung verbessert – so jedenfalls die Herstelleraussage.

AXXESS Power Distributor (Foto: AGD)

Die Unterseite des Axxess Power Distributors ist herstellertypisch mit vier Scheiben ausgestattet, um die optionalen Ansuz Darkz oder Axxess NOIR Gerätefüße aufnehmen, die unerwünschte Vibrationen erden und in Wärme umwandeln sollen. Die obere Abdeckung verfügt außerdem über halbkugelförmige Hohlräume zur Aufnahme anderer Axxess-Produkte oder -Komponenten.

Anstelle üblicher Bauteile zur Leistungsaufbereitung wie Kondensatoren und Widerständen setzt die AGD beim Axxess Power Distributor auf eine dicke interne Verdrahtung und kräftige Leiterbahnen auf dem Mainboard. Der Verzicht auf zusätzliche elektrische Bauteile maximiert die Leistungsabgabe und unterstützt selbst die anspruchsvollsten Verstärker. Typische Nachteile passiver Filterelemente sollen vermieden werden.

Der Axxess Power Distributor ist mit der Ansuz Star Ground-Technologie ausgestattet, die verhindert, dass Störungen der Netzspannung die angeschlossenen Audiokomponenten beeinträchtigen. Die Erdung wird auf einen genau definierten Sternpunkt konzentriert, um die niedrigstmögliche Erdungsimpedanz zu gewährleisten. Dies verbessert die musikalische Klarheit, Tiefe und Dynamik.

Der AXXESS Power Distributor ist auch in einer „Special Edition“ mit zusätzlichen AGD-typischen Entstörmaßnahmen erhältlich (Foto: AGD)

Exklusiv in der Axxess Power Distributor Special Edition sind zudem Anti-Aerial Resonance Coils verbaut. Diese Bauteile sind ein Markenzeichen der Schwesterfirma Ansuz und werden auch in den anderen Produkten der AGD in unterschiedlicher Anzahl und Kombination eingesetzt. Siehe die Tabelle oben bei den Aavik Verstärkern.

Der Axxess Power Distributor besitzt in der EU-Version vier Schuko-Steckdosen für Komponenten plus eines Kaltgeräte-Anschlusses für den Verteiler selbst. Der Preis liegt bei 800 Euro für die Normalversion. Die Special Edition kostet 1.400 Euro.

Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.