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Die brandneue T-Serie des dänischen Lautsprecherherstellers Børresen beerbt die ursprüngliche Serie „0“ aus dem Jahr 2017/2018 (Fotos: AGD, Montage: F. Borowski)

Børresen T-Serie vorgestellt – perfektionierte Perfektion?

Mit den Lautsprechern der Serie 0 startete der Däne Michael Børresen mit seinem Partner Lars Kristensen und einem Team engagierter Mitstreiter im Jahr 2017 – also vor gar nicht so langer Zeit – eine beeindruckende Erfolgsserie. Ich entdeckte die Lautsprecher und Elektronik 2018 auf den Norddeutschen HiFi-Tagen in Hamburg und verliebte mich spontan in die vorgeführten Kompaktlautsprecher 01. Was folgte, waren mehrere Firmenbesuche in Dänemark sowie diverse Testberichte der Marken Børresen (Lautsprecher), Aavik (Elektronik) und Ansuz (Kabel, Zubehör), die inzwischen unter der Dachgesellschaft Audio Group Denmark (AGD) firmieren. Später folgte auch noch die Entry-Level-Marke Axxess. Die wichtigsten Etappen und Berichte/Tests haben wir unten für Sie zusammengefasst.

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Borresen 01 von unten
Damit fing alles an: Die Børresen 01 bot stimmige Proportionen in einem modernen, zeitlos-eleganten Design mit skandinavischem Touch. Doch ihr Preis war schon damals heftig (Foto: F. Borowski)
Michael Borresen
Michael Børresen ist der Mastermind hinter den gleichnamigen Lautsprechern. Hier mit dem Modell 03 (Foto: F. Borowski)
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Zunächst einmal ist es ziemlich beeindruckend, dass ein Newcomer auf dem HiFi-Markt vom Start weg quasi als Vollsortimenter auftritt. Das bedeutete nicht nur eine gewaltige (auch finanzielle) Kraftanstrengung bei der Entwicklung der verschiedenen Produkte, was Chefentwickler Børresen und sein Partner auch nur stemmen konnten, weil sie einen gewaltigen Erfahrungsschatz mitbrachten. Mindestens ebenso beeindruckend ist aber, wie gut die Produkte durch die Bank bei der gesammelten Fachpresse ankamen.

Nach meinem Test des Erstlingswerks Børresen 01 entschied ich mich selbst, das nächstgrößere Modell, den schlanken Standlautsprecher 02, anzuschaffen, der später noch auf die Silver Supreme Edition aufgerüstet wurde. Dieser Lautsprecher dient mir seitdem als meine oberste Referenz zur Beurteilung anderer Lautsprecher und Komponenten. Und ich gebe es offen zu: ich liebe diese Lautsprecher.

Doch nun haben die Macher der Audio Group Denmark entschieden, dass die Zeit reif für eine Überarbeitung der 0-Serie ist. Da Børresen inzwischen ein großes Lautsprecherportfolio mit diversen Serien in unterschiedlichsten Preisklassen anbietet, die alle einen Buchstaben als Serienbezeichnung tragen, mussten auch die Nachfolger der 0-Serie in dieses Schema eingeordnet werden. Darum heißen die neuen Modelle nun T-Serie. 

Die neue Børresen T-Serie beerbt die 0-Serie und besteht aus dem Modellen T1 (links), T3 (Mitte) und T5 (Fotos: AGD)

Børresen Lautsprecherserien aufgeschlüsselt

Neben der momentan noch erhältlichen 0-Serie sieht die Modellübersicht für Børresen-Lautsprecher derzeit so aus:

    • Z-Serie (vier Modelle, wahlweise normal oder „Cryo Edition“)
    • T-Serie (NEU: drei Modelle, wahlweise normal oder „Silver Supreme Edition“)
    • M-Serie (die Top-Serie, bestehend aus vier Modellen)
    • X-Serie (vier Modelle)
    • C-Serie (drei Modelle)

Natürlich bildet diese Übersicht den Stand bei Veröffentlichung ab und kann sich jederzeit ändern.

Leider ist darin keine logische Reihenfolge bzw. Sortierung zu erkennen. Wenn wir mal die unter der Marke Axxess laufenden Lautsprecher L1 und L2 außen vor lassen, ist die Børresen X-Serie der derzeitige Einstieg in die Børresen-Lautsprecherwelt. Darüber folgt die Z-Serie, die jetzt ausläuft, dann die C-Serie, T-Serie und ganz oben thront die M-Serie – mit Preisen im Bereich von schicken Immobilien. Das heißt, die neue T-Serie ist die zweithöchste in der Børresen Rangordnung und dementsprechend nicht als Schnäppchen zu haben. Dazu kommt, dass die Lautsprecher der T-Serie wieder wahlweise als „Normalversion“ mit Børresens einzigartigem, eisenlosem Antrieb über Kupferpolkerne zu haben ist, oder als Silver Supreme Edition (SSE), in der die Kupferpolkerne der Treiber gegen solche aus massivem, in-house gegossenem Silber ersetzt werden. Natürlich mit deftigem Preisaufschlag.

Die neue Børresen T-Serie im Detail

Zu meiner großen Erleichterung behält die die T-Serie im Wesentlichen den schönen skandinavischen Look der 0-Serie bei, in den ich mich so verguckt habe. Aber die T-Serie erbt auch einige der sehr eleganten Formen aus der M-Serie, nur in etwas abgeschwächter Form, was sie in meinen Augen nur noch eleganter macht.

Und es gibt die T-Serie-Modelle auch künftig in einer wunderschönen Echtholz Walnuss-Ausführung, nur jetzt mit einer Hochglanz-Schutzlackierung versehen, statt in Natur. Alternativ können die Speaker auch in Hochglanz-Schwarz geordert werden.

Drei Modelle gibt es: Der T1 ist Nachfolger der 01 und ein kompakter 2-Wege-Lautsprecher auf einem dazugehörigen, elegant geschwungenen Lautsprecherständer. 

Links die neue T1, rechts das „Ur-Modell“ 01. Die Ästhetik bleib weitestgehend erhalten, aber die T1 nimmt auch deutliche Anleihen bei der Top-Serie M (Fotos: AGD)

Ein Modell T2, also eine Entsprechung zur 02, gibt es nicht. Stattdessen kommt das Standmodell T3 als Ersatz für die bisherige 02 und 03 auf den Markt. Hier gibt es die deutlichste Änderung bei der Treiberanordnung zu entdecken.

Anstatt wie bei der 02 mit zwei 12 cm Tief/Mitteltönern oder wie bei der 03 mit einer Art D’Appolito-Anordnung zu arbeiten, ist die T2 mit drei unterhalb des Hochtöners angeordneten 12-cm-Chassis versehen. 

Links die Børresen 02, Mitte das Modell 03 und rechts die neue T3 mit neuer Treiberanordnung bzw. -Anzahl (Fotos: AGD)

Die T5 löst die bisherige 05 ab, mit gleichbleibender Treiberanordnung

Der cryogenisch behandelte Hochtöner (Børresen RP94 Ribbon Planar Tweeter) bleibt unverändert, gehört er doch nach wie vor zu den besten Folien-Tweetern des Planeten – und meiner Meinung nach zu den besten Hochtönern ganz allgemein. Natürlich wurde auch die T-Serie von Børresen in Dänemark entworfen und wird dort auch in weiten Teilen handgefertigt. Sie verbindet laut Hersteller das gesammelte Know-How aus der Top-Serie M und bringt dieses in leicht abgespeckter Form in die T-Serie. Und natürlich stecken sämtliche Gene der ursprünglichen 0-Serie in ihr.

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Die Børresen T1 von drei Seiten (Fotos: AGD)
Die Børresen T3 von drei Seiten (Fotos: AGD)
Von der T5 existieren derzeit nur Renderings in Teilansichten, ohne Fuß (Rendering: AGD)
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Die neue T-Serie zeichnet sich durch eine Kombination aus Hochglanzlack, Carbon und Echtholzfurnieren aus, die eine raffinierte Ästhetik mit modernster akustischer Leistung verbindet, sagt Børresen. Die T-Serie ist in zwei Versionen erhältlich: Die Standardversion und die Silver Supreme Edition (SSE). Beide verfügen über die gleichen Treiber- und Gehäusekonstruktionen, unterscheiden sich aber in Details:

T1, T3 und T5 (Standard) sind mit kryogenisch behandelten Kupferpolringen und Darkz T2-Resonance-Controll-Füßen ausgestattet. Die SSE-Version ist stattdessen mit kryogenisch behandelten Silberpolringen für eine noch geringere Induktivität ausgestattet, sowie mit Titan-Treiberkörben und höherwertigen Darkz T2s-Füßen.

Alle Børresen-Lautsprecher der T-Serie basieren auf seriellen Frequenzweichen, die den gleichen phasenstarren Stromfluss zu den Wandlern im Filterbereich gewährleisten. Die T3 und T5 sind sowohl in der Standard- als auch in der SSE-Version mit Bi-Wiring-Anschlüssen auf der Rückseite ausgestattet, um den Betrieb mit zwei unabhängigen Verstärkern zu ermöglichen. Dadurch kann jeder Bereich (Bass und Mittel-/Hochton) mit ausreichend Leistung versorgt werden, was die Präzision, Klarheit und räumliche Tiefe verbessern soll. Die Lautsprecher können auch mit der aktiven Frequenzweiche von Aavik, die in verschiedenen Aavik-Verstärkern zu finden ist, gesteuert und raumoptimiert werden.

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Die Standmodelle T3 und T5 haben jetzt Bi-Wiring-Terminals. Der DC-Anschluss dient für Ansuz-Lautsprecherkabel mit aktiver Schirmung, ab der Serie D3 (Foto: AGD)
Die Chassis-Körbe der Silver Supreme Edition der T-Serie sind aus Titan 3D-gedruckt (Foto: AGD)
Die T-Serie Speaker arbeiten mit seriellen Frequenzweichen. (Hier abgebildet ist die ähnliche Weiche des Modells M1). Børresen-typisch kommen auf den Platinen auch Technologien der Schwestermarke Ansuz zum Einsatz, wie etwa Square Tesla Coils (Foto: AGD)
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Die dreilagige Konus-Membranen wurden ebenfalls überarbeitet. Sie bestehen aus einer Sandwich-Konstruktion mit Aramidwabenkern und einer äußeren Schicht (der sichtbare Teil der Membran) aus gespreizten Karbonfasern. Alle metallischen Teile des Lautsprechers werden kältebehandelt, sofern diese für den Cryo-Prozess geeignet sind.

Bleibt zum Schluss noch die Frage nach dem Preis. Wie schon angemerkt, geht es hier nicht um Peanuts. Die UVPs liegen bei:

T1 / T1 SSE: EUR 35.000/50.000
T3 / T3 SSE: EUR 65.000/100.000
T5 / T5 SSE: EUR 130.000/200.000

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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.