Alle HiFi-Fans kennen die eigenständigen Cyrus-Komponenten mit ihrem ikonischen Design – und viele lieben es. Doch zum 40. Geburtstag der Marke trauen sich die Briten einen genialen Design-Coup, der womöglich die nächsten 40 Jahre trägt. Die Cyrus Series 40 besteht aus einem Verstärker (40 Amp), einem Streamer (40 Stream), einem CD-Player (40 CD) sowie – wie kann es bei Cyrus anders sein – einem Zusatz-Netzteil (40 PSU). Aber der Reihe nach:
Als 1984 der Cyrus One der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, rümpften nicht wenige HiFi-Fans die Nase. Der Verstärker war klein, das Gehäuse aus Kunststoff, er hatte keinen Bass-, Höhen oder Balanceregler, der Kopfhörerausgang war auf der Rückseite platziert, darüber hinaus hatte nur wenig Leistung – 2x 25 W an 8 Ohm. Aber er klang unfassbar gut!
Wie kam das? Wir sind hier ja bei den NEWS, daher nur (relativ) kurz und knapp: Der Entwickler Henry Azima hatte unter anderem besonders viel Sorgfalt auf die Bauteilequalität gelegt, vor allem beim Netzteil, dafür sparte er an der Ausgangsleistung. In einem Interview mit der HiFi-Journalistenlegende John Atkinson sagte Azima 1987: „Das Netzteil ist eines der teuersten Teile eines jeden Verstärkers. Angesichts der Kostenbeschränkungen muss man also lernen, den Rest des Verstärkers entsprechend zu gestalten…
Aber abgesehen davon spielen andere Aspekte des Verstärkers, insbesondere die Spezifikation der Ausgangsleistung, eine große Rolle. Für die gleichen Kosten für die Stromversorgung kann man einen 200-Watt-Verstärker pro Kanal bauen, der lausig wäre, aber einen fantastischen 20-Watt-Verstärker. Man muss die Klangqualität gegen die Leistung abwägen, die man tatsächlich liefern will.”
Womit wir beim aktuellen Cyrus Series 40 Amp wären. Moment! Dem Hersteller ist noch eine Mitteilung wichtig. Zitat: „Bitte beachten Sie, dass wir derzeit zwar unser 40-jähriges Bestehen als Audiomarke feiern, es sich bei der 40er-Serie jedoch NICHT um eine Jubiläumsproduktreihe handelt. Die 40er-Serie markiert einen neuen und aufregenden Start für Cyrus als traditionsreichen britischen Audiohersteller.“ Alles klar.
Was kann der Amp also so? Was bringt er mit?
Der Verstärker: Cyrus 40 Amp
Zunächst einmal mehr Leistung: 2x 113 Watt an 6 Ohm hat ihm Cyrus ins Datenblatt geschrieben – wenn die PSU mithilft. Englischer geht’s kaum. Die Abmessungen sind gewohnt bescheiden: Bei einer Höhe von 88 mm sind der Amp und seine drei Geschwister nur 22,0 cm breit, die Tiefe wird mit 38,5 cm angegeben. Trotzdem war noch Platz für ein 5 Zoll großes TFT-Touch-Display. Das Gehäuse selbst besteht aus schwarz eloxiertem Aluminium. Innen erwartet uns ein DAC vom Typ ESS Sabre ES9039Q2M, zudem ist ein Phonovorverstärker eingebaut, der mit niedrigem Restrauschen und einem hohen Dynamikbereich aufwarten soll. Überhaupt kann sich der Kleine bezüglich der Anschlussvielfalt sehen lassen. Werfen Sie dazu gerne einen Blick auf die obige Bildergalerie.
Der Streamer: Cyrus 40 ST
Sehr praktisch: Cyrus hat den 40 ST in den Kosmos der BluOS HiRes-Streaming Plattform gehievt. So lässt sich die Musik von dem Winzling in jeden Raum der Wohnung streamen (BluOS-fähige Lautsprecher vorausgesetzt). Klar, dass dann auch die BluOS-App mit dem Cyrus 40 ST funktioniert, inklusive der Funktionalitätsvielfalt. Auch in dem 40 ST steckt ein DAC vom Typ ESS Sabre ES9039Q2M. Er versteht sich mit Spotify, Tidal und qobuz, Roon ready ist auch. Aus irgendwelchen Gründen kann er auch MQA. Macht ja nichts. Die Auflösung klappt bis 24 Bit/192 kHz. Mit dem WLAN und AirPlay2 kommt er ebenso klar.
Der CD-Player: Cyrus 40 CD
Neue CD-Player sind selten geworden, umso schöner, dass bei der Cyrus 40 Serie das Paket komplett ist. Der 40 CD ist mit einem sogenannten Slot-In-Drive ausgestattet, das wir noch von Notebooks oder Autoradios her kennen. Es steht zwar bereits oben in der Bildunterschrift, aber es sei auch hier nochmals darauf verwiesen, dass es sich bei der Legende, Slot-In-Drives würden die CDs zerkratzen eben um genau das genannte handelt: Eine Legende. Heißt, da ist nichts dran. Weil es so schön war, ist in den 40 CD auch ein, Sie kommen drauf, ESS Sabre ES9039Q2M eingebaut. Warum, fragen Sie? Nun, es könnte ja sein, dass Sie den Kleinen dem gewohnten Quartett entreißen wollen. Für diesen seltenen Fall spielt der 40 CD auch an einem Fremdverstärker.
Das Netzteil: Cyrus 40 PSU
Zu guter Letzt, aber besonders wichtig, das Netzteil Cyrus 40 PSU. Wenn wir der Argumentation von Henry Azima folgen, ist das Netzteil unverzichtbar, auch wenn die Komponenten allein funktionieren würden. Es wäre ein Sakrileg. Leider stand uns kein Foto vom Innenleben des Netzteils zur Verfügung, was ein wenig schade ist. Das Gewicht allein verspricht aber bereits, dass an den verwendeten Komponenten nicht gespart wurde: 9,4 kg.

So bleibt uns nur, die Pressemitteilung zu zitieren: Das 40 PSU verfügt über fünf unabhängige Stromversorgungen. Alle fünf Stromausgänge werden über ein mehradriges Verbindungskabel an ein angeschlossenes Produkt der 40 Series geleitet. Das Netzteil Cyrus PSU verfügt über zwei Festspannung-Stromversorgungen für empfindliche, niedrig-spannige analoge Schaltungen. Weiterhin gibt es zwei variable Hochkapazitäts-Stromversorgungen zur Versorgung von analogen Schaltungen mit niedrigem oder hohem Stromverbrauch. Die variablen Stromversorgungen haben außerdem zwei ungeregelte Spannungseinstellungen, die zur Verstärkung der Stromversorgung in stromintensiven Schaltungen wie Leistungsverstärkern eingesetzt werden können.
Wie gesagt: Schade, dass wir nicht reinschauen konnten. Kommt noch.
Cyrus Series 40: Verfügbarkeit und Preise
Die Cyrus Series 40 wird ab November 2024 zu haben sein. Weitere Infos gibt es beim Vertrieb: www.tad-audiovertrieb.de
- Cyrus 40 AMP: 4.795 Euro
- Cyrus 40 CD: 3.595 Euro
- Cyrus 40 ST: 3.595 Euro
- Cyrus 40 PSU: 2.995 Euro
Das erste Mal wird sich die Cyrus Series 40 komplett auf der von LowBeats veranstalteten HiFi Tage Darmstadt am 19. + 20. Oktober zeigen…