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Ulla van Daelen
Filigrane Saitensprünge: Ulla van Daelen inszeniert mit zwei Harfen – und damit „83 Strings“ – eine hinreißende Stilvielfalt mit den eleganten Instrumenten (Foto: UvD)

Das audiophile Album: Ulla Van Daelen: „83 Strings“

Preisfrage: Wie viele Saiten hat eine Harfe? Antwort: kommt darauf an. Vor allem, wenn es zwei sind. Genau dies ist nämlich die Zählart von Ulla van Daelen auf ihrem neuen Album: Die eher zierliche, keltische Hakenharfe namens „Dusty Springs Fh36S“ mit ihrem durchaus „folkloristischem“ Charakter spannt 36 Saiten in ihren Rahmen. Die beeindruckend große Konzertharfe „Salvi Daphne S“ vereint derer 47. Das Ganze addiert sich dann auf Ulla van Daelens „83 Strings“.

Die Musik

Ulla van Daelen begibt sich mit ihren „83 Strings“ auf eine erfrischend abwechslungsreiche musikalische Dialog-Reise, die „Zweisamkeit“ betont, wie auch der Titel des Schluss-Stücks symbolisiert. Audiophile Musikfreunde kennen die deutsche Harfenistin bereits aus vorherigen Produktionen von Stockfisch-Label-Mann und Studio-Ass Günter Pauler. Van Daelen begleitete beispielsweise unter seiner Regie das anrührend schöne Album „Borderland – Found Music For A Lost World“ der britischen Singer-Songwriterin und Poetin Anne Clark.

2020 veröffentlichte van Daelen ihr Solo-Debüt „Mandala“, unter anderem mit einer feinen Coverversion von Mike Oldfields „Tubular Bells“. Auch auf diesem zweiten Solo-Werk interpretierte sie ein paar Stücke neu, zum Beispiel „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ einst von Hildegard Knef gesungen oder respektvoll „What A Wonderful World“ von Louis Armstrong. Zudem leuchten „Tulpen aus Amsterdam“ Saiten-übergreifend.

Die meisten der 21 Stücke (!) stammen jedoch aus ihrer Feder. Darunter auch beinahe exotisch anmutende wie „Latin Lover“, gesegnet mit vehement-pointiertem Finger-Picking. „Oriental Moment“ macht ebenso seinem Namen alle Ehre und entführt in die arabische Klangwelt. „Perückentanz“ wiederum geht als veritables Menuett über die Bühne.

Ulla van Daelen Cover
Ulla Van Daelen: „83 Strings“ erscheint bei Stockfisch / in-akustik als Hybrid-SACD/-CD sowie als Stream oder Download (24Bit/88kHz), z.B. auf qobuz

Die Tontechnik ist – wie stets bei Stockfisch – über sämtliche Zweifel erhaben. Dazu leistete auch der langjährige Tonmeister und Musikwissenschaftler Hans-Jörg Maucksch wieder seinen klangvollen Beitrag als Master-Mind im Team mit seinen D3-Monitoren aus dem britischen Hause Bowers & Wilkins.

Video-Teaser aus dem Pauler-Studio zu „Latin Lover“

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Bewertung

Ulla van Daelen „83 Strings“
2025/02
Test-Ergebnis: 4,7
ÜBERRAGEND
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Musik
Klang
Repertoirewert

Gesamt

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Autor: Claus Dick

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Musikfachmann seit Jahrzehnten, aber immer auch HiFi-Fan. Er findet zielsicher die best-klingenden Aufnahmen, die besten Remasterings und macht immer gern die Reportagen vor Ort.