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Haim
Das Trio aus Kalifornien gibt mit „I Quit“ ganz schön Gas. Einer unserer Musiktipps vom Juni 2025 (Foto: Haim)

Die Alben des Monats Juni 2025: Haim „I Quit“

Alana, Danielle und Este Haim perfektionieren auf Album Nummer Vier ihren energetischen Pop-Rock-Mix mit mehrstimmigen Vocals. Die kalifornischen Geschwister schrieben die Stücke von Haim „I Quit“ weitgehend im Team mit Rostam Batmanglij, Produzent, Songwriter und Gründungsmitglied der Alternative-Rocker Vampire Weekend.

Die Drei aus Los Angeles verschmelzen dabei sehr selbstbewusst charismatisch parfümierte Stilrichtungen – melodiösen Pop, von der Westcoast-Sonne verwöhnt, rotzigen Indie-Rock und hier und da HipHop-Elemente. Este bedient Bass und Gitarre, Danielle die Keyboards und Alana ebenso Tasteninstrumente plus Gitarre. Schön: Alle drei singen – und das mit erdig bis klarem Timbre, das sowohl solo als mehrstimmig betören kann. Das Zeug zum Musikmachen haben ihnen schon die Eltern in die Wiege gelegt: Moti und Donna spielten mit ihren drei Mädels sogar in einer Cover-Band, die sie Rockinhaim tauften. Mit ihrem eigenen Debüt-Album „Days Are Gone“ schoss das Trio später schnurstracks ins internationale Rampenlicht – mit Auszeichnungen wie „Best New Artist“ bei den jährlichen Grammy Awards. Es folgte „Album Of The Year“ für den Nachfolger „Something To Tell You“.

Die Musik von Haim I Quit

Und da sind wir beim vierten Longplayer. Der peppt und macht an, wie die Single-Auskopplung „Relationships“ mit seiner schön arrangierten Rock-Attitüde. Der Album-Opener „Gone“ verbindet die Power-Elemente der australischen Rocker INXS mit einem Hauch Zartheit von Singer-Songwriterin Phoebe Bridgers – das Ganze mit mehrstimmigen Vocals unterfüttert.

Haim
Haim „I Quit“ erscheint bei Vertigo Berlin / Universal als CD, Doppel-LP sowie als Stream oder Download, zum Beispiel auf qobuz.de

„All Over Me“ leuchtet dann im Anschluss mit lupenreinem Pop-Flow, während „Down To Be Wrong“ mit seinem leicht schleppend-schepperndem Beat im Kontrast zu samtig-klaren Stimmen einen coolen Kontrast bildet, ein bisschen auf den Spuren von Fleetwood Mac. Wohl kein Zufall, denn Alana, Danielle und Este sangen 2014 mit der Mac-Muse Stevie Nicks gemeinsam deren bezaubernden Song „Rhiannon“. Und Danielle greift hier und da ein bisschen auf den Spuren von Lindsey Buckingham in die Saiten.
Nomen est omen: „The Farm“ nimmt uns mit auf einen gechillt dahingleitenden Country-Ausflug, während „Lucky Stars“ wabernd-pulsierend Elektro-Rock-Rhythmen in Ahnung von U2 auslöst.
15 starke Songs trugen die drei Schwestern so zu einem stimmigen, gut durchhörbaren Ganzen zusammen. Das Bouquet unterfüttert die Klangqualität mit einer angenehm abgerundeten Homogenität, inklusive schönem Bass-Druck und prima Auflösung.

Haim „I Quit“
2025/07
Test-Ergebnis: 4,3
SEHR GUT
Bewertungen
Musik
Klang
Repertoirewert

Gesamt

Video-Clip zu „All Over Me“
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Autor: Claus Dick

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Musikfachmann seit Jahrzehnten, aber immer auch HiFi-Fan. Er findet zielsicher die best-klingenden Aufnahmen, die besten Remasterings und macht immer gern die Reportagen vor Ort.