Sechs Monate Vorbereitung. Viel Arbeit, unzählige Telefonate, das Umsetzen von Konzepten und Absprachen mit den Ausstellern. Eine Messe von der Größe der Deutschen HiFi Tage in Darmstadt erfordert eine Menge Energie und noch viel mehr Passion, die eine überschaubar starke Mannschaft wie die von LowBeats bisweilen überfordert. Aber es hat sich gelohnt: Die Messe, die wir am 18. und 19. Oktober 2025 in Kooperation mit den HiFi Profis im Kongresszentrum darmstadtium veranstalteten, wurde von allen – Besuchern, Ausstellern und Pressekollegen – als außergewöhnlich gut bezeichnet. Hier passte das Paket aus toller Messe-Location mit dem Mix aus interessanten Newcomern und Branchen-Größen und den durchweg sehr ordentlich klingenden Vorführungen. Zur Einstimmung vorab ein paar Impressionen:
Der Blick auf den Vorplatz des darmstadtium unterstreicht, in welch hübscher Nachbarschaft das Kongress-Zentrum liegt: gegenüber das frisch renovierte Schloss (Foto: R. Vogt)
Am LowBeats Infostand ließen Annette Wieselmann (links) und Laura Splawski keine Frage unbeantwortet (Foto: R. Vogt)
Samstag 9.30 Uhr: Die Eingangshalle war schon vor Messebeginn ordentlich voll (Foto: R. Vogt)
In der Eingangshalle begrüßten die Cabasse The Pearl Pelegrina und im HIntergrund ein Yamaha-Ensemble mit den NS-5000 (Foto: R. Vogt)
Wir hatten in diesem Jahr auch das riesige Spectrum (über 1.000 Quadratmeter) geöffnet – was der Veranstaltung noch einmal mehr „Erhabenheit“ verlieh. Hier waren die meisten Plattenspieler und Tonbandmaschinen aufgestellt (Foto: R. Vogt)
Die HiFi-Profis hatten das ganze Foyer 1.05 zu einer Fernsehwelt umdekoriert. Das sah super aus (Foto: F. Borowski)
Die Plattenbörse war dieses Jahr im 3. Stock: fast 100 Meter Vinyl an Vinyl… (Foto: R. Vogt)
LowBeats Anzeigenleiter Dr. Michael Hackenberg ist der eigentliche Motor der Deutschen HiFi Tage in Darmstadt (Foto: H. Biermann)
Auch in diesem Jahr lag der Messe-Schwerpunkte auf der analogen Wiedergabe. Das Platine Verdier Laufwerk mit String-Antrieb stand – quasi als Botschafter – am Eingang des Analog-Kosmos im Spectrum (Foto: H. Biermann)
Die HiFi Zeile, einer der bekanntesten Restaurierungs-Betriebe für HiFi in Deutschland, hatte wieder einen tollen Auftritt – mit etlichen Schätzen der 1970er und 1980er Jahre (Foto: F. Borowski)
Aber ich will uns an dieser Stelle nicht zu viel loben, sondern überlasse diesen Punkt den Pressekollegen und YouTubern, die ebenfalls zu Besuch waren: Am Ende dieses Texts habe ich etliche Links zu Beiträgen und Videos zusammengetragen. Und an dieser Stelle auch noch einmal meinen Dank an die Kollegen, die mit etlichen Vorberichten zum Gelingen dieses Fests beitrugen und auch mit Lob über die Messe nicht gespart haben. So viel kollegiales Zusammenarbeiten unter Konkurrenten ist gar nicht selbstverständlich…
An dieser Stelle muss eine wichtige Zahl kommen: die der Besucher. Letztendlich kamen etwas über 4.600; das sind immerhin mehr als 1.000 über jenen 3.500 Besuchern, die wir bei unserem ersten Aufschlag im Jahr 2024 zählten.
Andrew Weber (links), LowBeats-Lektor und -Reporter vor Ort, hier im Gespräch mit HiFi-Restaurator Pierre Wittig von der HiFi Zeile (Foto: R. Vogt)
Doch wichtiger noch war uns die gute Stimmung unter den Besuchern. Andrew Weber, Lektor und Mann für alles Historische bei LowBeats, hat (standesgemäß) mit einem UHER Report 4400 Tonbandgerät von 1977 auf der Messe viele Stimmen gesammelt und bekam nur Gutes zu hören. Eine der für uns schönsten und erstaunlichsten Erkenntnisse seiner Gespräche: Die meisten Besucher kamen, weil sie auf LowBeats darüber gelesen haben.
Zur Übersicht: Um diesen Rückblick nicht komplett ausufern zu lassen, habe ich die Messe-Schwerpunkte in verschiedenen Slide-Shows zusammengefasst.
Die Deutschen HiFi Tage 2025: achtzehn Demo-Räume
Das Herz dieser Veranstaltung sind immer die Vorführungen in den sehr hellen und akustisch günstigen Seminar-Räumen, die natürlich aus dieses Jahr wieder komplett ausgebucht waren. Besucher, die schon im vergangenen Jahr vor Ort waren, hätte eine Art Déjà-Vu vermuten können: Fast alle Firmen, die wir 2024 hatten, haben auch dieses Jahr wieder ihr Bestes gegeben. Es gab nur zwei „Neulinge“. Zum einen den deutschen Mittelständler sonoro, der sich mit Karl-Heinz Fink und Rainer Finck (ex-Marantz) potent verstärkt hat und der sein Angebot deutlich in Richtung bezahlbares Highend ausbaut. Und zum zweiten den Vertrieb HiFi2die4, der sich mit ex-B&W-Manager Stefan Splawski klug verstärkt hat. Doch wir beginnen, dem Alphabet folgend, mit Audio Components. Das passt ganz gut, denn die Hamburger hatten das größte Gedeck in der Vorführung…
McIntosh satt, Aurender-Streamer, Verkabelung von Shunyata und die nagelneue Sonus faber Amati Supreme bei ihrer Deutschland-Premiere. Für viele Besucher war dies – auch, weil Audio Componets einiges an der Raumakustik gemacht hat – der überzeugendste Auftritt (Foto: R. Vogt)
ATR verfolgt schon seit längerem einen anderen Ansatz: mehr Ästhetik, mehr Zusammenspiel von Architektur und HiFi. Der Auftritt in Darmstadt verkörperte diesen Ansatz – mit der Skulpturhaften Cabasse Baltic (die traumhaft räumlich klang), aber auch mit einem ambitionierten Analog-Laufwerk von Helmut Thiele (Foto: F. Borowski)
Bei Audium spielte die neue Pylon 30 (mit 15 Zoll Tieftöner) an einer Fezz-Röhrenkette. In meinen Ohren war dies so etwas wie der „Klangmeister der Herzen“ (Foto: R. Vogt)
Wie im vorigen Jahr hatte Avantgarde Acoustic den größten Raum – Hörner wie die aktuelle Duo tragen eben weit. Und erneut überzeugten die Hessen mit selten gehörter Lebendigkeit und Präzision (Foto: R. Vogt)
Der Eindruck täuscht: Der Gast war nicht einsam: Denn wie üblich war bei Backes & Müller kaum Zutritt zu bekommen. Die drei aktiven Modelle der Jubié Serie klingen in diesen Räumen dank ihrer Einmess-Möglichkeiten immer fantastisch griffig und präzise (Foto: F. Borowski)
Auch bei B&W (801D4) Marantz (10er Serie) war die Hütte immer randvoll. Völlig zurecht, denn diese Kette ist ja eh vom Feinsten und mittlerweile mit Audioquest-Kabeln perfekt getunt (Foto: F. Borowski)
Eigentlich wollte Burmester gar nicht nach Darmstadt kommen – einfach, weil die neue Reference-Linie noch nicht serienfertig ist. Die Berliner haben dennoch mit Vorserien-Komponenten (an der BX100) gespielt – und damit einen der besten Auftritte der Messe abgeliefert. Das macht Lust auf die Serie… (Foto: R. Vogt)
Canton stellte die Reference 5 und die Reference 3 vor – jeweils an Verstärkern der Rotel MICHI-Serie. Es wurde viel zeitgenössische (elektronische) Musik gespielt und wieder einmal unter Beweis gestellt, dass die Reference in Bezug auf Verzerrungsarmut kaum zu schlagen ist… (Foto: R. Vogt)
DALI Deutschland war anfangs unsicher, was zu spielen sei. Doch dann griffen die Hessen einfach nach ganz oben ins Regal: Das DALI-Flaggschiff Kore unterstrich auf der Messe die These, dass sie die vielleicht beste Passivbox unter 100.000 Euro ist… (Foto: R. Vogt)
Ich hatte die aktive Confidence A von Dynaudio noch nicht gehört und war hin und weg: Eine solche Leichtigkeit, so viele Details und so viel Fülle aus einer kleinen Box in dem riesigen Raum. Ich habe sie sofort zum Test geordert… (Foto: R. Vogt)
Im vergangenen Jahr hatte Focal/Naim mit der aktiven Diva groß aufgefahren. Nun lag der Fokus auf eher bezahlbarem HiFi: mit einem Naim Audio Uniti und den Focal Aria EVO. Mir persönlich gefiel dieses Experiment nicht so gut. Doch Kollege Vogt war am Sonntag in der Vorführung und war ganz angetan. So ist das manchmal… (Foto: R. Vogt)
HiFi2die4 hat sich auf großes HiFi spezialisiert: MSB Technology, JL Audio oder PS Audio, die bei der Vorführung auch die hoch ambitionierten Lautsprecher stellten. Die Anlage hatte etwas mit der Raumakustik zu kämpfen, aber das (gewaltige) Potenzial in Bezug auf Transparenz und Präzision war sofort hörbar (Foto: R. Vogt)
Karl-Heinz Fink, mit seiner Marke Epos bei IDC Klaassen im Vertrieb, ist großer Fan der slowakischen Nobelmarke Canor – ebenfalls bei IDC. Seine Standbox Epos ES-28 und der sogenannte All-in-One Verstärker Canor A3 zeigen das, was man heute mit guten Anlagen auch unter 20.000 Euro bekommen kann – Klangfarben, Feinheit, musikalischer Fluss… (Foto: R. Vogt)
Piega hatte unter anderem die stattliche Master Line Source 2 Gen2 dabei – aktuell das größte Modell im Programm der Schweizer. Ich hatte sie schon länger nicht mehr gehört und musste auf der Messe erneut feststellen: Das ist wirklich großes Kino… (Foto: F. Borowski)
Reichmann Audio überlässt nichts dem Zufall: Man nimmt immer den gleichen Raum; die Kette (Magnepan MG 20.7 plus Musical Fidelity) und die Akustik-Elemente sind bewährt und es klang wieder einmal betörend. Das Bild zeigt LowBeats Autor Andreas Günther bei einem seiner Workshops zum Thema „verschiedene LP-Pressungen“ (Foto: R. Vogt)
sonoro war neu auf der Messe und hatte einen – auch klanglich – großartigen Auftritt. Das lag nicht zuletzt an den neuen sonoro HiFi-Komponenten, die der Entwicklungs-Chef Roland Krüger (Mitte rechts) zusammen mit den HiFi-Haudegen Karl-Heinz Fink (sitzend) und Rainer Finck (nicht im Bild) nach und nach auf den Markt bringt (Foto: R. Vogt)
Bei TAD war alles voll analog. LowBeats Autor Lothar Brandt legte unablässig Schätzchen aus seiner riesigen LP-Sammlung auf. Die Kette aus Unison-Verstärker, Cyrus-Plattenspieler und Fyne-Lautsprecher schien dafür wie gemacht… (Foto: R. Vogt)
T+A hat gerade einen Lauf: Unterstellte man den Westfalen früher gern einen eher technischen Klang, gelingt es ihnen aktuell mehr und mehr eine universelle Klangidee umzusetzen. Der Auftritt in Darmstadt – mit Streaming-Amp Symphonia und Standbox Criterion S230 – hatte Wärme, Klangfarben und viel Überzeugungskraft… (Foto: F. Borowski)
Schon voriges Jahr war das Kino ein echter Magnet der Messe. Das Ergebnis von 2024 wurde dieses Jahr getoppt – kein Wunder bei deutlich höheren Besucherzahlen und einer Vergrößerung des Kinos auf 35 Sitzplätze (letztes Jahr: 24 Sitzplätze).
Die Vorführungen waren auch dank Voranmeldungs-Funktion bis zum Ende der Messe immer voll (Foto: R. Vogt)
Der Storm Audio Fusion (links) ist von der Funktion her zwar ein klassischer Mehrkanal-Receiver, aber Modelle wie er, die mal eben 16 Kanäle mit 300 Watt beschicken können, sind am Markt sonst nicht zu haben… (Foto: R. Vogt)
Auch 2024 kamen die Speaker von Perlisten. Der amerikanisch-dänische Spezialist hat Lautsprecher im Programm, die HiFi und Heimkino gleichermaßen gut beherrschen. In diesem Jahr kamen auch noch sechs Perlisten (15 Zoll-) Subwoofer hinzu. Das schob ordentlich… (Foto: R. Vogt)
Der JVC DLA-NZ900 ist der wohl beste Beamer, der im eben-noch-bezahlbaren Bereich zu haben ist. Im LowBeats Test jedenfalls setzte er Maßstäbe (Foto: R. Vogt)
So ein stattliches Kino ist nie das Werk von nur einer einzigen Firma. Auf den Deutschen HiFi Tagen arbeiteten Audio Reference, Mediacraft, JVCKenwood und Screen Professional eng zusammen. Lorenzo Mamaghani von Audio Reference Vertrieb orchestrierte das komplexe Treiben (Foto: R. Vogt)
Und die Besucher waren begeistert: Das Bild war dank Spitzenklasse-Beamer von JVC (der DLA-NZ900) und Steward-Leinwand allererste Sahne und auch klanglich ließ die Kombination aus Perlisten-Speakern und -Subwoofern mit dem Storm Audio Fusion Prozessor-Receiver kein Auge trocken.
In der Kopfhörer-Lounge…
…war es wie auch im letzten Jahr eng gepackt: gleich 11 Firmen lockten hier den geneigten Kopfhörer-Fan. Zur Einstimmung hat Kollege Frank Borowski einen kurzen Rundgang mit dem iPhone gedreht.
Das Filmchen zeigt zu Beginn das Angebot von ATR (unter anderem Stax und Final), schwenkt dann auf den Stand von Dieter Mallach MalValve), der mit dem Röhren-getriebenen Head Amp Five einen der ambitioniertesten Kopfhörer-Verstärker überhaupt im Programm hat.
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Dann zeigt das Filmchen Christoph Mallmann von den Lake People, die ja auch schon seit Jahren ganz weit oben im Kopfhörerverstärker-Bereich spielen. Mallmann preist das neue Schätzchen an, den Violectric HPA-324. Der liegt bei 3.000 Euro und ist dank VU-Metern auf der Front auch optisch ein Hit.
Der nächste Schwenk geht auf den größten Stand der Lounge, den von Audionext. Audionext-Chef Carsten Hicking ist ausgewiesener Kopfhörer-Spezialist und hat immer mit das Beste und pfiffigste in diesem Bereich in seinem Portfolio: In diesem Jahr den Eversolo DACZ10, der auch ein exzellenter KH-Amp ist sowie einen BT-Kopfhörer mit eingebauter Röhre. O-Ton Hicking: „Da wird einem ganz warm ums Ohr…“
T+A hatte ebenfalls einen Stand. Der ostwestfälische Mittelständler macht – hätten Sie es gewusst? – mit seinen Kopfhörern mittlerweile 30% seines stattlichen Umsatzes. Das liegt natürlich an der hohen Qualität der Hörer, aber auch die OEM-Kooperation mit einer berühmtem Auto-Marke, die größere Mengen Kopfhörer abnehmen.
Das Filmchen zeigt auch die Entwickler-Legende Klaus Heinz, der auf den Deutschen HiFi Tagen 2025 seine allerneueste Kreation, den kabelgebundenen Over Ear namens ATB92 vorstellte. LowBeats hatte das gute Stück bereits im Test.
Der Audionext-Stand war der größte in der Kopfhörer-Lounge – und der best besuchte (Foto: R. Vogt)
Sound-Heaven Chef Klaus Gassmann war auch wieder vor Ort. Sein HPA-1 von Audma ist zwar sündhaft teuer, aber leider auch sündhaft gut – wie der LowBeats Test schon unterstrich (Foto: R. Vogt)
Auch Norbert Lehmann war vor Ort und bereicherte die Kopfhörer-Lounge mit gelebtem Wissen aus vielen Entwickler- und Tontechniker-Jahren (Foto: R. Vogt)
Die Uher Report 4400 ist hier nur der Hintergrund für den außengewöhnen Ecoute-Kopfhörers. Der Ecoute arbeitet nämlich mit ECC83-Röhre und soll so noch feiner klingen. Sein Preis: um 1.000 Euro (Foto: F. Borowski
Andrew Weber (rechts), LowBeats rasender Reporter mit Uher Report 4400, fing auch O-Töne von Audionext-Chef Carsten Hicking ein (Foto: F. Borowski)
Der stattliche Head Amp Five von Dieter Mallach ist erwartungsgemäß einer der besten Kopfhörer-Verstärker am Weltmarkt. Auf der Messe jedenfalls klang er überragend… (Foto: R. Vogt)
Roland Kopp ist bei den Frankfurter HiFi-Profis eigentlich für Fernseher zuständig: Auf den Deutschen HiFi Tagen 2025 ließ er sich über die Vorzüge des Loewe Leo informieren. Der Bluetooth-Kopfhörer des TV-Spezialisten hat sogar einen Sprach-Übersetzer eingebaut. Der Preis des Leo: knapp 1.300 Euro (Foto: R. Vogt)
Violectric ist nicht immer große, aber dafür immer gut: hier der HPA-324 für knapp 3.000 Euro (Foto: R. Vogt)
Als wir von B&W das Angebot bekamen, einen original Formel-Eins-Rennsimulator von McLaren auf die Messe stellen zu können, nahmen wir sofort an. Warum B&W? Die britischen Lautsprecherschmiede ist seit Längerem schon mit ihren Kopfhöreren an Bord der Renn-Boliden – daher die Verbindung. Aber nur ein Renn-Simulator schien uns vor dem Hintergrund der gewaltigen Bugwelle, die Gaming gerade vor sich herschiebt (mehr Umsatz und Gewinn als HiFi und Musik zusammen!), dann doch etwas zu popelig. Also fragten wir bei den Freunden vom Berliner Fachmagazin konsolenfan.de an und das Team um Micha Schulz organisierte für uns vier weitere Gaming-Stationen mit Beyerdynamic-, Dynaudio-, Elac- und KEF-Bestückung. Für die Kollegen aus Berlin war dieser Messe-Auftritt kein komplettes Neuland – sie haben auch die Gaming-Areas auf den beiden letzten HIGH END Messen bestritten.
Sicher auf die Tube drücken: Der F1-Fahrsimulator von McLaren bekam tausende von Runden auf den Zähler (Foto: F. Borowski)
Nicht nur die Kids von HiFi-Fans freuten sich darüber, auf der Messe zocken zu können – und immer alles orchestriert vom Konsolenfan.de (Foto: R. Vogt)
Hier verschmelzen deutlich erkennbar HiFi-Equment und die Gamingwelt miteinander. Aktiv-Lautsprecher von ELAC und eine Verkabelung von Oelbach (Foto: R. Vogt)
Für uns, die Veranstalter einer Messe, die mit Analog-Schwerpunkte warb, war dies natürlich ein Experiment. Aber eines, das sich ausgezahlt hat. Denn es waren keineswegs nur die Jugendlichen auf der Messe, die die einzelnen Stationen bevölkerten. Man sah auch etliche ältere Herrschaften, mit den Spielen kämpfen. Ein gewisser Mansour Mamaghani, immerhin einer der Vorstände der High End Society, absolvierte den Formal-1-Parcours ziemlich souverän. Und er war nicht der Einzige, der sich dem Thema sehr offen gegenüber zeigte. Im Grunde müssen sich alle großen Hersteller und Händler für dieses Geschäftsfeld interessieren. Es spricht ja auch nichts dagegen, wenn die aufwändig gemachten Gaming-Sounds auch noch richtig gut klingen…
Weitere Highlights…
Da war zum einen die Werkschau vom analogen Weltmarktführer Pro-Ject im Foyer 3.11 des darmstadtium. Im Grunde sind alle Plätze in diesem Kongress-Zentrum hübsch, aber das Foyer 3.11 ist noch ein bisschen hübscher, weil es auch von oben Licht hat. Hier jedenfalls wurden die zentralen Modelle von Pro-Ject ausgestellt und Pro-Ject Chef und Gründer Heinz Lichtenegger ließ es sich nicht nehmen, Samstagmittag einen Rundgang zu machen und einen inspirierenden Vortrag zum Thema HiFi zu halten.
Pro-Ject-Gründer Heinz Lichtenegger machte persönlich die Aufwartung (Foto: F. Borowski)
Der SonicThrone ist ein Sessel mit vier eingebauten Lautsprechern plus 2 x Subwoofer plus Body-Shaker im Rücken. Damit bekommt der Hörer das volle Musikprogramm, aber die Umwelt wenig davon mit. Das Konzept ist nicht ganz neu, aber so gut wie hier wurde es noch nie umgesetzt. Ein DSP ermöglicht sogar die Anpassung an die eigene Hörkurve. Der Preis des hochwertigen Ledersessels: 14.000 Euro (Foto: H. Biermann)
AVM-Chef Udo Besser hat auf den Deutschen HiFi Tagen 2025 die neue Ovation-S-Linie vorgestellt. Sie besteht aus dem Streaming-Receiver CS 8.3 S sowie dem Media-Player OVATION MP 8.3 S und der Vorstufe PAS 8.3 S. Sie sollen zum Ende des Jahres 2025 ausgeliefert werden (Foto: H. Biermann)
HiFi-Urgestein Klaus Heinz hat wieder mal eine Firma gegründet (namens Artec Berlin) und präsentierte auf den Deutschen HiFi Tagen das erste Produkt, den ATB92. Der klassische Over Ear Kopfhörer mit magnetostischem Treiber ist ganz und gar vorzüglich geraten. Woher wir das wissen? Wir hatten ihn bereits im Test… (Foto: R. Vogt)
War doch gar nicht so schlecht…: Die HiFi Zeile aus Worpswede griff einen neuen Trend im Vintage HiFi auf und ermöglichte den Besuchern eine Hörprobe mit den guten alten Cassetten. Kein Wunder, das Revox jetzt bald wieder neue Cassetten auflegt… (Foto: R. Vogt)
AP Elektroakustik ist ein Startup aus Neu-Ulm, das die gesamte DNA der legendären Eton-Treiber sowie eine gewaltige Fertigungstiefe mitbringt. Wer sich das Video der beiden APE-Macher angesehen hat, der ahnt: Von dieser Firma wird noch viel Gutes zu hören sein… (Foto: F. Borowski)
Echt nicht schlecht: Günther Holzhofer (links) vertreibt seit Neuestem einen Nahdistanz-Beamer plus Leinwand vom asiatischen Anbieter Formovie. Selten habe ich ein so großes Bild für knapp über 3.000 Euro gesehen… (Foto: R. Vogt)
Das österreichische Unternehmen Poet krempelt gerade den Markt gründlich um: Die hübschen Bluetooth-Speaker sind zwar teuer, aber clever gemacht und echt schick. Und das Modell fonetta hat oben sogar noch einen Plattenspieler von Pro-Ject eingebaut. Der Preis des fonetta: 3.800 Euro (Foto: R. Vogt)
Auf der Messe stellte Röhren-Spezialist Cayin erstmals seine Spitzen Vor-/Endstufen-Kombination Soul 170C (4.500 Euro) und Soul 170P (7.500 Euro) vor. Dankenswerter Weise konnten sich Interessierte die Kombi vor Ort über Kopfhörer oder über Zingali-Lautsprecher anhören. Beides war äußerst vielversprechend… (Foto: R. Vogt)
Der Hamburger Lautsprecher-Spezialist Inklang hatte sein brandneues Flaggschiff Ceterra 70 in der limitierten Black Edition (Paarpreis: 13.000 Euro) dabei. Dass die Hamburger einiges draufhaben, wussten wir bereits. Aber mit den Ceterra haben sie sich tatsächlich auf ein neues Level gehoben…(Foto: R. Vogt)
Leica faszinierte wieder mit seinem Nahdistanz-Beamer: Den will man einfach haben. In diesem Jahr aber unterfütterte der Klang der Loutd-Speaker das tolle Bild. Auch Loutd ist eine Entdeckung: Die mit 7.500 Euro gar nicht so billige Aktivbox kann einiges und ist auch für einen zweistelligen Betrag pro Monat zu mieten – ein super Ansatz (Foto: R. Vogt)
Mein absolutes Highlight der Messe allerdings stand nur als Prototyp auf der Messe: Produkt-Designer und Analog-Spezialist Helmut Thiele hat in Kooperation mit der Röhren-Schmiede Westend Audio einen ambitionierten Plattenspieler entwickelt – mit doppeltem Reibrad-Antrieb! Schon die Mechanik ist der Hammer und setzt einen sofortigen „Will-Ich-haben-Reflex“ in Gang…
Helmut Thiele (links) ist Deutschlands bekanntester HiFi-Produkt-Designer und hatte einige seiner Entwürfe dabei – unter anderem von Thorens, von Genuin Audio sowie sein eigenes Laufwerk. Die Krönung jedoch war der Reibrad-Plattenspieler „Ludwig“ von Westend Audio, der auf dem Tisch ganz rechts stand (Foto: R. Vogt)
Der Westend Audio Ludwig, hier als Show-Exemplar mit Acryl-Plattenteller. Das durchsichtige Material zeigt den Antrieb mit zwei Motoren, die die Reibräder an den Antriebsstrang führen. Mechanisch ist das eine glatte Eins. Preislich wird das gute Stück wohl aber jenseits der 30.000 Euro liegen (Foto: F. Borowski)
Angeblich soll der „Ludwig“ noch dieses Jahr ins Laufen kommen. Sollte dem so sein, folgt der sofortige LowBeats Test auf dem Fuße…
Das LowBeats Gewinnspiel
Für einige der Messebesucher hat sich der Besuch gleich doppelt gelohnt: Sie haben bei unserem Gewinnspiel teilgenommen – und gewonnen. Hier noch einmal die Gewinne in der Übersicht:
Karl-Heinz Fink hat mit der Epos ES-N7 einen kleinen, genial-audiophilen Zauberwürfel geschaffen: Auf Knopfdruck klingt sie auch im Regal absolut sauber. Der Wert: 2.000 Euro (Foto: H. Biermann)
Auch der wahrscheinlich beste Streaming-Receiver seiner Klasse stand zur Verlosung. Der Yamaha R-N600A verbindet die bewährte Yamaha Streaming-Technologie mit den exzellent klingenden Verstärkerzügen der Japaner. Sein Wert: 799 Euro (Cover: Yamaha)
Er war Teil der großen Pro-Ject Werkschau und ist fraglos einer der nettesten Motiv-PLattenspieler der Österreicher: der T1 BT in der Peanuts-Edition. Sein Wert: 599 Euro (Foto: ATR)
ATR hat schon immer eigene, extrem gut klingende Aufnahmen gemacht – „Esther“ von Esther Ofarim ist ein frühes Beispiel dafür. Neu dagegen sind die Aufnahmen von De-Phazz und Bugge Wesseltoft. Beide wurden von Dirk Sommer rein analog in der ATR-Villa (Belverdere) aufgenommen. Klanglich sind alle drei überragend. Wert pro Platte: 49 Euro (Cover-Bilder: ATR)
Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.