Chrissie Hynde spielte sich als Leadsängerin mit ihren Pretenders seit den 80er Jahren immer wieder hoch hinauf in die Charts. Die gebürtige US-Amerikanerin mit Wahlheimat Großbritannien legt einen unvergleichlichen rauen Charme in ihre Vokalsätze. Die stehen bei ihren Solo-Alben teils noch stärker im Fokus, weil sie mit zunehmendem Alter auch etwas ruhigere musikalische Gewässer aufsucht. 2019 brachte sie das jazzige „Valve Bone Woe“ heraus. Bereits damals beklagte sie sich darüber, dass der Pop nicht mehr so viel Wert auf Melodien legen würde. So zumindest ihre Sichtweise.
Dieser Aspekt wird sie wohl auch auf ihrem neuen Album „Duets Special“ motiviert haben, denn darauf macht sie als Chrissie Hynde & Pals gemeinsame Sache mit KollegInnen. Letztere erheben mit Chrissie zusammen in 13 Songs ihr Stimme. Da schweben im Team mit k.d. lang flauschig wattierte Melodien wie das soulig-swingende „Me & Mrs. Jones“ durch den Raum, im Original von Billy Paul (1972). Oder „Always On My Mind“, einst gesungen von Brenda Lee, ebenfalls 1972. Dieses Stück formen Chrissie und der kanadische Singer-Songwriter Rufus Wainwright sanft-mutig. Hier der Link zu seinem Album „Unfollow The Rules“: https://www.lowbeats.de/rufus-wainwright-unfollow-the-rules-das-album-der-woche/Chrissie übernimmt dann später im Song etwas substantiell sonorer, dahinter glüht und glimmt die Pedal Steel wärmend.
Wen haben wir da noch auf der Setlist: Unter anderem Dave Gahan (Sänger von Depeche Mode) mit „The Dolphins“ von Singer-Songwriter Fred Neil aus dem Jahr 1966, Cat Power („First Of The Gang To Die“) aus der Feder von Morrissey (2004), dann Debbie Harry (Sängerin von Blondie) mit „Try To Sleep“ der Indie-Popper Low oder der Sohn von Beatle John Lennon, Julian Lennon („It’s Only Love“) – im Original von den Beatles.
Das Klangbild durchdringt die Songs fein aufgelöst und tonal schön austariert, die Stimmen können sich so klasse entfalten. Unterm Strich ein hinreißendes Album.

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Video-Clip zum Duett mit Rufus Wainwright „Always On My Mind“ (Nur Audio)
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