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Simon Oslender „On A Roll“: Einer von vier besonderen Musik-Tipps der LowBeats Redaktion aus dem Oktober 2025:

Die Musik-Tipps aus dem Oktober `25: Simon Oslender „On A Roll“

Die Legend-Orgel gurgelt und sprudelt, der Jazzbesen streichelt die Drum-Bespannung, die betupfte E-Gitarre flirtet mit forschem Saxofon und Posaune – live formen die sechs Musiker im Fusion-Jazz-Geiste ein energetisches Happening. Dabei scheint der 27-jährige Bandleader Simon Oslender mit seinem Tasten-Instrument auf geheime Art verschmolzen zu sein. Bei genauerem Hinsehen kein Wunder, denn nach intensivem Schlagzeugunterricht vom Papa, wechselte der kleine Simon im Alter von fünf Jahren kurzerhand auf eine B3-Hammondorgel – der Vater brachte eine DVD von John Mayall and The Bluesbreakers mit Tom Canning an der Orgel nach Hause – da war’s um Simon geschehen. Jazz-Pianist und Bandleader Stefan Michalke sollte später sein prominenter Lehrer werden. Dieses Jahr wurde der talentierte Komponist, Tastenmann an Orgel, Piano und Keyboard mit dem WDR-Jazzpreis ausgezeichnet. In den letzten Jahren hat er immer wieder mit alten Hasen des Genres geteamt, zum Beispiel mit Randy Brecker, Candy Dulfer oder Bill Evans.

Die gefeierte Live-Tournee „On A Roll“ auf Basis des jüngsten Studio-Albums von Oslender, vereint als Sextett Schlagzeuger Steve Gadd (Eric Clapton, Peter Gabriel, Paul McCartney, Chick Corea), Bassist Will Lee (Brecker Brothers, Peter Allen), Saxophonist Jakob Manz und Gitarrist Bruno Müller sowie den Schweden Nils Landgren an der Posaune. Die ausgedehnte, ausverkaufte Tournee zeigt das Team-Können bravourös in einer mitreißenden Fusion-Melange aus Jazz, R&B, Blues, Soul, Gospel und sogar Funk. Dass die Chemie stimmt, zeichnete sich bereits bei Studiosessions im Jahr 2022 im Studio 4 des WDR ab, als sich Oslender, Müller und Gadd bei dessen Aufnahmesession zu „Center Stage“ trafen. „We will do more together“ prophezeite damals der Star-Drummer …

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Simon Oslender „On A Roll“ erscheint bei Leopard als Doppel-CD oder -LP sowie als Stream oder Download, zum Beispiel auf qobuz.de (Cover: Qobuz)

Und so kam’s. Die Stücke, meist aus eigener Komposition, betören mit sprühender Spielfreude und viel Raum für individuellem Ausdruck – das wippt und reißt mit, auch Songs aus fremder Feder wie „Watching The River Flow“ von Bob Dylan (!) gehen unglaublich ab. Die Tontechnik erfreut bei den 14 Songs zudem mit prima Durchhörbarkeit und Dynamik.

Simon Oslender „On A Roll“
2025/11
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Bewertungen
Musik
Klang
Repertoirewert

Gesamt

Video-Clip zu „Watching The River Flow“

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Autor: Claus Dick

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Musikfachmann seit Jahrzehnten, aber immer auch HiFi-Fan. Er findet zielsicher die best-klingenden Aufnahmen, die besten Remasterings und macht immer gern die Reportagen vor Ort.