eversolo aus China hat in den vergangenen paar Jahren vor allem mit seinen exzellenten Streaming-Vorverstärkern Schlagzeilen gemacht. Zuletzt erst vor wenigen Tagen mit dem DMP-A10, den wir hier vorgestellt haben. Bei der Präsentation des eversolo A10 wurde der nächste Coup schon als „One More Thing“ angekündigt, aber dass es jetzt so schnell gehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Mit der eversolo AMP-F10 liefern die Chinesen in Kürze eine optisch wie technisch optimal zum DMP-A10 passende Stereo-Endstufe nach. Und auch die hat es faustdick hinter den Ohren.
Die Technik des eversolo AMP-F10
Der Leistungsverstärker liefert 320 W pro Kanal an 4 Ohm und 200 W an 8 Ohm. Es wird zwar nicht explizit erwähnt, aber es handelt sich hier um ein klassisches Class-AB-Konzept und nicht um eine Schaltendstufe. Wer noch mehr Leistung benötigt, kann den AMP-F10 in den gebrückten Modus schalten und eine zweite F10-Endstufe dazu stellen. Damit stehen dann bis zu 950 Watt an 4 Ohm oder bis zu 650 W an 8 Ohm zur Verfügung. Das Design ist vollsymmetrisch mit Dual-Differenzschaltung und negativer Gegenkopplung aufgebaut. Der Dämpfungsfaktor liegt über 600.
Der AMP-F10 verwendet eine DC-Filterschaltung zwischen der Haupt-Wechselstromversorgung und dem Audio-Schaltkreis, die niederfrequente Gleichstromstörungen effektiv beseitigen soll. Dies soll nicht nur dem Klang zugutekommen, sondern auch Netzteilbrummen effektiv unterdrücken.
Der Hersteller verspricht niedrige harmonischen Verzerrungen von 0,008 %. Den Signal-Rausch-Abstand beziffert eversolo mit 113 dB. Um diese Werte zu erreichen, werden besonders hochwertige Komponenten und Bauteile eingesetzt, wie es sie in dieser Preisklasse nur selten zu finden gibt. Am Anfang steht dabei ein fettes 1000 W Zweikanal-Linearnetzteil mit einem großen Ringkerntrafo. Fünf Paar Hochstrom-MOSFETs pro Kanal sollen eine gleichmäßige Stromverteilung gewährleisten und so das Problem potenzieller Verzerrungen und ungleichmäßiger Stromverteilung minimieren.
Anschlüsse und Verarbeitung
Für den Anschluss von Vorverstärkern stehen Cinch- und XLR-Eingänge bereit. Diese laufen nicht parallel, sondern werden per Schalter ausgewählt. Eine weitere Besonderheit hier: die Eingangsempfindlichkeit ist umschaltbar. Bei Cinch zwischen 1,3 und 2,65 V und bei XLR zwischen 2,4 und 5,2 V. Damit kann der Amp an vielen unterschiedlichen Vorstufen genutzt werden. Zum automatischen Einschalten stehen Triggeranschlüsse bereit. Wahlweise geht das auch per automatischer Signalerkennung.
Das Gehäusedesign ist an den Look des DMP-A10 angepasst und es verfügt über ein ebenso aufwändig gefertigtes Alu-Kleid. Auch in dieser Hinsicht gibt es nur wenige Konkurrenten in dieser Preisklasse, die ähnlich opulent konstruiert sind. An der Front befindet sich außer dem On/Off-Schalter ein fürs Auge schönes mechanisches VU-Meter. Laut eversolo wurde der Der AMP-F10 insgesamt mit besonderem Augenmerk auf Langlebigkeit und Stabilität entwickelt.
Preis und Verfügbarkeit
Der eversolo AMP-F10 wird voraussichtlich, wie auch die Streaming-Vorstufe DMP-A10, Anfang Dezember 2024 bei uns verfügbar sein. Auf audiodomain.de (audioNEXT GmbH) sind ebenfalls schon Infos verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung des AMP-F10 liegt bei 2.580 Euro. Wir haben sowohl die Endstufe wie auch den DMP-A10 zum gemeinsamen Test geordert.
Technische Daten
Eversolo AMP-F10 | |
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Konzept: | Class-AB Stereo Endverstärker |
Ausgangsleistung: | 450 W pro Kanal an 2 Ohm 320 W pro Kanal an 4 Ohm 200 W pro Kanal an 8 Ohm Gebrückt: 950 W (8 Ohm), 650 W (4 Ohm) |
Eingangsimpedanz: | Cinch unsymmetrisch: 10 kOhm XLR symmetrisch: 10 kOhm |
Ausgänge: | Lautsprecher-Terminals |
Messwerte (Hersteller): | THD+N: 0,008% Übersprechen: 200W@8Ohm/1kHz: ≤-95dB Dämpfungsfaktor: >600 @81kHz Frequenzgang: 10-30kHz@82: ±0,5dB |
Besonderheiten: | umschaltbare Eingangsempfindlichkeit, Brückenmodus |
Farben: | Schwarz |
Abmessungen (B x H x T): | 43 x 14,7 x 31 cm |
Gewicht: | 18 Kilo |
Alle technischen Daten |
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