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Mit dem DMP-A10 Streaming-DAC-Vorverstärker (3.780 Euro) macht eversolo erneut einen Qualitätssprung und setzt die Konkurrenz unter Druck (Montage: F. Borowski)

eversolo DMP-A10: Streaming-DAC noch eine Stufe besser

Der chinesische Hersteller eversolo hat in den vergangenen zwei Jahren mit mehreren außergewöhnlichen Streaming-DAC-Vorverstärkern für ordentlich Aufsehen gesorgt. Angefangen mit dem 799 Euro günstigen DMP-A6, kurz darauf gefolgt von der „Master Edition“ des selbigen (Testbericht). Kaum ein Jahr später kam der abermals deutlich aufgewertete DMP-A8 (Testbericht) in den Handel, der seit dem unsere Klassenreferenz um 2.000 Euro ist. Doch eversolo war der Meinung, das geht noch besser und stellt nun mit dem DMP-A10 sein „Masterpiece Flagship“ vor.

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Der neue DMP-A10 ist eversolos “Masterpiece Flagship” in Sachen Streaming-DAC-Vorverstärker (Foto: eversolo)

Ein Konzept, vier Qualitätsstufen

Konzeptionell sind sich die genannten Modelle sehr ähnlich. So basieren alle auf der von eversolo selbst entwickelten, Android-basierten Streaming-Plattform, die vom Hersteller „Eversolo Original Sampling-rate Audio Engine“ (EOS) genannt wird. Diese umgeht die Sample-Rate-Conversion-Beschränkungen von Android und verarbeitet die Audiosignale bitperfekt. Die EOS-Plattform unterstützt als eine der wenigen Streaming-Engines auch die direkte Ausgabe von Drittanbieter-Apps wie Apple Music für verlustfreie Wiedergabe in hoher Auflösung.

Außerdem verfügen alle eversolo-Streamer der DMP-Serie über ein großes Farbdisplay mit Touchfunktion, welches beim A10 nun aber noch ein halbes Zoll größer ist (6,5“). Das heißt, auch der Funktionsumfang ist sehr ähnlich. Die größeren Modelle legen nur immer noch ein bisschen was oben drauf, wie etwa zusätzliche DSP-Features beim DMP-A8 und nun auch Raumeinmessung beim DSP-A10.

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Das Display des DMP-A10 ist ein halbes Zoll größer, als das seiner Brüder. Neu ist auch das Zusatz-Display im Drehknopf (Foto: eversolo)

eversolo DMP-10: das “Masterpiece Flagship”

Die Raumkorrektur unterstützt die Verbindung über den USB-Anschluss des Geräts oder ein an das Mobiltelefon angeschlossenes Mikrofon, und auch das integrierte Mikrofon von Smartphones kann verwendet werden. Ob nur Apple iPhone oder auch Android bleibt noch zu klären. Für optimale Ergebnisse empfiehlt eversolo jedoch den Einsatz eines Messmikrofons, welches über den USB-Port angeschlossen wird. Dafür dürfte beispielsweise das bekannte UMIK von miniDSP in Frage kommen.

Deutlich mehr Aufwand hat eversolo beim DMP-A10 auch noch mal in das Gehäuse und in die Bauteile gesteckt. Statt relativ einfacher Alu-Platten besteht das Gewand des 10er aus aufwendig CNC-gefrästen Teilen mit ausgeprägten Kanten und viel Kühlrippen. Auffällig ist auch das zusätzliche OLED-Display im Drehknopf. Auch mit der neu gestalteten und sehr viel edler wirkenden Fernbedienung unterstreicht der DMP-A10 seinen High-End-Anspruch.

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Die neue Fernbedienung (Foto: eversolo)

Anschlussseitig wurde der A10 unter anderem durch hochwertigere Steckverbindungen und einen zweiten Subwoofer-Ausgang ergänzt. Und für die Kabelverbindung zum Netzwerk (WLAN ist natürlich auch verfügbar) steht neben RJ45 jetzt auch ein SFP-Port für Glasfaser-LAN bereit.

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Die Anschlüsse: Neu ist u. a. ein SFP-Port für Glasfaser und ein doppelter Subwoofer-Ausgang. Statt I²S ist jetzt ein HDMI-ARC-Anschluss vorhanden (Foto: eversolo)

Im Inneren wurde ebenfalls kräftig nachgerüstet. Funktionen, wie eine aufwändige, widerstandsbasierte Lautstärkeregelung für den rein analogen Vorverstärkerzweig gehören ebenso dazu, wie zwei hochpräzise OCXO-Clocks für die beiden Takt-Familien 44,1 und 48 kHz, sowie elektrische Isolation aller Baugruppen, einschließlich des Displays. Die USB-Ports für Audio-In und Audio-Out sind extra isoliert. Mit der „iCoupler“-Technologie werden sowohl das Taktsignal als auch die Daten in der richtigen zeitlichen Reihenfolge an die isolierte Seite übertragen und anschließend neu synchronisiert, um die Konsistenz zu wahren und Jitter zu minimieren. Für die Verbindung der Audioanschlüsse mit den internen Boards werden versilberte monokristalline Kupferdrähte verwendet.

Hier die wichtigsten Features des DMP-A10 in der Übersicht:

  • Aufwendige Fertigung mittels CNC-Technik
  • Isoliertes USB-Audio
  • Doppelte Subwoofer-Ausgänge
  • OCXO-Taktsystem
  • SFP-Glasfaser-Netzwerkschnittstelle
  • Digital-Digital-Wandler (für EQ-Anpassungen an USB, koaxialen/optischen Eingang und ARC-Eingang)
  • extrem geringes Rauschen
  • Vollständig symmetrische analoge Vorverstärkerschaltung
  • Lautstärkeregelungsnetzwerk aus Präzisionswiderständen
  • XMOS316-Audioprozessor
  • ES9039PRO DAC-Chip
  • zwei interne SSD-Steckplätze (je max. 4 TB)
  • Eversolo Original Sampling-rate Audio Engine (EOS)
  • TIDAL Connect, Qobuz, Squeeze Connect, Amazon Music, Tuneln, IDAGIO, Radio Paradise, SoundCloud, Calm Radio, KKbox oder Highresaudio, sowie Support für Apple Music in HiRes und natürlich Roon Ready (in Kürze)
  • Globale Musiksuche über alle Musikdienste
  • 10-Band-PEQ-Modul und Raumkorrektur
  • Personalisierte Musikverwaltung
  • Rippen von CDs über externes Laufwerk
  • Qualcomm Bluetooth 5.0
  • OTA-Online-Upgrade
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Ein derart massives Gehäuse aus CNC-gefrästem Aluminium ist in dieser Preisklasse selten zu finden (Foto: eversolo)

Zusammenfassung eversolo DMP-A10

Ein Streaming-DAC mit gigantischer Ausstattung, komfortabler Praxiseigenschaften (die eversolo-App und die Touch-Bedienung am Display haben sich im Test schon bestens bewährt) und extrem aufwendiger Verarbeitung. Vor allem, wenn man den Preis berücksichtigt. 3.780 Euro sind zwar nicht wenig Geld, aber für das Gebotene ist dieses Preisschild eigentlich kaum zu glauben. Ein ausführlicher Test ist natürlich schon geplant. Verfügbar ist der DMP-A10 voraussichtlich ab Anfang Dezember via audiodomain.de.

Der deutsche Vertrieb audioNEXT hat außerdem noch ein „One More Thing“ in Aussicht gestellt, nämlich einen dazu passenden Stereo-Endverstärker namens AMP-F10. 

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In Kürze folgt noch eine passende Endstufe namens AMP-F10 (Foto: eversolo)

Technische Daten

EverSolo DMP-A10
Konzept:Streamer/DAC/Vorverstärker
Wandler-Bestückung:ES9039PRO
Eingänge digital:Coax, Toslink, USB-Audio, USB-Media, LAN/SFP, HDMI ARC, WLAN, Bluetooth
Ausgänge digital:Coax, Toslink, USB OTG
Eingänge analog:2x Stereo Cinch und 1x Stereo XLR
Ausgänge analog:Cinch, XLR (Fixed oder Variable), 2x Sub
App / Fernbedienung:Eversolo App / Bluetooth Remote
Besonderheiten:6,5″ LCD-Farb-Touchscreen, 2x SSD-Slot, Raumeinmessung
Farben:
Schwarz
Abmessungen (B x H x T):43 x 11,7 x 31 cm
Gewicht:k. a.
Alle technischen Daten
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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.