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Piega Classic 7.0 Ambiente
Wer auf klassische Formen und steht einen rundum begeisternden Lautsprecher sucht, ist bei der Piega Classic 7.0 goldrichtig (Foto: Piega)

Kauftipp der Woche: Piega Classic 7.0

Bei LowBeats sind gerade Piega-Wochen. Erst am Mittwoch haben wir den Test zur wunderbaren MLS 3 veröffentlicht und nun – quasi auf der anderen Seite der Preisskala – einen veritablen Kauftipp. Denn die Piega Classic 7.0 ist aktuell bei SG Akustik für verführerische 1.800 Euro zu haben; der ehemalige Verkaufspreis lag bei 3.200 Euro.

Die Firmengeschichte von Piega und ihren beiden Gründern, Leo Greiner und Kurt Scheuch, ist schon oft und viel besungen. Schon früh entdeckten die beiden die Vorzüge eines Aluminium-Gehäuses für Lautsprecher. Aber es gab und gibt immer noch Musikfreunde, die einem Holzgehäuse den „schöneren“ Ton unterstellen; auch die MLS 3 ist ja nicht ohne Hintersinn eine Kombination aus Alu und Holz. Und so entstand bei Piega im Jahr 2015 die „Classic“-Serie – Lautsprecher auf neuestem Piega-Stand, die als Verbeugung vor den ersten Piega-Jahren aber aus Holz (MDF) gefertigt sind. Und noch einen Schritt wagten die Schweizer damals: Um die Preise im Zaum zu halten, wurde statt des Piega-typischen (und sehr teuren) Bändchens ein Air Motion Transformer (AMT) als Hochtöner der Serie verwendet. Dem Klang tat das keinen Abbruch…

Piega Classic Familie
Back to wood: Die sehr klassisch geschnittenen Modelle der Classic-Serie haben – ungewöhnlich für Piega – Holzgehäuse (Foto: Piega)

Flaggschiff Piega Classic 7.0

Der AMT kommt bei der Classic 7.0 ab 3.000 Hertz zum Einsatz. Darunter arbeiten zwei 18-Zentimeter-Tiefmitteltöner; der untere allerdings nur bis etwa 400 Hertz: eine klassische 2,5 Wege Konstruktion, die der Box im Leistungs-intensiven Bassbereich die doppelte Membranfläche zur Verfügung stellt. Mit den beiden 18ern erzeugt die Classic 7.0 locker Schalldrücke bis oberhalb 100 Dezibel und setzt sich damit nicht nur pegelmäßig an die Spitze der Familie: Mit einer Höhe von über einem Meter ist sie auch die Größte.

Piega Classic 7.0 Tweeter
Gelungener Versuch: Für die Classic-Serie nutzten die Schweizer erstmals AMT-Hochtöner. Was man ebenfalls deutlich sieht, ist die piekfeine Verarbeitung (Foto: Piega)

Die Gehäuse sind zwar „nur“ aus MDF, halten aber trotzdem, was der Name Piega verspricht: eine extrem saubere Verarbeitung mit exakten Einfräsungen sowie Vibrations-eindämmende Versteifungen im Inneren.

Was den Betrieb im Alltag angeht, kann man nur unterstreichen, dass dies ein wirklich anspruchsloser Lautsprecher ist. Sein Wirkungsgrad von jenseits der 86 Dezibel (2,83 V/m) liegt etwas über dem Durchschnitt dieser Klasse und sein vorbildlich unprätentiöser Impedanzverlauf dürfte ebenfalls dafür sorgen, dass so gut wie jeder Verstärker mit ihm gut zurechtkommen sollte.

Besonders angenehm finde ich aber die Bass-Abstimmung, die bereits ab 100 Hertz dezent im Pegel abfällt. Das ist keineswegs ein Nachteil: Man kann diesen Lautsprecher nämlich ohne größere klangliche Einbuße an die Rückwand stellen, ohne dass der Bass aufdickt. Das nenne ich mal rundum Praxis-freundlich.

Höreindruck

Mit dem Rücken an der Wand spielt die Classic 7.0 wunderbar breitbandig-souverän. Sie folgt den Bässen bis in sehr tiefe Lagen und behält dabei jederzeit die Kontrolle – super. Das hatte ich schon geahnt, aber wie würde wohl die Höhen sein, mit diesem für Piega ungewöhnlichen Hochtöner? Piekfein, offen, transparent: Es gab nichts zu mäkeln. Vielmehr setzte der Hochtöner ein feines I-Pünktchen auf einen durch und durch natürlich-neutralen Auftritt, der besonders Stimmen zum Vorteil gereicht. Aber sie kann noch viel mehr. Ich habe mit der hölzernen Piega das neue Cure-Album („Lost Songs Of A Lost World“) gleich mehrfach gehört. Natürlich, weil die Musik so überwältigend ist. Aber auch, weil die Piega diese Musik so umfänglich berauschend präsentierte. Übrigens auch mit Pegel, der für die Ohren gar nicht mehr gesund ist…

Fazit Piega Classic 7.0

Es gibt nur wenige von diesen Rundum-überzeugenden Lautsprechern, die einerseits gut aussehen, formidabel klingen, aber auch praxisgerecht und nicht allzu teuer sind. Mit der Classic 7.0 aber haben wir es genau mit einem solchen Schallwandler zu tun.

Kollege und LowBeats Neu-Autor Lothar Brandt schrieb im ersten 7.0-Test in der Audio: „Die Classic 7.0 ist ein wahrhaft feiner Lautsprecher, der jeden Rappen, pardon: jeden Cent wert ist.“ Da hatte er aber noch den Preis noch etwa über 3.000 Euro im Kopf… Und anders als bei den meisten Sonderangebots-Aktionen ist die Classic 7.0 tatsächlich noch in allen drei Farbvarianten zu haben, mit der sie damals auf den Markt kam.

Piega Classic 7.0 Farben
Die drei erhältlichen Farb-Varianten der Classic 7.0. Die Furnier-Ausführung (Makassar (rechts) ist natürlich etwas teurer als Lack (Foto: Piega)
Kauftipp der Woche: Piega Classic 7.0
2024/11
Test-Ergebnis: 4,8
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang-Potenzial
Wert-Beständigkeit
Preis/Leistung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Breitbandig ausdrucksstarkes, transparent-natürliches Klangbild
Spielt in Rückwand-Nähe besonders gut
Praxisnahes elektrisches Verhalten, für fast jeden Verstärker geeignet.
Klasse Finish, unter anderem Mokassa-Furnier

Angebot:
SG Akustik HiFi-Studio
Printzstraße 13
76139 Karlsruhe
0721 / 921 273-0
www.sg-akustik.de

Aktionspreis (zeitlich begrenzt):
Piega Classic 7.0 Schwarz/Weiß: 1.798 Euro
Piega Classic 7.0 Mokassa: 1.998 Euro

Technische Daten

Piega classic 7.0
Technisches Konzept:2,5 Wege Passiv-Lautsprecher, Bassreflex
Wirkungsgrad (2,83 V/m):86 Dezibel
Impedanz:4 Ohm
Besonderheit:kann wandnah betrieben werden
Angebots-FarbenSchwarz, Weiß, Furnier (Mokassa)
Abmessungen (H x B x T)104,0 x 22,9 x 32,5 cm
Gewicht:28,2 Kilo
Alle technischen Daten

 

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.