Und wieder einmal Piega: Weil die Schweizer aktuell ihre Linien erneuern, ergeben sich bei den Serien der Vorgänger-Generationen immer wieder echte Schnäppchen. So wie mit der Piega Premium 501. Die Einser-Modelle der Premium-Linie mussten schon der GEN2 weichen. Allerdings nicht die 501: Die schlankste und dezenteste Standbox der Schweizer bekam schlicht keinen Nachfolger und ist dadurch so aktuell wie eh und je…

Die Besonderheiten der Piega Premium 501…
…liegen vor allem in ihrem Slimline-Auftritt. Gerade einmal 16 Zentimeter misst die Schallwandbreite der schlanken Schweizerin. Und sie wirkt wegen ihrer C-förmigen Gehäuses durchaus noch schlanker…

Piega-Designer Stefan Hürlemann hat hier einen ebenso schlichten wie eleganten Entwurf gemacht. Wie üblich bei Piega sind die Gehäuse aus Aluminium (einem Strangguss), bei dem eine Kombination aus Alu und MDF-Platte als Schallwand eingesetzt ist.

Dieser Materialmix verhindert ein Phänomen: Bei ähnlichen Lautsprechern, die komplett aus einem Stück Alu sind, neigen die Gehäuse zum Klingeln. Das ist bei der 501 aber nachweislich nicht der Fall: Mehrere Versteifungen und eine aufwändige Bedämpfung mit Bitumenplatten wirken jedwedem Resonieren entgegen. Aber auch die Vorteile eines Metallgehäuses seien hier noch einmal kurz aufgeführt: Das Gehäuse ist sehr viel steifer als das klassische MDF, aber sehr viel dünner: Eine MDF-Box gleichen Volumens wäre deutlich größer.

Bestückt ist die schlanke Piega mit zwei langhubigen Tiefmitteltönern der 12 Zentimeter Klasse, von denen der untere bis 700 Hertz spielt; die Mitten bis 3.000 Hertz gibt nur der Obere wieder. Darüber sitzt und spielt der bewährte, zu Recht schon vielfach hochgelobte Bändchen-Hochtöner namens LDR 2642 MKII, der tatsächlich immer noch per Hand in der Piega-Manufaktur aufgebaut wird.

Überhaupt zeigt sich die „Handmade“ erstellte 501 mit ihrem aufwändig geschliffenen Aluminium von ihrer besten Seite. Das geht runter bis zur Fuß-Konstruktion, die gleichermaßen elegant wie standfestigend ist.
Aufstellung & Klang
Von zwei 12-Zentimeter-Bässen sollte man keine Urgewalten im Tiefton erwarten. Die liefert die 501 auch nicht. Und um aus so wenig Volumen und so wenig Tieftöner-Fläche eine dennoch beeindruckende Basstiefe zu erzielen, muss der Entwickler Kompromisse beim Wirkungsgrad eingehen: Entweder laut oder tief, beides geht nicht.
Piega hat mit der Premium 501 versucht, einen Mittelweg zu gehen. Umso mehr freut sie sich über die Bass-verstärkende Wirkung einer Aufstellung nahe der Rückwand – was in einem edlen Wohnzimmer ja sowieso angezeigt ist. Auf der anderen Seite darf man die schlanke Standbox auch nicht unterschätzen: Dank geschickter Abstimmung klingt sie „größer“ als erwartet. Außerdem ist gerade die Qualität des Mittelhochtonbereichs so hoch, dass man hier durchaus teurere Verstärker dranhängen darf – muss man aber nicht: Wir machten unsere Tests überwiegend mit zwei Cambridge-Verstärkern (CXA 81 MKII und EXA 100) – beide reichen von der Leistung her locker und passen mit ihrem vollen, gleichwohl dezenten Sound auch klanglich hervorragend.
Denn die 501 geht im Bass durchaus druckvoll zu Werke, überzeugt aber vor allem durch ihren sehr feinen Mittenbereich, an den sich ein ungemein luftiger Hochton anschließt. Jede Art von Gitarrenmusik – etwa Flamenco – ist mit diesem Lautsprecher der pure Genuss: Er ist zwar kein Dynamik-Wunder, aber bei Transparenz und Auflösung scheint er nur wenig Limits zu kennen. Ebenfalls absolut überzeugend: die gleichzeitig großzügige wie glaubhafte Abbildung der Instrumente auf gut gemachten Aufnahmen.
Die größere Premium 701 hatten wir im ausführlichen LowBeats Test und sie bekam eine sehr gut Ergebnis-Note. Die Kollegen vom „Lite-Magazin“ aber gingen noch weiter und hievten sie beim Test 2020 mit 98 von möglichen 100 Punkten sogar in ihre Referenzklasse…
Fazit Piega Premium 501
Wie kaum ein anderer Lautsprecher der gehobenen Liga steht die Premium 501 für elegant-dezentes HiFi: voller Klang, aber extrem wohnraumfreundlich. In diesen beiden Punkten gibt es nur ganz wenige Mitbewerber – und jetzt, nach der drastischen Preissenkung von SG Akustik sowieso nicht.
Also: Hohe optische und klangliche Ästhetik, ein sehr schlankes, nahezu perfektes Gehäuse und das alles zum Schnapperpreis. Hier sollte man schwach werden.
Bewertung
Klang-PotenzialWert-BeständigkeitPreis/LeistungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Feines, transparent-natürliches Klangbild |
| Spielt in Rückwand-Nähe besonders gut |
| Klasse Finish dank Strangguss-Gehäuse |
| Nicht sonderlich Wirkungsgrad-stark |
Angebot:
SG Akustik HiFi-Studio
Printzstraße 13
76139 Karlsruhe
0721 / 921 273-0
www.sg-akustik.de
Aktionspreis (zeitlich begrenzt):
Piega Premium 501 Silber: 2.600 Euro
Piega Premium 501 Schwarz / Weiß: 3.000 Euro
Technische Daten
Piega classic 501 | |
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Technisches Konzept: | 2,5 Wege Passiv-Lautsprecher, Bassreflex |
Bestückung: | TT: 2 x 120 mm MDS, HT: 1 x LDR 2642 MKII Bändchen |
Impedanz: | 4 Ohm |
Besonderheit: | Kann bzw. sollte wandnah betrieben werden |
Angebots-Farben | Schwarz, Weiß, Silber |
Abmessungen (H x B x T) | 101,0 x 15,9 x 21 cm |
Gewicht: | 21 Kilo |
Alle technischen Daten |