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Piega Classic 5.0 Ambiente Paar
Die Classic 5.0 war immer schon eine gute Wahl. Nun wurde sie im Preis deutlich auf 1.200 Euro reduziert (Foto: Piega)

Kauftipp der Woche: Standbox Piega Classic 5.0

Vor wenigen Wochen hatten wir einen schönen Preistipp gefeiert: die Piega Classic 7.0. Das aber in dem Bewusstsein, dass dort, wo es die Classic 7.0 so günstig gibt (nämlich bei SG Akustik in Karlsruhe), auch die kleinere Piega Classic 5.0 noch in größeren Stückzahlen zu haben ist. Und die ist erwartungsgemäß noch günstiger – sie kostet schmackhafte 1.200 pro Paar. Und auch das darf man feiern…

Die Geschichte von der „Classic“ ist bekannt: Die Serie entstand als Reflex auf die Reaktion all jener Piega-Fans, die mit den Aluminium-Gehäusen (die heute ja zur DNA der Schweizer gehören wie die Bändchen-Hochtöner) etwas fremdelten – wegen eines womöglich „kälteren“ Klangs. Die „Classic“ ist dementsprechend aus MDF aufgebaut – ganz so wie die Modelle aus der Vor-Alu-Zeit. Und noch eine Besonderheit: Statt des Piega-typischen und sehr teuren Bändchen-Hochtöners sind die Modelle der Classic-Linie mit Air-Motion-Transformer- (AMT-) Hochtönern ausgestattet. Doch wer sich die aktuelle Entwicklung im Hochtönerbereich ansieht, weiß: Dies ist alles andere als ein Nachteil.

Piega Classic 5.0 Farben
Die drei erhältlichen Farb-Varianten der Classic 7.0. Die Furnier-Ausführung (Makassar (rechts) ist natürlich etwas teurer als Lack (Foto: Piega)

Die Technik der Piega Classic 5.0

Wie auch die größere Schwester 7.0 handelt es sich bei der 5.0 um eine klassische 2,5 Wege Konstruktion, die im Leistungs-intensiven Bassbereich die doppelte Membranfläche zur Verfügung stellt. Dafür werkeln zwei 14-Zentimeter Tiefmitteltöner auf der Schallwand; der untere läuft dabei nur bis etwa 500 Hertz. Die Treiber sind bewährt und pegelfest: Die Classic 5.0 schafft einen Maximalpegel von 98 Dezibel. Das ist für die meisten Anwendungen mehr als genug.

Piega Classic 5.0 Treiber
Die Membran der beiden Tiefmitteltöner ist aus einem gut bedämpften Polypropylen (Foto: Piega)

Die Gehäuse sind klassisch gut gemacht: solide Holzarbeit mit etlichen Verstrebungen. Beim Serienstart bot Piega drei Farben (Schwarz, Weiß, Makossa-Furnier) an, wobei Furnier verständlicherweise um 200 Euro teurer ist. Alle drei sind noch zu haben.

Neben all diesen erfreulichen Momenten kommt noch eine äußerst praxistaugliche Abstimmung hinzu: Impedanz und Phase verlaufen linear und sind somit Verstärker-freundlich, der Wirkungsgrad von etwa 87 Dezibel (2,83 V/m) ermöglicht auch wattschwächeren Verstärkern wie etwa einem Arcam Radia A5 eine exzellente Performance.

Als ebenfalls besonders praxisnah empfinde ich die Bass-Abstimmung, die bereits ab 100 Hertz dezent im Pegel abfällt. Bevor jetzt jemand zweifelt: Nein, das ist eine kluge Abstimmung, weil man die 5.0 dadurch ohne klangliche Einbuße an die Rückwand stellen kann, ohne dass der Bass aufdickt. Die meisten anderen Lautsprecher am Markt sind für eine freie Aufstellung entwickelt. Aber das ist in den meisten bundesdeutschen Wohn- und Hörzimmern wider jede Realität.

Piega Classic 5.0 Terminal
Ein klassisches Bi-Wiring-Terminal ermöglicht die getrennte Ansteuerung von Tiefmittel- und Hochton-Part (Foto: SG Akustik)

Und wenn wir gerade bei der Praxis sind: Die Classic 5.0 hat ein Bi-Wiring-Terminal eingebaut. Das ist bei der Piega – wie bei den meisten anderen Lautsprechern mit diesen Anschlüssen auch – eigentlich Unfug, weil kaum ein HiFi-Freund den deutlich höheren Aufwand treibt, um Tiefmittel- und Hochton getrennt anzusteuern. Denn dafür braucht man spezielle Kabel.

Aber an dieser Stelle wird das Angebot von SG Akustik noch einmal attraktiver, denn die Karlsruher legen zum reduzierten Paarpreis von 1.200 Euro noch ein Set (2 x 3 Meter) des ambitioniert gemachten Flux Matrixx LS8R bei, das allein schon bei 440 Euro liegt.

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Flux Matrixx LS8R
Das Flux Matrixx LS8R ist solide aufgebaut und mit einer Spezialmaschine verdrillt. Der Außendurchmesser beträgt 16mm. Der Classic 5.0 liegt ein Set LS8R mit Bi-Wiring-Aufbau bei (Foto: Flux)
Flux-Matrixx-LS8R-Querschnitt
Die acht Einzelleiter bestehen aus hochwertigen Kupferlitzen, die paarweise verdrillt sind. Das sorgt für eine niedrige Kapazität und für eine geringe Felderzeugung (Foto: Flux)
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Höreindruck

Wie seinerzeit beim Test der Classic 7.0, stellten wir auch die 5.0 direkt an die Rückwand und erfreuten uns an ihrem erstaunlich dynamisch-druckvollen Auftritt. Ob die Abstimmung von den Schweizern bewusst so gewählt wurde? Ich weiß es nicht. Sicher ist, dass die 5.0 mit dem Rücken dicht an der Wand hinter ihr genau die richtige Portion Bass hinzugewinnt; frei aufgestellt klingt sie etwas dünn.

Piega Classic 5.0 Ambiente Paar
Mit Gehäusen von geradezu skandinavischer Gradlinigkeit: die stylische Classic 5.0 darf oder sollte im Wohnraum direkt vor der Rückwand stehen (Foto: Piega)

Zurück also zur optimalen Aufstellung. Und auch ein etwas wärmer klingender Verstärker wie der Arcam Radia A5, ein Cambridge CXA 81 MKII oder ein NAD B316 BEE V2 ist ebenfalls von Vorteil. Und dann ist es einfach nur gut.

Beispiel: Unser audiophiler Tipp aus dem Dezember 2024: „Superkilen“ vom dänischen Piano/Drum-Duo Svaneborg Kardyb. Die Piega arbeitete sich wieselflink durch die Aufnahmen, zeigte eine luftig-leichte Präzision bei der Wiedergabe der Becken und ließ es bei den Bassdrums richtig krachen – jedenfalls weit impulsiver, als man es der dezenten Standbox zutrauen würde.

Gefallen hat mir auch die etwas nüchterne, aber ungemein aufgeräumte Stimmwiedergabe, wie sie beispielsweise auf der Acapella-Aufnahme „Voices Of The Winter Sun“ der isländischen Band Árstíðir gefordert ist. Atmen, Zwischentöne: Man hört quasi alles. Vielleicht klingt die Piega nicht ganz so körperhaft wie eine DALI oder Focal dieser Klasse. Aber dafür um einiges impulsiver und authentischer…

Fazit Piega Classic 5.0

Wie schon die Classic 7.0 macht auch die kleinere 5.0 einen exzellenten Eindruck. Natürlich klingt sie gut – nämlich offen, sauber und fein. Aber auch alle anderen Parameter stimmen: Die Verarbeitung ist top, das elektrische Verhalten für fast jeden Verstärker zu stemmen.

Diese hohe Universalität schafft einen seltenen Zustand: Es gibt nur wenige Umstände, in denen die Classic 5.0 nicht passt. Zumal sie tatsächlich noch in allen drei Farbvarianten zu haben, mit der sie damals auf den Markt kam. Und dann ist da ja noch dieses vorzügliche Lautsprecherkabel im Setpreis, das tonal bestens passt und den Klang insgesamt noch reifer und druckvoller macht. Hier heiß es: sofort zugreifen.

Kauftipp der Woche: Piega Classic 5.0
2025/03
Test-Ergebnis: 5,0
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang-Potenzial
Wert-Beständigkeit
Preis/Leistung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Sauber-ausdrucksstarkes, transparent-natürliches Klangbild
Spielt in Rückwand-Nähe besonders gut
Praxisnahes elektrisches Verhalten, für fast jeden Verstärker geeignet.
Klasse Finish, unter anderem Mokassa-Furnier

Angebot:
SG Akustik HiFi-Studio
Printzstraße 13
76139 Karlsruhe
0721 / 921 273-0
www.sg-akustik.de

Aktionspreis (zeitlich begrenzt):
Piega Classic 5.0 Schwarz/Weiß inklusive LS8R: 1.200 Euro
Piega Classic 5.0 Mokassa inklusive LS8R: 1.400 Euro

Technische Daten

Piega classic 5.0
Technisches Konzept:2,5 Wege Passiv-Lautsprecher, Bassreflex
Wirkungsgrad (2,83 V/m):87 Dezibel
Impedanz:4 Ohm
Besonderheit:Kann bzw. sollte wandnah betrieben werden
Angebots-FarbenSchwarz, Weiß, Furnier (Mokassa)
Abmessungen (H x B x T)92,0 x 17,9 x 28,5 cm
Gewicht:20,2 Kilo
Alle technischen Daten

 

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.