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HTD 2024 Canton
Bei Canton war im vorigen Jahr die Hütte immer brechenvoll. So wird es auch dieses Jahr wieder sein... (Foto: H. Biermann)

Letzter Aufruf zu den Deutschen HiFi Tagen 2025: jetzt geht´s los…

Es ist also angerichtet. Unsere Messe ist zwar nicht die größte und auch nicht die mit der längsten Tradition. Aber sicher die prächtigste. Und das liegt nicht nur an dem beeindruckenden Messeplatz im Herzen Darmstadts, sondern auch an dem Umstand, dass es uns erneut gelang, fast alle großen und wichtigen Marken hier am 18. und 19. Oktober zu versammeln. Nach dem positiven Auftakt im vergangenen Jahr war das vielleicht sogar zu erwarten. Dass der Zuspruch allerdings so groß sein würde, dass wir nun fast das gesamte Darmstadtium „bespielen“, damit hatte zumindest ich persönlich nicht gerechnet.

Wer noch einmal eine Idee bekommen will, was und wer sich auf den Deutschen HiFi Tage 2025 alles präsentiert, dem empfehle ich einen Blick auf unsere Website, wo alle Aussteller und Marken feinsäuberlich aufgelistet sind.

Ein Maus-Klick auf das Logo führt gleich auf die richtige Seite…

Aber auch unserer Fachhandels-Partner, die HiFi-Profis aus der Umgebung, tun das Ihre, um die Messe zu beflügeln: Sie schließen am Samstag (18.10.) die Läden und verlegen die Beratung und den Verkauf einfach ins darmstadtium – mehr Faszination und Inspiration gibt es nirgends. Und weil TV einer der HiFi-Profi-Schwerpunkte ist, haben wir auf der Messe einen fast 50 Meter langen Parcours (Foyer 105) voller anspruchsvoller Displays.

Wo muss der Besucher der Deutschen HiFi Tage 2025 unbedingt hin?

Ganz sicher in den Analog-Kosmos. Im vorigen Jahr war der Analog-Kosmos ein starker Anziehungspunkt für die Besucher. Wir haben diese Idee 2025 noch einmal deutlich erweitert, indem wir für alles rund um die Schallplatte und das Tonband das riesige Spectrum (dem zentralen Saal des darmstadtiums) aufgemacht haben. Und damit nicht genug: Im Foyer 3.11 zeigen wir die wohl größte Pro-Ject Werkschau, die es jemals auf einer Messe zu sehen gab – mit allen Modellen und vor allem mit allen Motiv-Sonder-Modellen des Weltmarktführers. Da darf natürlich auch die bezaubernde Peanuts-Sonderversion nicht fehlen…

Pro-Ject PEANUTS Turntable von oben
Der Pro-Ject TB1 in der Peanuts Sonderversion (Foto: Pro-Ject)

Ebenfalls ein Muss ist der Besuch des ambitionierten Heimkinos im Spectrum B. Wenn vier versierte Firmen (Audio Reference, Mediacraft, JVCKENWOOD und Screen Professional) ihre Spezialisten und ihre Top-Produkte mitbringen, sollte da schon was Beeindruckendes herauskommen: Zum Beispiel eine 7.6.4-Konfiguration mit Perlisten Lautsprechern (inklusive sechs 15 Zöllern!), die für ordentlich Alarm im Bass sorgen. Aber auch der AV-Receiver von StormAudio (Fusion) ist der Wahnsinn: Mit 16 x 300 Watt (4 Ohm) und einer extrem vielseitigen und ambitionierten Einmessung toppt er alles bisher Dagewesene.

StormAudio Fusion (

Der potenteste und vielseitigste AV-Receiver am Markt: der StormAudio Fusion (Foto: StormAudio)

Passend dazu sind der Beamer, der bei LowBeats überragend getestete JVC DLA-NZ900 wie auch die Steward-Leinwand, das mit Abstand Beste, was man im Bereich des eben noch Bezahlbaren bekommen kann. Letztes Jahr konnten wir den Andrang nur schwer kanalisieren; wir hatten auch nur 25 Kinositzplätze. Dieses Jahr wird das Platzangebot auf 35 Plätze erweitert und die Kino-Mannschaft um Audio Reference Chef Mansour Mamaghani hat sich ein ausgefuchstes (kostenloses) Ticket-Management-System ausgedacht, über das der geneigte Besucher vorab und sicher an Karten kommen kann.

Der Ticketshop für das Audio Reference Kino steckt hinter diesem Link

Für Kurz-Entschlossene haben wir aber natürlich immer auch die Möglichkeit, am LowBeats -Infostand Karten zu bekommen – wenn noch welche zu haben sind.

Ein Bild aus dem vergangenen Jahr: Das Kino war etwas kleiner, die Lautsprecher-Konfiguration aber sehr ähnlich…  (Foto: H. Biermann)

Für den eingefleischten Highender vielleicht nicht die erste Wahl, aber für alle Gaming-Freunde und die jüngeren Besucher sehr wohl: Wir haben eine neu eingerichtete GamingZone (im Copernicum) mit vier Stationen, einer Show-Kabine von Sharp und einem originalen Formel-1-Fahrsimulator von TAG McLaren. Weil wir uns mit Gaming so wenig auskennen, haben wir uns kompetente Hilfe aus Berlin geholt – nämlich die Kollegen von konsolenfan.de. Die kennen sich richtig gut aus und betreuen die unterschiedlichen Gaming-Stationen. Ein echtes Highlight in der GamingZone ist natürlich der Formel-1-Fahrsimulator von McLaren: Kundige Menschen sind auch hier am Werk und sehen zu, dass nicht alle (wie der Autor dieser Zeilen) sofort im Kiesbett stranden…

TAG-McLaren-F1-Fahrsimulator
Der McLaren-F1-Fahrsimulator in Aktion (Foto: B&W)

Es gibt hunderte Dinge und Verführungen, die sich unbedingt zu sehen und hören lohnen. Ich möchte den Blick an dieser Stelle vor allem auf…

Ausgewählte Neuheiten

…lenken. Es ist natürlich nur eine kleine Auswahl. Aber alle äußerst interessant. So dürfen die Besucher beispielsweise bei Audio Components (Raum 3.04) der Deutschland-Premiere der Sonus faber Amati Supreme lauschen. Die neue Standbox ist immerhin (hinter der Überbox „Suprema“) die Nummer 2 in der Modell-Hierarche und allein dadurch schon durch ihre exzellente Verarbeitung etwas Besonderes.

McIntosh C12000
McIntosh C12000: die Referenz-Vorstufe der Amerikaner (Foto: McIntosh)

Angesteuert wird die noble Italienerin angemessen: von der McIntosh C12000 Vorstufe, einem Pärchen MC 1.25 KW (Mono-Endstufen) und Kabeln der neuen Shunyata Alpha X-Generation. Alles traumhaft, alles äußerst gediegen.

Viele Preis-Regionen Regionen darunter, aber nicht minder spannend ist das Neueste aus dem Hause Clearaudio (Ort: Spectrum, Stand 10). Der Compass ist der neue Einstiegs-Plattenspieler der Erlanger, auf den sie mächtig stolz sind. Er liegt zwar nicht unter 1.000 Euro (sondern bei 1.300 Euro), hat aber alle Clearaudio-Gene und ist komplett in Erlangen gefertigt. Ich durfte ihn schon anfassen und hören: wirklich gelungen.

Robert Suchy + Compass
Clearaudio-Chef Robert Suchy und der neue Einsteiger-Dreher namens Compass (Foto: H. Biermann)

Ein absolutes Plattenspieler-Highlight wird zur Messe wohl nur als Mockup vorzeigbar sein. Design-Ikone Helmut Thiele (zu finden im Spectrum, Stand 9) hat verschiedene Ausgaben seiner Werke dabei. Unter anderem das – leider noch nicht ganz fertigen – Reibrad-Laufwerk, das er zunächst für Westend Audio in München entwickelt hat. Das Laufwerk arbeitet mit 2 Motoren, hört auf den Namen „Ludwig“ und sieht schlicht umwerfend aus…

Gespannt bin ich auch auf den Auftritt von Revox und dem mittlerweile eingegliederten Tonband-Label Horch House. Denn die Marke macht sich ja nicht nur bei Tonbändern samt Maschinen stark, sondern hat jetzt auch eigene Audiokassetten angekündigt. Mit etwas Glück gibt es ja diesbezüglich schon was zu sehen – Stand 1 im Spectrum.

Revox Audiokassette
So wird sie von unten betrachtet aussehen: die Revox Audiokassette, die es im vierten Quartal 2025 geben soll. Hergestellt bei Revox in Villingen (Foto: Revox)

Angekündigt ist auch die Weltpremiere von mehreren neuen AVM All-in-One Komponenten (Atrium Stand 2). Ganz sicher darf man sich ja im HiFi nie sein, aber AVM-Chef Udo Besser hat zu einer großen Presse-Konferenz auf den Deutschen HiFi Tagen geladen. Also werden die Schleier wohl gelüftet…

Udo Besser
Udo Besser vor den großen Mono-Endstufen. Die werden übrigens auch zu hören sein – bei Piega in Raum 3.03. Dort befeuern sie die PIEGA MLS 2 Gen2 (Foto: S. Gellrich)

Sehr gefreut habe ich mich über verschiedene „Neue“ auf der Messe. Die beiden österreichischen Marken Poet und Loutd gehören dazu. Sie versuchen mit frischen Designs und neuen Vermarktungs-Ideen, HiFi in die nächste Generation zu führen.

Loutd
Man kann die Loutd kaufen – für 7.750 Euro. Aber man kann sie auch mieten – für 99 Euro im Monat. Ein super Ansatz (Foto: Loutd)

Aber auch die beiden Lautsprechermarken Inklang und AP Elektroakustik beleben die Messe. Inklang hat sich neu berappelt und gleich einmal mit der Ceterra 70 R ein veritables Flaggschiff auf Kiel gelegt. Zu sehen auf Ebene 1 rechts vor dem Spectrum. AP Elektroakustik ist ein Startup mit Eton-DNA und Sitz in Neu-Ulm. Man kann auf eine extrem lange Lautsprecher-Tradition zurückblicken und baut hier Lautsprecher mit enorm hoher Fertigungstiefe. Auf der Messe zeigt AP-Elektroakustik seine quasi jungfräulichen Modelle (Atrium, Stand 8).

AP-Elektroakustik
Außergewöhnlich: Im Hochton verwendet AP Elektroakustik einen Konus-Hochtöner (Foto: AP-Elektroakustik)

Ziemlich originell finde ich den SonicThrone. das ist ein schön und edel gemachter Sessel mit 4-Kanal-Beschallung und DSP drin, der sich auch auf die Hörkurve der Sitzenden einstellen lassen kann. Auch ihn findet man gleich im Eingangsbereich, dem Atrium.

SonicThrone
Das Bild lässt schon erahnen, wie der SonicThrone die Seele baumeln lassen kann… (Foto: SonicThrone)

Doch vielleicht am meisten hat mich die Nachricht erfreut, dass ein Altmeister des Schallwandlerbaus immer noch tätig ist und mit seinem neuesten Werk – einem Kopfhörer mit magnetostatischem Treiber – die Ausstellerschar bereichert: Klaus Heinz, ex-Arcus, ex-Adam Audio, ex-HEDD hat mit ATB (AirTech Berlin) eine neue Firma gegründet und hat natürlich den ersten Aufschlag in Form des ATB92 (Over Ear Kopfhörer) dabei. Das gute Stück liegt bereits bei LowBeats im Labor und macht sich ausgezeichnet… Auf der Messe zu hören in der Kopfhörer-Lounge Stand 4.

Klasu Heinz
Der Kater, der vom Mausen nicht lassen kann: Klaus Heinz, mittlerweile 79 Jahre alt, hat mit dem ATB92 einen exzellenten Kopfhörer entwickelt (Foto: ATB)

Die Technik-Workshops…

… sind ja immer das Salz in der Suppe. Auf der Messe sind an jedem Tag und fast zu jeder Stunde interessante Beiträge zu hören. Besonders empfehlenswert natürlich die Workshops des LowBeats-Kollegen Raphael Vogt, der sich mit Subwoofern bestens auskennt.

Samstag
UhrzeitThemaAusstellerOrt
12 UhrSubwoofer Workshop (Raphael Vogt)HiFi2die4Raum 2.01
13 UhrRöhren & Digital: geht das? (Frank Urban)AudiumRaum 3.01
14 UhrSubwoofer Workshop (Raphael Vogt)HiFi2die4Raum 2.01
14 UhrStreaming SpezialHarman/ B&WRaum 3.05
16 UhrB&W x Audioquest: Kabel-WorkshopHarman/ B&WRaum 3.05
16 UhrSubwoofer Workshop (Raphael Vogt)HiFi2die4Raum 2.01
16 UhrRöhren & Digital: geht das? (Frank Urban)AudiumRaum 3.01
Sonntag
UhrzeitThemaAusstellerOrt
12 UhrSubwoofer Workshop (Raphael Vogt)HiFi2die4Raum 2.01
13 UhrRöhren & Digital: geht das? (Frank Urban)AudiumRaum 3.01
14 UhrSubwoofer Workshop (Raphael Vogt)HiFi2die4Raum 2.01
14 UhrStreaming SpezialHarman/ B&WRaum 3.05
16 UhrB&W x Audioquest: Kabel-WorkshopHarman/ B&WRaum 3.05
16 UhrRöhren & Digital: geht das? (Frank Urban)AudiumRaum 3.01

Die LowBeats Musik-Workshops

Auch dieses Jahr ist Andreas Günther als LowBeats Musik-Botschafter unterwegs und hat drei spannende Workshop-Themen im Gepäck:

Workshop 1: Wie nah kommen wir mit üblichen Aufnahmen an das Master heran?
Workshop 2: Vinylkult | Klangliche Unterschiede von Org-/Nach-Pressungen und Remasterings
Workshop 3: MP3 bis Hochbit | Die klanglichen Unterschiede von Spotify, CD, TIDAL oder Qobuz. Und: Wie klingt eine BT-Übertagung vs. Kabelverbindung?

Die Vorträge sind echt unterhaltsam und man erfährt hier eine Menge aus der Welt der Musik (und einiges drumherum).

Samstag
ThemaAusstellerOrt
12 UhrWorkshop 2Reichmann AudioRaum 2.04
13 UhrWorkshop 1IDC KlaassenRaum 3.06
14 UhrWorkshop 1ATRRaum 3.08
15 UhrWorkshop 3AudiumRaum 3.01
16 UhrWorkshop 1CantonRaum 2.02
17 UhrWorkshop 1DynaudioRaum 2.07

 

Sonntag
ThemaAusstellerOrt
11 UhrWorkshop 2Reichmann AudioRaum 2.04
12 UhrWorkshop 3CantonRaum 2.02
13 UhrWorkshop 1AudiumRaum 3.01
14 UhrWorkshop 2ATRRaum 3.08
15 Uhr
16 UhrWorkshop 3IDC KlaassenRaum 3.06

Aber auch der Rest der LowBeats Mannschaft wird sich nicht langweilen. So haben wir eigens für die Deutschen HiFi Tage ein 50 Jahre altes Uher Report 4400 Tonband erstanden und restaurieren lassen.

Holger Biermann mit Uher Report 4400
Holger Biermann mit Uher Report 4400. Hier bei einem Probelauf im Büro (Foto: A.Weber)

Mit dem Uher gehen wir über die Messe und fangen Stimmungen und Stimmen ein. So, wie man das früher gemacht hat: ganz ohne Bild…

Bleibt mir nur zu wünschen, dass ich möglichst viele der LowBeats-Leser auf der Messe begrüßen (und vielleicht sogar interviewen?) kann.

Mehr zu den Deutschen HiFi Tagen 2025:

Der Countdown läuft: Die Deutschen HiFi Tagen 2025 am 18. + 19. Oktober sind in der Startphase

 

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.