High End 2017: die Elektronik
Auf dem großen Messestand von Audio Reference gab es eine Weltpremiere: Dan D’Agostino hatte zur High End 2017 seine Vorstufe aus der Progression Line fertig gestellt. Ab 30.000 Euro kostet das aus dem vollen Aluminiumblock gefräste Schmuckstück und ist – wohlbemerkt – ja die kleinere der beiden D’Agostino Vorstufen. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass nach dieser Messe die große Momemtum ernsthaft noch eine Rolle spielt, denn die “kleine” Progression hat so gut wie alle Attribute der großen…
Der Rega Brio (im Vertrieb von TAD), einer der klanglich schönsten Midi-Vollverstärker unter 1.000 Euro, hat einen neuen CD-Player-Partner bekommen. Der Neue Apollo ist – wie auch der Vorgänger – ein Toplader, der das Problem der Lade-Mechanik nicht hat. Dafür muss der Apollo immer oben stehen…

Letztes Jahr schon präsentiert, aber jetzt final angekommen: die Audionet Top-Kombination Heisenberg (Mono-Endstufen) und Stern (Vorstufe), die dank ihres sehr bekannten Designers Hartmut Esslinger (siehe auch LowBeats TV Interview) mittlerweile einen Platz in der renommierten Smithsonians Nationalgalerie bekommen haben.

Spannend, aber auch vergleichsweise teuer sind die Gerätebasen von Newton. Beim Hoverbase+ schwebt eine schwere, sehr stabile Aluminium-Platte auf einem Luftpolster, das in den wuchtigen Füßen der Base erzeugt wird. So werden jeglichen Vibrationen vom Untergrund abgekoppelt. Die Geräte stehen auf dieser Alu-Platte und haben dadurch – im Gegensatz zu vielen ähnlichen Konstruktionen – eine feste Ankopplung.

Teac hat ein neues, edles All-In-One-Gerät entwickelt. Der TEAC NR-7CD aus der neuen Reference 7 Serie dient als CD-Spieler und Netzwerk-Streamer mit MQA und ROON für DSD und PCM-Formate. Der D/A-Wandlerchip vom Typ AKM VERITA AK44090 kann Daten in PCM bis 32 Bit und 384 kHz, sowie DSD mit bis zu DSD 11.2 GHz verarbeiten. Bluetooth akzeptiert aptX, AAC and SBC. Die Verstärkung übernehmen ICE-Power-Module mit bis zu 170 Watt/4Ohm. Die bombastische Verarbeitung und der Retro-chic mit den Analog-Zeigern rechtfertigen den Preis von 3.800 Euro.

Der Illusonic IAP 4 ist ein hoch ambitionierter Audioprozessor/Streamer mit integrierter Raumkorrektur. Bei ihm kommen zwei Kanäle rein und vier raus. Alles ist wie bei Trinnov frei konfigurierbar: entweder für Aktiv, zwei Räume oder Bassmanagement. Auf der Messe lief eine Kombination aus Bassmanagement mit Stereo-Subwoofer plus Raumkorrektur in einer Art Blindverkostung – also hinter einem Akustikstoff. Der Klang war wunderbar unaufdringlich feinauflösend, zudem präzise ohne jede Sterilität. Chef Christof Faller gilt in der Studiowelt als Koryphäe in Sachen digitale Raumkorrektur per EQ und hielt auch auf der High End 2017 etliche Vorträge zum Thema.

Der Smyth Research Realizer A16 ist ein genialer Kopfhörer-Virtualizer in seiner neuesten Version. Er setzt von Stereo über Surround bis hin zu 3D-Formaten wie Dolby Atmos in Kopfhörer-Signale um und schafft es, täuschend echt reale Räume und Lautsprecher abzubilden. Darunter auch bekannte Studios mit ihren Referenzräumen. Das alles passiert in Echtzeitfaltung, inklusive Headtracking – und dann noch mit jedem Kopfhörer. Genial: Mit In-Ear-Messmikros kann man auch seinen eigenen Raum mit seiner eigenen Außenohr-Funktion vermessen und damit selbst On-Ear- und Over-Ear-Kopfhörer kalibrieren.
Seit fast einem Jahr nutzt LowBeats das in-akustik LS 2404 sowie das 2404 Air als Referenzkabel im Bereich Lautsprecher. Nun hat der badische Kabelspezialist mit dem LS 4004 noch einmal richtig nachgelegt: der Querschnitt wurde drastisch vergrößert, was wahrscheinlich noch einmal mehr Druck und Schub im Bass bringen. Allerdings ist das LS 4004 auch doppelt so teuer wie das 2404: die 2 x 3 Meter kosten 6.000 Euro.

Denon hat einen neuen HEOS-Receiver vorgestellt. Die unscheinbare 5-Kanal AV-Zentrale ist Multiroom-fähig wie viele andere vor ihm. Aber er hat einen Texas-Instrument-Chipsatz der neuesten Generation eingebaut, der angeblich Überragendes leistet. Auch das werden wir in kürzester Zeit überprüfen.

Die neuen, sehr kleinen Pro-Ject Digital-Komponenten aus der Box-Design-Serie sind jetzt MQA-tauglich:

Peter Madnick ist ein Veteran der HiFi-Industrie und Chef von Audio Alchemy. Seine neuesten Kreationen erweitern demnächst das Elac Programm. Zu sehen und zu hören waren die Geräte schon. In so einer Vorführung ist das ja immer schwer zu beurteilen, wie einzelne Teile einer Kette klingen. Aber Audio Alchemy scheint wie fast alle günstigeren Komponenten der letzten Zeit richtig gut zu sein. Wir werden natürlich – sobald verfügbar – berichten.
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