Das war es also nun. Die HIGH END, der Welt-wichtigste HiFi-Messezirkus, verlässt nach 21 Jahren München und schlägt nächstes Jahr seine Zelte im ACV in Wien auf. Bei mir kommt da durchaus Wehmut auf: Was haben wir hier für schöne Messen gefeiert! Und natürlich ist München als Messeplatz auch bestens geeignet – was sich als Münchener (wie der Autor dieser Zeilen) natürlich besonders behände schreibt. Doch auch das muss man sagen: Ohne den Umzug aus dem ehrwürdigen Kempinski-Hotel (Gravenbruch) ins Münchener M.O.C. hätte die HIGH END wohl nie diesen weltweit einzigartigen Status erlangt. Und so war aus der Schar der Aussteller durchaus das ein oder andere Murren über den Umzug zu hören. Aber egal: Die Entscheidung ist gefallen und wir schauen gespannt nach vorn, welche Möglichkeiten die – dann österreichisch gewordene – Messe bietet. Doch zunächst werfen wir noch einen (leider) recht langen Blick zurück auf die Highlights der letzten HIGH END in München und enden mit den Erlebnisberichten dreier älterer Herren, allesamt Ex- oder Noch-Chefredakteure (Pfeiffer, Brandt, Biermann), die jeder für sich über eine der sehr teuren Anlagen dieser Messe resümieren.
Messerückblick HIGH END 2025
Claudia Kazner, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit-Verantwortliche der Messe, versorgt uns ja immer umfassend mit den entsprechenden Zahlen. Für die HIGH END 2025 sehen sie wie folgendermaßen aus:
– 10.562 Fachbesucher:innen aus 87 Ländern
– 11.675 Besucher:innen aus 63 Ländern
– 581 Medienvertreter:innen aus 43 Ländern
– 22.818 Besucher:innen insgesamt aus 92 Ländern
– 501 Aussteller aus 42 Ländern mit rund 1.000 Marken
Damit landete die Messegesellschaft eine Punktlandung auf ihre eigene Prognose, die sie vor Messestart herausgab. Kunststück: Die Aussteller waren bekannt, die meisten Karten musste man online buchen. Und dass am Donnerstag spürbar wenigere Besucher im M.O.C. waren als in den vorigen Jahren, ist natürlich dem Umstand geschuldet, dass der erste Messetag dieses Mal kein Feiertag (Christi-Himmelfahrt) war. Es wurde trotzdem – oder vielleicht sogar deshalb – sehr angenehm, weil man fast immer gut durchkam.

Und wie üblich begann die Messe erst so richtig mit der Pressekonferenz der High End Socitey, auf der Messechef Stefan Dreischärf äußerst positiv auf den Umzug nach Wien blickte. Und gleichzeitig hatte die diesjährige Messe-Botschafterin Anette Askvik eine wirklich schöne Botschaft an die Gemeinde: Alles gehört doch irgendwie zusammen und die Musik ist der Botschafter beziehungsweise die Botschafterin dieser Idee.

Gab es neue Trends? Nicht wirklich. Dennoch schön zu sehen, dass die Firmen jetzt Ernst machen, und die Verbraucher vermehrt dort abholen wollen, wo sie stehen. Das heißt: mehr Farben, mehr individuelle Anpassung, mehrstufige Preisangebote. Vorreiter wie so oft ist hier Heinz Lichtenegger, der nicht nur mit seinem Pro-Ject-Universum Komponenten in maximal anpassbaren Features bietet. Im Gespräch sind Plattenspieler auch günstige Plattenspieler mit unterschiedlichen Farben, Tonarmen, Plattentellern…

Ein besonderes außergewöhnlicher Schritt – in diesem Fall auf Elvis-Fans zu – sind die Motiv-Plattenspieler, von denen es bei Pro-Ject (aber auch von Clearaudio) ganz bezaubernde Modelle gibt.

Noch weiter auf die Spitze treibt diese Annährung an den Fan die Firma Revox. Voriges Jahr machten die Schwarzwälder mit der Yello-Edition eine Menge Wirbel. Mit der Alice-Cooper-Version legten sie nun nach. Die Sonderversion ist allerdings kein Schnäppchen: Die neu aufgelegte „zivile“ Variante der B77 MK3 der Tonbandgerät-Institution liegt bei 16.000 Euro, die von Alice Cooper unterschriebene bei 27.000 Euro. Aber dafür gibt es neben Spezialbändern noch ein Treffen mit der Schockrock-Legende…

Noch nicht ganz ein Trend, aber einer, der sich allmählich anbahnt, ist die Kooperation verschiedener Firmen im HiFi. Auf der HIGH END 2025 gaben die Geschäftsführer von ATR (Markolf Heimann) und Canton (Christoph Kraus) eine Zusammenarbeit beim Vertrieb und bei der Vermarktung von Canton-Lautsprechern mit Rotel-/MICHI-Komponenten bekannt. Eine kluge Win-Win-Koop, die hoffentlich bald Schule macht.

Ein weiterer Trend verfestigt sich. Zum einen gibt es immer mehr erfreulich günstiges HiFi-Hightech – hier sind vor allem die Geräte von Wiim und Eversolo zu nennen – die viele arrivierte Mittelklasse-Komponenten rasant vor sich hertreiben und mittelfristig womöglich überflüssig machen.

Zum anderen ist aber auch der Trend zum Immer-Teureren ungebrochen. Wenn selbst bislang so bodenständige Firmen wie Audiovector mal eben die 100.000-Euro-Hürde reißen, weiß der geneigte Fan, was die Stunde geschlagen hat. Nämlich, dass der eine oder andere Hersteller verstärkt die asiatische Kundschaft im Auge hat. Und die kauft eben gern sehr teuer.
Und so war die HIGH END 2025 auch die „gefühlt“ teuerste Messe dieser Art, auf der zumindest ich je gewesen bin. Als auffälligste Ausprägung dieses Trends war die „Teuerste Anlage der Welt“ (knapp 3,5 Millionen Euro) bei Audio Reference zu erleben. Selbst wenn es auf dieser Messe noch Teureres zu hören war und viele Fans auf so viel Superlativ eher genervt reagieren: Ich habe früher bei Audio und stereoplay öfter bei solchen Superlativ-Anlagen mitgewirkt und schon damals gelernt, dass viele Menschen auf so etwas gern anspringen und sich inspirieren lassen.

Insofern hat Audio-Reference-Chef Mansour Mamaghani mit diesem Publikumsmagnaten nicht nur für seine Farben, sondern für die Messe insgesamt etwas getan: Immerhin 4.000 Besucher haben diese Leistungsshow erlebt und waren – soweit ich das mitbekommen habe – überwiegend sehr angetan. Und das lag nicht nur an der seltenen (und gute gelungenen) Kombination von Super-High-End, sondern auch an der liebe- und eindrucksvollen Inszenierung, die hinter der Anlage geschickt mit optischen Effekten…

…und auf der anderen Seite mit einem Kino-ähnlichen Sitz-Aufbau gearbeitet hat. Bis zu 60 Hörer fanden hier Platz. Und dank eines Karten-Systems war so gut wie jede Demo bis zum Messeschluss immer voll. Ein ansehnlicher Erfolg.
Der LowBeats Messerundgang (wie üblich in alphabetischer Reihenfolge)
Starten wir mit Burmester. Der Berliner Vorzeige-Highender traut sich was und hat eine komplett neu Reference-Linie angekündigt – die auch schon spielfertig war.

Zu sehen (und zu hören) waren der Plattenspieler Burmester 257 (Preis: 40.000 Euro, mit eingebauter Phonostufe: 45.000 Euro), der modulare Vorverstärker Burmester 249 (Preis etwa 50.000 Euro) sowie die Mono-Endstufen 259 für 140.000 Euro
Das Interessante an der neuen Reference-Line ist fraglos das komplett neue Design, das schick anzusehen ist, aber mit älteren Komponenten von Burmesters Reference-Serie wohl (optisch) nur schwer zu kombinieren sein wird.
Der Röhren-Spezialist Canor hat gerade einen Lauf. Die Slowaken haben eben erst ihren sogenannten „All-in-One“-Vollverstärker Virtus A3 in den Markt gebracht und zeigten auf der HIGH END Zukünftiges, das so gar nicht in das Schema traditionell-beharrliche Röhren-Design passen will. Kein Wunder: Es sind keine Röhren: Der Vollverstärker Virtus 14S folgt klassischer AB-Technologie und auch beim DAC namens Virtus Verto D4S wird Röhrentechnologie nicht benötigt.

Aber natürlich will man bei Canor die Wurzeln nicht aufgeben. Entsprechend des 30jährigen Jubiläums in diesem Jahr, hat man also auch noch eine hochmoderne Replika des ersten Erfolgsmodells TP101 aufgelegt.

Die Neuauflage des TP101 war allerdings auch ein Statement, wie gut die Slowaken aktuell sind: In Kombination mit der Sonderauflage der FinkTeam Kim zur letzten HIGH END in München (siehe Vorbericht) entstand eine der klanglich schönsten (und noch bezahlbaren) Anlagen der Messe.

Das war eine jener Vorführungen, bei der man mal kurz bleiben will – weil man es ja irgendwie schon kennt – und dann trotzdem lange sitzen bleibt, weil alles so schön, fein und richtig klingt.
Bei Canton tut sich in der Regel Großes – so auch dieses Jahr. Mit der offiziellen Einführung der beiden Spitzen-Modelle der Alpha-Linie kommt ja nun auch diesebezüglich Bewegung in den Handel.

Im Grunde war diese Geschichte bereits voriges Jahr auf der HIGH END geschrieben als die Alphas bereits ausgiebig erklärt wurden. Ich habe sie nur noch einmal aufgenommen, weil es bei Canton dieses Jahr wirklich hammermäßig gut geklungen hat. Nach Canton eben. Aber mit einer Verzerrungsarmut über den gesamten Frequenzbereich, die im HiFi absolut ungewöhnlich ist.
Dass Siltech und das Schwesterunternehmen Crystal nicht „nur“ Kabel, sondern auch bestes HiFi – im Sinne von Elektronik und Lautsprechern – können, ist den LowBeats-Lesern spätestens seit dem Test der Crystal Cable Minissimo Forte bekannt. Als norddeutsches Urgewächs freue ich mich ja eher nach innen, aber bei der Minissimo Forte gab es kein Halten… Doch die auf der HighEnd 2025 vorgestellten Sphinx Element 3 und 5 toppten das in der Redaktion Erlebte noch einmal deutlich – auch optisch.
Ich konnte leider nur die Element 5 hören, aber es war die gleiche Klarheit und Natürlichkeit wie bei der Minissimo Forte, aber mit noch mehr Nachdruck und Kraft – ein nächster Lieblingslautsprecher. Angetrieben wurde die Element 5 übrigens von feinster Sphinx-Elektronik und natürlich von Siltech-Kabeln. Und beide glänzen mit einem Wirkungsgrad weit jenseits der 90 dB…

Auch nach der Messe sind noch nicht alle Details veröffentlicht. Und obwohl an der PAC-Crossover-Plattform der Element 5 wird derzeit noch gefeilt wird, klang das, was wir da hören durften, nach einem neuen Meisterwerk.

Die Element 3 (groß) und 5 (noch größer) bauen auf den gleichen Grundelementen auf, als da wären eine Silber-Gold-Verkabelung, wie auch den benannten hybriden PAC- (Passive Active Crossover) Frequenzweichen. Die Gehäuse sind aus Acrylstein gefertigt, bekannt auch unter dem von DuPont eingeführten Markennamen „Corian“. Es ähnelt äußerlich Marmor und wird auch gern für Küchenarbeitsplatten verwendet. Man darf also davon ausgehen, dass es einiges aushält. Die Preise sollen bei 40.000 und 80.000 Euro liegen.
Bei Elac hat man ebenfalls verstanden, dass man etwas mehr auf den Verbraucher zugehen muss. Also erweitern die Kieler ihre Serie von aktiven Tisch-Monitoren und bieten eine Zahl von verschieden Farben für ihren Bestseller BS 312.2

Aber der Elac-Clou der Messe war das neue Flaggschiff namens Concerto 807, das zum einen mit 42.000 Euro günstiger ist als sein Vorgänger, zum anderen mit einem außergewöhnlichen Mittelhochton-Modul aufwartet, bei dem sechs kleine Konus-Mitteltöner den klassischen JET-Hochtöner umzingeln. Mit diesem Array kann der geneigte User die Abstrahl-Charakteristik zwischen 800 und 3.000 Hertz verändern. Klar, dass man für so einen Besonderheit einen speziellen Namen braucht: VXe-Technologie (Variable Coax Electric).

Darüber hinaus ist die Concerto 807 ein gut und solide gemachter Lautsprecher (wie das Bild unten zeigt), der dank zweier 25 Zentimeter-Tieftöner in Push/Push-Anordnung für extrem saubere Bässe sorgt.
Ich hatte Gelegenheit, einige Stücke über das neue Flaggschiff zu hören. Und obwohl der nette Vorführer Björn Johannsen ein ausgesprochenes Faible für tiefe Männerstimmen zu erkennen gab, konnte ich doch die Vorzüge dieses Lautsprechers gut heraushören: Eine immense Detailfülle, hohe Impulsivität und ein trocken-druckvoller Bass wie man ihn sich sehr viel öfter wünscht.
Wir hatten das Genelec Flaggschiff 8381A ja schon öfter gehört und beispielsweise auch in der Münchener Hörzöne mit Vorträgen des Kollegen Schröder begleitet. Ich wusste also in etwa, was mich erwartet, wenn drei 38 Zentimeter Bässe (plus vier Mitteltöner und Hochtonhorn) sauberst entzerrt und in Phase angepasst auf die Hörerschaft losgelassen wurden. Das ist immer ein Erlebnis in Sachen Sauberkeit, Druck und Abbildung.

Aber das ist dieses Jahr gar nicht die Botschaft von Genelec. Der Weltmarktführer in Sachen Studio-Lautsprecher will sich nämlich vermehrt auch dem hifidelen Publikum zuwenden. Dafür bietet er seine klassischen Monitore jetzt in einer Vielzahl aufregender Farben an.

Ein zweiter Schritt besteht darin, die Lautsprecher der Serien G und F jetzt auch als HiFi-Version (Cinch- statt XLR-Anschluss) anzubieten. Der dritte Schritt in Richtung auf die HiFi-Fans zu, ist eine „zivile“ Version der großen 8381A, die nun – wie auf der Messe zu bestaunen – auch mit Hochglanz-Schwarz lackierten Seitenwangen zu haben ist. Aber ob das den (optisch) burschikosen Auftritt wirklich feiner macht? Ich melde Zweifel an – zumal diese Version dann statt der knapp 80.000 Euro der Normalversion dicht an sechsstellig kosten soll…
Harman (JBL, Mark Levinson) hatte ja vergangenes Jahr das Kunststück fertiggebracht, ohne Produkte auf der HIGH END zu stehen: Waren im Zoll hängengeblieben, hieß es. Dieses Missgeschick sollte ihnen dieses Jahr natürlich nicht mehr passieren und die Amerikaner (hier vor allem die Luxury Group) hatten tatsächlich einiges im Gepäck. Zum Beispiel die neue 600er Serie der Kultmarke Mark-Levinson, bestehend aus Vorstufe No 626, den Vollverstärker No 632 und die Endstufen-Monos No 631.

Alle Modelle stammen aus dem Entwicklungs-Umfeld von Arcam, das mittlerweile auch von prominenten Naim-Entwicklern unterstützt wird. Und alle ML-Komponenten sind in den USA gefertigt.

Aber fast noch interessanter: Auch JBL, eine weitere Kultmarke des Konzerns, stellte drei neue Modelle seiner Flaggschiff-Serie „Summit“ vor. Wir kennen die Everest und die K2 – die Neuen kommen ebenfalls mit Bergnamen daher: die „Makalu“, die „Pumori“ und die „Ama“ – allesamt Berge der Nepal-Region

Die große Makalu hat einen 30 Zentimeter Bass, die etwas kleinere Pumori einen mit 25 Zentimeter Durchmesser. Allen drei gemeinsam ist der knapp 20 Zentimeter große Tiefmitteltöner und der D2-Kompressions-Treiber plus HDI Sonoglass-Horn im Hochton. Alle drei sollen Ende 2025 verfügbar sein.

Ich hatte die Gelegenheit sowohl die kleine Ama an einer Arcam-Elektronik als auch die große Makalu an den Levinsoins zu hören. Das war bestes JBL: dynamisch, kernig, unverzerrt. Da freue ich mich schon auf die Tests. Allerdings fand ich die Botschaft zweifelhaft, dass nun die größere Makalu das Top-Modell sein soll. Bitte? Wie soll die denn eine Everest mit ihren beiden 15-Zöllern und ihrem einzigartigen Klang ersetzen?
Ruhig bleiben. Einer der Arcam Oberen nahm mich mit Verschwörer-Mine in einen gesicherten Nebenraum, wo schon ziemlich weit gereifte Entwürfe der neuesten Version Everest standen. Nochmals größer und mit zwei großen Tiefmitteltönern zur 4-Wege-Konstruktion aufgemotzt, dürfte sie nächstes Jahr ihren angestammten Platz in der Familie einnehmen.
Nette Geschichte am Rande: Um die Präsentation von ML und JBL noch etwas interessanter zu gestalten, hatte Harman – passend zur Summit-Erzählung – den CEO vom Skiausrüster „Dynafit“ und Extrembergsteiger Benedikt Böhm geladen, der mitreißend von seinen Abteuern erzählte. Elektronik und Lautsprecher verloren dabei ein wenig an Faszination…
Nubert feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Und während ich mich Anfang des Jahres über die etwas verhaltenen Aktivitäten wunderte, legen die Schwaben nun in flotter Geschwindigkeit eine Neuigkeit nach der anderen nach.

Auf der HIGH END 2025 präsentierten die Schwaben ihre neue nuVero-Serie. Zur Erinnerung: Seit über 15 Jahren ist nuVero die Flaggschiff-Serie; eine Neuauflage ist natürlich die denkbar höchste Verpflichtung. Das größte Modell war auf der HIGH END schon zu hören – und zwar wie von einem Nubert-Flaggschiff wunderbar ausgewogen und im Bass sehr herzhaft.

Doch Flaggschiff-Serie hin oder her: Die Schwaben bleiben auch 2025 ihrem Anspruch vom „ehrlichen“ (heißt übersetzt: bezahlbaren) Lautsprecher treu: Die große Standbox kostet knapp 12.000 Euro pro Paar. Abgestuft bis zur Kompaktbox gehen die Preis runter bis 2.200 Euro. Start für die große- und mittlere Standlautsprecher sowie den Kompaktlautsprecher ist der Herbst 2025; die restlichen Modelle kommen voraussichtlich bis zum Jahresende. Die Linie war bei der Präsentation auf der Messe so neu, dass Nubert noch keinen Namen für sie gefunden hatte und die Besucher aufforderte, Vorschläge zu machen. Ich plädierte auf bodenständige Namen: Rolf, Horst, Gabriele, Gertrud und für den Subwoofer den Namen Anton. Aber ich fürchte, ich dringe nicht durch…
Der Röhrenverstärker-Spezialist Octave hatte sich dieses Jahr eine der schwersten Herausforderungen gestellt und sich die Gauder Berlina RC 11 in der neuesten Version (MK3) als Vorführ-Lautsprecher ausgesucht. Nun muss man sagen, Gauder Akustik und Octave sind quasi Nachbarn – man kennt und schätzt sich. Octave-Chef Andreas Hofmann konnte daher in etwa abschätzen konnte, was auch ihn (beziehungsweise seine Endstufen) zukommen könnte. Die Anforderungen waren aber so hoch, dass er nicht seine neuen Monos der Mini-Ultima-CA-Klasse (etwa 170 Watt, Preis pro Paar: 75.000 Euro), sondern doch das ganz große Gedeck aufgefahren werden musste.

Und das hieß in diesem Falle: Einen Jubilee Mono Ultimate Endstufenblock für die Bässe, einen für die Mitten und der Diamant-Hochtöner wurde – besonders exquisit – mit dem Jubilee 300B Monoblock angesteuert. Alles natürlich doppelt – für links und recht. Ich selbst war zweimal in der Vorführung und empfand die Wiedergabe als sehr flüssig, harmonisch und bei Bedarf auch entsprechend kraftvoll. Kollege Lothar Brandt, der etliche Vorführungen bei Gauder/Octave selber machte, lobte insbesondere den außergewöhnlich feinen Mittelhochtonbereich. Die Kombination aus 300B und Diamant-Hochtöner ist zwar teuer, aber womöglich doch ziemlich gut…
Bei Piega ist gerade eine ungemeine Energie spürbar. Die Schweizer sind kurz davor, die Kooperation mit einem bekannten Automobil-Hersteller zu verkünden (alles noch geheim, aber mein Verdacht ist, dass es sich um die Autos mit einer Kühlerfigur namens Emily handelt…), sie bieten gerade für ihre Lautsprecher eine Auswahl fantastischer Farben an und sind auch noch bei der Entwicklung neuer Treiber äußerst kreativ.

So war am Stand die neue 801 zu bewundern und zu hören, die einen Bändchen-Hochtöner mit Hornvorsatz bietet und im Hochton noch einmal eine ganz andere Dynamik zu bieten hat.

Was Piega aber im Moment auch so stark macht, sind die vielfältigen Kooperationen mit anderen Firmen. Mit HiFi Rose hat man quasi Blutsbrüderschaft geschlossen, mit Leica und USM-Haller versucht man – wie auf der HIGH END 2025 gesehen – enger zusammenzuarbeiten und Synergien zu schaffen. Das ist – siehe Canton/ATR oben – einfach eine ziemlich kluge Idee.

Auch Qobuz gab dieses Jahr eine Pressekonferenz und hatte tatsächlich eine veritable Neuheit zu verkünden. Denn ab sofort beherrschen alle Qobuz-fähigen Gerät mit aktueller App/Firmware auch Qobuz Connect. Will heißen: Die Komponenten finden sich gegenseitig und das Phone oder Tablet wird zur reinen Fernbedienung. Dank diesen Schritts klingt es besser und hat eine stabilere Verbindung, weil sich das wiedergebende Gerät den Stream direkt aus dem Internet holt – und nicht vom Smartphone.

Sympatisch: Einer der Gründe – neben der aktuell besten Klangqualität und Auswahl an HiRes-Alben – weshalb wir bei LowBeats Qobuz anderen Musikdiensten vorziehen, ist das deutlich gerechtere System zur Ausschüttung an die Künstler.

Mareile Heineke gab uns Beispiele (siehe auch Interview) an die Hand: Für 1.000 Streams bekommt der Künstler bei Spotify 3$, bei Tidal 6,8$ und bei Qobuz 20,41$. Keine Fragen mehr. Danke.
Sonoro hat sich mit seinem smarten Design-HiFi schon längst einen festen Platz im Handel und in den deutschen Wohnzimmern erarbeitet. Nun machen die Westdeutschen einige gewaltige Schritte Richtung Wachstum plus ernsthaftem HiFi. Schritt 1: Sonoro-Chef und -Gründer Marcell Faller sicherte sich die Dienste von Roland Krüger, der über viele, viele Jahre die Produkte von Denon (und am Ende auch Marantz) technisch/akustisch betreute. Krüger wiederum baute die Brücke für Schritt 2: Die HiFi-Granden Rainer Finck (fast 30 Jahre Marantz-Mitentwickler) und Karl-Heinz Fink (schon fast sein ganzes Leben lang Lautsprecherlegende) werden in verschiedenen Projekten ihr Knowhow in die Sonoro einfließen lassen und hatten zur HIGH END bereits zwei Produkte fertig, von denen Karl-Heinz Fink durchblicken ließ, dass sie ganz ausgezeichnet gelungen seien. Wir werden das zeitnah im Test überprüfen…

Schritt 3. Stefan Splawski, lange Zeit als Geschäftsführer B&W Deutschland der wohl wichtigste HiFi-Lenker in diesen Breiten, kümmert sich nun um den Vertrieb von Sonoro in den südeuropäischen Ländern. Alles zusammen klingt das nach einer mächtigen Bugwelle, die da jetzt entsteht.
SPL, die Studio-Profis mit starkem Hang zum HiFi haben zur HIGH END 2025 zwei neue Komponenten vorgerstellt: Zum einen die MM-/MC-Phonostufe namens Phonos duo (3.000 Euro), die mit bewährter Hochvolt-Technik arbeitet und je sechs unterschiedlichen Anpassungen für MM und MC bietet. Preis: 3.000 Euro.

Doch fast noch interessanter ist die Neuauflage der aktiven Frequenzweiche namens Crossover MK2. War die Vorgängerin eine reine Bassweiche, ist die neue eine 2-Wege-Weiche mit Einsatzfreqienzen bis 3.200 Hertz. Zudem ist sie mit weiteren koppelbar, dass man mit ihr auch 4- oder 5-Wege Systeme bauen könnte. Das wird dann allerdings kein billiger Spaß: Eine Crossover MK2 kostet 3.400 Euro…

Auf der Messe hatte ich Gelegenheit, die SPL Crossover MK2 an einer Manger P2 zu hören. Genauer: Einmal die Kette klassisch an einer Stereo-Endstufe und einmal mit aktiviertem Bass und einer zusätzlichen Endstufe. Kritiker könnten einwerfen, dass man damit ja auch Elektronik-Mehrkosten von 7.000 Euro hätte. Richtig. Aber der Zugewinn an Farbigkeit, Präzision und Information im Bass sollte dennoch jeden Passiv-Verfechter nachdenklich machen.

Es war auch das erste Mal, dass ich die Manger-Lautsprecher mit Treibern der neuesten Generation (W06) hören konnte und meinte, einen Riesen-Fortschritt herauszuhören. Bislang hatten die Manger-Treiber in meinen Ohren immer einen minimal pappigen Eigenklang. Der scheint mit der letzten Evolution komplett verschwunden: Es klang wunderbar offen und fein.
Kurz vor Messestart vermeldete T+A den vollzogenenen Geschäftsführerwechsel von Amft Senior (Siegfried) auf Amft Junior (Conradin). Conradin Amft hatte etliche Jahre zuvor schon seine Meriten bei T+A verdient und seine Übernahme war somit eine logische Konsequenz: Einer der wenigen gut vorbereiteten und gelungenen Generationswechsel im deutschen HiFi.

Und weil bei T+A derzeit viel Bewegung ist, zeigten die Herforder auch gleich ein Stück Zukunft: den neuen Music Player, der 2026 auf den Markt kommt und ein für T+A komplett neues Niveau an Bediener-Freundlichkeit und -Umfang bietet. Und zudem ziemlich schick aussieht…

Auch dieser Messe-Rundgang hat natürlich Grenzen. Deshalb folgen hier noch
18 weitere Highlights der HIGH END 2025 im digitalen Daumenkino:
Eigentlich wäre ich nun nach der Slideshow am Ende angelangt. Eigentlich. Denn kein Besuch der Münchener HIGH END ohne wenigstens kurz bei Silbatone vorbeigeschaut zu haben. Wie gewohnt, war auch dieses Jahr wieder ein mächtiges Hornsystem der Marke Westen Electric aufgefahren.

Wie das Bild zeigt, sind die Dinger groß wie Omas Kleiderschrank. Tiefer Bass? Fehlanzeige. Echter Hochton? Ebenso. Und dennoch spielen die WEs einzigartig dynamisch, direkt, präzise und mit durchaus starken Klangfarben. Kollege Bernhard Rietschel hat es einmal wieder treffend auf den Punkt gebracht: „Wenn man etwas dünnlippig an die Sache herangeht, könnte man schon sagen, dass die Kette etwas verfärbt. Aber wenn man sich das ohne Scheuklappen anhört, muss man anschließend die Messe verlassen, weil es an Dynamik und Direktheit nichts Vergleichbares gibt.“
Also beschließen wir den Rundgang über die letzte Messe im Münchener M.O.C. Und zwar mit den zu Beginn angedrohten Erlebnisberichten der Herren Brandt, Pfeiffer und Biermann zu den sehr, sehr, sehr teuren Anlagen dieser Messe. Kollege Brandt entschied sich dabei für die ganz große Fläche, Kollege Pfeiffer für die prachtvollste Anlage und ich mich für die schlicht teuerste…
My favorite things Part one: Lothar Brandt + Clarisys / Audio Excess Anlage

Mein Favorit spielte dieses Jahr im Raum K3 in Halle 4. Der Schweizer Hersteller Clarisys und der Vertrieb Audio Excess (nomen est omen) hatten dort eine wahre Klang-Kathedrale aufgebaut. Die Rolle des Flügel-Altars hatte das gigantische, pro Stereoseite dreiteilige Bändchen-System Clarisys Audio Atrium übernommen. Ein Vollbereichs-Bändchen, wo sich die Verkleinerungsform –„chen“ wie ein Witz ausnimmt. Aufgeteilt auf vier Wege, in eine Woofer-, Tief- und Grundton-, sowie eine Mittel/Hochton-Einheit überragen diese mit etwa 2,60 Meter Höhe auch ausgewachsene Basketballer um mehr als Haupteslänge, die Gesamtbreite summiert sich auf etwa fünf Meter. Mehr Fläche als das Atrium-System fährt wohl kein Flächenstrahler dieser Galaxis auf.

Angefahren wurde es – vernünftigem Impedanzverlauf und manierlichem Wirkungsgrad sei Dank – von einen imposanten Ensemble an Röhren-Verstärkern: Insgesamt acht Monoblöcke des US-amerikanischen Herstellers VAC, dazu Phono- und Vorstufe der Valve Amplification Company aus Florida. Der Plattenspieler stammt ein paar Kilometer nördlich aus Kanada, Provinz Quebec: Der Kronos Audio Perpetual thronte in der Mitte des gigantischen Elektronik-Arsenals, zu dem natürlich auch Digitalquellen, ein röhrenbestückter DAC von Lampizator und ein raumgreifendes Geschlängel von edelsten AudioQuest-Kabeln gehörten.
Ich hätte an dieser Stelle ja auch die Anlage des deutschen Röhrenverstärker-Spezialisten Octave plus Lautsprecher von Gauder Akustik plus Plattenspieler von Clearaudio nennen können, die ich mit einer persönlichen Schallplattenauswahl an den Publikums-Tagen vorführen durfte. Die Anlage klang superb (sonst hätte ich den Job nicht übernommen), die Single Ended Trioden nur für den Diamant-Hochtöner streuten auch ein wenig Sternenstaub. Aber das hätte womöglich ein „Geschmäckle“ gehabt, wie der Schwabe sagt – schließlich habe ich das nicht nur für Gotteslohn gemacht.
Bei Clarisys hatte ich definitiv keine Aktien drin. Die meisten HiFi- und HighEnd-Fans Deutschlands kennen mich a) als Flächenstrahler-Fan, b) Röhren-Anhänger und c) Analog-Freund. Der d) fast nie die Ich-Form für seine Texte nutzt. Für die Clarisys-Audio Excess-Anlage mache ich bewusst eine Ausnahme, denn hier kam einfach alles zusammen, um mich subjektiv schier zu überwältigen. Das hat dann schon fast etwas von „Mein schönstes Ferien-Erlebnis“, denn es war die reinste Erholung und der pure Seelenbalsam, dieser Anlage zu lauschen. Aus dem Nähkästchen: Normalerweise drängen sich bei mir die Termine auf Messen wie der High End derart, dass maximal fünf Minuten, wenn überhaupt, für ein „Reinhören“ bleiben. Bei Clarisys ließ ich mich über eine Stunde, genauer: vier LP-Seiten lang flashen. So schön war´s. Lassen wir das übliche HiFi-Vokabular und High-End-Geschwurbel einfach mal bei Seite. Das würde an diesem Klang gewordenen Traum schlicht und einfach vorbeizielen.
Auf dieser High End präsentierten Hersteller und Vertriebe so viele Super-Anlagen wie nie zuvor, preislich ist der siebenstellige Euro-Orbit längst erobert. Eine Auswahl des „besten“ Equipments überhaupt hielt und halte ich im High End schon immer für Unsinn, weil man den heiklen Superlativ seriös und objektiv nicht vergeben kann. Aber ein subjektives Highlight inmitten des Sternenhimmels auszumachen, das ist nur recht – wenn auch nicht billig.
Im Falle von Clarisys/Audio Excess bezifferte Chef Florian Wiegand den finanziellen Aufwand mit „so circa 2 – 3 Millionen.“ Und fügt ziemlich souverän hinzu: „Aber Geld ist uns egal, es geht um die Musik“. Das würde wahrscheinlich jeder Ultra-High-End-Hersteller behaupten, aber Florian Wiegand nimmt man es sogar ab. Mir persönlich ist Geld nicht egal (der Lotto-Gewinn lässt immer noch auf sich warten), aber irgendwie verlor der schnöde Mammon seine allüberragende Bedeutung. Man wird ja noch träumen dürfen….
My favorite things Part two: Joachim Pfeiffer + Audio Reference Anlage

Wer behauptet, die „teuerste Anlage der Welt“ auszustellen, braucht vor allem eines: Mut. Denn solche Superlative wecken Erwartungen – und Skepsis. Man lädt Kritiker förmlich ein, genauer hinzuhören, das Haar in der Suppe zu suchen. Ich weiß, wovon ich spreche. Als ich vor Jahren für AUDIO die „teuersten Anlagen der Welt“ präsentierte, kamen die gehässigsten Kommentare nicht etwa von Laien, sondern aus den eigenen Reihen der Szene.
Audio Reference ist dieses Risiko bewusst eingegangen – und hat auf der letzten High End in München etwas aufgebaut, das mehr ist als ein Statement aus Preisschildern. Es ist ein Gesamtkunstwerk. Und eines, das funktioniert. Denn hier geschah etwas, das nur ganz selten gelingt: Die Einzelteile – darunter die majestätischen Lautsprecher von Wilson Audio und die souveräne Elektronik von Dan D’Agostino – wuchsen zu einer Einheit zusammen, die mit einem großen Sinfonieorchester das tut, was ein großes Orchester tun muss: Es lässt einen vergessen, dass es aus vielen Teilen besteht.
Ich hörte das London Philharmonic Orchestra mit einer Plastizität und Tiefe, die man auch in dieser Liga nicht jeden Tag erlebt. Und im nächsten Moment – wie ein Test, den das System mit Gelassenheit bestand – eine intime Aufnahme: Eine Sängerin, nur begleitet von einer Gitarre. Kein orchestraler Pomp. Keine Show. Nur Atem, Raum und der Klang menschlicher Nähe.
Dass diese Anlage beides konnte – das Große wie das Leise – machte sie für mich zu einem Ereignis. Zu einer jener seltenen Sternstunden in der High Fidelity, bei denen die Technik hinter der Musik verschwindet. Und das ist das eigentlich Teure: nicht der Preis, sondern das Können, so etwas möglich zu machen. Hut ab vor Audio Reference. Für den Mut, für die Zusammenstellung – und für den Klang.
My favorite things Part three: Holger Biermann + Acapella Hypersphere

Seit fast 35 Jahren bin ich nun Mitglied der schreibenden HiFi-Zunft. Und eine meiner ersten Begegnungen in dieser Szene war mit Alfred Rudolph, der damals schon Guru-Status hatte – ein Ruf, der sich in den kommenden Jahren noch einmal extrem verstärken sollte. Ich selbst war nie Jünger, eher distanziert, obwohl ich mehrfach erfahren hatte, dass Alfred Rudolph mit ein paar Handgriffen hier und da, etwas Dämpfungsmasse dort, selbst simple Plattenspieler oder Verstärker zu Überfliegern machen konnte.

Obwohl im Hause Rudolph die Weichen längst gestellt und Sohn Richard viele Funktionen übernommen hat, ist das Hypersphere-System ist so etwas wie die Krönung eines erstaunlichen Lebenswerks. In dessen Zentrum steht eine 2-Wege-Konstruktion mit gewaltigem Tiefton-Fundament (acht 38 Zentimeter Bässe pro Seite) plus diesem gewaltigen Mittelhochtonhorn, das angeblich über sieben (!) Oktaven läuft. Vor dem Hintergrund der Größe und des Gewichts (über eine Tonne) stellte sich natürlich die Frage nach dem Preis. Ich fragte Herman Winters, seit Firmengründung der Mann für die Zahlen. Seine Antwort: „Ach wissen Sie, Herr Biermann: Das ist ja ein komplettes System, bestehend aus Lautsprecher, Verstärker und Kabel. Wir nehmen dazu Gebote ab fünf Millionen an.“
Da muss man erstmal schlucken. Acapella dringt hier in Dimensionen vor, die bis vor Kurzem im HiFi nicht vorstellbar waren. Jetzt könnte man sagen, die Preise für solche Einzelanfertigungen sind ja eh virtuell – jedenfalls so lange, bis sie verkauft werden. Allerdings geht das Gerücht, das Hypersphere-System von der HIGH END 2025 sei schon verkauft…
5 Millionen, 3 Millionen oder auch „nur“ 100.000″ – für mich ist das alles unerreichbar und in gewisser Weise auch absurd. Doch irgendwann bekam ich die Sache mit den Preisen aus dem Kopf – und konnte festhalten, dass ich in diesem Momnent Großartiges erleben durfte. Alfred Rudolph macht das in der Regel sehr geschickt und legt Musik auf, an die man bei solchen Brachial-Systemen eher nicht denkt: kleine Ensembles, Frauenstimmen, einzelne Geigen.

Was das Hypersphere aus diesen Aufnahmen machte, war schlicht überragend: Die Abbildung war sehr groß, aber so natürlich authentisch, so mühelos echt, dass man geneigt war, den Geigenbogen, den man da oben (etwa ein Meter unter der Decke) vibrieren hören konnte, anzufassen. Obwohl der Raum ja riesig war (ich schätze, knapp 200 Quadratmeter), zauberte das Hypersphere die Musik direkt vor die Nase der Zuhörer. Und alles mit einer unfassbaren Dynamik aus dem Nichts, einer Natürlichkeit und Lässigkeit, die HiFi sonst nicht kennt.
Ich habe auch Meinungen gehört, denen das Hypershere nicht so gut gefallen haben. Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen – oder nur unter Berücksichtigung des Preises. Ich habe auf einer HIGH END noch nie so authentisch Musik gehört wie über dieses System. Und insofern ist es gleichermaßen würdig, wie passend, dass dies Erlebnis für mich den Schlussstrich unter das Thema HIGH END in München setzt.
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