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Barco I600: 8.000 Lumen, Wechselobjektiv, DynaBlack und bis 240fps - Projektor-Premiere bei RTFS (Foto: R. Vogt)
Barco I600: 8.000 Lumen, Wechselobjektiv, DynaBlack und bis 240fps - Projektor-Premiere bei RTFS (Foto: R. Vogt)

Projektor Barco I600: Premiere mit 8.000 Lumen bei RTFS

Am letzten November-Wochenende 2024 fand bei RTFS (Raumakustik Tools Farshid Shahlawandian) in Wörrstadt die Premiere des Barco I600 4K8 statt – zumindest was die Heimkino-Welt angeht. Die aus der Profitechnik entliehene Technik drängt sich mit der Summe ihrer Eigenschaften geradezu für große Heimkino-Installationen auf. Gezeigt wurde das knackige Riesenbild im Demokino-Neubau der Kino- und Akustik-Spezialisten von RTFS, die übrigens auch die Akustik der LowBeats Hörräume eingerichtet haben. Doch in Wörrstadt ist alles ein bisschen größer und konsequenter gelöst: So gibt es etwa eine „schwarze Raum-in-Fabrikhalle-Installation“ mit separatem Projektorraum und beeindruckend 4,6m breiter Leinwand.

Barco I600: kompakt und dennoch 8.000 Lumen hell und flexibel dank Wechselobjektiv (Foto: RTFS)
Barco I600: kompakt und dennoch 8.000 Lumen hell und flexibel dank Wechselobjektiv (Foto: RTFS)

Damit war der Rahmen schon einmal gesetzt. Der I600 baut auf Barcos neuester Chassis-Technologie (der „Pulse“-Familie) auf und nutzt damit die gleiche Plattform wie die signifikant teureren Modelle. Die Steuerung kann über Fernbedienung, Webinterface oder App erfolgen und das Bildprocessing bietet Gaming-taugliche Latenzzeiten (Frequenzabhängig sogar kleiner 10ms).

Barco I600: die Quadrierung des Kreises

Heimkinotauglich wird das kleinste Modell I600 4K8 aber vor allem wegen einer ganzen Reihe von Features, die bisher schwer unter einen Hut zu bringen waren: Es ist mit 50,4 x 52,4 x 20,7 cm ziemlich kompakt und dabei nicht sehr laut. Es verarbeitet alle HDMI-Signale bis 4K mit 120fps bei maximal 1920 x 1200 Pixel bis 240fps, HDR10 und sogar 3D-Projektion sind möglich. Es gibt Wechselobjektive mit den Projektions-Verhältnissen von 0,37:1/0,5:1/0,65-0,8:1/0,8-1,0:1/1,0-1,4:1/1,4-2,1:1/2,1-4,0:1/4,0-7,4:1, also von extrem weitwinkelig bis sehr Tele für riesige Abstände. Mit Standard-Zoom (1,4-2,1:1) bekommt man den Barco I600 4K8 für knapp 20.600 Euro (Brutto inkl. USt.). Das Besondere: der Preis beinhaltet die bundesweite Auslieferung, Installation und Kalibrierung. Mit Im Paket: Eine 3D-LUT Erstellung wenn ein madVR Envy oder Lumagen Videoprozessor mit bestellt wird.

Barco I600: Barco-Techniker Bart Devos und Deutschlandvertrieb Chris Makovets beim Einrichten der Demo bei RTFS (Foto: R. Vogt)
Barco I600: Barco-Techniker Bart Devos (links) und Deutschlandvertriebs-Chef Chris Makovets beim Einrichten der Demo bei RTFS (Foto: R. Vogt)

Barco-Werkstechniker Bart Devos und Chris Markovets, Chef des deutschen Vertriebs „Prime Theaters“ waren angereist, um das Setup und die Kalibrierung der Projektion bei RTFS sicher zu stellen – aber auch, um als Ansprechpartner für die Gäste zur Verfügung zu stehen.

Ich selbst konnte nur am Vorabend der Veranstaltung dabei sein. Wie immer war dann noch nichts dekoriert, aber die Performance war bereits erfahrbar. Auch Oliver Klohs traf ein, der die madVR Envy Videoprozessoren vertreibt und betreut. Der Envy Extreme Prozessor sorgte vor allem bei HDR-Signalverarbeitung für maximale Qualität mit seinem adaptiven Tonemapping.

Knackscharf: Gleißend helles HDR-Bild mit 200nit auf 4,60m Breite! (Foto: RTFS)
Knackscharf: Gleißend helles HDR-Bild mit 200nit auf 4,60m Breite! (Foto: RTFS)

Und das hatte es wirklich in sich: ein 4,6m breites Bild, 200nit Spitzenhelligkeit. Das war wirklich knackig und bot – wo gefordert – eine Leuchtkraft und Plastizität, die man von projizierten Bildern einfach nicht kennt. Dabei hilft auch die sensationelle Bildschärfe, die sich aus einer 1-Chip-Projektion mit „SuperShift“ und der optischen Qualität des Objektivs ergibt. Vom gefürchteten Regenbogen-Effekt einfacher DLP-Projektoren war hier keine Spur. Durch die krasse Helligkeit spannte sich auch das Farbvolumen derart auf, dass der in Grün etwas beschränkte Farbraum des I600 gar nicht auffiel. Der native Schwarzwert ist gut für einen Projektor dieser Bauart, aber keine Sensation. Dank dynamischen Laserdimmings (und weiteren „Tricks“) wird dieser mit aktivem DynaBlack aber stark verbessert. Also insbesondere die Kombi Barco I600 4K8 mit madVR Envy Extreme II hat mich umhauen…

Im "kleinen" Kino von RTFS: Barco Bragi CS am madVR Envy Extreme. Hinten in Schwarz gekleidet (v.l.n.r.) RTFS-Chef Farshid Shahlawandian, Bart Devos von Barco, Oliver Klohs (madVR Vertrieb) und Chris Makovets (Barco Vertrieb) (Foto: RTFS)
Barco Bragi CS meets madVR Envy Extreme und die Men in Black (v.l.n.r.): RTFS-Chef Farshid Shahlawandian, Bart Devos von Barco, Oliver Klohs (madVR Vertrieb) und Chris Makovets (Barco Vertrieb) (Foto: RTFS)

Aber auch im kleinen RTFS-Demokino zeigte ein Heimkino mit Barco, in diesem Fall der Bragi CS, den wir bei LowBeats ja auch schon getestet haben, was heutzutage möglich ist. Ebenfalls vom madVR Envy Extreme an die Grenze von Schärfe und Knackigkeit getrieben, war hier auch der Ton vom Allerfeinsten: dank Ascendo-Lautsprecher und Trinnov-Prozessor spielte dieses Set schlackenlos und brutal dynamisch von Infraschall bis an die Hörgrenze.

Barco I600: 8.000 Lumen, Wechselobjektiv, DynaBlack und bis 240fps. Rechts daneben ein Barco Njord CS den RTFS ebenfalls in der Demo hat (Foto: R. Vogt)
Barco I600: 8.000 Lumen, Wechselobjektiv, DynaBlack und bis 240fps. Rechts daneben ein Barco Njord CS den RTFS ebenfalls in der Demo hat (Foto: R. Vogt)

Live dabei sein!

Wer das selbst einmal erleben möchte, sollte sich zügig einen Termin bei RTFS in Wörrstadt reservieren. Weitere Infos bei Barco und madVR.

Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.