Bereits das Vorgänger-Album „Over Tage“ von 2022 begeisterte als wunderbarer skandinavischer Jazz-Stilmix. Als „New Artist of the Year“ und „Composer of the Year“ heimste das Duo 2019 zurecht gleich zwei Grammys bei den „Danish Music Awards Jazz“ ein. Denn Nikolaj Svaneborg (Wurlitzer, Juno, Piano) und Jonas Kardyb (Drums, Percussion) verschmelzen virtuos Einflüsse und Stile aus der nordischen Musik, gerne aus dem Jazz-Universum und reichern sie mit lässigen Grooves, pointiert gesetzter Elektronik sowie chilligen Flows an. Kein Wunder, denn einer ihrer Vorbilder, wenn man das so sagen kann, ist der Berliner Klassik-Elektroniker Nils Frahm.
Das Ergebnis: minimalistische Traumbilder, lyrisch-mystische Melodien, genährt von schönem Akustik-Instrumentarium, inklusive Schlagwerk-Trommelwirbel. „Wir erforschen alle Klänge und musikalische Strukturen, die unsere Dualität hervorbrachte, und durch lange Jam-Sessions fanden wir kleine Ideensamen, die sich zu Melodien entwickelten“, so die Jütländer. Der Albumtitel von „Superkilen“ ist einem ethnisch diversem Kopenhagener Park entliehen.
Die Musik von „Superkilen“: Ihr neues Studioalbum klingt dabei sogar nochmals etwas gereifter. Die beiden inszenieren recht eigenständige, psychedelisch Musik-Momente mit experimentellem Touch, vor allem dank klug eingesetzter Synthie-/Electronica, die delikaten Minimalismus und teils prächtigen Melodien-Flow ins geschmeidige Teamspiel bringt.
Der Klang beeindruckt mit toller Auflösung, prima Raumambiente und Farbauthentizität.
Übrigens: Live versprühen Nikolaj Svaneborg und Jonas Kardyb unerhörten Charme und inszenieren einen mitreißenden Bühnenauftritt. Kollege und Chefredakteur Holger Biermann kann das bestätigen. Er hatte unlängst das kurzweilige Vergnügen im Münchener Kunstkraftwerk Bergson.
Video: „Superkilen live“
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