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B&W hat seinen Px7 in der S3-Generation auf den Markt gebracht. Dabei haben viele kleine, aber effiziente Änderungen aus einem guten Reise-Kopfhörer einen überragenden gemacht. Sein Preis: 429 Euro (Foto: C. Dick)

Test Bluetooth-Kopfhörer B&W Px7 S3: Luxus für den Kopf

Bereits rund drei Jahre ist es her, dass Bowers & Wilkins den Px7 S2 auf der High End in München vorstellte. Zeit für einen Nachfolger dachten sich die Audio-Cracks von den Britischen Inseln und setzten eine „3“ hinters „S“. Der B&W Px7 S3 beerbt den Vorgänger mit einigen bewährten Zutaten wie gut definierte physische Bedientasten – allerdings in verbesserter ergonomischer Anordnung.

Das Neue am B&W Px7 S3

Neues Denken und frische Technik, respektive Updates hielten im Zuge der Evolution in ein paar Bereichen Einzug: Der Kopfbügel wurde überarbeitet, um noch passgenauer am Kopf anzuliegen, hinzu kuscheln sich austauschbare Memory-Schaumstoff-Earpads an.

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B&W Px7 S3 blau
Great, Britain: Haptik und Anmutung sind den britischen Klang-Spezialisten top gelungen. Es gibt ihn im aparten Indigo…
B&W Px7 S3 black
…in Schwarz…
B&W Px7 S3 weiß
…und natürlich gibt es ihn auch in Weiß (Fotos: B&W)
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Aber auch das Treiber-Areal erfuhr eine markante Überarbeitung. Die 40-mm-Arbeiter aus Bio-Zellulose wandeln nun mit optimierten Magneten und Schwingspulen nebst neuer Aufhängung. Den Briten gelang eine Reduzierung der (unumgänglichen) Verzerrungen sowie ein Plus an Dynamik und Transparenz.

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Die neuen Breitband-Treiber des Px7 S3, bei dem vor allem Antreibe und Aufhängung verbessert wurden (Foto: C. Dick)

Geblieben ist auch die leichte Schrägstellung der Treiber in den Gehäusen. Ziel: eine intensivere, dem Ohren sozusagen entgegenkommende Abstrahlung von seitlich-vorn. Neu an Bord ist auch ein diskreter Kopfhörer-Verstärker/DSP/DAC (24Bit), der den Vorgänger-Kollegen auf Chip-Basis ablöst. Dies soll wiederum ein Plus an Power generieren und dem Sound mehr Authentizität verleihen. Wir werden hören.

Augenfällig: Beim Entwurf und der Konstruktion von Kopfhörern sind den Briten Eleganz und Ästhetik ebenso ein Anliegen wie mit ihren Highend-Lautsprechern. Klare Linien und fein gestaltetes Industrie-Design überzeugen. Und so besticht schonmal – ähnlich wie vom Vorgänger – die Haptik. Man greift wie magnetisiert zum Neuen, nimmt diesen gerne in die Hand. Wertig wirkende Kunststoffe, die sauberen Übergänge von Materialien bis hin zu den flauschigen Ohrmuscheln aus Memory-Schaumstoff, gefallen.

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Besonders weiche Materialien machen das Tragen auch über lange Stunden erträglich (Foto: C. Dick)

Die Mechanik kommt stabil und wie aus einem Guss daher. Und auch auf dem Kopf passt sich der Bügelhörer flugs der jeweiligen Physiognomie an, mit leichtem Andruck an den Seiten und dank der stufenlosen Verstellung der Vertikalen dezent auf die Kopfdecke ausgerichtet. Das taugt auch für längere Sessions, wie sich später beweisen sollte.

B&W Px7 S3 Aufbau
Bio-Laden: Die Bio-Zellulose-Membranen betten sich gemäß der Ohren-Anatomie leicht angewinkelt in den Hörmuscheln ein. (Foto: B&W)

Die Drahtlos-Verbindung via Bluetooth klotzt nun auf dem Level 5.3 nach 5.2 beim Vorgänger, nebst aptX Adaptive (24Bit/96kHz) sowie aptX Lossless, theoretisch auf CD-Niveau. Das ist klasse. Doch Smartphone-Modelle, die das beherrschen, sind derzeit noch rar gesät. Ebenfalls prima: Die Reichweite der Übertragung von der Musikquelle, in diesem Falle vom iPhone zum Kopfhörer via Bluetooth funktionierte bis rund 12 Meter Abstand und durch zwei Räume hindurch ohne Aussetzer. Fein: Auf Reisen kann sich der Neue wie der Altvordere in einem stabilen Hartschalen-Case sicher ausruhen, die Hörmuscheln zur Seite geklappt.

Praxis

In dem Case liegen zwei USB-C-Kabel parat, eines kann direkt an dem USB -C-Port des Quellgeräts wie Laptop oder Smartphone anknüpfen. Beim anderen Kabel lässt sich an einem Ende eine 3,5mm-Miniklinke an Kopfhörer-Ausgänge andocken. Für beide Varianten muss der Akku geladen sein, die ANC-Modi funktionieren dann auch via Kabelanschluss. Bei vollem Tank soll die maximale Spieldauer bei rund 30 Stunden liegen. Passt. Wie die Kabel-Verbindungen im Vergleich zum drahtlosen Bluetooth-Funk klingen, klären wir später im Hörtest.

Bowers-&-Wilkins-Px7-S3-Case
Backstage-Pass: Der Bowers & Wilkins Px7S3 setzt auch unter der Haube auf kluge und wertige Technik (Foto: C. Dick)

Ein Clou von Bluetooth-Hörern ist natürlich die autonome Bedienung an den Muscheln. Und die wurde nochmals verfeinert. Zunächst punktet die „Music“ App von Bowers & Wilkins: So lässt sich beispielsweise der Trage-Sensor feintunen – nimmt man den Kopfschmuck vom Haupte, stoppt die Musik und spielt beim Aufsetzen weiter. Schön: Ein 5-Band-Equalizer erlaubt zumindest rudimentäre, individuelle Klangeinstellungen – oder im Modus „True Sound“ die Vorlieben der B&W-Akustiker zu übernehmen …

Bowers-&-Wilkins-Px7-S3-Bedienung
Die Lichter signalisieren den Betriebszustand (Foto: C. Dick)

Das aktive Noise Cancelling (ANC) zählt zur Grundeinstellung des Px7 S3. Dieses spielt für User meist eine zentrale Rolle – die Geräuschunterdrückung hält im besten Falle lästige Neben- und Umweltgeräusche fern und erlaubt im Transparenzmodus ein Mithören nach „draußen“. So lassen sich beispielsweise unterwegs in Bahn oder Flugzeug wichtige Durchsagen nicht verpassen. Schon das ANC des Vorgängers Px7 S2 war richtig gut, in der Generation S3 legen die Briten noch einmal nach: Acht anstelle von vorher sechs Mikrofone belauschen die Umgebung für die ANC-Analyse und reagieren blitzschnell. Zudem sollen sie via „ADI Pure Voice“ die Sprachqualität beim Telefonieren noch weiter verbessern. Mir stand der S2 leider nicht mehr zum Vergleich, ich war aber mit der Sprach-Qualität des S3 hoch zufrieden. Zusätzlich erlaubt die neue Schnellzugrifftaste im Rahmen des neuen Tasten-Layouts eine bequemere Bedienung – per Klick-Intervall kann man zwischen ANC oder Transparenzmodus treffsicher wechseln oder beide weglassen. Auch der Sprachassistent des Smartphones lässt sich einfach aktivieren.

Aktiviert filtert die ANC-Technik Umgebungsgeräusche wie U-Bahn oder Autoverkehr, Menschenmengen und selbst Geklimper vom Besteckkasten im Gasthaus erstaunlich souverän heraus. Durchsagen in der Bahn lässt er im Transparenzmodus recht souverän durch. Das zählt zur Oberliga in diesem Bereich.

Bowers-&-Wilkins-Px7-S3-Kabel
Unplugged oder plugged: Der Bowers & Wilkins Px7 S3 lässt sich auf Wunsch via 3,5mm-Klinkenstecker an die Leine legen (Foto: C. Dick)

Hörtest

Zunächst die Wiedergabe via Bluetooth: Gleich nach den ersten Takten war klar, dass der Px7 S3 gerne den Dynamiker gibt. Will heißen: Die Musik besitzt tüchtig Drive und Punch. Newcomer-Singer-Songwriterin Ruby Gill aus Melbourne intonierte ihre Indie-Pop-Songs wie „The Flood“ mit schön artikulierten Vocals, die Instrumente angemessen im Raum positioniert. Und auch der Druck stimmte. „All Over Me“ tönte druckvoll und recht klar aus den Muscheln: Feine Stimmartikulation, prima Raumgefühl.

Andreas Vollenweider zupfte seine Harfe bei seinem legendären Live-Rockpalast-Auftritt 1982 körperhaft und rund-vollmundig. Auch wenn hier noch etwas mehr Auflösung dem Spiel noch besser getan hätte, inszenierte der B&W-Hörer den Vollenweider-Auftritt räumlich gut durchleuchtet, gepaart mit toller Feindynamik und Glanz.

Vollenweider Live@Rockpalast 1982
Fast so etwas wie das frühe „Best-of“ des Schweizer Harfen-Virtuosen: Vollenweider Live At Rockpalast 1982 (Cover: Bear Records)

Anhand des vielschichtigen Vollenweider-Albums wurde schön deutlich, dass die Abbildung ohne aktiviertes ANC durchaus etwas gewann: Das Klangbild wirkte etwas entschlackter – oder mit ANC voluminöser. In der Praxis sorgt das ANC nicht nur für Umgebungsruhe, sondern auch für eine Art kleinen Loudness-Kick, der jedoch je nach Musik gut passte. Insofern kann man je nach Song und Hör-Situation entscheiden, welcher Modus passt oder besser gefällt. Minimales Grundrauschen ist übrigens kein Thema mehr: Im Transparenz-Modus war es lediglich in extrem leisen Passagen minimalst vernehmbar.

Dann musste der Brite verkabelt ran, zunächst mit der Strippen-Variante USB-C-auf-USB-C, mit der er Musikdaten beispielsweise aus dem Laptop, respektive MacBook Pro oder dem Smartphone zieht. So konnte der Neue seine internen Trümpfe noch einen Tick besser ausspielen als im Funk-Betrieb – und zwar mit etwas mehr Luft und Auflösung.

Blieb noch die Verbindung USB-/Klinkenkabel zu Kopfhörer-Amp. Den angemessen günstigen Partner stellte wieder einmal der ifi Zen DAC V2: Siehe da: Transparenz und Auflösung sowie Details gewannen nochmals, am besten im ANC-Off-Modus. Wahrscheinlich werden nur die Wenigsten diesen Aufwand betreiben, aber es zeigt, dass aus dem Px7 S3 noch etwas mehr Klangqualität herauszukitzeln ist. Wer also „stationär“ klasse Klang genießen möchte, sollte über ein Teamwork mit externen Kopfhörer-DAC-Amps nachdenken.

Um das Ganze einzuordnen, trat der bei uns sehr gut getestete, aber auch knapp 150 Euro teurere DALI IO8 gegen die S3-Version an. Beide kommen von großen Lautsprecher-Herstellern, beide sind toll verarbeitet, fürs Reisen optimiert und für das lange Hören gemacht. Und beide spielen ausgewogen-fein, wobei der DALI noch einen Tick gefälliger und feiner spielt, der B&W dagegen noch etwas plastischer und räumlicher klingt.

Wer im Bluetooth-Bereich eins drauflegen möchte, greife im Hause Bowers & Wilkins zum „größeren“ Bruder, dem Px8. Mit Karbonfaser-Membranen und nochmals beeindruckenderem Outfit liefert er die nochmals gehobenere Klangperformance ab

Fazit
 B&W Px7S3

Das muss man B&W lassen: Ihre Kopfhörer werden immer besser und dabei nicht teurer. War Generation Eins noch mit einigen Nickligkeiten versehen, hatte S2 schon merklich aufgeholt. Der neue Px7 aber ist ein wirklich starker Outdoor-Begleiter mit hohem Praxiswert. Er lässt sich – besser noch als seine Vorgänger – einfach und zuverlässig bedienen. Klanglich versteht er sich hervorragend mit unterschiedlichsten Musik-Genres und inszeniert sie dynamisch und räumlich gut strukturiert – was auch an der verbesserten App mit deutlich mehr Funktionen liegt.

Aber auch das schon vom S2 als recht gut eingeschätzte ANC ist nochmal genauer geworden – super. Und dass der neue Px7 S3 auch haptisch und ästhetisch allerhand hermacht, versteht sich von selbst: Er ist aus edlem Stall und will auf der Reise gut aussehen. Ich empfand ihn zudem auch als äußerst bequem auf dem Kopf… Lagen die vorherigen Versionen S1 und S2 noch eher im „nur“ guten Bereich unserer Bewertungen, kommt der neue erstmals auf ein „Überragend“. Respekt!

Und für alle, die jetzt noch zögern: Der PX7 S3 soll in Bälde Zukunfts-Musik spielen können – das Entwicklerteam von Bowers & Wilkins möchte noch dieses Jahr ein hauseigenes 3D-Audio-System zur Serienreife bringen. Das wird die aktuellen B&Ws – dann via Update – zu einem noch räumlicheren Immersive-Erlebnis beflügeln.

B&W Px7 S3
2025/07
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Bewertungen
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Ausgewogen-dynamischer, räumlicher Klang
Niedriges Grundrauschen auch bei aktivem NC
Exzellente NC-Geräuschunterdrückung
Sehr gute Sprachverständlichkeit beim Telefonieren

Vertrieb:
B&W Group Germany
Poensgenstraße 7
41334 Nettetal
E-Mail: [email protected]
www.bowerswilkins.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
B&W Px7 S3: 429 Euro

Technische Daten

B&W Px7 S3
Konzept:geschlossener, dynamischer, ohrumschließender Kopfhörer mit Bluetooth & ANC
Bestückung:40 mm mit Bio-Zellulose-Membranen
Ausführungen:Antracite Black, Indigo Blue und Canvas White
Processing:Interner DSP-/DAC, unterstützt via USB-C Auflösungen bis 24Bit/96kHz
App:App, jetzt mit 5-Band-Equalizer sowie Grundeinstellung „TrueSound“
Akku-Laufzeit:
bis 30 Stunden mit ANC, 15-minütige Aufladung für 7 Stunden Laufzeit
Besonderheit:
8 Mikrofone für ANC und Telefonie
Zubehör:USB-C-Ladekabel/Audiokabel, Klinkenkabel 3,5mm auf USB-C, Hardcase
Gewicht:
300 Gramm, 614 g mit Case und Kabeln
Alle technischen Daten
Mit- und Gegenspieler:

Test DALI iO8: geschlossen-dynamischer BT-Over-Ear-Kopfhörer mit ANC

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Autor: Claus Dick

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Musikfachmann seit Jahrzehnten, aber immer auch HiFi-Fan. Er findet zielsicher die best-klingenden Aufnahmen, die besten Remasterings und macht immer gern die Reportagen vor Ort.