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Kopfhörer B&W P5 Wireless mit Kopfhörereverstärker Unison Research SH
Der neue B&W P5 Wireless, den wir trotz seiner kabellosen Optionen natürlich auch am Kabel und an einem amtlichen Kopfhörerverstärker, hier dem Unison Resarch SH, gehört haben. Der P5 Wireless kostet 399 Euro (Foto: H. Biermann)

Test B&W P5 Wireless: Eleganz und Bluetooth

Adel verpflichtet: B&W ist der gewichtigste Hersteller von High-End-Lautsprechern weltweit. Und da Kopfhörer letztendlich auch nur miniaturisierte Lautsprecher sind, darf man von B&W-Kopfhörern einiges erwarten. Der neue B&W P5 Wireless ist weitgehend mit dem „einfachen“ B&W P5 baugleich: ein elegant gestalteter On Ear Hörer, der sich dank feinem Leder und veredeltem Aluminium auch gut anfühlt.

Neu beim Wireless ist wie der Name schon sagt, vor allem das Kabellose – und damit der eingebaute Akku sowie die Bedienung an der Muschel. Will man trotz Wireless-Option dennoch mit Kabel arbeiten, ist das natürlich möglich. Unter dem abnehmbaren Lederpolster liegt eine verborgene Eingangsbuchse. Hier findet das beigelegte Kabel Kontakt.

Letztendlich darf man sich hier nichts vormachen: Mit Kabel klingt alles noch ein bisschen feiner, druckvoller. Aber ohne Kabel ist das Leben und das Hören einfach schöner. Viele meiner Freunde und Bekannten besitzen mittlerweile einen P5 Wireless und keiner von ihnen nutzt das Kabel ….

Dank aptX noch besserer Klang

Der B&W P5 Wireless nutzt aptX, das die gesamte Bandbreite von Bluetooth 4.0 ausnutzt. Wer je den Vergleich hat machen können, wird mir zustimmen, dass aptX eindeutig besser klingt als das klassische Standard-Kompressionsverfahren von Bluetooth (SBC).

Allerdings muss dann – klar – auch die Quelle aptX-fähig sein. Sonst bleibt man halt beim „einfachen“ Bluetooth. 17 Stunden lang, heißt es bei B&W, würden die Akkus für den Bluetooth-Betrieb halten.

Das scheint mir sehr konservativ gemessen zu sein: Ich kam bei meinen Versuchen auf knapp 25. Aber vielleicht war meine Testmusik zu dezent und zu leise…

Die Frequenzgangmessunge des B&W P5 Wireless
Der Frequenzgang des B&W P5 Wireless zeigt eine Grundtonsenke und eine exzellente Kanalgleichkeit (blaue und rote Kurve) (Messung: LowBeats)

Der Sitz des B&W P5 Wireless ist fest, aber noch angenehm – er vermittelt das Gefühl, nicht bei jeder heftigen Bewegung gleich herunterzufallen. Auch sein Gewicht ist mit 215 Gramm noch gut zu tragen.

Jan Becker, Redakteur der ComputerBild, beklagt sich in seinem Test über zu viel Druck des P5 Wireless. Mir – muss ich sagen– war das nicht zu viel. Der P5 hat nur wie alle On Ears den Nachteil, dass irgendwann die Ohrmuscheln den Dauerdruck nicht mehr mögen. Da sind die ohrumschließenden Over Ears im Vorteil.

Der P5 Wireless im Hörtest

Coverbild-Monty Alexander "Caribbean Circle"
Fantastische Aufnahmen von Tonmeister David Chesky: Carribean Circle (Cover: Amazon)

Schon 2010 hatte ich die noch kabelgebundene Version des P5 getestet. Damals erschien er mir etwas ereignislos. Der nachfolgende P5/S2 machte seine Sache schon deutlich besser – und stand ja auch Pate für den P5 Wireless.

Vergleicht man den Frequenzgang des P5/S2 mit dem des neuen P5 Wireless, sind kaum Unterschiede auszumachen – warum auch? Und dennoch hatte ich den Eindruck, dass der Wireless am Kabel und am Kopfhörerverstärker Unison Research SH noch ein bisschen müheloser klang. Das waren aber Nuancen.

Monty Alexanders „Carribean Circle“ ist ein Klangfeuerwerk und fordert höchstes Auflösungsvermögen. Der P5 Wireless machte seine Sache gut, klang sehr angenehm, vollmundig-natürlich und blieb in den oberen Lagen dezent und nobel-zurückhaltend.

Der KEF M 400, ebenfalls ein On Ear dieser Preisklasse (allerdings kabelgebunden), klang hier schlanker, heller, detailreicher. Da war mehr los. Der B&W indes meisterte das Ganze geschmeidiger, letztendlich langzeitfreundlicher.

Der Klang-Unterschied zu Bluetooth beziehungsweise aptX fiel erfreulich klein aus. Jedenfalls so klein, dass eine Reihe von LowBeats Redaktions-Besuchern, mit denen ich den Vergleich machte, alle abwinkten. Tenor: Das bisschen mehr Information rechtfertigt nicht das lästige Kabel.

 

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Reisekopfhörer B&W P5 Wireless in seiner Verpackung
Der B&W P5 Wireless ist ein Reisekopfhörer. Damit er möglichst wenig Platz einnimmt, lassen sich die Muscheln um 90 Grad einklappen (Foto: H. Biermann)
Der reiskophörer B&W P5 Wireless mit Tasche
Ebenfalls im Ausstattungspaket ist eine hübsche, sehr robuste Reisetasche, die den P5 Wireless wirksam schützt (Foto: H. Biermsnn)
Bluetooth-Betrieb des B&W P5 Wireless
Die kleine blaue LED am unteren Rand der Hörkapsel verrät den Bluetooth-Betrieb (Foto: H. Biermann
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Fazit: Unter den Hübschen der Beste

Wie ich eingangs schon erwähnte, hören nicht wenige meiner Freunde und Bekannten P5 Wireless. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich den P5 allen empfehle, die einen echt schicken Kopfhörer mit exzellenten Klangeigenschaften haben möchten.

Denn unter den „stylischen“ Wireless-Hörern, also dem Sennheiser Momentum BT, dem Harman Kardon, dem Parrot Zik ist der B&W fraglos derjenige mit dem klanglich höchsten Erlebnisfaktor.

B&W P5 Wireless
2016/02
Test-Ergebnis: 4,1
SEHR GUT
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Ausgewogen, langzeittauglicher Klang
Gute Verarbeitung, hochwertige Materialien
Unterstützt aptX
Vergleichsweise straffer Sitz

Vertrieb:
B&W Group Germany GmbH
Kleine Heide 12
33790 Halle (Westfalen)
www.bowers-wilkins.com/de-de/

Preis (Hersteller-Empfehlung):
B&W P5 Wireless: 399 Euro

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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.