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Cabasse Grand Baltic 4 mit Santorin 30-500
Machen sich in jedem Wohnzimmer perfekt: die Kugellautsprecher Cabasse Grand Baltic 4 mit Subwoofer Santorin 30-500 für zusammen 14.200 Euro (Foto: Cabasse)

Test Cabasse Grand Baltic 4 + Subwoofer Santorin 30-500

Gibt es den perfekten Lautsprecher? Leider nicht. Aber der französische Lautsprecherspezialist Cabasse arbeitet schon seit vielen Jahren an einer Konstruktion, die verdammt dicht an der Perfektion ist: Ein Kugelgehäuse mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern, in dem ein Riesenbass (Durchmesser: 55 cm) und ein davor platzierter Tri-Koax eingebaut sind. Wir haben also die optimale Gehäuseform (Kugel) und die optimale Abstrahlform (Einpunktschallquelle). Alle vier Wege werden selbstredend von einer eigenen Endstufe angetrieben und aufwändig entzerrt. Das Ding heißt La Sphère, ist wegen der großen Kugel eigentlich gar nicht hübsch und mit 135.000 Euro auch uneigentlich ganz schön teuer. Aber Cabasse hat auch eine zivile und sehr viel kleinere Variante dieser audiophilen Kanonenkugel im Programm. Ihr Name: Baltic. Die neueste Version dieses genialen Konzepts hört auf den Namen Cabasse Grand Baltic 4. Die war nun einige Wochen bei LowBeats zum Test und wir haben sie nur sehr ungern wieder abgegeben…

Einerseits, weil sie so attraktiv zeitlos aussieht. Mit den passenden Ständern macht sie sich in jedem Wohnzimmer gut. So unförmig La Sphère wegen ihrer Größe ist, so elegant wirkt die Cabasse Grand Baltic 4. Und es gibt die Kugelbox auch als Murale-Version mit einer soliden Wandhalterung. Dann fallen die vergleichsweise hohen Ständerkosten weg – immerhin 3.000 Euro pro Paar.

Andererseits hat die Cabasse Grand Baltic 4 das gleiche audiophile Herz eingebaut wie die große La Sphère: der TriKoax namens TCA. Wir reden also von einem Konstrukt, in dem eine 28 mm Hochtonkalotte im Zentrum eines Mitteltöners (Durchmesser 13 cm) implantiert ist, wobei das Ganze vor einem 21 cm großen Tiefmitteltöner sitzt.

Cabasse Grand Baltic 4 TCA TriKoax
Hoch- Mittel- und Tiefmitteltöner sind konzentrisch miteinander verschachtelt und erfüllen so das Kriterium der Einpunktschallquelle, die die Schallenergie zu allen Seiten vollkommen gleich abstrahlt. Der Mittel-/Hochtonkoax sitzt an einem massiven Metalldorn, welcher innerhalb der Schwingspule des Tiefmitteltönerns befestigt ist (Animation: Cabasse)

Die Membran des Tiefmitteltöners ist – ungewöhnlich – nach außen gewölbt. Sie nimmt dadurch die Kugelform des Kunststoffgehäuses auf und bietet so für die Schallwellen von Hoch- und Mitteltöner wenig Reflektionsfläche. Das Ganze ist ein bis ins Letzte durchdachtes Meisterwerk.

Cabasse Grand Baltic 4 TCA
Auf dem Foto ohne Abdeckung ist der Aufbau und die Integration des genialen TCA fast noch besser zu sehen. Die nach außen gewölbte Membran des Tiefmitteltöners – wie auch die klassisch konkav geformte Membran des Mitteltöners – ist aus einer steifen Aramid-Wabenkonstruktion aufgebaut. Die Kalotte des Hochtöners besteht aus einem hochdämpfenden Polyester mit Namen Kaladex (Foto: Cabasse)

Die eingebauten Treiber sind pegelfest und dabei hoch belastbar – was auch an den vergleichsweise hohen Einsatzfrequenzen liegt: der Mitteltöner spielt erst ab 750, der Hochtöner ab 3.500 Hertz.

Cabasse Grand Baltic 4 Aufriss
Das Gehäuse ist aus Kunststoff und wiegt zusammen mit dem TCA-TriKoax etwa 7,5 Kilogramm. Um die Stabilität des Konstrukts zu erhöhen, stützt ein Metallbalken den TCA von hinten ab. Auf der grünen Platine sitzen die Frequenzweichenbauteile. Darunter ist auch eine Hochpassfilterung, die die Baltic 4 vor den hubintensiven Bässen unterhalb 90 Hertz bewahrt (Animation: Cabasse)

Das Volumen der nur 27 Zentimeter durchmessenden Kugel ist nicht sehr groß. Trotz der eingebauten Bassreflex-Röhre (die wohl eher zur Impulsverbesserung und zum Druckausgleich als zur Erweiterung des Bassbereichs dient), fällt der Schalldruck der Grand Baltic 4 unterhalb 90 Hertz drastisch ab. Sie ist also ohne Subwoofer nur bedingt lebens- beziehungsweise HiFi-fähig.

Cabasse Grand Baltic 4 Kugel
Auf der Rückseite der Kugel sieht man den Bassreflex-Ausgang sowie die Arretierung für den Ständer oder den Wandhalter (Foto: H. Biermann)

Als optimale Ergänzung empfiehlt der deutsche Cabasse Vertrieb ATR  den Santorin 30-500, der schon im Namen einiges preisgibt:  Sein Tieftöner hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern, die eingebaute Digtalendstufe hat 500 Watt.

Cabasse Santorin 30-500 Aufriss
Der Bass im 30 Zentimeter-Format strahlt zum Boden in alle Richtungen gleich ab. „Downfire“ nennt man so etwas neudeutsch. Das Gehäuse des Santorin 30-500 ist geschlossen, vielfach versteift und sehr fest (Gewicht: 28,0 Kilo). Ein Bedienpanel mit Display sitzt vorne auf der Front und es gibt – angemessen für einen solchen Top-Woofer – eine Fernbedienung (Animation: Cabasse)

Weitere interessante Details verrät der Name nicht. Beispielsweise, dass der Santorin 30-500 ein Downfire-Subwoofer mit brettharter Nomex-Wabenmembran und aufwändiger Raumentzerrung in einem geschlossenen Gehäuse ist.

Tieftöner in geschlossenen Gehäusen gelten als unkomplizierter bei der Aufstellung als die üblichen Bassreflex-Konstruktionen. Dafür haben sie weniger Pegel oder weniger Tiefgang. Den früh abfallenden Bassfrequenzgang des Santorin 30-500 egalisieren die starke Endstufe und ein feingliedriger Equalizer, indem sie die Kurve spiegelbildlich anheben. So erreicht der Cabasse-Woofer stattliche 30 Hertz.

Raumakustik-bedingte Frequenzgang-Überhöhungen oder -Einbrüche soll die Einmessautomatik ausbügeln. Allerdings habe ich mit Einmess-Automatiken überwiegend schlechte Erfahrung gemacht. Die funktionieren einfach immer noch nach anderen Schwerpunkten als das menschliche Ohr…

Ein- und Aufstellung der Cabasse Grand Baltic 4

Ich bat also Stefan Harms, den Mann, der bei ATR für alles zuständig ist, was mit Cabasse zu tun hat, um eine händische Einmessung auf den LowBeats Hörraum am PC. Was er gern tat und einige Zeit mit uns im Hörraum verbrachte.

Cabasse grand Baltic 4 Stefan Harms Einmessung
PC, Messmikro und viel Erfahrung: Stefan Harms vom deutschen Cabasse Vertrieb ATR beim Einmessen des Santorin 30-500 auf den LowBeats Hörraum. Nach einer Stunde war alles auf den Punkt gebracht (Foto: H. Biermann)

Wir hatten vorab die optimale Position für die Cabasse Grand Baltic 4 gefunden. Sie spielt völlig problemlos in Wandnähe – kein Wunder, es gibt ja sogar eine Wandmontage-Variante.

Frei auf dem Ständer aufgestellt klingt sie aber noch beeindruckender, weil noch räumlicher. Wir einigten uns also auf eine Aufstellung etwa 70 Zentimeter hinter der festen Rückwand.

Der Subwoofer stand in optimaler Weise genau zwischen den beiden Kugeln an den Ständern. Für diejenigen, die den Platz dafür haben, ist diese mittige Aufstellung bestens geeignet.

Mit Hilfe eines Programms und eines fest vorgegebenen Messablaufs ermittelte Harms alle wichtigen Parameter für eine optimale Einstellung – inklusive Phase, Pegel und optimale Übergangsfrequenz, die in unserem Falle mit fast 100 Hertz höher lag als der Katalog empfiehlt. Aber mit dem Santorin 30-500 hat man ja alle Möglichkeiten…

Eine Messung des Systems aus Grand Baltic 4 plus Santorin 30-500 im LowBeats Hörraum. Auslöschungen wie die um 80, 100 und 160 Hertz werden von der automatischen Einmessung nicht „aufgefüllt“, weil Auslöschungen nun einmal Auslöschungen sind – unabhängig davon, wie viel Energie man hineingibt. Raumentzerrungen kappen in der Regel nur Überhöhungen  (Screenshot: S. Harms)

Die Automatik des Santorin 30-500 hätte die Übertragungskurve womöglich noch etwas flacher gemacht. Doch nach längeren Hörvergleichen entschieden wir uns für diese Einstellung mit erkennbarer Überhöhung bei 60 Hertz. Praktischerweise lassen sich einige Filterparameter auch manuell einstellen…

Und glücklicherweise auch per beigelegter Fernbedienung. Die finde ich beim Subwoofer äußerst hilfreich, weil man A.) in der Regel am Sitzplatz noch Feinjustagen vornehmen muss und B.) beim Santorin 30-500 bis zu drei unterschiedliche Presets abrufen kann – sehr hilfreich bei extrem geringen sowie bei sehr hohen Pegeln.

Cabasse Santorin 30-500 Anschlussfeld
Eingänge für Cinch-, XLR- oder Lautsprecherkabel. Wir empfehlen, den Subwoofer mit Lautsprecherkabel zu verbinden. Die Lautsprecherausgänge des Santorin 30-500 sind nicht gefiltert (Foto: H. Biermann)

Bei einer Aufstellung, wie wir sie gewählt haben – also mit dem Subwoofer genau zwischen den beiden Cabasse Grand Baltic 4 – ist die schlaueste Verkabelung diese: Man steuert den Subwoofer an (er bietet Eingänge für asymmetrische, für symmetrische und für Lautsprecherkabel an) und geht von dort mit Lautsprecherkabeln zu den Baltics.

So muss man die wenigsten Kabel verlegen. Unter klanglichen Gesichtspunkten ist es womöglich besser, die Baltics direkt mit dem Verstärker zu verbinden. Aber ich habe mir beide Varianten angehört und der Vorteil der direkten Verbindung war marginal…

Cabasse Santorin 30-500 Display
Man kann  auch per Hand einiges einstellen: Tiefpassfilter von 30-200Hz  in 1Hz-Schritten, Laufzeitverzögerung in 0,34-Meter-Schritten von 0 bis 6,8 Meter, die Phase und natürlich den Pegel. Das Display auf der Vorderseite zeigt die Veränderungen (Foto: H. Biermann)

Die Subwoofer von Cabasse gefielen mir früher schon sehr gut, weil sie immer sehr pegelfest waren und präzise spielten. Auch der Santorin 30-500 bleibt in dieser Tradition ein beeindruckender Aktiv-Woofer.

Er lässt sich zudem wirklich einfach und punktgenau einstellen. Allerdings auch an Punkten, an denen es weniger sinnvoll ist: Die Phase beispielsweise verändert man in 1-Grad-Schritten. Da ist man ganz schön lange am justieren…

Die Cabasse Grand Baltic 4 im LowBeats Messlabor

Wesentliche Bestandteile eines LowBeats Tests sind die Impedanz- und Pegelmessungen. Sie helfen, einen angemessenen Verstärker für den Testlautsprecher zu finden. Die Messungen der Baltics waren im hohen Maße erfreulich: Das Impedanz- und Phasenverhalten ist selbst für kleinere Verstärker völlig problemlos zu meistern. Im Klartext: auch Röhrenverstärker mit 20 oder 30 Watt sind durchaus eine Alternative. Doch dazu später mehr.

Die Grand Baltic 4 zeigt sich hier als lineare 4-Ohm-Konstruktion, obwohl sie im Datenblatt als 8-Ohm-Modell geführt wird.

Impedanzverlauf und elektrische Phase Cabasse Baltica
Impedanzverlauf und elektrische Phase Cabasse Grand Baltic 4. Impedanzminimum 3,2 Ohm / 260 Hz. Integriertes Hochpassfilter (Messung: J. Schröder)

Von jeher sind Cabasse Lautsprecher mit einem hohen Wirkungsgrad gesegnet. Das gilt auch für die Cabasse Grand Baltic 4. Wenn ein hoher Wirkungsgrad dann auch noch mit geringen Verzerrungen einhergeht, ist das Optimum erreicht. Bei unseren klassischen 94-dB-Messung (gemessen in einem Meter Abstand) lässt die Cabasse-Kugel fast gar keine Verzerrungen erkennen.

Intermodulation spectrum Cabasse Baltica @94dBspl / 1m
Intermodulationsspektrum Cabasse Grand Baltic 4 bei 94dB / 1m: Insgesamt sehr geringe Verzerrungen. Hochpass-gefiltert bis etwa 100 Hz. (Messung: J. Schröder)

Aber auch bei deutlich gesteigertem Pegel zeigt sich die Baltic in Bezug auf Verzerrungen äußerst moderat. Unter den bislang gemessenen Testlautsprechern bei LowBeats nimmt die Baltic 4 in der „Disziplin Verzerrungsarmut“ einen der vordersten Plätze ein. Klasse.

Intermodulationsspektrum Cabasse Baltic bei 102dB / 1m: Insgesamt noch geringe Verzerrungen. Sehr pegelfest (Messung: J. Schröder)

Was sagen uns die Messungen? Erstens: die Cabasse Grand Baltic 4 läuft auch an kleinen Verstärkern top. Der leistungsintensive Bassbereich wird sowieso vom aktiven Subwoofer abgedeckt.

Zweitens: Wer es darauf anlegt und einen kräftigen Verstärker anschließt, kann mit den Baltics richtig laut Musik hören. Das haben wir natürlich auch getan – und hatten echt Spaß…

 Der Hörtest

Die Vorfreude war groß und die außergewöhnliche Sub-/Sat-Kombination hielt, was der technische Aufwand und der recht hohe Preis versprachen. Was bei diesen Kugeln immer sofort verblüfft: die Leichtigkeit, mit der sich der Klang von ihnen löst. Die Bühne ist breit und wie selbstverständlich sehr tief.

Bei entsprechenden Aufnahmen wie Yuri Honings Version von „Walking On  The Moon“ (Album: Star Tracks) vermitteln die Cabasse Kugeln den Eindruck, man könne zwischen den Musikern hindurchspazieren und ihre Instrumente anfassen. Das kann kaum ein Lautsprecher besser.

Cabasse Lautsprecher sind – wie auch die des ebenfalls französischen Herstellers Triangle – dem dynamisch-authentischen Klang verpflichtet. Das gilt auch für die Baltic 4. Das Saxophon auf der Aufnahme hat mit ihr eine seltene Lebendigkeit und Kraft. Es gibt sicherlich Lautsprecher, die in Hochton noch etwas feiner auflösen als die Baltic. Aber ihre dynamischen Fähigkeiten sind schon sehr beeindruckend.

Der Santorin 30-500 hat einen nicht unerheblichen Anteil an diesem äußerst authentischen Auftritt. Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten kann man auch ihm einen sehr knackig-präzisen Charakter anerziehen – so, dass er optimal zur Baltic passt. Aber er ist ein so guter Subwoofer, dass wir ihn auch in vielen anderen Hör-Versuchen mit einbezogen. Immer mit einem höchst überzeugenden Ergebnis.

Wir haben anfangs viel mit klassischen Vollverstärkern gearbeitet – überwiegend mit dem quicklebendigen Cambridge Audio Edge A oder dem Hegel H590, der ja Leistung im Überfluss hat. Mit ihm hatte die Kombi auch in den oberen Basslagen ungemein viel Kraft und Substanz – was Stimmen sehr echt klingen ließ.

Vor allem bei Schlagzeugsoli konnte man es mit ihm richtig krachen lassen. Die Lebendigkeit der Baltic und der tiefreichende, knochentrockene Bass entfachten einen herrlichen Sog in die Musik. Da wollte man immer noch ein bisschen lauter drehen…

Aber irgendwann kommen auch die Baltic 4 an ihre Pegelgrenzen; es ist erstaunlich, wie viel Energie im Bereich um 100 Hertz gerade bei elektronischer Musik noch fließt. Und was auch auffiel: Schon immer klangen die Cabasse Speaker in den Mitten kernig, manchmal hart. Davon ist auch die Baltic 4 nicht ganz frei. Das ist häufig die Eigenart solch dynamischer Lautsprecher.

Aber es gehört ja zu den Vorteilen der Baltic, dass ihr Wirkungsgrad so hoch ist. Man könnte also auch in den Mitten feiner und dezenter aufspielende Röhren-Amps verwenden… Gesagt, getan. Schon mit dem kleinen Fezz Audio Mira Ceti, einem 300B-Verstärker mit nur 9 Watt, zauberte die Cabasse-Kombi Klangbilder mit prachtvollen Farben und von beeindruckender Größe.

Noch besser wurde es mit dem Westend Audio Leo, ebenfalls einem 300B Röhren-Vollverstärker, aber mit doppelt so viel Leistung.

Westend Audio Leo im LowBeats Hörraum an Cabasse Baltic
Westend Audio Leo, im LowBeats Hörraum im Zusammenspiel mit der Cabasse Grand Baltic 4: Obwohl er gerade einmal 20 Watt Musikleistung anbietet, war diese Kombi klanglich ein  Gedicht…  (Foto: H. Biermann)

Die grandiose Mittentransparenz des Leo beflügelte auch die Baltics enorm. Die Aufnahmen bekamen eine Luftigkeit, Mühelosigkeit, wie man sie sich immer wünscht. Ich habe schon lange nicht mehr so entspannt und dennoch fasziniert Musik gehört. Und weil die Endstufe des Santorin den Leo von einem Großteil der Bassarbeit befreit, haben ich auch mit dieser Kombi erstaunliche Pegel erzielt…

Nun schlägt der Leo selbst mit knapp 10.000 Euro zu Buche und wohl nur selten wird er die außergewöhnlichen Kugellautsprecher antreiben dürfen. Aber er zeigt, welches Potenzial an Mittentransparenz und Feindynamik in den Baltics der Generation 4 steckt.

Fazit

Hier sei mir ein persönliches Wort gegönnt: Ich fand die Baltic schon herausragend gut, als ihre erste Version 1992 auf den Markt kam und bei uns in der Redaktion vorgestellt wurde – schon damals übrigens mit einem Subwoofer, der dem heutigen Santorin 30-500 sehr ähnlich war.

Die Dynamik, die Impulsgenauigkeit, die Räumlichkeit waren auch bei der ersten Baltic exzellent, doch sie klang sehr hart. Über die Jahre wurde der Klang immer besser.

Auch die Cabasse Grand Baltic 4 ist kein Weichspüler. Aber mit der richtigen Verstärkerelektronik – und da reichen wenige Watt zum Glücklichsein – wird diese Kugel zum Zauberlautsprecher. Es ist bisweilen atemberaubend, wie lebendig und räumlich Musik mit dem Gespann aus Santorin 30-500 plus Baltic 4 klingen kann.

Zählen wir zusammen: 8.000 Euro für die Kugelboxen, 3.000 Euro für den schnittigen Ständer, 3.200 Euro für den Subwoofer. Mit 14.200 Euro ist das Gespann Grand Baltic 4/ Santorin 30-500 kein ganz preiswertes Vergnügen. Aber ein großes. Und eines, das wirklich zufrieden machen kann.

 

Cabasse
Grand Baltic 4
mit Santorin 30-500
2018/12
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Extrem dynamischer und räumlicher Klang
Hoher Wirkungsgrad, harmoniert auch mit „kleinen“ Amps
Gute Raumanpassung dank exzellentem Aktiv-Subwoofer
Vergleichsweise teure Ständer

Vertrieb:
ATR – Audio Trade
Schenkendorfstraße 29
45472 Mülheim an der Ruhr
www.audiotra.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Cabasse Grand Baltic 4: 8.000 Euro (Paar)
Cabasse Grand Baltic 4 Ständer: 3.000 Euro (Paar)
Cabasse Santorin 30-500: 3.200 Euro (Stück)

Im Test erwähnt:

Test Hegel H590 – der Weltklasse Vollverstärker
Test: Vollverstärker Cambridge Audio Edge A
Test Westend Audio Leo: 300B Röhren-Amp mit 2 x 20 Watt
Test Röhren-Amp Fezz Audio Mira Ceti – die Faszination 300B

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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.