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Der neue Top-Tonarm bei Clearaudio: Der Unity ist klanglich Spitze und traumhaft universell, liegt aber leider bei 15.000 Euro... (Foto: Clearaudio)

Test Clearaudio Unity: neuer Einpunkt-gelagerter 10-Zoll-Radialtonarm mit Magnetstabilisierung

Der Clearaudio Unity ist Teil des größten Tonarm-Vergleichs, den LowBeats bislang gemacht hat. Der Test bedient sich dabei ausschließlich der Tonarme von Clearaudio; die Erlanger haben neben ihren elf Laufwerken, 17 Tonabnehmern, Plattenreinigern und Phonostufen – übrigens alles „Made in Erlangen“ – auch noch 12 (!) Tonarme im Programm. Die sieben wichtigsten davon hatten wir im Test. Als da wären:

  • Clearaudio Profiler, um 1.900 Euro
  • Clearaudio Tracer, um 2.500 Euro
  • Clearaudio Unify 14 Zoll, ab 2.700 Euro
  • Clearaudio TT 5, ab 2.800 Euro
  • Clearaudio TT 3, um 4.100 Euro
  • Clearaudio Universal, ab 5.500 Euro
  • Clearaudio Unity, ab 15.000 Euro

Im großen Übersichts-Beitrag finden Sie alles Wissenswerte um Tonarme, Additive und die Übersicht, im vorliegenden Test aber dreht sich alles um den

Clearaudio Unity

Er ist der eigentliche Anlass für diesen Mammut-Vergleichstest: Nach Jahren geruhsam modellgepflegter, von kundigen Händen in Erlangen gefertigter und auf höchstem Niveau kontrollierter Produktkonstanz kommt jetzt von Clearaudio ein neuer Tonarm, der technisch mal wieder vorneweg marschiert. Längst haben die Franken bewiesen, dass sie sohl die tangentiale wie die radiale Abtastung beherrschen, die Einpunkt- und die kardanische Kugellagerung kontrollieren, und wie man auf der HighEnd vom neuen Einsteigermodell „Compass“ gehört hat, auch in bezahlbare Regionen Knowhow „downsizen“ können.

Und nun der Paukenschlag mit dem Unity, stramme 15.000 Euro hart. In silber und in schwarz. Das passt zum jüngsten Tonabnehmer-Streich, wo ja auch das „Diamond Jubilee MC“ für 25.000 (in Worten: fünfundzwanzigtausend) Euro die Grenzen des Machbaren und der Preisgestaltung noch mal ordentlich nach oben geschoben hat.

Der Unity vereint die Einpunktlagerung mit einer neuen Magnet-Stabilisierung, die dem Unipivot-Desing das sprichwörtliche Kuhschwanz-Wackeln komplett abgewöhnt hat. Eingeschworene Bewohner des Analog-Planeten kennen das vom Naim Aro MK II Arm, doch Clearaudio hat das Lagerdesign nach eigener Aussage nochmals weiterentwickelt. Man könnte tatsächlich ganze Romane – oder Patentschriften – mit der komplexen Stabilisierungs-Mimik vollschreiben. Ausnahmsweise sei hier einmal auf die Präsentation von Co-Chef Robert Suchy im Video verwiesen:

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Viel wichtiger für den geneigten Konsumenten: In der Praxis fasst sich der Einpunkt-gelagerte Unity wie ein „normaler“ Radialtonarm an. Noch wichtiger: Er zickt auch während harten Dauerbetriebs mit etlichen Plattenwechseln nicht im Mindesten. Am wichtigsten: Der Zehnzöller mit dem vergleichsweise feisten Monocoque-Karbonrohr klingt schlicht und einfach überragend.

Quintessenz Clearaudio Unity

Bei allem Respekt gegenüber dem langjährigen Begleiter Universal, bei aller Liebe zum tangentialen Tadellöser TT 3: Der Unity dringt, mit entsprechenden Pickups bestückt, in nochmals andere Dimensionen vor. Da kommt einem die wunderbar „pur“ analog produzierte Singer/Songwriterin Reema tatsächlich noch mal näher, die Stimme gewinnt nochmals an eindringlichem Charme. Irre. Rockklassiker wie „Kashmir“ von Led Zeppelin winden sich nochmals höher über die Niederungen des Simpel-Pop, großorchestrale Kracher wie Rimsky-Korssakoffs „Tanz der Gaukler“ fetzen geradezu durch den Hörraum.

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Am Unity ist alles raffiniert: auch die Einstellung des Gegengewichts (Foto: Clearaudio)

Dass der Luxus-Arm noch dazu äußerst nahbar bedienbar ist, dass sich der Azimuth problemlos feinabgleichen, der VTA dank bereits eingebauten Lifts mikrometergenau etagieren, die Auflagekraft extrem fein einstellen lässt: Pluspunkte, soweit die Lupe reicht.

Das ist zwar ein Arm für Reiche. Aber er belohnt auch mit einzigartigem Klangreichtum.

Tonabnehmer-Empfehlung:

Clearaudio Diamond Jubilee, 25.000 Euro; preislich & klanglich ziemlich nahe am Nonplusultra; 9,25 Gramm
DS Audio DS-W3, 14.000 Euro inklusive Speiseteil; optoelektronischer Pickup der Top-Klasse; 9 Gramm

Clearaudio Unity
2025/06
Test-Ergebnis: 4,6
ÜBERRAGEND
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Fantastisch freier, losgelöster Klang
Superbe Dynamik, grandioser Bass
Nahezu universell einsetzbar
Sehr hoher Preis

Vertrieb:
Clearaudio
Spardorferstraße 150
91054 Erlangen
www.clearaudio.de

Preis (Hersteller-Empfehlung)
Clearaudio Unity: 15.000 Euro

Technische Daten

Clearaudio Unity
Konzept:10 Zoll Radial-Tonarm Mit magnetisch stabilisierter Einpunkt-Saphirlagerung
Material:Aluminium
justierbare Tonabnehmer:5,0 g – 17,0 Gramm
Effektive Länge:254,00 mm
Überhang:16,22 mm
Kröpfungswinkel:21,59°
Signalkabel:1,1 m inkl. Clearaudio Super Sixtream konfektioniert mit Cinch / alternativ auch mit DIN Anschluss
Gewicht (Phono/Netzteil):
790 Gramm inklusive Gegengewicht
Alle technischen Daten
Weitere Tonarme des Tests:

7 Clearaudio-Tonarme im Vergleich: die Übersicht

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Autor: Special Guest