Mit dem Streaming-DAC und Vorverstärker DMP-A6 hat EverSolo im vergangenen Jahr einen echten Preiskracher geliefert. Mehr Komfort und hochklassige Streaming-Features gab es bis dato nicht für weniger Geld. Dann folgte die „Master Edition“ des DMP-A6, den LowBeats hier ausführlich getestet hat und der noch besseren Klang zum immer noch sehr günstigem Preis liefert. Nun schickt sich EverSolo mit dem DMP-A8 an, die Messlatte noch ein Stück höher zu legen. Der Preis bleibt mit 1.980 Euro noch in weltlichen Gefilden. Aber was kann der Eversolo DMP-A8 besser?
Was der DMP-A8 nicht kann
Bevor ich Ihnen den EverSolo DMP-A8 im Detail vorstelle, hier erst mal die Dinge, die mit dem ansonsten wirklich vielseitigen und funktionsreicher Streamer nicht gehen. Oder zumindest nicht ohne Umwege.
Der A8 hat keinen integrierten Kopfhörerverstärker und keine eingebaute Phono-Vorstufe. Kopfhörer- und Vinyl-Freunde sollten dennoch nicht gleich weiterblättern, denn sie bleiben deswegen nicht zwingend außen vor. Ein externer Kopfhörerverstärker der eigenen Wahl und Qualität lässt sich problemlos anschließen. Und zwar entweder analog oder digital. Ein Beispiel: Der iFi Audio GO Bar Kensei, ein exzellenter kleiner Mobil-DAC für 449 Euro, kann einfach per USB an den A8 angeschlossen werden und ohne zusätzliche Stromversorgung betrieben werden. Natürlich klappt das auch mit ausgewachsenen High-End DAC/Kopfhörerverstärkern, wie dem bereits getesteten Yamaha HA-L7A.
Anspruchsvolle Schallplattenfans werden es begrüßen, dass analoge Eingangssignale am A8 nicht digitalisiert, sondern von einer piekfein symmetrisch aufgebauten, rein analogen Vorstufe verarbeitet werden. Somit ist der Nutzer auch hier völlig frei in der Wahl einer passenden Phono-Vorstufe.
Worauf Käufer des EverSolo bislang auch verzichten müssen, ist eine echte Serverfunktion. Die EverSolo-Geräte geben ihre Musik nur auf Dateiebene über SMB frei. Mit seinem integrierten SSD-Modulschacht oder extern angeschlossenen Festplatten böte sich der DMP-A8 durchaus als Multiroom-Server an, doch dafür ist er nicht gedacht, sondern nur als Musik-„Empfänger“. Das jedoch aus unzähligen Quellen. Von Streamingdiensten und Internet-Radio über Musik von SSD bis hin zu UPnP- oder Wiedergabe von Cloud-Speichern.
Darauf angesprochen reichte der Vertrieb noch die folgende Information nach: “Ein zweiter DMP kann via SMB auf die Musik auf der SSD des ersten DMP zugreifen. Es wird dann im zweiten DMP eine eigene Datenbank der Musikinhalte erstellt. Da man bei der Bedienung über die App ohnehin zuerst das Gerät auswählen muss, fällt nicht weiter auf, dass die Datenbank keine Zentrale ist. Multiroom geht also gewissermaßen doch. Nur bleiben Drittanbieter außen vor, die einen UPnP Server erwarten.”
Wenn die zuvor genannten fehlenden Features für Sie kein Ausschlusskriterium darstellen, wird es von hier an nur noch besser. Der DMP-A8 ist zudem mit einer Hardware gesegnet, die es in dieser Preisklasse sonst nirgendwo zu finden gibt.
Hardware-Check: Alles vom Feinsten
Schon der DMP-A6 für 859 Euro ist alles andere als ein Plastik-Bomber und auch Ausstattungstechnisch kein Kind von Traurigkeit. Die Master Edition des A6 legt vor allem bei der Bauteilequalität noch mal kräftig eins drauf. Auffälligste Änderung des hier getesteten DMP-A8 ist demgegenüber erst mal nur sein etwas breiteres Gehäuse (38,8 statt 27 cm), womit der A8 ja noch lange kein „Full-Size“ HiFi-Gerät ist.
Das Alu-Gehäuse sieht qualitativ ähnlich gut aus, auch wenn ich den Eindruck habe, dass die Oberflächenvergütung beim A8 etwas besser ist. Leider habe ich den A6 ME nicht mehr zum direkten Vergleich hier, um das zu bestätigen. Unverändert ist auf jeden Fall das 6 Zoll (15,24 cm) Touch-Display mit seiner hohen Auflösung und tollen Farben und Kontrasten. An der Unterseite findet sich auch am A8 ein Slot für ein M.2 NVMe 3.0 2280 SSD Speichermodul. Im Gegensatz zu den beiden DMP-A6-Varianten gehört beim A8 eine Bluetooth-Fernbedienung zum Lieferumfang (diese fehlte jedoch bei meinem Testgerät).
Wesentliche Unterschiede sind erst beim Blick auf die Rückseite des A8 zu entdecken. Der vielleicht wichtigste sind die Cinch- und XLR-Analogeingänge des A8. Im Gegensatz zum A6 verfügt der große EverSolo über einen vollsymmetrischen analogen Signalpfad. Was analog rein geht, bleibt auch analog. Es erfolgt keine A/D-Wandlung. Das bedeutet aber auch, dass analoge Signale nicht von dessen Funktionen zur Klangbeeinflussung (DSP) profitieren können. Der A8 ist analogseitig ein echter Purist.
Weitere bemerkenswerte Unterschiede: Der HDMI-Out des A6 ist am A8 jetzt ein I²S-Ausgang zum Anschluss an DACs mit entsprechendem I²S-Eingang. Dieser dürfte aber wohl nur recht selten zum Einsatz kommen, denn erstens gibt es nicht allzu viele DACs mit eben jener Schnittstelle und zweitens hat der A8 ja selbst schon einen sehr hochwertigen DAC mit einem Duo aus zwei AKM-Wandlerchips an Bord (AK4191EQ und AK4499EX), die ihn zu PCM bis 768 kHz und DSD512 befähigen, sowie eine doppelte Femto-Clock für die Frequenzfamilien 44,1 und 48 kHz.
Statt des USB-C Digitaleingangs für Audio des A6 besitzt der A8 nun (erstaunlicherweise) eine USB 2.0 Schnittstelle mit Typ-B-Buchse zur Verbindung mit Mac oder PC. Warum hier auf die modernere USB-C-Verbindung verzichtet wurde, ist mir ein Rätsel. Dem Zeitgeist geschuldet ist auf jeden Fall die HDMI-ARC-Buchse für Ton vom TV, über die der A8 neben Toslink und Coax als Digitaleingänge verfügt.
Der Blick ins Innere des A8 offenbart, wohin die zusätzlichen Investitionen hauptsächlich geflossen sind. Der gesamte Aufbau des A8 ist, auch wenn er sich einige Bauteile mit dem A6 und A6 Master Edition teilt, deutlich aufwändiger geworden. Das beginnt bei der Netzteilsektioen, die jetzt über zwei separate Trafos verfügt: Einen Ringkern für die analogen Bereiche und ein hochfrequentes Schaltnetzteil für die digitalen Abteilungen. Eine Aufteilung, die so meist nur in deutlich teureren Streaming-Vorstufen zu finden ist. Ähnliches gilt für die Lautstärkeregelung, die beim A8 mit einer diskreten analogen Widerstandsleiter realisiert wurde. Dies verspricht maximale Kanalgleichheit bis hin zu niedrigsten Pegeln. Wie für Regelungen dieser Art üblich, geht das auch beim A8 mit deutlichen Klick-Geräuschen von den Relais beim Einstellen der Lautstärke einher.
Es ist also vornehmlich ein deutlich höherer Schaltungsaufwand, der den DMP-A8 von seinen kleineren Geschwistern abhebt. In Sachen Bedienung und Software bleibt (fast) alles gleich. Die daraus resultierende Erwartung ist eine noch bessere Klangqualität. Doch zunächst noch ein paar Details zum Interface und der Bedienung, sowie zu einigen Besonderheiten des Konzepts.
Mit Android in High-End-Sphären?
Die allermeisten Audio-Streaminglösungen basieren auf Linux als Betriebssystem. Mir ist bewusst, dass auch Android, das Betriebssystem des EverSolo, auf einem Linux-Kernel basiert, doch das sind Haarspaltereien. Das Google-Android ist aus Zig-Millionen Non-Apple-Smartphones bekannt, wird aber beispielsweise auch in einigen Streamern wie den FiiO R7 und R9 eingesetzt. Es gibt auch alternative Android-Betriebssysteme, zu denen offenbar – zumindest in Teilen – das EverSolo-Betriebssystem gehört. Denn hier finden sich im Gegensatz zu Google-Androids keine Google Apps wie in den FiiO-Komponenten. Und damit hoffentlich auch kein Google-Tracking.
EverSolo spricht von der „selbst entwickelten EOS Audio Engine“ als wichtigstem Bestandteil. (EOS steht für „Original sampling-rate audio engine“.) Diese ermöglicht es den EverSolo-Streamern, bestimmte Android-Restriktionen zu umgehen. Wie etwa in Bezug auf Sample Rate Conversions (SRC). Was das im Endeffekt bedeutet, lässt sich am besten am Beispiel der Apple Music App verdeutlichen, die für Android allgemein und auch für EverSolo-Geräte verfügbar ist. Im Gegensatz zu FiiO oder auch den ebenfalls Android-basierten Geräten von HiFi Rose können die EverSolo-Streamer als einzige Streamer überhaupt Apple Music in HiRes wiedergeben. Alle anderen Third-Party-Streamer mit Apple Music (von denen es nicht allzu viele gibt) können damit maximal 48 kHz Samplingrate verarbeiten.
Allerdings birgt diese „Umgehung“ bestimmter vorgegebener Standards im Betriebssystem auch gewisse Risiken. Beim Start der App erschien die Meldung, Apple Music sei auf gerooteten Geräten nicht mehr verfügbar:
Zum Glück konnte EverSolo diese Beschränkung recht schnell umgehen. Seit einem Firmware-Update läuft die neueste Version von Apple Music wieder. Aber der Vorfall zeigt, dass solche proprietären Ansätze wie die EOS Audio Engine im schlimmsten Fall gewisse Kompatibilitätsprobleme haben können. Von solchen Ausnahmen abgesehen zahlt sich der Ansatz von eversolo aber aus: Die Signalverarbeitung kann völlig frei von Fesseln durch Betriebssystem-Vorgaben erfolgen.
Zu den wenigen funktionalen Unterschieden des EverSolo DMP-A8 gegenüber den kleineren Modellen gehört seine DSP-Engine. Währen der DMP-A6/ME nur relativ einfache EQ-Funktionen bietet, trumpft der A8 mit einem parametrischem EQ, FIR Filter, Hochpass/Tiefpass, Loudness-Korrektur, Kompressor und Delay auf. Eine automatische Raumeinmessung ist (derzeit) noch nicht implementiert, kann aber mit Hilfe von Software wie REW extern erfolgen und die Korrekturkurven dann in den A8 geladen werden (hier eine Anleitung). Eine benutzerfreundlichere automatische Einmessung wäre mit dem A8 und einem USB-Mikrofon sicherlich möglich und ich hoffe, dass EverSolo diesbezüglich irgendwann nachliefert.
Bei den DSP-Funktionen gibt es eine explizite Einschränkung zu beachten: Der DSP des A8 verarbeitet nur PCM-Signale bis 192 kHz. PCM mit mehr als 192 kHz und DSD wird ohne DSP-Processing direkt an den DAC weitergeleitet.
Der DMP-A8 in der Praxis
Eigentlich könnte ich an dieser Stelle direkt auf unseren Testbericht des DMP-A6 Master Edition verweisen, denn abgesehen von den eben erwähnten DSP-Features ist die Bedienung (mit der aktuellsten Firmware) nahezu identisch. Auch die zugehörige App ist dieselbe. Wie seine kleineren Geschwister gefällt auch der A8 mit seinem großen Touch-Display und einfach zu erlernender Menüführung. Doch ein paar Punkte möchte ich an dieser Stelle noch mal hervorheben.
Zunächst wäre da die sehr gelungene Wiedergabe-Anzeige, die EverSolo inzwischen durch einige Updates noch weiter verbessert hat. Besonders gut gefällt mir, dass der Nutzer die Wahl zwischen mittlerweile sechs unterschiedlichen Anzeigearten mit Titelinformationen hat, die mehr oder weniger Informationen auf einmal anzeigen: Je nachdem, wie informativ oder dezent man es gerne hätte. Oder je nach Betrachtungsabstand.
Am Desktop beispielsweise könnte man die Anzeige mit großer Cover-Darstellung und einigen Detailinformationen wählen, wobei dadurch weniger Platz für Titelinformationen bleibt. Das ist bei der Betrachtung aus einigen Metern Entfernung wenig hilfreich. Doch dafür gibt es einen Screen, der auf das Cover verzichtet und dafür die Titelinformationen sehr groß darstellt. Eine derartige situative Auswahl bieten nicht viele Streamer mit großem Display.
Die aus dem A6 bekannten virtuellen Zeigerinstrumente und Spektrum-Anzeigen kann der A8 natürlich auch darstellen.
Auch für die widerstandsbasierte Lautstärkeregelung hat sich EverSolo eine praktische Sache einfallen lassen. Der Pegel lässt sich grundsätzlich in 0,5-dB-Schritten sehr fein justieren. Doch so kleine Schritte braucht man in der Regel gar nicht. Das führt nur dazu, mehr drehen zu müssen, um zum gewünschten Pegel zu kommen. Deswegen kann die Schrittweite wahlweise auf 1, 2 oder 3 dB umgestellt werden. – Sehr nett.
Da mir der EverSolo-Vertrieb (audiodomain.de) diesmal auch ein passendes M.2 SSD-Modul für den Schacht an der Unterseite des A8 mitgeschickt hat, konnte ich ausprobieren, welche Vor- und Nachteile das Feature mit sich bringt. Auch wenn es grundsätzlich eine nette Möglichkeit ist, die Musik auf ein solches Modul zu kopieren und im Gehäuse verschwinden zu lassen (anstatt einfach einen USB-Massenspeicher anzuschließen, was ebenfalls möglich ist), habe ich hier zwei Kritikpunkte:
Erstens ist es recht umständlich, die Musik auf das im A8 eingebaute Modul zu kopieren. Das geht auf mehreren Wegen, die etwas Computer- bzw. Netzwerkwissen erfordern. Die nach meinem Dafürhalten einfachste ist es, die Daten via Netzwerkfreigabe vom Mac oder PC auf das Gerät zu kopieren. Beim Mac muss dazu das im Finder in der Seitenleiste angezeigte Gerät angeklickt (hier mit Namen „everdmp“) und dann eine Verbindung als Gast hergestellt werden. Darauf wird ein Laufwerk mit dem Namen „Share“ gemountet. Darauf befinden sich zwei Order. Einer davon mit Namen „Storage“, welcher den Inhalt des geräteinternen Speichers enthält, und einer mit dem Namen des installierten Speichermoduls, das u. U. einen kryptischen Namen wie „767D-F288“ trägt. Hierin gibt es fünf weitere Ordner, darunter einer mit Namen „EverSoloMusic“. Darin kann ein Ordner erstellt werden, in den die Musik kopiert wird.
Nachtrag: Die vom Vertrieb gestellte SSD war vorher schon Im Einsatz. Eine frisch formatierte SSD enthält keine Ordner. Die Musik kann alternativ auch sehr einfach von einer angeschlossenen USB-Platte übertragen werden. Der Streamer fragt beim Anschließen, ob der Inhalt auf den internen Speicher kopiert werden soll. Das soll recht fix gehen.
Da diese Art der Netzwerkübertragung eher als grottenlahm anzusehen ist, kann es – je nach Größe der Sammlung – viele Stunden dauern, um alles rüberzuschaufeln. Und in dem Zusammenhang kann auch der Nutzen einer M.2 SSD in Frage gestellt werden. Diese Module sind nämlich (je nach Modell) in der Lage, bis zu mehrere Gigabyte pro Sekunde zu lesen oder zu schreiben. Doch obwohl diese schnellen Speicher im EverSolo auch über eine (theoretisch) sehr schnelle Schnittstelle angebunden sind, ist es kaum möglich, deren Performance in der Praxis je auszunutzen. Für die Musikwiedergabe an sich ist eine derart hohe Performance sowieso nicht erforderlich. So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass ein einfacherer (günstigerer), per USB angeschlossener Speicher völlig ausreichend ist. Zum Glück sind die besagten M.2 SSD-Module heute auch nicht mehr so teuer. Module mit 1 TB sind z. B. via Amazon ab etwa 55 Euro erhältlich. 4 TB gibt es ab etwa 200 Euro.
Als Roon-User sehe ich noch eine weitere Einschränkung. Auf einer SSD im EverSolo gespeicherte Musik kann nicht so komfortabel in eine „vereinheitlichte“ Musik-Library integriert werden, wie bei Roon. Der Zugriff erfolgt entweder recht umständlich und altmodisch über direkten Zugriff auf die Ordnerstrukur, oder über den EverSolo Musikbrowser, der aber nicht den Komfort von Roon bietet. Roon-Nutzer werden deshalb froh sein zu erfahren, dass der DMP-A8 inzwischen Roon Ready ist. Die eigene Musik auf Festplatte oder SSD koppelt man da lieber an den Roon Server an.
Da aber nicht jeder Audiofan auch Roon-Nutzer ist, sind die Möglichkeiten des EverSolo nichtsdestotrotz State of the Art. Und das Beste dabei: Die allermeisten Funktionen sind sehr intuitiv nutzbar und praktisch umgesetzt. Der positive Eindruck wird vom klanglichen Ergebnis nur noch verstärkt…
Klangtest: Der A8 schafft den Klassensprung
Schon der DMP-A6 Master Edition hat für seinen Preis bei mir einen exzellenten Klangeindruck hinterlassen. Der DMP-A8 toppt dessen Performance aber noch mal deutlich. Auch wenn ich hier aus dem Gedächtnis urteilen muss, weil der A6 ME nicht zum direkten Vergleich vorliegt, habe ich in diesem Punkt keine Zweifel.
Verbunden mit meiner Desktop-Referenz-Endstufe T+A A 200 und den fantastischen Wilson Audio TuneTot machte der A8 schon mit den ersten Tönen deutlich, dass er in einer höheren Liga auftritt. Eher auf dem Niveau des klanglich überragenden und preislich identischen Auralic Vega S1, den er aber funktional um Längen übertrifft.
Akustisch bemerkbar macht sich das vor allem mit einem tollen Feingefühl für Details und einem harmonischen Fluss, welcher der Musik mehr Authentizität verleiht, als im A6 ME. Um es plakativer auszudrücken: Wo der A6 ME einfach nur gutes HiFi ist, dringt der A8 schon in High-End-Sphären vor, die für anspruchsvolle Audiophile den Unterschied ausmachen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das weniger den neuen AKM-DACs geschuldet ist, als vielmehr der viel aufwändigeren analogen Vorstufe und dem besseren Netzteil des A8. Aber letztendlich ist das, was hinten raus kommt, natürlich immer nur dem Zusammenspiel aller beteiligten Baugruppen zu verdanken.
Um die Grenzen des EverSolo noch besser ausloten zu können, musste auch noch der mehr als doppelt so teure Nubert nuControl X gegen den A8 antreten, der im Gegensatz zum Auralic noch zum Vergleich hier ist. Der Nubert besitzt ebenfalls eine (für Streamer) sehr aufwendige Vorstufensektion. Der Vergleich endete beinahe mit einem Patt. Während der Nubert für meinen Geschmack noch etwas mehr Farbe und Brillanz durch eine stupendere Dynamik in das Geschehen brachte, konterte der A8 mit etwas mehr Gespür für feinste Details. Der Nubert kann sich am Ende knapp behaupten und seinen höheren Preis auch durch Features wie die Phonovorstufe, Kopfhörerverstärker und integrierte Einmessfunktion rechtfertigen.
Apropos Kopfhörer: Wie oben beschrieben, erweitert man den EverSolo A8 bei Bedarf am besten mit einem externen Kopfhörerverstärker der Wahl. Die Zeit mit dem Yamaha HA-L7A + YH-5000SE am EverSolo habe ich sehr genossen. Da kann auch der Nubert mit seinen sehr guten Kopfhörerausgängen nicht mithalten.
Fazit: Bullseye!
Der EverSolo DMP-A8 stellt eine Art Sweet Spot unter den Streaming-DAC-Vorverstärkern dar. Mit knapp unter 2.000 Euro, grandiosem Funktionsumfang, äußerst erfreulichen Praxiseigenschaften und nicht zuletzt einem High-End-würdigen Klang ist der A8 fortan die neue Preisklassen-Referenz für Streaming-DAC-Vorstufen bei LowBeats.
Natürlich gibt es bei so komplexen, von Software abhängigen Geräten immer Punkte, die noch besser durchdacht sein könnten. Ich habe einige gefunden, aber keiner davon schmälert die Gesamtperformance des A8 ernsthaft. Im Gegenteil. Ich habe den großen EverSolo Streamer nach kürzester Zeit ins Herz geschlossen. Weil er so gut klingt, und weil er einfach viele Aufgaben so wunderbar bewältigt.
Kurz und knapp: Der Beste seiner Preisklasse.
Bewertungen
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Exzellentes Preis/Leistungsverhältnis |
| Großes, responsives Touch-Display |
| Hohes Verarbeitungsniveau und top Bauteile |
| Schnelles Interface, großer Funktionsumfang |
Vertrieb:
audioNEXT GmbH
Isenbergstr. 20
45130 Essen
www.audiodomain.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Eversolo DMP-A8: 1.980 Euro
Technische Daten
EverSolo DMP-A8 | |
---|---|
Konzept: | Streamer/DAC/Vorverstärker |
Wandler-Bestückung: | AK4191EQ und AK4499EX |
Eingänge digital: | Coax, Toslink, USB-Audio, USB-Media, LAN, WLAN, Bluetooth |
Ausgänge digital: | Coax, Toslink, I²S, USB OTG |
Eingänge analog: | Stereo Cinch und XLR |
Ausgänge analog: | Cinch und XLR (Fixed oder Variable) |
App / Fernbedienung: | Eversolo App / Bluetooth Remote |
Besonderheiten: | 6″ LCD-Farb-Touchscreen, SSD-Slot |
Farben: | Schwarz |
Abmessungen (B x H x T): | ca. 388 x 78 x 232 mm (nur Gehäuse) |
Gewicht: | k. a. |
Alle technischen Daten |
Mit- und Gegenspieler:
Test Streaming/DAC-Vorstufe Nubert nuControl X: Aufbruch in neue Dimensionen
Test Eversolo DMP-A6 Master Edition: der Preisbrecher unter den Streaming-Vorstufen
Test Questyle CMA Fifteen DAC und Kopfhörerverstärker – Flaggschiff mit Current-Mode-Technologie
Test T+A DAC 200 und Endstufe A 200 – maximaler Musikspaß im Midi-Format, Made in Germany
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