Luxsin ist eine neue Tochtermarke der Zidoo-Gruppe aus China, die sich mit Heimkino-Mediaplayern einen Namen gemacht hat. Mit ihrer ersten Tochtergesellschaft eversolo sorgten die Macher in den vergangenen drei Jahren bereits für Furore in der HiFi-Streamingwelt. Luxsin will sich speziell auf hochwertiges Desktop-Audio konzentrieren. Das erste Produkt, der X9, passt da perfekt ins Konzept und deckt schon einen wesentlichen Teil des Bedarfs für Schreibtisch-Musikhörer ab. Es ist ein DAC und Kopfhörerverstärker, der außerdem als Vorverstärker für Endstufen oder Aktivlautsprecher genutzt werden kann. Streaming ist bewusst nicht an Bord, denn das kann der Mac, PC oder ein dedizierter Streamer übernehmen. LowBeats konnte sich als erstes Magazin in Deutschland ein Exemplar des Luxsin X9 zum Test sichern – und wir sind sehr angetan.

Die Head-Fi-Welt begrüßt Luxsin
Schlag-auf-Schlag brachte eversolo in den vergangenen Jahren eine großartige Streamingvorstufe nach der anderen auf den Markt. Alle mit jeweils grandioser Hardware-Ausstattung und hervorragender Software, und in ihrer jeweiligen Klasse zu Preisen, die die Konkurrenz das Fürchten lehrten. Eine Sache fiel dabei aber auf bzw. verursachte hier und da Kritik: Weder das Erstlingswerk DMP-A6, noch dessen Master Edition (Test), noch der DMP-A8 (Test) und auch nicht das zuletzt vorgestellte Flaggschiff DMP-A10 (Test), verfügen über einen Kopfhöreranschluss. Nur die DACs von eversolo, wie der Z8 und der kürzlich auf der High End vorgestellte Z10, brechen mit dieser „Tradition“.

An irgend einem Punkt muss wohl jemand aus der Mannschaft gesagt haben: „Leute, wir brauchen einen richtig guten Kopfhörerverstärker“. Und dieser Jemand aus dem eversolo-Team hatte da wohl schon einen Plan in der Tasche, denn es wurde schnell entschieden, das Projekt unter dem neuen (Fantasie-) Namen „Luxsin“ als eigene Marke auf die Beine zu stellen.
Das erste Kind von Luxsin, der X9, zieht sofort die Blicke auf sich. Scheinbar mit zwei schönen VU-Metern versehen, die, wie sich herausstellte, lediglich sehr realistisch gestaltete virtuelle Zappelmeter auf einem Farb-Touch-Display sind, wirkt das Gerät modern und doch vertraut. Selbst mit dem realen Gerät auf dem Tisch sehen die simulierten VU-Meter (es lassen sich sieben andere grafische Varianten einblenden, allesamt sehr schön) mit dem sanft-blau verlaufendem Hintergrundlicht und realistischen Schatten urig analog und echt aus. Das Gehäuse mit seinen soliden Alu-Planken und einer leicht schräg gestellten Frontplatte mit facettenartig abgeschliffenen Ecken wirkt absolut stimmig. Schrauben sind nur an der Rückwand zu entdecken. Alle Seiten im Sichtbereich und sogar die Unterseite sind schier.

Mit rund 30 x 20 x 7 cm ist der X9 in etwa so groß wie meine langjährige KHV-Referenz Questyle CMA fifteen und etwa so breit wie eine kompakte Tastatur. Der absolut desktoptaugliche X9 ist nicht nur herrlich solide und sauber verarbeitet, sondern auch recht schwer. Das liegt einerseits an den besagten massiven Alu-Elementen, andererseits an dem im Inneren verbauten Netzteil, das einen recht großen, gekapselten Ringkerntrafo beherbergt.
Neben dem Display ziert die Front rechts ein gerasterter Pegelregler und eine Powertaste. Links vom Bildschirm sind drei Kopfhörerbuchsen untergebracht: XLR4, 6,35 mm Klinke und 4,4 mm Klinke symmetrisch. Die letzten beiden sind dezent goldfarben umrandet, was ein schöner farblicher Akzent ist. Außer Lautstärke und On/Standby erfolgt die komplette Bedienung entweder über das hochauflösende Touch-Display, die zugehörige IR/Bluetooth-Fernbedienung oder per App.
Für eine Komponente, die nicht nur als Kopfhörerverstärker, sondern auch als Vorstufe dienen kann, bietet der X9 natürlich alle dafür nötigen Anschlüsse an der Rückseite. Eingangsseitig gehört dazu einmal Stereo-Cinch für analoge Zuspieler. Neben Coax und Toslink ist für digitale Signale erstaunlicherweise – weil das in dieser Geräteklasse eher unüblich ist – auch eine HDMI ARC Buchse für TV vorhanden. Darüber hinaus können Computer oder Streamer per USB verbunden werden. Dafür hat Luxsin dem X9 sowohl eine USB-B-Buchse als auch eine modernere im Format USB-C gespendet, womit beispielsweise auch iPhone und iPad direkt angeschlossen werden können. Eine weitere USB-A-Buchse dient u. a. für Servicezwecke und ist mit „Update“ beschriftet, obwohl normale Firmware-Updates auch vom Nutzer online eingespielt werden können. Ausgangsseitig stehen, wie heute üblich, Stereo Cinch und -XLR parat, um dem X9 mit Endverstärkern oder Aktivlautsprechern zu koppeln.

Es gibt aber noch „Bonus-Schnittstellen“. Über die Trigger-Buchsen kann der X9 von anderen Geräten, etwa einem Streamer, ferneingeschaltet werden. Via Trigger-Out ist es wiederum möglich, mit dem X9 Aktivlautsprecher oder Endstufen einzuschalten – vorausgesetzt natürlich, die verfügen ebenfalls über diese weit verbreiteten Steueranschlüsse.
Kleine Stummelantennen sind heutzutage kein ungewohnter Anblick an modernen HiFi-Komponenten. Der X9 hat zwei davon. Aber warum? Schließlich ist er kein Streamer und braucht somit an sich keine Netzwerkverbindung. Eine RJ45-Buchse für Ethernet ist auch nicht zu finden. Die Antennen-Ports sind mit „WiFi“ und „BT“ beschriftet, aber in der Beschreibung steht nichts davon, dass der X9 Musik per WLAN (z. B. AirPlay) empfangen könnte. Bluetooth Audio wird allerdings unterstützt (5.0, SBC, AAC).
Die Lösung: Es gibt eine App dafür. Und wenn etwas per App steuerbar ist, muss immer mindestens auch Bluetooth und/oder WLAN an Bord sein. Einen Infrarotempfänger besitzt er übrigens auch, um über die mitgelieferte Fernbedienung gesteuert werden zu können. Einmal mit dem heimischen WLAN verbunden, was übrigens sehr unkompliziert geht, können X9-Besitzer das Gerät mit einer grafisch ansprechenden App in allen Funktionen mit dem Smartphone steuern. Die App bietet derzeit nur Englisch oder Chinesisch als Sprachen. Lokalisierungen für Deutsch und weitere Länder werden sicher bald folgen. Updates können derzeit übrigens „Over The Air“ (OTA) nicht via App, sondern nur über den „About“-Screen am Gerät gesucht und installiert werden. Zumindest habe ich es in der App nicht gefunden (V 1.0.0.3). Aber auch dafür ist natürlich eine Netzwerkverbindung erforderlich, womit die Stummelantennen erklärt wären.
Die technischen Highlights des X9
… sind vielfältig und auf der Produktseite ausführlich erläutert. Darum an dieser Stelle nur die Highlights und ein paar nähere Erklärungen zu den Besonderheiten, weil der Artikel sonst noch viel länger ausfiele.
Zu den Kernelementen und wesentlichsten Baugruppen eines solchen Gerätes gehört natürlich der DAC. Luxsin hat sich hier für den AKM AK4499EX entschieden, der auch im DMP-A8 steckt. Der Hersteller hat offenbar keine unverrückbaren Präferenzen, was den Lieferanten für den DAC-Chip angeht. AKMs werden zwar in den meisten eversolos verbaut, aber im DMP-A10 haben sich die Macher für einen ESS-Chip entschieden. Da wird offenbar genau hingeschaut, welcher D/A-Konverter klanglich und preislich am besten passt.

Vor dem DAC – und klanglich mindestens ebenso relevant – steht das Netzteil. Das ist wie bei den eversolos sehr aufwändig gemacht und augenscheinlich für Analog- und Digitalsektion getrennt mit linearem Ringkern und Schaltnetzteil aufgebaut.
Nicht bei eversolo entliehen, sondern speziell für den X9 entwickelt, ist die Kopfhörer-Ausgangsstufe, die natürlich auch von der vollständig symmetrischen Schaltung mit R2R-Lautstärkeregelung profitiert. Die Ausgangsleistung liegt bei 4.000 mW (oder schlicht 4 Watt) an 32 Ohm. Daten für die Leistung an höheren Impedanzen hat Luxsin bislang nicht geliefert.
Für die analogen Vorstufenausgänge verlässt sich Luxsin ebenfalls auf die bei eversolo erfolgreich eingesetzte Schaltung mit einer aufwändigen Lautstärkeregelung aus einem Array hochpräziser Widerstände. Diese Konstruktionsweise bietet gegenüber herkömmlichen Schleifbahnpotis mehrere Vorteile, darunter weniger Kanalabweichung (vor allem im unteren Lautstärkebereich) und weniger Verschleiß. Die Regelung kann wahlweise in 0,5-, 1-, 2- oder 3-dB-Schritten erfolgen und wird durch hörbares Relais-Klicken begleitet.
Wie oben kurz erwähnt, bietet der X9 neben umschaltbaren Digitalfiltern, Crossfeed und DSP-Settings (Stereo-Weite, Musikstil, Bass/Mitten/Höhen-Anpassung und Subwoofer-Weiche) auch ein Feature, das bislang in ähnlicher Form nur über spezielle Apps von einigen Anbietern geboten wird. Nämlich Klanganpassungen durch modellspezifische DSP-Kurven für (derzeit) etwa 2.500 Kopfhörer. Die Funktion arbeitet ähnlich wie das OPRA Kopfhörer-EQ-Feature in Roon. Über ein Menü kann per Namenseingabe nach dem eigenen Kopfhörermodell gesucht werden. Ist es gelistet, stehen ein oder mehrere unterschiedliche EQ-Kurven zur Auswahl, die ganz speziell für dieses Modell angelegt wurden. Wie im folgenden Beispiel am DCA E3 gezeigt:

Diese Kurven müssen nicht in jedem Fall und für jeden Geschmack eine Verbesserung darstellen, aber zumindest im Fall des Dan Clark E3 ist es aus meiner Sicht definitiv ein Gewinn. Ich habe inzwischen auch den Dan Clark Noir XO zum Test hier, aber für den gibt es aktuell noch keine EQs. Ein anderer Kopfhörer in meinem Portfolio, für den EQs vorliegen, ist der beyerdynamic T1 (2. Gen).
Die vielleicht größte Besonderheit des X9, seine automatische Anpassung an die Kopfhörerimpedanz, darf hier natürlich nicht vergessen werden. Die Beschreibung dazu ist recht oberflächlich: „Die innovative Impedanz-Erkennungstechnologie misst den Widerstand des angeschlossenen Kopfhörers und passt die Ausgangsleistung intelligent an – für ein personalisiertes und stets optimales Klangerlebnis.“ In der Praxis sieht das so aus:
Sobald ein Kopfhörer an den (eingeschalteten) X9 angeschlossen wird, läuft ein kurzer, etwa eine Sekunde dauernder Messvorgang ab, der im Display angezeigt wird:

Bei Anschluss an XLR4 erfolgt keine automatische Messung, weil diese Buchse keinen entsprechenden Kontakt zur Erkennung hat. In dem Fall kann die Messung manuell über das Menü gestartet werden.
Daraufhin wählt der X9 eine von drei Impedanz-Voreinstellungen und passt den GAIN dafür an, nämlich für 16, 32 oder 300 Ohm. Effektiv wird damit nur die Vor-Vorverstärkung an den Widerstand des Kopfhörers angepasst und damit der nutzbare Regelbereich des Lautstärkereglers optimiert. Vergleichbar ist das in etwa mit der ISO-Einstellung bei Kameras.
Praxisbeispiel: Im Falle des DCA E3, der eine Impedanz von 27 Ohm hat, wählt der X9 nach der Messung automatisch die Einstellung „32 Ohm“. Beim Noir XO, für den ich noch keine offizielle Impedanzangabe gefunden habe, aber bei 14 Ohm liegen dürfte, wählt der X9 die Einstellung „16 Ohm“, gibt ihm also etwas weniger GAIN.
Für die Lautstärke eines Kopfhörers ist allerdings neben der Impedanz auch dessen Empfindlichkeit von entscheidender Bedeutung. Die kann der X9 leider nicht ermitteln. So ist beispielsweise der DCA E3 zwar recht niederohmig, aber mit ~90 dB/mW auch sehr „unempfindlich“ (sprich: leise) und braucht mehr Saft für höhere Pegel. Die Einstellung 300 Ohm ist für ihn unter Umständen die bessere, wenn Sie noch etwas mehr Pegel herauskitzeln wollen. Mir reicht die gemessene Einstellung aber völlig aus, auch wenn der Pegelregler damit manchmal schon in die Nähe des virtuellen Rechtsanschlags (-0 dB) kommt.
Unter dem Strich handelt es sich bei diesem Feature also um eine praktische, aber im Kern recht konventionelle Sache in Form einer dreistufigen GAIN-Umschaltung mit maximal +10 dB. Das können andere KHV auch, nur eben nicht automatisch wie der X9, sondern manuell per Schalter, wie beim Questyle, wo die Umschaltung etwas umständlich zweistufig und pro Kanal an der Unterseite über DIP-Schalter erfolgt.
Der Luxsin X9 in der Praxis
Nur am Rande bemerkt: Der X9 wird im Betrieb mit knapp über 30° Celsius an der Oberseite recht warm. An kalten Wintertagen streichelt man da bestimmt gerne mal mit der Hand drüber.
Die praktischen Eigenschaften des X9 sind schnell beschrieben, was eine gute Sache ist. Die Bedienung ist nämlich sensationell unkompliziert. Wer mit einem Smartphone umgehen kann, hat die Touch-Bedienung und die Funktionen des X9 im Handumdrehen erlernt und verinnerlicht. Über die soliden Kopfhörerbuchsen und den Lautstärkeregler mit fein klickenden Relais bietet er trotzdem auch ein haptisches Erlebnis, das optisch von den wirklich toll gestalteten VU-Displays unterstützt wird.
Einfachheit geht hier Hand-in-Hand mit einem ebenso professionellen wie high-endigen Funktionsumfang. Von der automatischen GAIN-Anpassung (Impedanzerkennung) über die Klanganpassungsmöglichkeiten per DSP, samt dreistufigem Crossfeed, bis hin zu den modellspezifischen Kopfhörerprofilen bietet der X9 so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Die Praxisnote fällt damit entsprechend sehr hoch aus. Ob das auch für den Klang gilt?
Hörtest: Hop oder top?
Zunächst ein paar Worte zum Test-Setup und zu den Vergleichskomponenten. Betrachtet man den technischen Aufbau des X9 und vergleicht das mit anderen KHV, muss man schon in deutlich höheren Preisklassen nach Gegnern auf Augenhöhe suchen. So muss sich der Luxsin beispielsweise nicht hinter meiner langjährigen Arbeitsreferenz Questyle CMA fifteen verstecken, der mit immerhin 2.500 Euro Listenpreis zu Buche stand. Zwar wird der „fifteen“ inzwischen nicht mehr gebaut, aber er ist aus technischer Sicht genau der richtige Gegner für einen Klangvergleich. Und das Wichtigste: ich habe ihn hier.

An Kopfhörern kamen diesmal hauptsächlich die Modelle NOIR XO (Test demnächst) und E3 von Dan Clark Audio, sowie der sehr hochohmige beyerdynamic T1 (2. Gen) und der T+A Solitaire T (Test) im passiven Kabelmodus zum Einsatz. Die DCA-Hörer wurden unsymmetrisch per Klinke, der T1 symmetrisch per XLR4 und der T+A via 4,4 mm „Pentaconn“ angeschlossen.
Für ein Gerät, das vornehmlich im Desktopbereich eingesetzt wird, empfiehlt sich als (Streaming-) Quelle natürlich ein Mac oder PC. Das wäre auch bei mir möglich, aber da ich hier auch den eversolo DMP-A10 verfügbar habe, nutzte ich dessen Streamingkompetenz und seinen galvanisch isolierten USB-Ausgang zur Verbindung. Außerdem konnte ich A10 und X9 via Triggerkabel verbinden. Kurz nach dem Einschalten des A10 wird auch der X9 automatisch aktiviert – und abgeschaltet, wenn der A10 schlafen gelegt wird. Natürlich wäre es ohne Trigger nur ein weiterer Tastendruck am Luxsin, aber wenn die Möglichkeit der Ferneinschaltung schon besteht, dann nutze ich sie auch. Vorausgesetzt, man hat ein kompatibles Mono-Klinkenkabel, funktioniert es absolut zuverlässig.
Der gleichzeitige Betrieb mehrerer Kopfhörer ist übrigens möglich. Allerdings kann der X9 den GAIN immer nur für einen Kopfhörer zurzeit einstellen und nicht pro Ausgang, sodass es zu deutlichen Lautstärkeunterschieden zwischen den Hörern kommen kann.
Nach etlichen Stunden mit unterschiedlichen Kopfhörern war die Überraschung perfekt. Der Luxsin X9 kann tatsächlich mit dem mehr als doppelt so teuren Questyle mithalten. Egal mit welchem Kopfhörer, klang er stets enorm anspringend, dynamisch, zugleich luftig und fein, und hat einen sehr niedrigen Rauschgrund, was zu mehr „Hintergrundschwärze“ und somit Klangkontrast führt. Als sehr willkommen erweist sich auch seine Crossfeed-Funktion, die in vielen Situationen für ein angenehmeres Raumgefühl sorgt.
Selbst mit dem 600 Ohm beyerdynamic T1 kam der X9 bestens zurecht und konnte ihm mühelos höchste Pegel entlocken, ohne dabei aus dem Tritt zu geraten. Gerade mit diesem Kopfhörer ist das kein leichtes Unterfangen. Weniger kompetente KHV lassen den T1 schnell auch mal harsch und flach klingen. Nicht so der X9.

Leider konnte ich für den T1 keine EQ-Kurve nutzen, obwohl er gelistet ist. Beim Versuch, die Kurve zu aktivieren, erscheint in der App ganz kurz eine Fehlermeldung mit chinesischen Schriftzeichen, womit ich nichts anfangen kann. Daran muss noch gearbeitet werden. Zur eigentlichen Beurteilung kam aber sowieso stets die Flat-Einstellung zum Einsatz.
Auch ohne digitale Klangverbiegungen nach Geschmack und Wellenschlag gelingt dem X9, was einen wirklich guten Kopfhörerverstärker auszeichnet: Er schält sowohl die Tugenden als auch die Schwächen der angeschlossenen Kopfhörer präzise und unvoreingenommen heraus. Dabei wirkt er keineswegs unterkühlt, wie ein nüchterner Paragrafenreiter. Vielmehr lebt das Klangbild mit dem X9 herrlich auf, so wie es sonst in dieser Preisklasse nur selten attestiert werden kann. So mag ich das.
Fazit: Klassenbester
Seine klanglichen Fähigkeiten, gepaart mit den vielen praktischen Funktionen, machen aus dem X9, der auch technologisch voll auf der Höhe der Zeit ist, ein wirklich überzeugendes Angebot. Dass er sich selbst im Duell mit dem erheblich teureren Questyle keine Blöße gibt, lässt ihn nur umso begehrenswerter erscheinen. Und das Ganze wird nicht etwa in einem asketischen Blechkleid, sondern mit richtig solider Verarbeitung und eigenständigem Design geliefert.
Last but not least überzeugt der Funktionsumfang des Luxsin X9. Müssen GAIN-Anpassungen bei anderen (sofern überhaupt vorhanden) etwa über Schalter vorgenommen werden, erledigt der X9 das ganz automatisch. Weitere für Kopfhörerfans nützliche Features, wie Crossfeed und Kopfhörer-spezifische DSP-Kurven, runden das Bild ab. Meine Kritik beschränkt sich lediglich auf Punkte, die an der Software noch optimiert werden müssen. Wenn das ebenso so gut klappt, wie bei eversolo, mache ich mir darüber keine Sorgen. Ansonsten stellt der Luxsin X9 schlicht einen großen Fortschritt in Sachen Preis/Leistungsqualität dar.
Am Ende steht deswegen eine ganz dicke LowBeats-Empfehlung. Und eine neue Preisklassen-Referenz.
Bewertungen
PraxisKlangVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| lebendig-dynamischer Klang mit allen Kopfhörern |
| Touch-Display mit logischem Interface |
| automatische Impedanzanpassung (GAIN) |
| Kopfhörerprofile, Crossfeed und mehr |
Vertrieb:
audioNEXT GmbH
Isenbergstr. 20
45130 Essen
www.audiodomain.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Luxsin X9: 1.199 Euro
Technische Daten
LUXSIN X9 | |
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Konzept: | DAC/Kopfhörerverstärker/Vorverstärker |
Wandler-Bestückung: | AK4191EQ + AK4499EX (768kHz/32-Bit, DSD512) |
Eingänge digital: | Coax, Toslink, HDMI ARC, USB-Audio, WLAN, Bluetooth |
Eingänge analog: | 1x Stereo Cinch |
Ausgänge analog: | Cinch und XLR, 1x Sub |
App / Fernbedienung: | Luxsin App / IR/BT Remote |
Besonderheiten: | 4″ LCD-Farb-Touchscreen, autom. Impedanzanpassung (GAIN), Kopfhörerprofile |
Farben: | Silber mit schwarzen Seitenteilen |
Abmessungen (B x T x H): | 30 x 20,6 x 6,5 cm |
Gewicht: | 3,72 kg |
Alle technischen Daten |
Mit- und Gegenspieler:
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