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Nubert nuZeo 3 Startbild
Die nuZeo 3 (1.900 Euro/Paar) sind die kompaktesten, günstigsten und vielleicht auch vielseitigsten Aktivlautsprecher der neuen Nubert-Lautsprecherserie. Und sie klingen sehr viel erwachsener als sie aussehen (Montage: F. Borowski)

Test Nubert nuZeo 3 – Kompakter Aktiv-Allrounder mit eingebautem Spaßfaktor

Mit seiner stark in Richtung High End tendierenden Aktivlautsprecherserie nuZeo hat der für seine volksnahen Produkte bekannte Hersteller und Direktversender Nubert im vergangenen Jahr einen großen Hit gelandet. Vom kräftigen Standmount-Lautsprecher nuZeo 4 über den Center nuZeo 6c, die schlanke Säule nuZeo 11 bis zum turmhohen nuZeo 15 ist für fast jeden Bedarf und Anspruch von Anfang an etwas dabei. Egal, ob für Stereo oder Surround. Mit dem kompakten Modell nuZeo 3 und dem zuletzt vorgestellten mächtigen 75-Kilo-Subwoofer nuZeo 8W ist das Angebot jetzt noch kompletter. LowBeats hat die Nubert nuZeo 3 ausführlich unter die Lupe genommen, die zugleich auch das erschwinglichste Modell der Serie ist und das Potenzial zu einem großen Verkaufsschlager hat. Aber ein paar kleine Schwächen am Gesamtkonzept der Serie haben wir auch aufgedeckt…

Nubert nuZeo 3: kompaktes Mitglied einer großen Familie

Über das Grundkonzept und die besonderen Stärken der nuZeo-Lautsprecherserie haben wir schon mehrfach berichtet. Etwa bei der Vorstellung der Serie im November 2023, oder auch im ausführlichen Test der nuZeo 4. Aus diesem Grund möchte ich die Basisfunktionen dieser Aktivlautsprecher an dieser Stelle nicht noch einmal im Detail wiederholen. Nur ganz kurz zusammengefasst: Bei den nuZeo handelt es sich um vollaktive Lautsprecher mit DSP. Das heißt, es gibt keine passiven Frequenzweichen. Der DSP (digitaler Signalprozessor) kümmert sich nicht nur um die Frequenzaufteilung, sondern auch um Dinge wie manuelle Klanganpassungen und Raumeinmessung. Egal ob Master oder Slave: jeder Speaker ist vollaktiv. Es können analoge und digitale Quellen angeschlossen werden, wobei analoge Signale in den Boxen eine Digitalisierung durchlaufen, bevor sie vom internen DSP und DAC weiterverarbeitet werden. Über das hauseigene und auch surroundfähige Funkprotokoll X-Connect können Signale wahlweise drahtlos zugespielt werden, was allerdings kompatible Nubert-Zuspieler voraussetzt. Die Steuerung der Lautsprecher erfolgt per App.

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Die nuZeo 3 sind voll desktoptauglich (Foto: F. Borowski)

Bei der Konstruktion setzt Nubert auf kräftige, extra versteifte Holzgehäuse mit sanften Kantenrundungen und einem Finish in Hochglanz Schwarz oder Weiß. Die leichte Trapezform der sich nach hinten verjüngenden Gehäuse wirkt solide, zugleich schlank-elegant und modern. In Natura sehen die nuZeo deutlich edler aus, als es Fotografien oder gar Renderings erkennen lassen.

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Viele Anschlussoptionen, aber es gibt weder USB-Audio, noch HDMI ARC und auch kein Bluetooth (Foto: F. Borowski)

In der Front der nuZeo 3 sitzt unter dem vergitterten Hochtöner ein Tiefmitteltöner mit „Balanced-Force-Magnetsystem“ und einer carbonfaserverstärkten Membran mit sehr wulstiger Sicke. Das deutet auf eine besonders langhubig ausgelegte Natur der Treiber hin. Immerhin sollen die recht kompakten nuZeo 3 eine untere Grenzfrequenz von 44 Hz (-3 dB) erreichen, und das mit nur knapp 15 cm Membrandurchmesser plus Bassreflex-Unterstützung an der Rückseite. Wobei Nubert hier großzügig vom Durchmesser samt Chassiskorb spricht. Der effektive Durchmesser der Membran – gemessen von der Mitte der Sicke – liegt bei gerade einmal 10,5 cm.

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Alle anderen nuZeo-Modelle verfügen über ein großes Bassreflexrohr. Aus Platzgründen kommt in der 3er ein rechteckiger Port zum Einsatz (Foto: F. Borowski)

Der hinter dem Schutzgitter kaum erkennbare Teteron-Kunstseide-Hochtöner ist ebenfalls eine Neuentwicklung für die nuZeo-Serie. Die Kalotte soll für besonders frische und luftige Wiedergabe sorgen. Und so viel kann ich schon verraten: gegenüber früheren Nubert-Lautsprechern wirken die nuZeo im Hochton tatsächlich erheblich transparenter.

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Das derzeitige nuZeo-Sortiment (Foto: F. Borowski)

Was macht die nuZeo 3 so attraktiv?

Die kurze Antwort: Es sind vor allem ihre überschaubaren Maße, die die nuZeo 3 innerhalb ihrer Serie zu einem Bestseller machen könnte. Schon klar: Kleine, raumfreundliche 2-Wege-Lautsprecher gibt es viele. Doch wohl nur wenige, die bei ähnlichen Maßen so erwachsen und basspotent sind. Da spielt das DSP-geregelte Aktivkonzept mit den langhubigen Membranen seine Stärken voll aus. Und im Gegensatz zu eher avantgardistischen Aktivlautsprechern mit besonderer Basspower, wie den Devialet Phantom oder Cabasse The Pearl Myuki (Test), haben die nuZeo die deutlich größere Anschlussvielfalt für unterschiedlichste Quellen oder Multikanal-Einsatz und bieten die freie Wahl für das Streaming-Front-End. Ich halte es für die richtige Entscheidung, dass Nubert aus den nuZeo keine „All-In-One“-Lautsprecher mit integriertem Streaming gemacht hat. Auch wenn das derzeit noch mit gewissen Kompromissen einher geht (siehe weiter unten) erhöht das die Flexibilität und Zukunftssicherheit doch beträchtlich.

Mit ihren Grundmaßen (H x B x T) von 33,2 x 17,9 x 27 cm sind die nuZeo 3 auch noch desktoptauglich, bzw. für Nahfeld in kleinen Studios bestens geeignet. Dank der serienmäßig mitgelieferten Traversenfüße, die bei Bedarf einfach an die Unterseite geschraubt werden, gehört zum Konzept auch gleich eine effektive Entkopplung von der Tischplatte. Bei meinem Test am Desktop habe ich allerdings auf die Traversen verzichtet und die Boxen zugunsten einer leicht erhöhten Position auf die vorhandenen Basen meiner Referenzlautsprecher Wilson Audio TuneTot (Test) gestellt, die ihrerseits auf IsoAcoustics Desktop-Ständern ruhen.

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Dort, wo sonst meine Referenzlautsprecher fürs Nahfeld (die Wilson Audio TuneTot) stehen, mussten sich auch die etwas kleineren nuZeo 3 beweisen (Foto: F. Borowski)

Selbst auf dem Side- oder Lowboard fühlen sich die nuZeo 3 pudelwohl. Auch dank der Möglichkeit der Nubert-eigenen automatischen Raumeinmessung, die gewisse akustische Unarten bei Aufstellung sehr nahe an Grenzflächen zumindest im Bass recht zuverlässig ausbügelt. Doch wie die meisten Lautsprecher dieser Bauart fühlen sich auch die 3er am wohlsten, wenn sie auf soliden Standfüßen im idealen Stereodreieck leicht auf den Hörplatz eingewinkelt und leicht abseits der Wände platziert werden. Nubert bietet hierfür nicht etwa dieselben Standfüße an, wie für die größere nuZeo 4, sondern hat sich die Mühe gemacht, optisch dezentere Ständer extra für die Nummer 3 zu konstruieren (360 Euro das Paar).

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Optional sind passende Standfüße für die nuZeo 3 erhältlich (Foto: F. Borowski)

Installation und Praxis – manchmal etwas sperrig

Beim Studium der Produktseiten der nuZeo-Serie wird deutlich, wie umfangreich die Anschluss- und Einsatzmöglichkeiten dieser Lautsprecher sind. Von einem einfachen, kabelgebundenen Stereo-Setup bis hin zu drahtlosem Surround mit bis zu acht Kanälen ist alles machbar.

Auch die Konfigurationsmöglichkeiten der Stereokanäle sind variabel. So können die Speaker wahlweise als Master/Slave-Kombination betrieben werden, wie bei Aktivlautsprechern meist üblich, oder aber als Einzellautsprecher, die jeweils mit einem eigenen Kabel von der Quelle für den linken und rechten Kanal gespeist werden. Bei Master/Slave-Konfiguration besteht außerdem die Wahl, den Slave per Kabel oder per Funk anzusteuern. Was übrigens auch für einen zusätzlichen Nubert-Subwoofer gilt.

All die vielen Möglichkeiten haben aber auch zur Folge, dass die Installation nicht immer gänzlich simpel und intuitiv ist. So ist für Nubert-Neueinsteiger nicht sofort ersichtlich, was gewisse Einstellungen im App-Setup genau bedeuten und wie sich das System damit verhält. Zum Beispiel bei Einrichtung eines Stereopaares. Im Setup (das übrigens nur englischsprachig ist) gibt es dafür die vier Optionen „single“, „pair“, „wls master“ und „wls slave“. Wer ein Stereopaar mit Eingang über S/PDIF einrichten möchte, wählt womöglich fälschlich den Punkt „pair“, dabei müsste ein Lautsprecher als „wls master“ (das „wls“ steht für wireless) einrichten. Trotz Kabel. 

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Der XLR-Anschluss arbeitet wahlweise analog oder digital (AES/EBU) (Foto: F. Borowski)

Wenig hilfreich sind auch die in der App angezeigten Namen von erkannten Geräten und Lautsprechern, die nicht eindeutig zuzuordnen sind. Im Versuch-und-Irrtum-Verfahren muss man erst Einstellungen vornehmen und sehen, welches Gerät oder welcher Lautsprecher darauf reagiert. Vom Werk aus sollten eindeutige Netzwerknamen zugeordnet sein, die auf der Rückseite vermerkt sind. In der App ist es möglich, eigene Namen zu vergeben. Dazu muss in der Geräteauswahl etwas länger auf den Namen getippt werden. Es können allerdings nur Namen mit maximal acht Buchstaben vergeben werden. Seltsam dabei: Während ich einen Lautsprecher wie gewünscht auf „Master L“ umbenennen konnte, wurde bei dem anderen hinter „Slave L“ immer automatisch ein „322F“ angefügt. Nach jeder Namensänderung muss die App neu gestartet werden, weil das betreffende Gerät sonst nicht wieder in der Liste auftaucht.

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Kryptisch: Die Namen der Geräte in der App lassen sich nur schwer dem richtigen Gerät zuweisen (links). Umbenennen ist möglich (Mitte), wird aber teils mit Endungen versehen, die nicht eingegeben wurden (roter Kreis, rechts) (Screenshots: F. Borowski)

Aber das sind nur zwei kleine Stolperfallen. In der Regel klappt es mit der Einrichtung dennoch in überschaubarer Zeit. Sinnvoll wäre meiner Ansicht nach aber, wenn Nubert in der Anleitung die häufigsten Anschluss-Szenarien einfach als Schritt-für-Schritt-Anleitung beschreiben würde.

Grundsätzlich ist natürlich zu bedenken, dass jeder nuZeo-Lautsprecher einen eigenen Stromanschluss benötigt. Ohne den geht es nicht. Nach der Stromverbindung werden die Speaker über einen harten Netzschalter an der Rückseite aktiviert. Zwischen Standby-Modus (ca. 0,5 W pro Lautsprecher) und Betrieb (ca. 5 W pro Speaker im Leerlauf) wechselt das System per Signalerkennung. Eine Taste für On/Standby gibt es nicht. Zumindest keine offensichtliche. Um das System manuell aus dem Standby aufzuwecken, kann der Dreh-/Drück-Schalter an der Rückseite etwa fünf Sekunden gedrückt gehalten werden. Eine Vorgehensweise, die in der Praxis allerdings nur selten erforderlich sein sollte. Es gab im Test allerdings Situationen, in denen die automatische Signalerkennung nicht zuverlässig funktionierte. Einschalten geht dann nur wie beschrieben, oder über die Control-App.

Auch gab es im Test gewisse Ungereimtheiten bei Verbindung via S/PDIF. Als Quelle nutzte ich den entsprechenden Ausgang am hier getesteten Streamer eversolo DMP-A10. Beim Streaming gemischter Playlists (via Qobuz und Roon), wobei es zwischen den Titeln oft zu einem Wechsel der Samplingfrequenz kommt, gab es bisweilen längere Verzögerungen. Das liegt daran, dass der eversolo bei solchen Wechseln das Signal kurz auf „Digital Null“ schaltet, was gleichbedeutend mit „kein Signal“ ist. Die Lautsprecher schalten in dem Fall sofort in Standby und benötigen dann bis zu ca. zehn Sekunden, bis sie sich mit leisem Knacksen wieder aktiviert und auf die Samplingfrequenz eingestellt haben. Das passiert auch beim Pausieren der Wiedergabe.

Workaround: In der App unter „Nubert-Menü“ > „advanced“ gibt es den Punkt „auto power“. Wird dieser auf „off“ geschaltet, gehen die Lautsprecher bei „Digital Null“ nicht in Standby, sodass bei einem Wechsel des Titels bzw. der Samplingfrequenz keine Verzögerung entsteht und der Anfang eines neuen Titels nicht abgeschnitten wird. Nachteil: Die Speaker schalten nun gar nicht mehr selbstständig in Standby und müssen entweder über die App in Standby oder über den Hard-Switch an der Rückseite komplett ausgeschaltet werden. Oder man lässt sie durchgehend an, mit einem entsprechend höheren Verbrauch im Leerlauf von etwa 5 Watt pro Box.

Randnotiz: In den Nuberts werden PCM-Signale nicht bitperfekt verarbeitet. Alle Signale werden – ähnlich wie bei Apples AirPlay – unabhängig von ihrer Auflösung und Samplingrate intern auf einen festen Wert resampelt. Allerdings mit höherer Genauigkeit als bei AirPlay. Im Stereobetrieb wird in den nuZeo alles auf 24 Bit und 96 kHz rauf oder runter gerechnet. Daher haben die Lautsprecher auch die „Hi-Res“-Zertifizierung. Im Surround-Betrieb aufgrund des höheren Bandbreitenbedarfs hingegen auf „nur“ 24 Bit und 44,1 kHz.

In einem anderen Versuch wurden die nuZeo analog per XLR vom eversolo gespeist. Für diejenigen, die bereits über einen hochwertigen Streamer mit DAC verfügen, ist das ein logisches Szenario. Schließlich möchte man ja möglichst den hochwertigen DAC eines solchen Gerätes nutzen. Außerdem ist es praktisch, wenn die Lautstärke über die Vorstufe geregelt werden kann. Der DMP-A10 hat dafür eine extra hochwertige Lautstärkeregelung aus einem hochpräzisen Widerstandsnetzwerk verbaut und verfügt über XLR-Ausgänge. Also der perfekte Match für die nuZeo? Nicht ganz.

Zunächst einmal muss man sich bewusst machen, dass die nuZeo-Lautsprecher (wie fast alle Lautsprecher dieser Art) analoge Eingangssignale erst einmal digitalisieren, weil die Signalverarbeitung immer durch den internen DSP erfolgt. Sonst würde beispielsweise die Einmessung/Raumkorrektur gar nicht funktionieren. Anschließend wird das Signal mit eigenen internen DACs, die nicht auf dem Niveau des DMP-A10 sind, wieder analog gewandelt. Jeder noch so hochwertige DAC und Vorverstärker vor den Lautsprechern ist damit nutzlos bzw. überflüssig.

Immerhin kann man auf diese Weise die Lautstärke komfortabel über die Vorstufe regeln. Dazu muss in der Nubert-App ein wenig mit dem GAIN-Level experimentiert werden und die Systemlautstärke auf einen passenden Wert (versuchen Sie zum Beginn etwa -25 dB) eingestellt werden. Ist der Pegel zu hoch eingestellt, gibt es zu viel Grundrauschen, ist er zu niedrig, erreicht man womöglich keine ausreichend hohen Pegel. Wurde ein guter Wert gefunden, muss die Lautstärkeregelung der nuZeo nicht weiter bemüht werden. Die Regelung erfolgt dann nur noch über die Vorstufe, was viel praktischer ist als über die App. So hat beispielsweise der DMP-A10 nicht nur einen tollen Drehregler an der Front, sondern auch eine komfortable IR/BT-Fernbedienung.

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Die Status-LED im Logo an der Front zeigt per Farbe die gewählte Quelle an, lässt sich aber auch abschalten. Leider nicht im Standby. Dort leuchtet sie immer (Foto: F. Borowski)

Einen USB-Anschluss für die Audioverbindung mit Mac oder PC haben die nuZeos übrigens nicht. Ebenso wenig wie Bluetooth Audio. Das ist angesichts der Zielgruppen der nuZeo-Lautsprecher auch nachvollziehbar. An den desktoptauglichen nuZeo 3 wäre zumindest ein USB-Port jedoch nett gewesen. Doch das sieht die Systemplattform nun mal nicht vor.

Nach dem Ausprobieren unterschiedlichster Anschlussarten kam die Erkenntnis, dass Nubert hier noch Platz für eine weitere (zukünftige) Komponente schafft. Denn derzeit gibt es für die nuZeo-Lautsprecher keine ideale Quelle. Natürlich können die Speaker problemlos und durchaus komfortabel drahtlos beispielsweise über einen Nubert ampXL (Testbericht) oder auch über die high-endige DAC-Vorstufe Nubert nuControl X (Testbericht) betrieben werden. Doch diese beiden Geräte sind eigentlich oversized, weil sie Baugruppen und Features beinhalten, die man für den Betrieb der nuZeo einfach nicht benötigt.

Die logischste Wahl für die nuZeo-Lautsprechern wäre nach derzeitigem Stand eine Streaming Bridge ohne DAC und Vorverstärker. Ein gutes Beispiel ist der exzellente kleine iFi Audio ZEN Stream. Der passt preislich und ist eine dezente Lösung, um die nuZeo-Speaker zu einem vollständigen Streaming-System zu erweitern. Einschließlich Roon-Ready-Fähigkeit. Genau dieses Setup habe ich ausprobiert und es funktioniert super.

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Kleine Streaming Bridges, wie hier der iFi Audio ZEN Stream, sind eine der besten und günstigsten Möglichkeiten, um die nuZeo zu einem vollständigen Streamingsystem auszubauen (Foto: F. Borowski)

Ideal also wäre ein Streaming Hub aus dem Hause Nubert mit dem hauseigenen Funkstandard X-Connect für  – sagen wir einmal: etwa 400 Euro. Ein kleines Gerät, etwa im Format eines nuConnect ampX oder kleiner, das auf DAC, Vorstufe und Multikanal verzichtet, ein paar zusätzliche Eingänge bietet (z. B. HDMI ARC, USB-Audio, sowie Bluetooth), das die Signale an die nuZeo Lautsprecher (und Subwoofer) funken kann und über das die Lautsprecher per Fernbedienung in der Lautstärke geregelt werden können. Im Moment ist das noch Wunschdenken, aber hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, Nubert könnte an so etwas in der Art gerade intensiv arbeiten. Für die gesamte nuZeo-Lautsprecherserie wäre das ein riesiger Gewinn.

Hörtest: Kraftvoll und gediegen

Wie meine Kollegen bei Ihren Hörtests mit den größeren Varianten festgestellt haben, zeichnet die nuZeo-Serie ein besonders gutes Verhältnis zwischen (vergleichsweise) kompakten Maßen und kraftvoller Wiedergabe aus. Das setzt sich in der kleinen nuZeo 3 eindeutig fort. Es ist absolut erstaunlich, wie erwachsen und souverän sich diese Kompaktboxen in Szene setzen. In vielen Fällen ist ein ergänzender Subwoofer kaum nötig, denn die 3er reichen tatsächlich tief in den Basskeller – sofern man ihren Tiefgang nicht in der App mittels Hochpass begrenzt. Das könnte sinnvoll sein, um die Pegelgrenzen noch weiter anzuheben, die Mitten zu entlasten, oder eben im Verbund mit einem Subwoofer, wenn es doch noch mehr Bassenergie sein soll.

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Kräftige Kontraste, wie hier im Bild, zeichnen die nuZeo 3 auch beim Klang aus (Foto: F. Borowski)

Ich habe die nuZeo 3 sowohl allein als auch im Verbund mit dem hier getesteten Nubert nuSub XW-800 slim gehört. Zwar bietet die Ergänzung mit dem Sub letztendlich willkommene zusätzliche Substanz und bei Bedarf eben auch mehr Energie, doch wenn es um die Geschlossenheit des Klangbildes geht, gefallen mir die nuZeo 3 für sich allein besser. Zumindest am Desktop. In Wohnraumaufstellung und für die zusätzliche Nutzung der Speaker für TV-Ton ist ein (gut justierter) Subwoofer dennoch eine gute Empfehlung. Wobei das nächstgrößere Modell, die nuZeo 4, dies womöglich schon wieder in Frage stellt, bieten die doch für nicht allzu große Wohnräume noch mal deutlich mehrt Power.

Wer bisherige Nubert Lautsprecher gut kennt, wird sich bei der nuZeo besonders über den deutlichen Zugewinn an Mittel- und Hochton-Transparenz freuen. Der neue Hochtöner ist hier ein absoluter Gewinn. Kombiniert mit den sehr resonanzarmen Gehäusen und der (nach ausreichender Einspielzeit) angenehm unverfärbten Grund- und Mitteltonwiedergabe verhalten sich die 3er schon ausgesprochen audiophil. Etwas, dass ich früheren Nubert-Boxen nicht unbedingt nachsagen konnte.

Fazit: Musiktalent sucht perfekten Spielpartner

Auch wenn Kleine Kompromisse in der Bedienung zu machen sind: Die nuZeo 3 sind klanglich in allen Belangen ein großer Schritt nach vorn in der Nubert-Welt. Ich kenne nicht viele Aktivlautsprecher, die für dasselbe Geld so viel gepflegte und zugleich kraftvolle musikalische Atmosphäre erzeugen. Ob im Wohnraum, im Nahfeld, oder als Surround-Ergänzung in einem größeren nuZeo-Setup, sind die kleinen 3er eine tolle Wahl.

Auch optisch und verarbeitungstechnisch sind die nuZeo würdige Vertreter einen neuen Generation von Nubert-Boxen. Die piekfeinen Hochglanzoberflächen der perfekt verarbeiteten trapezförmigen Gehäuse sind für meinen Geschmack insbesondere in der weißen Version für die meisten Einrichtungen ein echter Gewinn. Und dank der mitgelieferten Traversenfüße lassen sich die 3er auch auf dem Schreibtisch oder dem AV-Rack adäquat entkoppelt aufstellen. Für den Wohnraum empfehle ich aber wenn möglich die optionalen Standfüße für eine freie Aufstellung einzusetzen.

Am Ende bleibt trotz der vielen Einsatzmöglichkeiten die im Text ausführlich besprochene Frage, welches denn nun die optimale Quelle für die nuZeo ist, vorerst unbeantwortet. Bis Nubert (hoffentlich) einen perfekt passenden Streaming Hub fertig entwickelt hat, empfehlen sich Streaming Bridges ohne eigenen DAC und Vorverstärker am ehesten zur Vervollständigung eines schlanken und günstigen nuZeo 3 Stereo-Setups. Wer jedoch schon einen Streaming-DAC oder Verstärker mit passenden Ausgängen sein Eigen nennt, kann diesen natürlich ebenfalls nutzen.

Nubert nuZeo 3
2025/05
Test-Ergebnis: 4,5
Überragend
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.

 

Lebendiger und kraftvoller Klang mit konturiertem, tiefreichendem Bass
Hochwertige Verarbeitung; sehr solide Gehäuse
Automatische Bass-Einmessung über iDevices
Einrichtung und Bedienung über App etwas umständlich

Vertrieb:
Nubert electronic GmbH
Nubertstraße 1
73529 Schwäbisch Gmünd
www.nubert.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Nubert nuZeo 3: 1.900 Euro (Paar)
Nubert nuZeo 3 Stativ: 360 Euro

Technische Daten

Nubert nuzeo 3
Konzept:Aktive 2-Wege-Kompaktbox, Bassreflex
Bestückung:TMT: 1 x 20,3 cm, HT: 1 x 2,6 cm
Leistung:130 Watt
Besonderheiten:X-Room Calibration, X-Connect
Gehäuse: MDF, schwarzer oder weißer Pianolack
Abmessungen (B x H x T):17,9 x 33,2 x 27,0 cm
Gewicht:9,7 Kilo
Alle technischen Daten
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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.