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Burmester 232
Der Burmester 232 ist stellvertretend für diesen Event: Ein hoch moderner, tod-schicker Vollverstärker, der auf der HiFi Tage Darmstadt eine Art Premiere feiert (Foto: Burmester)

Vorbericht HiFi Tage Darmstadt 2024 – der erste Teil

Alle arbeiten auf Hochtouren, ein Stein fügt sich auf den anderen und es scheint irgendwie alles zu klappen. Und doch sind wir natürlich ein bisschen nervös – immerhin ist die HiFi Tage Darmstadt die erste Messe unter der Schirmherrschaft von LowBeats und sicher geht bei der Premiere das ein oder andere schief. Macht aber nichts, es wird trotzdem ein großes Fest. Und jetzt – quasi am Vorabend vor dem großen Event – lässt sich bereits recht gut überblicken, auf was sich die Besucher alles freuen dürfen. Da sind eine Menge liebevoll zusammengestellter Spitzen-Anlagen, von denen viele in dieser Form noch nicht zu hören waren. Und es gibt eine Vielzahl von Premieren und Neuigkeiten; die Messe liegt eben am Anfang der Saison.

Starten wir aber zunächst mit den nüchternen Zahlen: Auf über 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden über 50 Aussteller mehr als 150 Marken präsentieren. Besonders interessant ist natürlich, was in den Vorführräumen passiert. Hier also eine Übersicht über jene Anlagen-Zusammenstellungen und Neuigkeiten, von denen wir bereits wissen. All das, was die Besucher im großen Eingangsbereich (Atrium), im weiten Analog-Kosmos, in der Kopfhörer-Lounge oder in der Weinprobierbar der regionalen Winzer erwartet, folgt in einem zweiten Beitrag übermorgen.

Vorbericht HiFi Tage Darmstadt 2024: die Vorführräume

Wie üblich, haben wir Aussteller aus den Vorführraumen in alpabetischer Reihenfolge aufgelistet. Als das wären:

  • ATR Audio-Trade (u.a.: Pro-Ject, ATC, Cabasse)
  • Audio Components (u.a.: McIntosh, Sonus faber)
  • Audio Reference (u.a.: Velodyne, Perlisten)
  • Audium (u.a.: Fezz Audio, Atoll)
  • Avantgarde Acoustic
  • Backes & Müller
  • Bang & Olufsen
  • Burmester
  • Canton
  • DALI (NAD)
  • Dynaudio
  • Focal/Naim
  • IAD (u.a.: Wilson Benesch, Lumin)
  • IDC Klaasen (u.a.: Epos, Canor)
  • Masimo (u.a.: B&W, Marantz)
  • MRV Audio (u.a.: Electrocompaniet, Aretai)
  • Piega (HiFi Rose)
  • Reichmann Audio (u.a.: Musical Fidelity, Magnepan, Triangle)
  • TAD (u.a.: Rega, Unison Research, Fyne Audio)
  • T+A

Um eine grobe Idee davon zu vermitteln, wie dicht hier eine großartige Vorführung neben der anderen liegt, zeigen wir schon einmal die Lage der Vorführräume in Ebene 2 und 3:

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HTD Ebene 2 Hörräume Belegung 2024
Die Ebene 2: acht wunderbare Vorführräume mit großen Namen Zeichnung: darmstadtium)
HTD Ebene 3 Hörräume Belegung 2024
Die Ebene 3: zehn herrliche Vorführräume – ebenfalls mit großen Namen bestückt (Zeichnung: darmstadtium)

 

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Wir starten mit ATR (Raum Neon 3.08). Der Traditionsvertrieb hat ja erst kürzlich seine Zentrale von Mülheim/Ruhr nach Eltville verlegt und zeigt auf der HiFi Tage Darmstadt den größten Auftritt: Wir finden ATR-Produkte sowohl in der Kopfhörer-Lounge (Stax, Final) als auch auf der großen Analog-Sonderfläche (Pro-Ject, Sumiko) wie auch im Raum Neon (3.08). Im modern eingerichteten Neon steht bei den Neu-Hessen eine Kombination im Vordergrund, die auch bei LowBeats schon ausgiebig als „perfect match“ gefeiert wurde: Lautsprecher von Stenheim (Alumine Two.Five) mit Vollverstärkern von Westend Audio (Monaco und Leo).

Stenheim Alumine Two.Five mit Westend Audio Leo
300B-Vollverstärker Westend Audio Leo mit Stenheim Alumine Two.Five im LowBeats Hörraum (Foto: H. Biermann)

Die gestreamten Musik-Signale laufen bei dieser Kette über den Mytek Brooklyn Bridge 2 und werden vom Röhren-DAC Westend Audio Servus aufs Feinste gewandelt. Aber es sollen auch Platten aufgelegt werden: Und zwar auf dem Ausnahme-Laufwerk Thiele TT01 mit Tonabnehmer Sumiko Celebration 40.

 

Audio Components (Raum: Europium 3.04) hat für die Messe ein ganzes Bündel von Neuigkeiten im Gepäck – verpackt in zwei Vorführanlagen. Die erste besteht aus der nagelneuen Vorstufe McIntosh C 2800 plus Endstufe McIntosh MC 462. Da überlegen sich die AC-Leute noch, ob sie diese Kombi nicht womöglich gegen den ebenfalls neuen Vollverstärker MA 12000 75th Anniversary antreten lassen – das wäre natürlich spannend.

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McIntosh C 2800
Nagelneu: Die Vorstufe C 2800 lässt sich in die Röhren schauen… (Foto: McIntosh)
McIntosh MC 462
Kraft ohne Ende: die Transistor-Endstufe MC 462 (Foto: McIntosh)
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Die Musik kommt dabei vom Aurender N 20, den Ton allerdings bestimmen die traumhaft schönen Standboxen Sonus faber Homage Amati G5.

Sonus-faber-Homage-Amati-G5
Bester Klang in anmutiger Behausung: die Sonus-faber Homage Amati- G5 (Foto: Sonus faber)

Die Verkabelung dieser Kette erfolgt mit den Verbindungen neuen Shunyata ThetaSerie.

Ausschließlich aus Neuheiten besteht die zweite Anlage bei Audio Components. Als da wären: der Vollverstärker McIntosh MA 8950 in der 45th. Anniversary Sonder-Edition, der Streamer Aurender A 1000, die nagelneuen Sonus faber Sonetto 5 G2 und die Komplett-Verkabelung durch die neuen Shunyata Theta-Serie.

Aurender A 1000
Ein weiterer Spitzen-Streamer von Aurender. Und sogar mit unter 4.000 Euro noch irgendwie bezahlbar (Foto: Aurender)

 

Audio Reference (Kino im Spectrum B) hat dieses Mal seine großen HiFi-Marken (unter anderem: Wilson, Krell und Dagostino) zu Hause gelassen und macht mit Velodyne (Subwoofer), Perlisten (Lautsprecher) und Magnetar (Blu-ray-Player) das, was die Hamburger mittlerweile ebenfalls exzellent beherrschen: bestes Heimkino. Und sie fahren großes Geschütz auf. Natürlich wird es eine Immersive-fähige Anlage sein: mit drei mächtigen Perlisten S7i LR in der Front und jeder Menge S4i-LCRS Kompaktboxen für den Rear- und Surround-Bereich. Der Subbass kommt dabei von sechs 15-Zoll Velodyne Subwoofern.

Perlisten S7c
Perlisten baut fraglos die besten Lautsprecher, die für HiFi und Heimkino gleichermaßen gut geeignet sind. Vor allem weil sie fein auflösend und dabei brutal pegelfest sind (Foto: Perlisten)

Unterstützung hat sich Audio-Reference-Chef Mansour Mamaghani in jenen Bereichen geholt, die die Hamburger nicht im Portfolio haben. Da wäre zum einen die Mehrkanal-Verstärkerelektronik. Hier hat man sich gleich das Beste ins Team geholt, was der Weltmarkt überhaupt hergibt: Die 16-Kanal Vor- wie -Endstufe von Trinnov. Ebenfalls zum Besten seiner Art zählt das JVC Beamer-Flaggschiff DLA-NZ900 (dem LowBeats unlängst ein überragend gutes Bild bescheinigte), das auf einer Steward Filmscreen-Leinwand genau die richtige Reflektionsfläche findet.

Test des neuen Flagschiffs: JVC DLA-NZ900 ist hell, knackscharf und unglaublich kontrastreich, gerade bei HDR. Er kostet wieder Vorgänger 25.999 Euro (Foto: R. Vogt)
Flaggschiff: Der JVC DLA-NZ900 ist hell, knackscharf und unglaublich kontrastreich, gerade bei HDR. Er kostet – wie der Vorgänger – 25.999 Euro (Foto: R. Vogt)

Dieses Heimkino ist in allen Bereichen überragend bestückt. Und weil unser geschätzter LowBeats Kollege und absoluter Heimkino-Spezialist Raphael Vogt hier selbst Hand anlegt, darf der geneigte Besucher sowohl auf der Bild- als auch auf der Tonseite wirklich Beeindruckendes erwarten. Für das Heimkino gibt es am Eingang der Messe Kinokarten. Tipp: Diese gleich beim Eintritt sichern…

Audium in Raum Oxygenium (3.01) hat sich mächtig verstärkt und führt jetzt die Lautsprecher des polnischen Herstellers Pylon Audio im Programm. Dahinter steckt einer der größten (Lautsprecher-) Gehäusehersteller des Landes, dessen Chefs absolut HiFi-begeistert sind und daher eine hoch ambitionierte, aber gut bezahlbare Reihe von Lautsprechern entwickelt haben. Die Technik kommt von skandinavischen Spezialisten und die Gehäuse natürlich aus eigenem Haus.

Pylon Audio
Audium wird die Jasper MK II von Pylon Audio im Zentrum seiner Vorführungen haben. Und wer genau hinschaut, sieht im Hintergrund die genialen Röhren-Verstärker von Fezz Audio – hierzulande ebenfalls im Audium-Vertrieb (Foto: Pylon Audio)

Aus dem Programm wird wohl die Jasper MK II (Preis 6.000 Euro) ihren Auftritt feiern. Und an ihr spielt bestimmt auch die brandneue Version des Flaggschiff-Verstärkers Atoll 400. Aber auch die bei LowBeats so hoch geschätzten 300B-Röhrenamps der neuen Fezz Generation werden sicherlich zum Einsatz kommen…

 

Bei Avantgarde Acoustic (Raum Palladium 2.05) dürfte kein Auge trocken bleiben. Die Hessen lassen ihr großes Trio 3G-Horn von der Leine. Die Anzahl der Basshörner stand noch nicht fest, aber es werden, wie es schön hieß, „ausreichend viele“ sein.

Avantgarde Acoustic Trio G3
Bigger is better: Die Avantgarde Trio 3G sieht furchteinflößend aus, kann aber auch ganz zart klingen (Foto: Avantgarde Acoustic)

Aber das womöglich Schärfste (und auf einer Messe noch nie Dagewesene): Die gesamte Elektronik (mit Ausnahme der Endstufen für die Subwoofer) kommt von Accuphase. Also Vorstufe, Endstufe, SACD-Player… Das ist eine Hammer-Kombination, die jeder HiFi-Fan einmal gehört haben sollte.

Accuphase C 3900
Der Accuphase C 3900 ist auf der HiFi Tage Darmstadt das Zentrum der Avantgarde-Anlage (Foto: Accuphase)

Dabei aber belassen es die Avantgarde Acousticer nicht: Auch eine Mezzo 3G wird im Hassium zu hören sein – die allerdings wird nicht von Accuphase, sondern von der großen Cayin 30er Elektronik angesteuert. Auch diese Kombination gab es noch nie. Und bei dem hohen Aufwand den beide Seiten – sowohl Avantgarde als auch Cayin – hier treiben, dürfte auch mit dieser Kombination ein hoch imposantes Klangerlebnis zu erwarten sein…

Cayin 30er Serie
Unfassbarer Aufwand: allein nur der CD-Player von Cayins 30er Serie ist ein zweiteiliges Trumm mit – natürlich – edelster Röhrenelektronik (Foto: Cayin)

Wer das Wirken von Avantgarde Acoustic in den vergangenen Jahren verfolgt hat, hat vielleicht auch das Bemühen der Hessen wahrgenommen, es nicht immer nur groß und teuer werden zu lassen. Der neueste Streich in diese Richtung ist die Colibri, die mittlerweile Serienreif ist und ebenfalls im Raum Hassium 3.02 zu sehen und hören sein wird.

HIGH END 2023 Avantgarde Acoustic Colobri
Eine echte Avantgarde unter 7.000 Euro: die Colibri in verschiedenen Farbausführungen – hier auf der HIGH END in München (Foto: H. Biermann)

 

Backes & Müller (Raum Helium 3.09). Bei den Saarbrücker Aktiv-Spezialisten läuft erst jetzt die Produktion der neuen Jubilé-Modelle richtig an. Das heißt, wir dürfen uns wahrscheinlich auf die kürzlich bei LowBeats getestete Jubilé als auch auf ihre kleineren Schwestern Jubilé Neo und Jubilé IO freuen, die noch nicht viele HiFi-Fans gehört haben dürften. Die große Jubilé jedenfalls setzte im Test Maßstäbe in Sachen Räumlichkeit und Plastizität. Da darf man gespannt sein, wie ähnlich die kleineren Modelle wohl klingen…

Backes & Müller Jubilee @HIGH END 2014
Das volle B&M-Programm: der Flügellautsprecher BM Line 60, die Kompaktbox IO, die Jubilé und die Neo (Foto: H. Biermann)

 

Wir haben B&O (Raum Hassium 3.02) auf der Messe. Und zwar nicht wie üblich in einer schicken Display-Ausstellung, sondern richtig zum Hören. Die Dänen klingen nämlich sehr viel besser, als man es ihrem Design-HiFi gemeinhin unterstellt. Die voll aktiven und entzerrten BeoLab 90 waren einmal der Versuch der B&O-Entwicklungsabteilung, zu zeigen, was heute geht. Das Ergebnis ist optisch ungewöhnlich und nicht wirklich billig, aber klanglich mit das Beeindruckendste, was man in dieser Preisklasse geboten bekommt. Hier gilt es unbedingt vorbeizukommen und alte Vorurteile über Bord zu werfen…

BeoLab 90 im Museum
Die BeoLab 90 in edler Umgebung. Der Preis der aktiven, DSP-gesteuerten Klang-Skulpturen liegt bei 140.000 Euro (Foto: B&O)

 

Im gleichen Raum (Raum Palladium 2.05) wird auch Burmester zu hören sein. Was von Burmester? Natürlich die neuen Lautsprecher BX 100 und der immer noch neue Vollverstärker 232. Optisch und klanglich ist das ein Traum-Gespann, das der Allgemeinheit bislang noch nicht vorgeführt wurde. Nicht nur für Fans ist ein Besuch also Pflicht…

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Burmester 232
Gilt nach einigen Verzögerungen jetzt als Serienfertig: Burmesters neuer Universal-Vollverstärker 232 (Foto: Burmester)
Burmester @HIGH END 2024
Sie unterstreichen schon mit ihrem außergewöhnlichen Aufbau, dass sie etwas Besonderes sind: die Burmester BX 100 – hier ein Bild von der HIGH END 2024 (Foto: H. Biermann)
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Canton (Raum Chromium 2.02) hat zwei die Referencen im Gepäck. Die Reference 1 spielt an der 1-KW-Endstufe AVM SA 8.3 lite, die vielleicht noch interessantere Reference 5 spielt an einem Michi X3 Vollverstärker. Das ist eine in dieser Preisklasse nur schwer zu schlagende Kombination. Verkabelt wird das Ganze mit In-Akustik Air Kabeln. Generell ist die gesamte Verkabelung inklusive Stromleiste von In-Akustik.

Canton Reference 5
Wahrscheinlich das gelungenste Modell einer großartigen Serie: die Canton Reference 5 für 8.000 Euro (Foto: Canton)

 

DALI (Raum Vanadium 2.03): Lange ließ sich DALI Deutschland-Vertriebschef Frank Hagemann nicht in die Karten schauen, was in Darmstadt denn wohl zu hören sein würde. Jetzt ist klar, warum: Denn rechtzeitig zur Messe ergänzten die Dänen ihr heimliches Flaggschiff, bislang die solitäre (und überragend gut klingende) Epikore 11 um drei weitere Epikore-Modelle: die beiden Standboxen Epikore 7 und 9 sowie die Kompaktbox Epikore 3 – siehe Vorbericht.

Auf der HiFi Tage Darmstadt kommt es daher im Raum Vanadium 2.03 zu einer weiteren, extrem spannenden Premiere: Der Vorführung der neuen Epikore 9. Das Frontend besteht aus dem Streaming DAC-Vorverstärker M66 und der Digital-Endstufe M23 – beide aus der noblen Master-Serie von NAD.

DALI Epikore 9
Klingt wahrscheinlich kaum schlechter als die größere Epikore 11: die Epikore 9 für 30.000 Euro (Foto: DALI)

 

Dynaudio (Raum Aurum 2.07) spielt erstmalig seit der High End 2024 wieder die neue Contour Legacy. Für langjährige Freunde der Marke ist dieser Lautsprecher ein Fest, weil er unverkennbar an die alten Dynaudio-Tugenden anknüpft.

Dynaudio Contour Legacy
Erinnert an die alten Dynaudio-Tage, ist aber klanglich taufrisch: die Dynaudio Contour Legacy für 12.000 Euro (Foto: Dynaudio)

Angesteuert wird die dezente Standbox von den Moon-Komponenten der neuen North Collection, über deren Qualitäten LowBeats Autor Frank Borowski im Test schier aus dem Häuschen war. Auch hier darf man deshalb die volle Klangpracht erwarten…

 

Focal/Naim (Raum Argentum 2.06). Erst vor kurzem hat Focal/Naim einen echten Coup gelandet und die Markteinführung der Focal Diva Utopia angekündigt. Bei diesem Lautsprecher der Spitzenklasse kommt endlich zusammen, was eigentlich längst zusammen ist: Lautsprecher von Focal mit der Elektronik von Naim. Wir haben diese Premiere mit einem ausführlichen Vorbericht gewürdigt. Und da die Entwickler-Teams beider Marken ziemlich genau wissen, was sie tun, dürfte die Focal Diva Utopia ein absoluter Hammer sein. Wo wird sie das erste Mal zu sehen und zu hören sein? Richtig: Im Raum Argentum 2.06 am 19. und 20. Oktober 2024.

Mit den digital-aktiven Streaming-Lautsprechern Diva Utopia (35.000 Euro) will Focal Naim klanglich in neue Sphären vorstoßen und das Unternehmen in die Zukunft führen (Foto: Focal Naim)

 

Wenn man die Komponenten der IAD-Kette (Raum Carbonium 2.01) überfliegt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass hier eine ziemlich gute, klug kombinierte, aber eher normale Oberklasse-Kette spielt: Standlautsprecher Wilson Benesch ACT 3 Zero mit Monocoque-Gehäuse, Lumin P1 Streamer-Vorstufe plus Lumin Amp Endstufe. Das alles wird per Westminster Lab-Verkabelung gut miteinander verbunden und dank verschiedener Additive sowohl im Strom als im Digitalfluss perfekt in Szene gesetzt. Es ist all das, was man von den stets akribisch arbeitenden IAD-Leuten erwarten darf.

Wilson Benesch IGX Infrasonic Generator
Außergewöhnlicher Hightech-Subwoofer für super-präzisen Subbass: der Wilson Benesch IGX Infrasonic Generator (Foto: Wilson Benesch)

Aber wir haben hier nur die Spitze des Eisbergs gesehen! Eine weitere, bislang noch nicht aufgeführte Komponente bringt noch einmal eine fundamentale Klangerweiterung mit, den Wilson Benesch IGX Infrasonic Generator. Der außergewöhnliche Subwoofer erweitert das Klangspektrum bis auf 12 (!) Hertz und verleiht der Musik mehr Weite, mehr Feinheit mehr Souveränität. Hier ein paar technische Details: extrem steifes Gehäuse aus A.C.T. Monocoque, eingebauter 18 Zöller, Gewicht: 54 Kilo…

 

IDC Klaassen (Raum Xenon 3.06). Karl-Heinz Fink wird da sein und LP-Chefredakteur Holger Barske als prominente Verstärkung mitbringen. Die beiden werden wahrscheinlich zwei Anlagen spielen. Als sicher gilt, dass die große Epos ES 28N mit dem Canor Virtus A3 verbandelt wird. Der hybride DAC-Vollverstärker wurde zwar vielfach gezeigt, feiert aber auf der HiFi Tage Darmstadt tatsächlich seine Premiere. Das ist fraglos ein Highlight.

Finest Audio Show Vienna Canor Virtus A3
Der DAC-Vollverstärker Canor Virtus A3 zeigt seine Sonderstellung allein schon durch das intelligente Lautstärke-Poti (Foto: H. Biermann)

Ebenfalls wahrscheinlich ist, dass auch die kompakte Epos ES-7N zum Einsatz kommt: Mit dem kürzlich ins Vertriebs-Portfolio aufgenommenen Vollverstärker Creek 4040A und dem Wiim Ultra als Quelle. Viel kleiner, hübscher und besser geht es wahrscheinlich kaum.

Bei Masimo (Raum Radon 3.05) wird aus dem B&W-Programm „nur“ eine 803 D4 aufgefahren. Doch die Enttäuschung der Fans dürfte sich in Grenzen halten, spielt hier doch eine, wenn nicht DIE Neuheiten-Sensation der Messe: die faszinierenden Modelle der neuen Marantz 10er Serie. Zum Vollverstärker haben wir bereits einen sehr ausführlichen Vorbericht veröffentlicht – der Test kommt zeitnah. Aber auch der SACD-Player ebenso wie der Streamer dürften in der Liga oberhalb 10.000 Euro Maßstäbe setzen.

Marantz Model 10
Die Reduzierung auf das Wesentliche macht den Marantz Model 10 so unwiderstehlich. Drinnen steckt allerdings jede Menge Technik vom Allerfeinsten. Sein Preis: 14.500 Euro (Foto: Marantz)

 

MRV Audio-Chef Matthias Roth hat sich mit dem Hydrogenium 3.10 einen der schönsten Räume der Messe gesichert und will hier die vielversprechenden ARETAI Contra 200F (Preis: 28.000 Euro) in Verbindung mit den Electrocompaniet Monoblöcken AW300M spielen lassen. MRV hat die lettischen Lautsprecher erst kürzlich in den Vertrieb aufgenommen, weshalb wir es hier mit einer Premiere zu tun haben. Zum weiteren Set-Up gehören der Vorverstärker EC4.8 MKII, der Streamer ECM-1 MKII und der CD-Player EMC-1 MKV.

EC AW 300M
Kraft und Feinsinn: die Monblöcke AW300M für 27.000 Euro pro Paar (Foto: Electrocompaniet)

 

Das schärfste Messer im derzeitigen Piega-Sortiment ist fraglos die aktuelle Coax-Serie. Die Schweizer Aluminium-Lautsprecher faszinieren mit höchster Durchsichtigkeit und Finesse. In Raum Germanium 3.03 spielt die größte Coax, die 811, in einer der neuen (und todschicken) Excellence-Farbausführungen. Und weil die Schweizer vor kurzem unter dem Label Rose x Piega eine sehr enge Kooperation mit HiFi Rose gegründet haben, muss man nicht lange rätseln, welche Elektronik hier wohl spielt.

Rose RA180 Beitragsbild
Extraordinäres Retro-Design und modernste Verstärkertechnik mit jede Menge Leistung: Der HiFi Rose Vollverstärker RA180 für 6.500 Euro (Foto: F. Borowski)

Da wäre zum einen der faszinierende Vollverstärker Hifi Rose 180, der mit vier (!) Endstufen und interner Frequenzweiche aufwartet; die Coax 811 wird in Bi-Amping und Bi-Wiring angefahren. Und da wäre zum anderen der Hightech-DAC namens 160, der in seiner Klasse ähnlich furios auftritt wie der große Vollverstärker der Südkoreaner.

Reichmann Audio (Raum Titanium 2.04) hat zwei Legenden im Gepäck und wird diese auch spielen. Zum einen Magnepan. Es war lange still um die fantastischen magnetostatischen Flächenwandler – was nie an ihrer Klangqualität, sondern eher an den bescheidenen Aktivitäten der vorherigen Vertriebe lag. Bei Jürgen Reichmann ist das Produkt in besten Händen, weil der Mann selbst ein großer Maggie-Fan ist. Auf der HiFi Tage Darmstadt spielt er das langjährige Flaggschiff 20.7 an einer imposanten NuVista-Kette von Musical Fidelity.

Magnepan 20.7
Das Bild lässt leider nicht erahnen, wie groß die Magnepan 20.7 sind. Wir verraten es: 2,06 Meter (Foto: Magnapan)

Der zweite Hammer ist die analoge Quelle der Kette: Reichmann Audio vertreibt seit Neuestem auch den ikonischen Plattenspieler Platine Verdier, der unter Audiophilen einen einzigartig guten Ruf genießt. Auf diese Anlage freut sich der Autor dieser Zeilen ganz besonders…

Bei TAD (Platinum 2.08) wird eine ganz und gar wundervolle Anlage spielen. Mittelpunkt ist der einzigartige Absolute 845 von Unison Resarch. Der riesige Röhren-Vollverstärker leistet zwar nur 2 x 40 Watt, aber die sind natürlich vom Allerfeinsten.

Unison Research Absolute 845
Ein Vollverstärker wie eine Nobel-Jacht: der Unison Research Absolute 845 (Foto: Unison Research)

Adressaten sind Lautsprecher, die erfreulich effizient mit Leistung umgehen: die Vintage 15 mit gewaltigem 38-cm-Koax von Fyne Audio. Die Quelle wird rein analog sein und besteht aus dem (bei LowBeats überragend getesteten) Rega NAIA plus Tonabnehmer Aphelion 2 plus Phonostufe Aura MC – also so ziemlich das größte Gedeck, das bei Rega zu haben ist. Aber da auch noch die größten Kabel von Atlas Cables am Start sein werden, ist dies quasi ein All-in-Anlage von TAD – muss man gehört haben.

Fyne Audio V15
Passt optisch wie klanglich perfekt zum Unison-Über-Verstärker Absolute 845: die mächtige V15 von Fyne Audio (Foto: Fyne Audio)

 

T+A (Raum Argon 3.07) spielt eine äußerst smarte Oberklasse-Anlage. Wesentlicher Bestandteil ist die neue Standbox Criterion S 240, die größere Version der auch bei LowBeats überragend getesteten S 230. Wie es heißt, spielt die S 240 noch um einiges souveräner. Quelle und Verstärkung kommen geballt – im neuen All-in-One Receiver R 2500 R, der den Wunsch nach höchster Integration und höchstem Klanganspruch geleichzeitig erfüllt.

T+A R2500
Ein Geniestreich, der schon einen EISA-Award hat: T+As Multisource-Receiver R 2500R (Foto: T+A)

Was aber ebenfalls hoch spannend und ebenfalls in Raum Argon 3.07 zu erleben ist: Mit dem NavigatorOS concept will T+A den Besuchern einen Ausblick darauf geben, wie sich die Westfalen die Zukunft des Highend vorstellen.

Und damit endet unser kleiner Vorab-Rundgang durch die Vorführräume der HiFi Tage Darmstadt. Wer alles gelesen hat ahnt, dass die HiFi Tage Darmstadt alles andere als eine normale Regionalmesse, sondern eine ganz seltene Mischung aus hoch anspruchsvollen Produkten, großen Namen und einem einzigartig schönen und klanglich geeigneten Messeplatz ist. Dafür lohnt sich auch eine weitere Anreise.

Und die Demos in den Vorführräumen sind ja nur ein Teil der Messe: Worauf sich die Besucher außerdem freuen dürfen, beschreiben wir in Teil Zwei des Vorberichts am kommenden Freitag.

Mehr zur HiFi Tage Darmstadt:

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.