Das Atrium des darmstadtium lässt jeden Besucher erst einmal staunen: Es ist groß und durch seine Architektur mit viel Stein und Glas einfach faszinierend – vor allem, weil die Architekten auch die alte Stadtmauer geschickt mit eingebunden haben. Man sieht von der Mauer im Gebäude etwas mehr, weil man sie auch noch ein Stockwerk tiefer freigelegt hat. Das ist einfach super gemacht.
Von Autos, Vintage-HiFi, außergewöhnlichen Lautsprechern und vielen Fernsehern: das Atrium
Und genau hier, vor der historischen Stadtmauer (auf der Karte Position 5), startet unser Vorbericht HiFi Tage Darmstadt 2024 Teil 2. Und zwar treffenderweise (Geschichte trifft auf Geschichte) mit einer Yamaha-Ausstellung über die letzten 70 Jahre.
Yamahas Deutschland-Vertrieb hat dafür etliche Schätzchen aus den vergangenen sieben Jahrzehnten gesammelt, um sie hier zu präsentieren. Nicht nur für Fans dürfte das wie eine Art Nach-Hause-Kommen sein.
Gleichzeitig wirft Yamaha auch einen Blick nach vorn und präsentiert vor der Stadtmauer eine moderne HiFi-Anlage, die zudem die mit Abstand günstigste der Messe sein wird.
Und wo wenn schon einmal unten an der Stadtmauer sind, kommen wir gleich auch zur Ausstellung der HiFi Zeile Worpswede. Pierre Wittig hat sich in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf als HiFi-Restaurator gemacht. Auch er präsentiert hier ein ganzes Bündel feinst restaurierter HiFi-Komponenten. Das Bild vermittelt einen Eindruck vom Worpsweder Showroom:
Und wir haben noch ein Vintage-Thema im Atrium – allerdings auf der anderen Seite gegenüber (Stand 12). Hier verwirklichen Regine und Stefan Ölscher vom Öwerk die Idee, Audiotechnik von heute in Musikmöbel von gestern einzubauen. Wir wissen noch nicht, wie es klingt, aber es sieht sensationell aus…
Vor der Familie Ölscher stehen zwei Oberklasse-Limousinen bereit. Als HiFi und AV-Messe haben wir natürlich nur bedingtes Interesse an Motoren. Darum geht es hier auch nicht, sondern um die Spitze der aktuellen Sound-Systeme. Also stehen hier ein Mercedes-Benz S450d 4MATIC (mit langem Radstand) und dem bestens bewährten Burmester® 3D-Surround-Soundsystem sowie ein elektrischer NIO EL8 mit – wie hieß es bei Dolby? – „dem derzeit wohl besten 3D-Soundsystem im Automobilbereich“.
Weil beide direkt nebeneinanderstehen, drängt sich ein Vergleich ja geradezu auf, oder?
Was den Besucher ebenfalls gleich empfängt, sind mehrere „Inseln“ mit außergewöhnlichen Lautsprechern. Eine Backes & Müller BMLine 60 wird hier stehen, die originale B&W Nautilus, eine Avantgarde Trio G3 und, und, und…
Neben den „Inseln“ mit Spitzen-Lautsprechern haben wir noch drei weitere, außergewöhnliche Lautsprecher-Projekte im Atrium. Da wäre zum einen Lyravox. Die Hamburger präsentieren einen der LowBeats-Lieblingslautsprecher, den fast schon universellen Karlos Monolith (siehe Test), in einer adretten Wohnlandschaft.
Da wäre auch das sympathische Bremer Startup MAPU (Stand 8), welches das Thema „Lautsprecher” mit Nachhaltigkeit angeht. Slogan: „Die besten Lautsprecher FÜR die Welt“. Die Gehäuse sind aus Keramik, die Treiber soweit es geht aus recycelbaren Stoffen. Ein spannender Ansatz.
Manufaktur live gibt es bei der Firma Audio Physic (Stand 7), zu bestaunen. Die Sauerländer werden vor Ort einige Pärchen ihrer bestens gelungenen Tempo zusammenbauen und an den Mann/die Frau bringen. Hier soll der geneigte Besucher erleben, wie hoch im High End der Aufwand und die Sorgsamkeit beim Zusammenbau ist. Auch ein klasse Projekt.
Mit Eintritt in das sehr große Copernicium (Stände: 9,10, 11 + 13) betritt der Besucher die Welt der Bilder. Vorn begrüßt ein Lifestyle-Stand von Leica. Die Kamera-Spezialisten feiern seit Längerem große Erfolge mit ihren Kurzdistanz-Beamern – wie etwa mit dem Cine 1, der sicherlich in Darmstadt zu sehen sein wird.
Vorbei geht es an einem Loewe Marktplatz, wo auf den Schnäppchenjäger besonders günstig an die schicken Modelle des deutschen TV-Geräte-Herstellers gelangen können. Und dahinter eröffnet sich die große Welt der LG– und Samsung-Fernseher. Beide Marken dokumentieren gerade den State-of-the-Art – also das, im Bereich hochklassiger TV-Technik derzeit überhaupt geht.
Marktplatz und ganz viel Analoges: Das Foyer 1
Wir wechseln die Ebene und gelangen über die Treppe ins Foyer. Dort präsentiert Sharp (Stand 1) in einer speziellen Kabine seine Soundbars der gehobenen Q-Klasse. Durch die Einbindung des Fernsehers entsteht ein Surroundsystem, das erstaunliche 3D-Qualitäten für kleines Geld offeriert. Dafür haben die Japaner ein kabelloses Rearsound-Lautsprecherset entwickelt (Sharp HT-SPR52021, mit 2.0.2 Kanälen), mit dem sich bei bescheidenem Aufwand das Wohnzimmer zum 3D-Kino mit bis zu 7.1.4 Kanälen ausbauen lässt.
Gleich nebenan (Stand 2) haben die hifi profis eine Art Beratungsbüro aufgebaut. Hier sitzen verschiedene Spezialisten, die den Besuchern bei ihren Fragen zu HiFi und AV-Themen oder auch bei Kaufinteresse weiterhelfen. Zusätzlich ist mit SG Akustik (Stand 15) ein weiterer, großer Fachhändler auf dieser Ebene vertreten, um ebenfalls mit Rat & Tat zur Seite zu stehen.
Und dann eröffnet sich die große Welt des Analogen: Auf fast 50 Meter Länge reihen sich hier feinste Plattenspieler, Phonostufen, Schallplatten und sinnvolles Zubehör aneinander. Das Ganze beginnt mit der Münchener Hörzone, die mit HumminGuru eine erstaunlich günstige Angebotspalette von klugen LP-Reinigungs-Utensilien anbietet. Es schließt sich eine Leistungsshow an, wie man sie sonst nur selten sieht: Die große Plattenspieler-Flotte von Pro-Ject wird dort genauso dort zu sehen sein wie jene von Rega und Clearaudio. Die Franken haben sogar einen nagelneuen Plattendreher mit dabei: den Celebrity Al Di Meola.
Auch Technics ist mit allen aktuellen Plattenspielern vor Ort. Genauso wie Vertere, Rekkord, SME, AVM, Goldnote oder Luphonic. Und natürlich dürfen Platten nicht fehlen: Sieveking Sound will seine edlen Tonträger von MFSL, Reference Recordings & Co. dabeihaben. Und ein Darmstädter Plattenladen (mit dem sympathischen Namen Musik als Hilfe) deckt den Bereich der guten Gebraucht-LPs ab. Eine ganz und gar runde Sache.
Die Gebraucht-LPs sind dabei doppelt interessant. Denn hinter dem Stand ist der Eingang zum Kino von Audio Reference (Stand 17, Spectrum B). Hier wird Bild- und Ton-mäßig großes Geschütz aufgefahren. Und da nur 30 Sitzplätze pro Vorführung zur Verfügung stehen, ist es ratsam, sich frühzeitig um die nötigen Eingangskarten (erhältlich am Info-Counter im Atrium) zu kümmern…
Gleich hinter dem Auftritt von Cayin (Standnummer 4), wo der Besucher etliche feine Röhren-Pretiosen findet, aber eben auch die vielen smarten Kopfhörer- und Phono-Amps auf Röhren-Basis bestaunen kann, geht es in die:
Kopfhörer-Lounge der HiFi Tage Darmstadt
Die Lounge ist echt schicker Raum mit dunklem Parkett und eingebauter Bar. Hinter der Bar erwarten Sie die Mitarbeiter von ATR-Audio-Trade und präsentieren die Modelle von Final und vom japanischen Edel-Elektrostaten Stax, über die nicht wenige sagen, dies seien die besten Kopfhörer der Welt.
Einspruch kommt wahrscheinlich von den beiden Kopfhörer-Spezialisten Headphone Company (Marken: Meze, Abyss, Astell & Kern, Austrian Audio, Feliks Audio, Raal 1995, Campfire Audio, Zeitgeist Germany…) sowie Audionext (Marken: Eversolo, Sendy Audio, Dan Clark, Warwick Acoustics, Lotoo, HiBy und viele mehr), die nicht nur für eine gewaltige Vielfalt, sondern auch für höchste audiophile Qualität sorgen. Aber auch die Modelle von DALI, Grell Audio, HEDD, T+A und Yamaha sind allesamt spitze. Dazu noch so nah beieinander und so gut vergleichbar – da sollte ein Lounge-Besuch für jeden Kopfhörer-Freund ein Pflichtprogramm sein. Zumal ja auch LowBeats hier seinen Stand hat und erneut die Vorzüge des VSC-Player, mit dem man HiFi-Komponenten online vergleichen kann, vorführen wird.
Doch mit der Kopfhörer-Lounge ist die Attraktivität der Ebene 1 noch nicht ausgereizt. Gleich hinter der Kopfhörer-Lounge wartet mit der Calla Weinbar noch der hübscheste Ort des darmstadtium auf Sie. Hier haben sich die Winzer der Weingüter Kaufmann (Rheingau), Schloss Schönberg und dem Weingut der Stadt Bensheim (beide aus der Umgebung von Darmstadt) auf einem schönen Wettstreit eingelassen: Zu verschiedenen Musik-Richtungen präsentieren sie jeweils Weine, die besonders gut zu dieser Art von Musik passen sollen. Anschließend stellt sich nur noch die Frage, welcher Winzer den besten Tropfen für diese Musik hat?
Die Musik kommt natürlich vom Kopfhörer und der Wein wird nur in Probier-Portionen ausgeschenkt. Das Prozedere soll ja zu Hause nachvollzogen werden – dann mit ganzen Flaschen…
Und an dieser Stelle noch einmal die Rahmendaten: Die HiFi Tage Darmstadt läuft am 19. und 20. Oktober von 10 – 18 Uhr (Samstag) und 10 – 17 Uhr (Sonntag). Der Eintritt ist frei.
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