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Pro-Ject Debut Pro Aufmacher
Mit dem Pro-Ject Debut Pro erinnert der österreichische Analog-Marktführer an die Anfänge und schenkt sich selbst ein Jubiläums-Modell. Der Preis liegt bei 750 Euro (Foto: Pro-Ject)

Pro-Ject Debut Pro: der Plattenspieler zum 30. Geburtstag

Als 1991 zwei schüchterne Menschen beim Audio-Magazin in Stuttgart aufliefen, um ihren günstigen Plattenspieler vorzustellen, war noch nicht zu erahnen, welche Erfolgsgeschichte sich daraus entwickeln würde. Denn noch einmal: Wir schrieben das Jahr 1991 und die CD war mehr oder minder auf dem Höhepunkt ihres Glanzes: Wer bitteschön wollte noch diese Kratzer-anfälligen Schallplatten? Keiner. Aber Heinz Lichtenegger, einer der beiden „Schüchternen“ ließ sich nicht beirren. Er meisterte die Vorstellung bei den sehr skeptischen Audio-Redakteuren (zu denen auch der Autor dieser Zeilen zählte) beherzt und verblüffte mit der Aussage: „Schallplatten wird es noch geben, wenn die CD längst tot ist.“ Die kleine Episode, die Heinz Lichtenegger zum echten Propheten machte, ist nun 30 Jahre her und auch der Geburtstag von Pro-Ject jährt sich nunmehr zum 30. Mal. Und wie so häufig, feiern auch die Österreicher ihren Geburtstag mit einem speziellen Gerät – und zwar einem, das in gewisser Weise ganz in die Anfänge reicht: dem Pro-Ject Debut Pro.

Pro-Ject Debut Pro Ambiente
Anders als seine günstige Vorläufer sieht der Debut Pro richtig edel aus (Foto: Pro-Ject)

Was den Pro-Ject Debut Pro so besonders macht

Erst letztes Jahr hatte Pro-Ject mit dem Debut Carbon EVO die Messlatte für den Plattenspieler-Einsteigermarkt merklich nach oben verschoben. Auch LowBeats Autor Andreas Günther war voll des Lobes – siehe Test. Aber mit dem neuen Debut war auch eine exzellente Basis für das Jubiläums-Modell geschaffen, dem allerdings ein paar attraktive (und wahrscheinlich gut klingende) Nettigkeiten zusätzlich eingebaut wurden.

Zunächst der Tonabnehmer:  Weil Ortofon im weiteren Sinne fest im Pro-Ject Kosmos verankert ist, haben die Dänen mit dem Pick it PRO einen Spezial-Tonabnehmer für den Jubiläums-Dreher entwickelt. Die Verlautbarung aus dem Hause Pro-Ject enthält keine Verlautbarungen über die technischen Eigenheiten des Abtasters. Man darf aber allein vom Äußeren davon ausgehen, dass es aus der 2M-Serie stammt und dass es natürlich bestens in den neuen Arm passt.

Pro-Ject Debut Pro Tonabnehmer
Der Tonabnehmer kommt erkennbar aus der 2M-Familie von Ortofon (Foto: Pro-Ject)

Der wiederum ist einem einteiligen Carbon-Aluminium-Hybrid-Tonarm ausgestattet. Die Kombination soll für eine besonders gute Mischung aus hoher Steifigkeit und guter Dämpfung sorgen. Gut: Das versuchen die Tonarmhersteller ja fast immer. Neu hier ist die Möglichkeit, sowohl den Azimut als auch den vertikalen Spurwinkel (VTA) einstellen zu können – und zwar stufenlos. Das ist in dieser Preisklasse sicherlich eine Seltenheit und sorgt dafür, dass auch alternative Tonabnehmer perfekt angepasst werden können.

Pro-Ject Debut Pro Tonarm
Der Tonarm macht einen exzellenten Eindruck und ist in dieser Preisklasse sicherlich einzigartig (Foto: Pro-Ject)

Passend zum Anlass sind viele Aluminiumteile nickelbeschichtet. Das macht nicht nur eine härtere, widerstandsfähigere Oberfläche, sondern sieht auch edel aus.
Die CNC-Frästeile sind optisch aufeinander abgestimmt und sollen das moderne, schlichte und elegante Design unterstreichen.

Heimz Lichtenegger
Pro-Ject Chef Heinz Lichtenegger hatte vor 30 Jahren eine Vision, die das Wiederaufleben von „analog“ deutlich befeuerte (Foto: R. Voraberger)

Die Neuheiten des Debut Pro in der Übersicht

– neuer, voreingestellter Ortofon Tonabnehmer (Pick it PRO )
– neuer 8,6″ einteiliger Carbon-Aluminium-Tonarm mit voll justierbarer VTA
– Präzisions-Aluminium-Teller + TPE-Dämpfung
– vernickelter Aluminium-Lagerblock
– Motoraufhängung mit besserer Dämpfung
– höhenverstellbare Metallfüße
– Elektronischer Geschwindigkeitsschalter
– Präzisionsriemenantrieb mit elektronischer Geschwindigkeitsregelung
– 8-fach handlackiertes MDF-Chassis
– hochwertiges semi-symmetrisches Phonokabel
– vergoldete RCA-Anschlüsse
– inklusive Staubschutzhülle
– handgefertigt in Europa

Der Pro-Ject Debut Pro ist ab August für 750 Euro zu haben. Weitere Informationen unter www.audiotra.de

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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.