Ein Projekt macht seit ein paar Monaten in deutschen Kulturkreisen die Runde: der Scriabin Code. Chef-Decoder dieses multimedialen Gesamtkunstwerks ist der Wormser Jazzer Martin Albrecht. Nach Aufführungen in der gesamten Republik und einem Sonderkonzert in der Johannis-Kirche in Mannheim (mit großem Symphonieorchester und überschwänglichen Kritiken) kommt nun der Endspurt des Projekts: mit einer Videoproduktion per Crowdfunding.
Martin Albrecht bringt drei Welten zusammen, die alle in dem Werk Alexander Scrjabins fußen. Der Komponist konnte als Synästhet Noten als Farben wahrnehmen und plante schon zu seiner Zeit – er starb vor genau 100 Jahren – multimediale Aufführungen mit Projektionen und sogar Gerüchen. So besteht das Ensemble des Sciabin Code aus einer klassischen Pianistin, die im Dialog mit einem Jazz-Quartett spielt sowie dem Multimediakünstler Reinhard Geller, der teils abstrakte, teil gegenständliche Riesenbilder zur Musik moduliert. Den klassischen Klavierpart übernimmt Asli Kiliç, das Quartett besteht aus Martin Albrecht (Klarinette, Bassklarinette), Katharina Groß (Kontrabass), Dirik Schilgen (Schlagzeug) und Daniel Prandl (Klavier).
Scriabin Code: Guter Klang sucht Bild
Bislang ist das Studioalbum als hervorragend klingende CD und als hochauflösende Datei bei highresaudio.com/de erhältlich. Richtig Sinn ergibt aber erst die Kombination aus der Musik mit den Bildern. Also ist eine Live-Videoproduktion in Planung, deren Finanzierung über ein noch bis Nikolaus (06.12.15) laufendes Crowdfunding finanziert werden soll. Dort aber spendet man ja nicht einfach, sondern erhält je nach geleistetem Beitrag Unterschiedliches: von feinsten Kunstdrucken bis zum Privatkonzert.
Ich durfte nun schon zwei Performances beiwohnen und kann sagen: Es ist ein Erlebnis. Und musikalisch weit von banalen Crossover-Projekten entfernt. Ein echter, konstruktiver Dialog der klassischen und modernen Musikwelt. Extrem dynamisch von zart, fast meditativ bis explosiv. Und die Bilderwelten gehören klar dazu. Sind ein Teil des Ganzen. Es wäre toll, das zu konservieren. Im Anschluss ein paar Impressionen vom Konzert im Kulturzentrum Blaues Haus.
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