Jazz, Singer-Songwriter, Folk, Weltmusik – oder Liedermacherin: Randi Tytingvåg drückt sich mittlerweile gerne in ihrer Heimatsprache norwegisch aus – auf ihrem Album-Neuling sogar komplett. Seit mittlerweile 15 Jahren beglückt sie damit Freunde gediegenen Liedguts mit sanft-samtigen Kompositionen und ihrer klaren, sonoren Stimme. Jazzgesang hat sie studiert und auch Komposition, 2001 hat die Norwegerin ihr Studium an der Kunstschule Roehampton in London abgeschlossen und debütierte gleich darauf beim Maijazz Festival in Stavanger – 2004 wurde sie in ihrer Heimatstadt zum „Artist oft he year“ nominiert. Und ihr neuestes Werk, Randi Tytingvag Trio „Trosteviser For Redde Netter“ (Tröstende Lieder für angstvolle Nächte), wurde nun von LowBeats zur aktuellen audiophilen Aufnahme gekürt.
Markenzeichen ist ihre warme, starke und dann wieder zärtlich betörende Stimme. Im Team mit ihrem angestammten Trio (Dag Vagle, Erlend E. Aasland) schuf sie einen ganz eigenständigen relaxten Flow in ihren Stücken, getragen von einer heiteren Auswahl an Akustikinstrumenten. Dag Vagle bedient dabei die Sitar und die Mandola, Erlend E. Aasland die Gitarren, das Banjo und die Mandola.
Und die Gäste tragen weitere Vocals, Violine, Bratsche, Klarinetten, Trommeln, Percussion, Glockenspiel oder Klangsäge bei. Ein buntes, klangkräftiges und beeindruckendes Akustik-Bouquet.
Die Lyrik entstammt auch aus der Feder von Poet Helge Torvund, der Randi Tytingvåg bereits auf ihrem 2019er Album „The Light You Need Exists“ begleitete. Es geht um Randis persönliche Erfahrungen, aber auch universelle Themen, die das Leben uns allen beschert, zuletzt die Corona-Pandemie. Pathetische Ausschmückungen meiden die beiden in ihren Texten, ebenso wie Randi in ihren Kompositionen. Und da sind wir bereits bei den Songs der 1979 geborenen Norwegerin:
Die Highlights von Randi Tytingvag Trio „Trosteviser For Redde Netter“
Wie bereits angedeutet, haben die beiden Tontechniker des Elektrolüd-Studios in Stavanger, Thomas Gallatin und Børge Fjordheim, ein besonders glückliches Händchen bewiesen. Beglückend transparent, fein aufgelöst, mit wunderbarem Raumgefühl und authentischen Klangfarben nebst Detailreichtum klingen. Die diversen Akustikinstrumente leuchten so ebenso wie Randis Stimme, aber auch die fein aufgefächerten Background- und Co-Vocals strahlen.
Doch auch der Mix von Martin Abrahamsen im Rainbow Studio Oslo und das Mastering von Björn Engelmann im Cutting Room Stockholm trugen zu dem audiophilen Werk bei. Zum Beispiel „Rede Netter“. Der Song schleicht sich behutsam im Walzertaktanklang gefährlich heran. Stimme, Gitarre, Klarinette im elegant reduziertem Dialog.
„Vingespenn“ hüpft und federt unbeschwert mit Percussion, Klarinette und mehrstimmigen Vocals aus den Lautsprechern. Ähnlich kommt „Kroppens Teater“ daher – mit sachte stampfendem Rhythmus, Trommel-Wirbel und gediegenem Gitarrensaiten-Picking, das Randis Stimme heiter umrahmt. „Ein Engel Og Ei Sorg“ entführt in helle pastellfarbene Melodiehöhen – Gitarre und Bottleneck-Spiel flirten mit Americana-Touch, der ein bisschen an den Soundtrack zu Wim Wenders’ Film „Paris, Texas“ erinnert.
„Aleina“ piekst mit einer frechen Stimme, Drums und Percussion, um sich in einer Melange aus Pop, Soft-Rock und Country-Appeal zu verbinden. Mit Glockenspiel-Einsprengseln verabschiedet sich später das Album im Song „Muren“ wärmend, fein ziseliert und mit zarter Violine.
Der Herbst kann also kommen, der Winter dazu: Dieses audiophile Album voller zarter Eleganz zaubert Wärme in die gute Stube. Und Ruhe ins Gemüt.
Für Deutschland plant die Norwegerin einige paar Live-Termine. Zum Beispiel:
Am 29. September in Bürgerhaus zu Ingolstadt sowie am 1. Oktober in Hemingway Lounge / Karlsruhe.
In Karlsruhe steht zudem am 30. September im Laden Zwei eine „private in-store recording“ auf dem Programm, das via youtube ausgestrahlt wird. #loveistheanswer
Informationen unter: www.tytingvaag.no
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