In der aufblühenden HiFi-Ära Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts machte Philips mit einem sehr cleveren Lautsprecherkonzept von sich reden. Es hörte auf den Namen “MFB”, was für Motional Feedback (Bewegungsgegenkopplung) steht. Zwar haben die Niederländer MFB nicht direkt “erfunden”, jedoch zur Marktreife auch in HiFi-Lautsprecherboxen entwickelt. MFB-Kompaktlautsprecher wie der legendäre RH 532 haben sich über viele Jahre hinweg erfolgreich verkauft und konnten sich bis zum heutigen Tag eine treue Fangemeinde erhalten.
Vereinfacht ausgedrückt, funktioniert Motional Feedback ebenso wie die Gegenkopplung bei Verstärkern – mit dem Unterschied, dass die Tieftönermembran ebenfalls in die Regelschleife miteinbezogen ist. Dazu wird diese mit einem Sensor versehen, der ein zur Membranbewegung proportionales elektrisches Signal erzeugt. Eben dieses wird – nach entsprechender Aufbereitung – als Gegenkopplungssignal verwendet.
Ziel von Bewegungsgegenkopplung ist, die durch unkontrollierte Membranschwingungen entstehenden Verzerrungen zu reduzieren. Zudem bedämpft sie auch den durch die Systemresonanz von Tieftöner und Gehäuse verlängerten Ausschwingvorgang, was zu einer präziseren Basswiedergabe führt.
Zentrale Bedeutung innerhalb der Regelschleife kommt dem Sensorelement zu, welches die Membranbewegungen erfasst. Als besonders vorteilhaft hierfür haben sich Beschleunigungsaufnehmer erwiesen, in der Lautsprecherpraxis als piezoelektrische Elemente ausgeführt. Unter diesem Link finden Wissensdurstige etliche Beiträge zum Download, die sehr ausführlich auf dieses Thema eingehen.
Richtig eingesetzt, lassen sich mit Bewegungsgegenkopplung tieffrequente Verzerrungen von Woofern beträchtlich reduzieren, wobei auch die untere Grenzfrequenz nochmals etwas niedriger ausfallen kann.