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Arcam AVR11 Beauty
Arcam hat seine AV-Receiver und die Vorstufe auf den technisch-akustisch neuesten Stand gebracht (Foto: Arcam)

Arcam AVR11, AVR21, AVR31 und AV41: die neue Receiver-Serie kommt

Nicht alle Heimkino-Fans wollen sich im Portfolio der japanischen Platzhirsche Denon und Yamaha bedienen. Deshalb waren die Mehrkanal-Modelle von Arcam stets eine willkommene Alternative. Die AV-Receiver AVR10, AVR20 und AVR30 sowie die Vorstufe AV40 waren jetzt vergleichsweise lange im Handel – und wurden nun gründlich überarbeitete. Die Nachfolger heißen jetzt – wenig überraschend – Arcam AVR11, AVR21 und AVR31 und AV41. Äußerlich scheint dabei alles bis hin zur Fernbedienung beim Alten geblieben zu sein, die inneren Werte dagegen sollen dagegen eine ordentliche Aufwertung erfahren haben – zum Beispiel bilden Hochleistungs-Wandler vom Typ ESS9026PRO das digitale Herz der neuen Mehrkanal-Modelle.

Arcam AVR21 Front
Von außen sehen alle Modelle der neuen Serie in etwa gleich aus (Foto: Arcam)

Die Ausstattung von Arcam AVR11 & Co

Sämtliche neuen Geräte des 2022er Jahrgangs unterstützen jetzt 8K@60 Hz. Neben Dolby Vision und HDR10 kommt das dynamische HDR10+ Format hinzu. Neu ist auch der HDCD 2.3-Support. Und selbstverständlich sind neben Dolby Atmos auch DTS:X, Auro-3D und IMAX Enhanced an Bord, während Apple AirPlay 2 und Google Chromecast für umfassende Streaming-Möglichkeiten sorgen.

Ebenfalls Bestandteil eines jeden neuen AVR-Modells ist ein WLAN-Modul und Bluetooth inklusive aptX HD. Mit Spotify Connect, Tidal Connect und Roon sind die neuen Devices ebenfalls kompatibel.

Dirac Live 2022

Eines der wesentlichen Ausstattungsmerkmale eines jeden anspruchsvollen Receivers ist das Einmess-System. Arcam verwendet in den neuen Modellen (wie auch bei den Vorgängern) das bewährt-bekannte Dirac Live; ein passendes Mikrofon ist Teil des Lieferumfangs. Allerdings wurde auch Dirac Live noch einmal verbessert. So steht ein größerer Sweet Spot bereit, der Bühnenaufbau, die Klarheit und die Ausformung vokaler Anteile präsentieren sich hörbar optimiert. Selbstverständlich kann Dirac Live auch weiterhin individuell angepasst werden. Zudem sind die vier neuen Modelle bereit für Dirac Live Bass Control. Hier maximiert, aufbauend auf Dirac Live, das Bassmanagement automatisch die Performance aller im System befindlichen Lautsprecher bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen.

Die Leistung …

… ist wie üblich bei Receivern aus diesem Stall stets üppig bemessen. Der Arcam AVR11 leistet 7 x 75 Watt, der nächstgrößere AVR21 satte 110 Watt – und zwar auf allen sieben Kanälen. Die Schaltung funktioniert bei beiden nach dem Class AB-Konzept. Der AVR11 kann darüber hinaus bis zu 12 Kanäle managen, weitere vier Kanäle kommen beim AVR21 hinzu. Der AVR21 besitzt zusätzlich einen weiteren HDMI-Ausgang (2 Stück beim AVR11) und bietet die Möglichkeit für eine zweite Hörzone.

Arcam AVR31 hinten
Rückfront: Der Arcam AVR21 von hinten (Foto: Arcam)

Den eigentlichen Endstufen-Clou von Arcam finden wir erst bei AVR31: Es ist die von Arcam entwickelte Class G-Verstärkung. Vergleichbar einem Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor basiert das Class G-Prinzip auf zwei verschiedenen Arten der Stromversorgung. Empfängt die Verstärkereinheit ein dynamisches Signal, das über die Kapazität der ersten Stromversorgung hinausgeht, schaltet sich nahtlos die zweite Stromversorgung zu. So ist sichergestellt, dass stets genau die Menge an Strom bereitsteht, um das aktuell anliegende Signal optimal wiederzugeben.

Das Um- bzw. Zuschalten hinsichtlich der Stromversorgungen funktioniert blitzschnell und ist für den Hörer nicht wahrnehmbar. Die erste Stromversorgung ist so ausgelegt, dass die Class G-Endstufe im reinen Class A-Betrieb für hundert Prozent reinen Klang eingesetzt werden kann. Die zweite Stromversorgung kommt nur dann zum Einsatz, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Durch diese Arbeitsweise wird auch keine dauerhafte Verlustwärme erzeugt.

Der Arcam AV41…

…ist kein Receiver, sondern ein klassischer Prozessor ohne Endstufen-Sektion. Er stellt sozusagen die Spitze des Programm dar. Mit der PA720, der PA240 und der PA410 hat Arcam passende Endstufen in unterschiedlichem Kanal-Layout im Programm: Zwei (PA240), vier (PA410) oder gar sieben Kanäle (PA720) sorgen für weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten. Die Ausstattung des AV41 entspricht derjenigen des AV31, bietet aber zusätzlich einen symmetrischen Aufbau und damit symmetrische XLR-Terminals aus der professionellen Beschallungstechnik. Und das für alle 16 Kanäle.

Arcam AVR41 hinten
Den AV41 erkennt man an den vielen XLR-Ausgängen und am Fehlen der Lautsprecherklemmen (Foto: Arcam)

Arcam AVR in der Übersicht

ModellAVR11AVR21AVR31AV41
Kanäle7 + 47 + 47 + 916
Leistung7 x 60 Watt7 x 90 Watt7 x 100 Watt
Abmessungen (B x H x T)43,3 x 17,1 x 42,5 cm43,3 x 17,1 x 42,5 cm43,3 x 17,1 x 42,5 cm43,3 x 17,1 x 42,5 cm
Gewicht16,6 Kilo16,6 Kilo18,1 Kilo10,6 Kilo
Preis3.199 Euro4.599 Euro6.899 Euro5.399 Euro

Sämtliche neue Modelle werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 auf den Markt gebracht.

Weitere Informationen www.arcam.co.uk

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.