de
ATC SCM 150 ASLT LE mit Elektronik
Die große ATC SCM 150 ASLT ist jetzt als noble Limited Edition zu haben – für 65.000 Euro (Foto: ATC)

ATC SCM 150 ASLT Limited Edition: exklusives Sondermodell für 65.000 Euro

Die britische Traditionsmanufaktur ATC Loudspeaker Technology wird nicht als erstes genannt, wenn es um „hübsche“ Lautsprecher geht. Das Design von ATC ist funktional und ein bisschen gestrig. Dennoch tun die Briten ihr Bestes, um das bestehende Programm attraktiver zu gestalten. Kürzlich zum Beispiel mit einer Sonderversion der wuchtigen 150er: Die ATC SCM 150 ASLT Limited Edition hat nicht nur die Elektronik der großen 300er im Gepäck, sondern präsentiert sich auch in einem noblen, handverlesenen Nussbaum-Furnier.

Vorwärts Zurück
ATC SCM 150 ASLT LE von vorn
Die ATC SCM 150 ASLT Limited Edition von vorn…
ATC SCM 150 ASLT LE von der Seite
…von der Seite…
ATC SCM 150 ASLT LE von hinten
…und von hinten. Auffällig ist der 10-polige LEMO-Stecker auf der massiven Metallplatte (Foto: ATC)
Vorwärts Zurück

Die Technik der ATC SCM 150 ASLT Limited Edition

Die Bestückung der großen Standbox ist wie bei ihrer „normalen“ Schwester: im Hochton spielt der für ATC-Verhältnisse „neue“ Kalottenhochtöner ATC SH25-76S und im MIttelton der legendäre ATC SM75-150S. Diese einzigartige 75-mm-Softdome-Kalotte übernimmt fast komplett den wichtigen Stimmbereich und klingt unnachahmlich transparent, detailreich und offen. Im Bassbereich geht es nicht weniger kompromisslos zu: Hier schwingt der ATC SB75-375SL – ein wuchtiger 38 cm Tieftöner mit absurd schwerem Magnetsystem.

Das Gehäuse ist mit gut 116 Kilogramm deutlich schwerer als das der Standard-Versionen. Es wird in den ATC-eigenen Schreinereien (im englischen Cotswolds) mit einem selektierten europäischen Nussbaumfurnier versehen und anschließend mit hochglänzendem Polyesterlack versiegelt. Jedes Limited-Edition-Gehäuse wird zudem mit einer Edelstahl-Plakette auf der Front versehen. Ebenfalls zum LE-Paket gehört ein maßgefertigter Sockel in limitierter Auflage, der PVD-behandelt ist, um ein exklusives, nickelähnliches Aussehen zu erzielen. Das rückseitig montierte Eingangspanel der SCM150ASLT hat lediglich einen 10-poligen LEMO-Steckverbinder. Das ist die fraglos beste Möglichkeit, mit dem externen Endstufenblock Kontakt aufzunehmen.

Die Elektronik

Denn das ist die zweite Besonderheit der Limited Edition: Die Aktiv-Elektronik steckt nicht im Gehäuse, sondern ist – um eventuellen Beeinflussungen durch Vibrationen aus dem Weg zu gehen – in ein elliptisch geformtes Billet-Aluminiumchassis ausgelagert. Man kennt diesen Elektronik-Block von dem atemberaubenden Flaggschiff EL 150 A. In dem wuchtigen Endstufenblock kommt einiges zusammen: Jeder Treiber der ATC SCM150ASLT Limited Edition wird von seiner eigenen Endstufe angesteuert: Je 200 Watt bedienen die Tieftöner, die Mitteltonkalotten haben 100 und die Hochtöner 50 Watt im Kreuz – alles in allem also 700 Watt pro Kanal. Das ist ordentlich – zumal bei dem hohen Wirkungsgrad der 150er. Die Endstufen der ATC arbeiten durchweg im Class-AB-Betrieb, sind diskret aufgebaut und gelten als extrem rauscharm. Das alles addiert sich zu einem maximalen Schalldruckpegel von 117 Dezibel. Das reicht selbst für sehr große Räume.

mit Elektronik
Die ausgelagerte Elektronik ist der fantastischen EL150 A entliehen – dem eigentlichen Flaggschiff der Briten (Foto: ATC)

Die Briten unterstreichen, dass alle Komponenten der SCM150ASLT Limited Edition komplett in England und größtenteils in Handarbeit gefertigt werden. Und auch auf dieses Modell gibt eine sechsjährige Herstellergarantie. Das klingt alles extrem lecker, hat aber zwei kleine Schattenseiten: Erstens: die Limited Edition wird auf 22 Paar begerenzt. 22? Die Glückszahl des Gründers? man weiß es nicht, aber für die ganze Welt ist das nicht sooo viel…  Und dann ist da noch der Preis: Er klettert von etwa 28.000 Euro (Normalversion) auf etwa 63.000 Euro.

Weitere Informationen zur SCM 150 unter www.audiotra.de

Mehr von ATC:

Test Kompaktbox ATC SCM50 ASL: aktiv besser als passiv?

 

Autor: Holger Biermann

Avatar-Foto
Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.