Linn hat mit dem Sondek LP12-50 einen neuen Plattenspieler zum 50-jährigen Jubiläum vorgestellt. Ein Traum in Weiß oder „Natur“ (Holz), der exklusiv von keinem geringeren als Sir Jony Ive designt wurde und der natürlich als Hommage an Linns Plattenspieler-Legende LP12 aus dem Jahr 1973 gedacht ist.
Jony Ive gehört zu den einflussreichsten Designern der vergangenen Dekaden und ist für viele prägende Stilrichtungen verantwortlich – hauptsächlich aber für einige ikonische Apple Designs. Zu seinen Schöpfungen gehören der ursprüngliche iMac, der iPod, sowie das iPhone und iPad.
Über den Designer
Ive arbeitete schon 1992 bei Apple, doch erst Apple-Legende Steve Jobs erkannte nach seiner Auszeit bei Apple und Rückkehr im Jahr 1996 das wahre Talent des Künstlers. Zu den ersten Produkten aus Ives Feder gehörte der iMac G3 (1998) mit seinem transparenten Gehäuse in diversen bunten Farben. Dieses Design war maßgeblich an Apples Rückkehr auf die Erfolgsspur beteiligt, nachdem das Unternehmen in den Neunzigern schon fast am Abgrund stand.
Im Jahr 2015 zog Ive sich aus dem Tagesgeschäft bei Apple zurück, behielt aber den Posten des „Chief Design Officers“ inne. Endgültig schied Ive im Jahr 2019 aus dem Konzern aus, um eine eigene Designfirma mit dem eigenwilligen Namen LoveFrom zu gründen. Ein Kollektiv aus Designern, Musikern, Filmemachern und anderen Kunstrichtungen. Ganz wurde das Band zu Apple aber nicht zerrissen, denn der Konzern war von nun an Kunde von LoveFrom. Ive soll beispielsweise an der Gestaltung des neuen iMac mit M1-Chip beteiligt gewesen sein, wie in den Fachmedien berichtet wurde. Außerdem war Ive als ausführender Produzent an dem Kurzfilm „Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd“ für Apple TV+ beteiligt. Auch die Schriftart auf der LoveFrom-Webseite wurde von Ive in Zusammenarbeit mit dem Design-Team von Apples San Francisco Font gestaltet.
Der 60.000 Dollar teure Linn Sondek LP12-50 ist das erste Hardware-Projekt nach Apple, bei dem Ive seine Finger im Spiel hatte. Der ultra-luxuriöse und zugleich extrem zurückhaltend gestaltete LP 12-50 trägt klar die Handschrift des berühmten Designers und könnte so – zumindest in Weiß – auch mit einem Apple-Logo versehen sein. Zugleich ist er unzweifelhaft ein echter Linn.
Die Arbeit leistete Ive „Pro Bono“, also ohne Gehalt, aus „reiner Liebe zur Musik“. „Sie können sich vorstellen, dass der erste bedeutende Musikplayer, den ich entworfen habe, der erste iPod war, und damit begann eine Reise mit mehreren iPod-Generationen und mehreren AirPods und Musikzubehör. Ich fühle mich wirklich glücklich, den Kreis geschlossen zu haben… so viele Jahre nach meinem ersten Besuch in der Fabrik.“ – erklärte der Designer.
In einem Interview mit Fast Company bekannte er, im Laufe der Jahre mehrere Linn-Produkte besessen zu haben und dass Musik für ihn schon immer von großer Bedeutung war. „Einen beträchtlichen Prozentsatz unserer Arbeit, machen wir aus reiner Freude an der Sache“.
Der vom britischen Königshaus geadelte Designer beschreibt den LP12-50 als „ein sehr sanftes und bescheidenes Projekt für uns, das wirklich durch unsere Liebe und unseren Respekt für Linn motiviert war.“
Über den Linn Sondek LP12-50
Die technische Beschreibung des Sondek LP12-50 ist derzeit noch recht oberflächlich. Linn schreibt auf der Produktseite lediglich, die klanglichen Verbesserungen kämen durch die völlig neue Bedrok-Sockel-Technologie von Linn zustande, die aus orthogonalen Schichten von Buchenholz besteht, die unter extremem Druck zu einem völlig neuen, soliden und massiven Material verarbeitet werden. Das daraus resultierende ultradichte Holz soll eine vernachlässigbare Resonanz haben und ein hervorragend isolierendes Gehäuse für den Mechanismus des Plattenspielers bieten.
Um einen Sondek LP12-50 zu ergattern, müssen sich Interessenten mit dem nötigen Kleingeld – wir sprechen von 60.000 Euro – bei Linn per Formular bewerben. Möglichst bald. Wer nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ ausgewählt wird, dem wird der Plattenspieler persönlich ausgeliefert und aufgestellt, sobald der LP12-50 das Linn-Werk in Schottland verlassen hat. Das soll irgendwann im Zeitraum zwischen August 2023 und März 2024 geschehen.
