R.E.M Automatic For The People ist eines der bekanntesten Alben der Pop-Geschichte. Rechtzeitig zu Weihnachten gibt es nun die fein gemasterte 25th Anniversary Edition – ein echter Leckerbissen, wie LowBeats Autor Claus Dick meint. Hier ist sein Bericht:
Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe dürfen sich nun auch schon seit zehn Jahren zum illustren Kreise der Rock And Roll Hall Of Fame zählen. Die vier Jungs von R.E.M. aus Athens/Georgia schufen einige Meisterwerke, darunter das auch als LP-Halfspeed erhältliche Top-Debüt Murmur von 1983.
Ein Zeitsprung in die frühen 90er zeigt die Band in einer unerhörten Reife, als ob Stipe & Co. aus einem intergalaktischen Kreativ-Füllhorn hätten schöpfen können. Wir erinnern uns an formidable Videoclips, die für die Zeit meisterhaft vielschichtig und finessenreich von Peter Care, Jem Cohen, Jim McKay oder James Herbert – Michaels früherem Kunstprofessor an der University Of Georgia – inszeniert wurden.
Und, klar, Stipe hatte da natürlich auch ein Wörtchen mitzureden. Welch starke Bilder, wenn die in einem Stau auf dem Highway gefangenen Autopassagiere ihr Gefährt einfach verlassen und weglaufen.
Wie unglaublich tiefgründig und mit optischen Unschärfen schön atmosphärisch eingefangen „Nightswimming“ schillert. Und wie großartig, wenn Stipe in „Man On The Moon“ in Schwarz-Weiß den Roadmovie-Cowboy gibt.
Das Album beamt die Band in eine weniger poppige Umlaufbahn, in der noch ein rundes Jahr zuvor Out Of Time kreiste. Bittersüße, herzzerreißende Melancholie und wunderbare Melodien prägen das 92er-Werk und erheben es zur Krönung der Band-Machenschaften.
Dieses achte Studioalbum nahmen die vier in Woodstock (!), Miami, New York, Atlanta, Seattle und New Orleans auf. Ein grandioses Dutzend Songs mit den zentralen Themen Verlustängste, Alter, Tod, hymnenhaft vertont und dennoch so gar nicht traurig.
Das jüngst erschienene Box-Set zum 25-jährigen Jubiläum des 18-Millionen-Sellers R.E.M Automatic For The People ergänzt den ohnehin schon ultra-kreativen Kern mit einer Fülle an Zusatz-Tracks.
Insgesamt wollen so 55 Songs gen Herz und Hirn strömen, darunter 13 Live-Takes von Ende 1992 und 20 durchaus rare Demoversionen wie „Mike’s Pop Song“ und „Devil Rides Backwards“.
Darunter auch das lax gemurmelte Moodboard zu „Man On The Moon“ namens „C To D Slide 13“. Damit nicht genug: Die Blu-ray-Disc vereint Musikvideos und einen frischen Mix im Dolby-Atmos-Soundgewand, mitgemischt vom ursprünglichen Produzenten Scott Litt.
Die Edition zum 25. Jubiläum von R.E.M ist das Top-Geschenk für unter den Weihnachtsbaum. Und stille Nacht!
R.E.M Automatic For The People – 25th Anniversary Edition erscheint bei Universal Music als Doppel-CD, LP oder Deluxe Edition mit 3 CDs und Blu-ray
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