Sky verkleinert und vergrößert sich: Der neue Receiver Sky Q Mini soll alte und neue Sky-Q-Kunden beglücken. Ein kleiner Internet-Wandler mit verwandter Bedienoberfläche. Die Kundschaft: Haushalte mit mehreren Fernsehern und mehreren Fernseh-Interessen. Die Installation geht flott, aber stimmt auch der Output?
Angenommen wir machen Urlaub, vielleicht an der Ostsee. Ein schönes Gefühl. Nun wollen wir dort auch Sky empfangen, sind aber geizig geworden. Also ein weiterer Vertrag und ein komplett neuer Sky-Q-Receiver kommen nicht in Frage. Dann gibt es ganz frisch eine spannende Lösung: Sky hat seinen Sky-Q-Receiver geschrumpft. Der neue heißt passend Sky Q Mini. Das Design folgt der gleichen Sprache, nur alles viel kleiner, auf 500 Gramm. Da passt natürlich keine Festplatte für Aufnahmen hinein. Auch der klassische Kabel- oder Satelliten-Tuner fehlt.
Das kann der Sky Q Mini
Um es ganz hart zu formulieren: Eigentlich haben der große und der kleine Sky Q in der technischen Basis nichts miteinander gemein. Der Mini bezieht sein gesammeltes Fernseh-Programm per Internet. Ein Netzwerk-Zugang ist Pflicht. Entweder per WLAN, oder über den klassischen Ethernet-Stecker. Wer etwas tiefer forscht, muss entdecken, dass der Mini eigentlich nur eine Wandlerbox ist – ein kompakter Prozessor, eine schmucke Software.
Auch auf dem Notebook oder dem Pad können wir Sky empfangen. Nun hat der Pay-TV-Anbieter daraus eben eine eigene Hardware gestrickt. Mit einigen cleveren Zugaben. So liegt eine Fernbedienung bei, die lernbar ist. Ein paar Eingaben über den Bildschirm – und die Fernbedienung vermag auch die Lautstärke des Fernsehers zu regeln. Das ist elegant und praktisch. Auch legt Sky ein eigenes HDMI-Kabel dem Lieferumfang bei. Das ist farbcodiert – selbst für absolut Nicht-Affine ist die Ersteinrichtung schnell gemeistert.
Die Qualität ist gehoben. Ok, wir können mit dem Sky Q Mini nicht in 4K schauen, aber immerhin in 1080p. Das wird für die meisten Einsatzgebiete üppig genug sein. Auch an das Klima haben die Sky-Strategen gedacht – im Standby frisst der Mini nicht mehr als ein halbes Watt und die Verpackung kommt wie üblich ohne Plastik aus – sehr löblich.
Wo es aber kriselt: Offiziell sollen bereits ARD und ZDF in die Mediathek eingebunden sein. Nichts davon jedoch bei unserem Testmuster. Anrufe bei der Hotline sind hier nicht sinnvoll. Wir wurden recht robust auf die Webseite verwiesen – hier seien alle Informationen zu finden, mehr wollte die ansonsten freundliche Dame am Telefon nicht sagen. Subtext: Die Sky-Hotline hat mit dem Mini noch recht wenig am Hut – das Produkt läuft auf einem Service-Nebengleis.
Ein Blick in die Einstellungen zeigt: Das Netzwerk wird sofort gefunden, auch die Nutzerdaten mit Kundennummer und Passcode lassen sich schnell eingeben. Danach kann jedoch ein Konflikt auftauchen. Sky gestattet nur vier Komponenten als Abnehmer. Das summiert sich leicht, beispielsweise über Sky Go auf dem iPad, dem AppleTV und dem iPhone. Wenn eine Fehlermeldung beim Mini auftaucht, muss der geneigte Sky-Kunde in seine Geräte-Liste schauen. Die versteckt sich weit hinten in den Daten, die sich über Webseite oder App abrufen lassen. Dann muss ein wenig genutzter Sky-Abnehmer entfernt und der Mini eingebunden werden. Tut nicht weh, ist aber etwas umständlich.
Auch die eingangs erwähnte Konstellation mit der Ferienwohnung sehen die Sky-Politiker nicht gern. Um ehrlich zu sein: Die Nutzung außerhalb oist sogar per AGB verboten. So funktionierte der externe Betrieb in unserem Test zwar, doch gedacht ist ein Nutzungsumfeld in jenem Haushalt, in dem auch der große Sky-Receiver zu finden ist.
Umständlich ist auch der Blick in die Wahrsager-Kugel. In den Einstellungen listet der Mini die Details zum Netflix-Empfang auf. Aber die passende App lässt sich nicht im Menü finden. Seltsam. Sky vertröstet: “Wann kommen die Apps von Netflix, Spotify, DAZN auch auf die Q Mini?” Antwort: “Wir arbeiten daran, Dir die volle App Vielfalt auf der Sky Q Mini zu bieten und bitten Dich noch um etwas Geduld.”
Fazit Sky Q Mini
Die kleine Kiste ist ein Spaßbringer. Sky koppelt sich damit von alternativen Hardware-Anbietern ab. So lässt sich beispielsweise auch über die Apple-TV-Box wunderbar Sky schauen. Sogar mit Netflix und weiteren Apps. Doch das wirkliche Sky-Erlebnis gibt es nur hier beim Mini. Das Einsatzgebiet ist klar abgesteckt – wenn Papa Sport schaut und Mama ihre Lieblingsserie sehen will. Die Einrichtung geht flott. Doch die Hotline ist überfordert. Die gute Botschaft: Man braucht die freundlichen Damen und Herren an der Telefonleitung eigentlich nicht. Der Mini erklärt sich von selbst und funktionierte in unserem Test höchst stabil. Einzig eine potente Internet-Leitung muss her.
Bewertung
PraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Schlüssige Bedienung |
| Sprachsteuerung |
| Cleveres Design, angenehm wertige Verarbeitung |
| Kein 4K |
Vertrieb:
Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG
Medienallee 26
85774 Unterföhring
www.sky.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Sky Q Mini: auf Leihbasis für alle Sky-Q-Kunden, einmalig eine Gerätepauschale (49 Euro) plus Aktivierungsgebühr (19 Euro) und Logistikpauschale (12,90 Euro)