Der bisher besonders für edle Streamer bekannte Hersteller Aurender betritt mit einer (kleinen) Masterclock Namens MC10 und – Premiere – einem eigenen Streaming-Amp, dem Aurender AP20, die High-End-Bühne. Die Südkoreaner gehen hier, wie auch bei all ihren anderen Produkten, eigene Wege.
Der Aurender AP20:
Die Endstufen des Edel-Amps etwa stammen vom skandinavischen Spezialisten Purifi. Zum Einsatz kommt das in Doppelmonobauweise ausgeführte Modell vom Typ Purifi Eigentakt 1ET400A. Das ist mit das Beste, was man derzeit im High-End-Markt bekommen kann. Sie stammen aus der Konstruktionsfeder des einstigen Philips-Ingenieurs Bruno Putzey, der in Dänemark längst seine eigenen Produkte fertigt. Putzey hat, soviel darf man ruhig hochstapeln, das Class-D-Verstärkersegment mit seinen ursprünglichen UcD- (Universal class D) Modulen umgekrempelt. Doch hier geht es um den Aurender AP20. Was kann der, was bringt der mit?
Eine ganze Menge. So kommen laut Herstellerangaben ganze sechs (sic!) diskret aufgebaute Ringkerntransformatoren im Aurender AP20 zum Einsatz, um die CPU, den linken und den rechten DAC, den FPGA-Prozessor und die zwei Leistungssendstufen anzutreiben. Wie bereits erwähnt, arbeitet der Aurender AP20 mit einem integrierten Dual-DAC-Modul – hier mit dem Typ AKM4497. Und das liefert höchstauflösende PCM-, DSD- und MQA-Volldecodierung.
Die Lautstärkeregelung des AP20 ist analog und basiert auf einem aufwändigen R2R-Stufenabschwächerprinzip. Wer es analog liebt, kommt ebenfalls voll auf seine Kosten, denn Aurender setzt hier Analoge Pass-Through-Eingänge um. Was heißt, dass das zarte Phonosignal ohne jegliche A/D-Wandlung den Verstärker passiert. Klar, dass ein Verstärker mit einem integriertem DAC auch die digitale Kost nicht verschmäht: Mit einer Vielzahl digitaler Eingänge, darunter 1X RCA SPDIF, 1X BNC SPDIF und 2X TOSLINK optical, ist der AP20 der ideale Sparringspartner, um externe digitale Quellen wie von einem reinen CD-Transport, Mediaplayer oder gar einem Fernseher über seinen internen DAC wiederzugeben.
Auch der Streamingteil muss hervorgehoben werden, denn Aurender ist stolz darauf, hier nichts von extern einzukaufen, auch keine Softwarelösung. Selbstverständlich werden alle gängigen Streamingdienste, ebenso wie das Internetradio, unterstützt. Wer möchte kann zwei Festplatten einbauen, die Schächte dazu sind auf der Rückseite bereits vorgesehen. Hinzukommen darf auch eine externe Masterclock, auf die wir unten gleich eingehen. Haben wir schon die Leistungswerte genannt? Hier sind sie: 2x 350 Watt an 4 Ohm bzw. 2x 200 Watt an 8 Ohm liefert der Aurender AP20.
Der Aurender MC10
Zum Aurender MC10, dem Master-Clock-Generator: Referenztaktgeneratoren sind im High End Bereich noch nicht allgegenwärtig. Im Tonstudio jedoch gehört die präzise Synchronisation digitaler Audiodaten bereits längst zum Standard. Master-Clock-Generatoren können den Klang in hochwertigen Digitalsystemen durch eine zeitgenaue Synchronisation erheblich verbessern.
Fragen wir doch mal wie Professor Bömmel („Die Feuerzangenbowle“) „Wat is en Master-Clock-Generator?“. Eine Antwort dazu lieferte Kollege Jürgen Schröder bereits 2015 zu seinem Test des Mutec MC-3+, die ich hier zitiere: „Reclocking – wozu denn eigentlich? Immer, wenn digitale Gerätschaften miteinander verbunden werden, gilt das Master-Slave-Prinzip: Der Master, beispielsweise ein CD-Laufwerk, gibt dabei nicht nur die Audiodaten aus, sondern auch den Takt vor, mit dem die digitalen Abtastwerte vom D/A-Wandler wieder ins Analoge zurückgewandelt werden. Natürlich hat auch der D/A-Wandler einen eigenen Taktgeber, doch muss dieser mit dem des Masters synchronisiert werden – sonst entsteht Puffer-Über- oder Unterlauf, was das Audiosignal entweder knacken oder aussetzen lässt.“
Eine Masterclock sorgt, man kann es sich denken, für eine präzise Synchronität aller digital ankommenden Signale. Im Endeffekt klingt es dann (noch) besser.
Der Aurender MC10, ist der „kleine Bruder“ des MC20. Aurender hat es bei diesem Modell tatsächlich geschafft, 100% der Leistungsvorteile des MC20 Rubidium-basiertem 10 MHz Master Clock-Ausgang in das kleinere Modell zu implantieren – zu fast der Hälfte des Preises. Ermöglicht wurde dies, indem die äußerst kostspieligen dual-OCXO-Worldclock-Module und die zugehörige Schnittstellentechnologie aus dem MC20 entfernt wurden. Aurender dazu: „Diese OCXO-getriebenen Worldclock-Ausgänge funktionieren nur effektiv mit dCS DACs. Nicht-dCS-Besitzer, die einen ultrapräzisen externen Taktgeber ausprobieren möchten, sind daher mit dem MC10 besser bedient.”
Aurender ergänzt darüber hinaus: „Das Anschließen eines Takt-Signalausgangs vom MC10 kann die Leistung des ohnehin schon ultrageringen Jitter digitalen Audioausgangs erheblich verbessern. Sie werden deutliche Verbesserungen bei der Klangbühne und der klanglichen Genauigkeit/Realismus feststellen. Denken Sie an FOKUSSIERTE, perfekt definierte Bilder, Instrumente und Stimmen, die live klingen, und das völlige Verschwinden der Lautsprecher.“
Wunderbar, dann wird das Saugen im Wohnzimmer bei Musik in Zukunft viel einfacher.
Preis und Verfügbarkeit
Der Aurender AP20 wird ab dem vierten Quartal 2023 lieferbar sein und 23.900 Euro kosten.
Der Aurender MC10 soll ab September 2023 zu erhalten sein und 16.980 Euro kosten.
Mehr Informationen gibt’s hier: https://www.audio-components.de/
Die technischen Daten:
Aurender AP20 | |
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Technisches Konzept: | Streaming-Amp |
D/A-Wandler: | AKM 4497 Dual-Mono |
Endstufe und Leistung: | ; 2x 200 W an 8 Ohm, 2x 350 W an 4 Ohm, THD: 0,003 % |
Max. Samplingfreq. | |
Digitalanschlüsse: | |
Masterclock-Eingang: | |
Ausführung: | Silber |
Gewicht: | 26 kg |
Alle technischen Daten |
Aurender MC10 | |
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Technisches Konzept: | Masterclock |
Phasenrauschen (Rubidium): | |
Freq. Kurzzeitstabilität (Rubidium): | |
Phasenrauschen: | |
10MHz Haupttaktausgang: | |
Maße: | |
Eingangsspannung: | |
Gewicht: | 12.9 kg |
Alle technischen Daten |