Jörg Wähdel ist LowBeats Lesern in erster Linie als Entwickler und Chef der kleinen Lautsprecher-Manufaktur BETONart bekannt. BETONart – der Namen verrät es – versucht die klassischen Gehäuseresonanzen mit schierer Betonmasse zu minimieren. Nun aber hat Wähdel ein weiteres Ziel für Resonanz-Minimierung erkannt: nämlich die einzelnen Böden von USM Haller Regalen, die Teil einer HiFi-Anlage sind. Für diese Regale hat er nun sein BETONart AVP (Anti Vibrations Panel) entwickelt.
Zuerst ist man verwundert. Was hat BETONart mit USM Haller Regalen zu tun? Die Antwort ist relativ einfach. Wähdel verkauft seine highendigen Lautsprecher auch über den Design-Aspekt – die Schallwandler sehen einfach ziemlich klasse aus. Und in den oftmals hübsch gestalteten Wohnungen, in denen er seine Lautsprecher aufstellt, trifft er oft auf die bekannten Schweizer Regalsysteme. Und natürlich nutzen die Wohnungsbesitzer diese Regale auch, um ihre HiFi-Komponenten darin unterzubringen.

„Ganz schlechte Idee“ kommentiert Wähdel diesen Umstand. “Die einzelnen Böden vibrieren im Schallfeld so deutlich, dass die darauf stehenden HiFi-Komponenten zwangsweise klanglich beeinträchtigt werden. Und weil ich so oft aus diese Regalsysteme stoße und weil man richtig hören kann, um wie viel sie den Klang verschlechtern, habe ich mir was einfallen lassen.”

Seine Idee ist eigentlich genial. Der Besitzer muss sich kein audiophiles Rack kaufen, sondern kann jene Böden, auf denen HiFi-Komponenten stehen, modifizieren lassen. Dafür schickt der geneigte USM-Haller-Besitzer besagte Böden zu Wähdel, der diese in einem ausgeklügelten Prozess dämmt und verstärkt. Und das Schöne dabei: Man sieht anschließend nichts – jedenfalls nicht auf den ersten Blick.
Was also passiert? Wähdel trägt einen Sandwich aus vakuumverklebtem Korkgummi, Kautschuk und Aluminium auf. Dieser Materialmix sorgt für eine höchst effiziente Beruhigung der Böden. Gleichzeitig wird durch diese Dämmung/Versteifung die Stabilität der Böden um den Faktor 50 (!) erhöht. Weil das BETONart AVP Panel von unten auf den ursprünglichen Boden geklebt wird, bleibt die charakteristische USM Haller Optik erhalten

Bei LowBeats hatten wir noch keine Möglichkeit, die Modifikation anzuhören. Aber die Idee ist absolut schlüssig und richtig. So bekommt man die (eigentlich nur wenig audiophilen) USM Haller Systeme an den entscheidenden Stellen perfekt ruhiggestellt. Die AVP-Modifikation ist natürlich nicht kostenlos: zwischen 299 – 499 Euro kostet die aufwändige Behandlung – abhängig von der Größe des Bodens. Hier finden Sie alle Preise in der Übersicht. Der einzige Nachteil: Das AVP-Verfahren kann Wähdel nur in seiner Manufaktur durchführen; die zu behandelnden Böden müssen also alle ins württembergische Leimen geschickt werden. Aber das ist ja eine geringe Hürde.
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