Hätte ich die letzten Jahrzehnte einen Botschafter für die Idee des HiFi benennen sollen, meine Wahl hätte nur auf Ken Ishiwata fallen können. Der sympathische Japaner hat noch mit Saul Marantz zusammengearbeitet und blieb dann über 40 Jahre bei Marantz. Es war seine Vision, bei dem sich immer breiter aufstellenden HiFi- und AV-Spezialisten die Fahne des guten Tons hochzuhalten. Viele seine “KI”-Modifikation waren echte Highlights und sorgten dafür, dass Marantz in Europa ein sehr viel audiophileres Image hatte als im Rest der Welt.
Doch obwohl Ishiwata in erster Linie Marantz vertrat, so war ihm doch immer die Musik und ihre bestmögliche Wiedergabe noch wichtiger – über alle Markengrenzen hinweg. Das brachte ihm weltweit viele Sympathien ein. Aber er machte es seinem Gegenüber auch einfach: Seine vielen Jahre in Europa, sein Leben in Antwerpen prägten nicht nur seine geschmackvolle Garderobe , sondern auch ihn selbst. Ich habe beruflich viel mit Japanern zu tun. Die meisten sind auf ihre eigene, japanische Art sehr verschlossen. Ken Ishiwata hingegen hatte eine freundlich offene Art und einen fast schon europäischen, hintergründigen Humor.
Das öffnete ihm viele Türen. Nicht umsonst arbeitete Ishiwata in verschiedenen Projekten (wie zum Beispiel beim FinkTeam) mit und brachte hier seine große Expertise ein.
Doch dieses Wissen ist nun vergangen: Am 25. November starb Ishiwata. Die Lunge. Sie machte ihm schon länger zu schaffen, doch nun versagte sie ihren Dienst gänzlich. Ken Ishiwata wurde 72 Jahre alt. Nicht alt genug. Die HiFi-Welt hat ihren Botschafter verloren.
Meldung vom 17.05.2019:
Ken Ishiwata tritt zurück – Marantz ohne seinen Markenbotschafter