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Limitiertes Sondermodell Guinand HS 100 zum 100- Geburtstag von Helmut Sinn.
Helmut Sinn ist tot. Der Uhren-Unternehmer starb im Alter von 101 Jahren in Frankfurt am Main. Das Bild zeigt den Fliegeruhren-Pionier mit der allerersten Sinn-Uhr. Nach dem Krieg verkaufte Helmut Sinn einen Hund mit Augen als Zeiger an GIs als Souvenir aus dem besetzten Deutschland. Damit legte er den Grundstein für Flieger-Chronographen wie die Sinn 142 S, die es bis in den Weltraum schafften. (Foto: S. Schickedanz)

Fliegeruhren-Pionier Helmut Sinn im Alter von 101 Jahren gestorben

Am 14.02.2018 ist Helmut Sinn in Frankfurt/Main gestorben. Sein höchstes Ziel hat der am 3.9.1916 im Elsass geborene Unternehmer knapp verfehlt: Der Flieger, Fliegeruhren-Konstrukteur und Rallyefahrer verstarb im Alter von 101 Jahren. Eigentlich – so hatte er zuletzt öffentlich beim großen Event zu seinem 100. Geburtstag bekräftigt – wollte er 103 Jahre werden und damit seine Geschwister überholen. Doch auch so können wenige ein so langes, abwechslungsreiches und erfolgreiches Leben vorweisen.

Selbst mit über 100 Jahren dachte Helmut Sinn noch nicht daran, das Autofahren aufzugeben. Warum auch? Als er Mitte 90 war, absolvierte er noch anspruchsvolle Fahrertrainings mit schnellen Ausweichmanövern und nahm als Beifahrer an einer Oldtimer-Rallye teil.

Helmut Sinn: Bis ins hohe Alter aktiv

Auch unternehmerisch war Helmut Sinn bis kurz vor seinem 100. Geburtstag, der von Guinand mit dem ihm gewidmeten Sondermodell HS 100 gefeiert wurde (wir berichteten), noch aktiv. Den 1865 gegründeten Schweizer Uhrenhersteller hatte Sinn erst Mitte der 90er Jahre übernommen.

Zuvor hatte der damals fast 80-Jährige die von ihm nach dem zweiten Weltkrieg in Frankfurt am Main gegründete Firma Sinn Spezialuhren an den ehemaligen IWC-Ingenieur Lothar Schmidt verkauft, der sie erst kürzlich mit einem neuen Firmengebäude für über 100 Mitarbeiter zu nie geahnter Größe geführt hat. Auch von Guinand hatte sich Sinn kurz vor seinem 100. Geburtstag getrennt. Die weiterhin in Frankfurt ansässige Uhrenmarke wird mittlerweile von Matthias Klüh weitergeführt.

Nach einem erfüllten Leben ist Helmut Sinn gestorben ohne großes Leiden, es war nur eine kurze Krankheit. Er hinterlässt ein Lebenswerk, dem ein fester Platz in der Geschichte der Fliegeruhren ebenso wie in den Vitrinen internationaler Uhrensammler jetzt schon sicher ist. Dazu zählen Legenden wie der erste Automatik-Chronograph im Weltraum, die Sinn 142 S oder die Guinand WZU 5, eine Weltzeituhr für fünf unabhängige, von einem einzigen Werk des Kalibers HS 81 (Eigenmodifikation auf Basis Unitas 6497-1) angetriebene Zeitzonen.

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Guinand HS101 zum 101. Geburtstag von Helmut Sinn
Damit hat kaum jemand gerechnet: Die Guinand HS101 zum 101. Geburtstag von Helmut Sinn ist eine auf 11 Exemplare limitierte Taschenuhr. Der auf 100 Exemplare begrenzte Vorgänger HS100 – ein Vintage Fliegerchronograph – verkaufte sich nämlich im Nu (Foto: Guinand)
Limitiertes Sondermodell Guinand HS 100 zum 100- Geburtstag von Helmut Sinn.
Auf 100 Exemplare limitiert: Sondermodell Guinand HS100 zum 100. Geburtstag von Helmut Sinn (Foto: Guinand)

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Autor: Stefan Schickedanz

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