Wenn etwas wirklich im Trend ist, dann sind es Videos. Allein bei YouTube werden 300 Stunden Bewegtbild pro Minute hochgeladen. Im krassen Widerspruch dazu stehen die Verkaufszahlen von Camcordern, gerade mal einige hunderttausend gehen im Jahr über den Ladentisch. Ganz im Gegensatz zu Apples smartem Multifunktionstool iPhone, das allein im vierten Quartal 2017 rund 47 Millionen Abnehmer fand. Kein Wunder, denn ab dem iPhone 8 sind Videoaufnahmen in 4K und 60 fps (Bilder pro Sekunde) möglich. Tolle Sache, doch die Tonaufzeichnung hält mit der Bildqualität leider nicht Schritt. Apples Einschränkung für das iPhone sind zwar nicht so schön für den Anwender, aber gut für Menschen mit Ideen. Für Philip Sonnleitner und Thomas Wachauer vom StartUp „Mikme“ beispielsweise. Die Österreicher entwickelten ein externes Mikrofon, das Mikme Microphone, das via Bluetooth Kontakt zum iPhone herstellt und in bester Studioqualität für den richtigen Klang sorgt (siehe hier bei Youtube).
Per Crowdfunding versuchten die Wiener 2015, die nötigen 40.000 Dollar dafür zusammenzukratzen. Sie bekamen das Zehnfache: 400.000 US-Dollar. Damit ließ sich arbeiten und so konnten dieses Jahr die ersten 2.000 Exemplare an die Unterstützer ausgeliefert werden.
Das Mikme Microphone ist ein Stand-alone Gerät und etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel. Es beherbergt eine Ein-Zoll (2,54 cm) große Kondensatorkapsel mit goldbeschichteter Membran (Nierencharakteristik) und einen 16 GB großen, nicht erweiterbaren Speicher (siehe Foto). Aufgezeichnet wird mit 44.1 kHz, 48 kHz oder 96 kHz bei einer maximalen Auflösung von 24 Bit. Bei unkomprimiertem WAV sind bis zu 34 Stunden Aufzeichnung möglich, mit MP4 sind es sogar 370 Stunden. Der Akku muss nach 3,5 Stunden wieder geladen werden. Per Bluetooth verbindet sich das Mikme Microphone mit einer iOS App, in der sich verschiedenste Einstellmöglichkeiten befinden und mit welcher die Aufnahmen auch nachbearbeitet werden können.
Der Ton kann sich hören lassen, die Aufnahmequalität ist über jeden Zweifel erhaben, wie es die Film- und Klangbeispiele eindrucksvoll belegen. Praktisch, dass auch bei Kameraschwenks der Ton stets an der Quelle bleibt (siehe hier bei Youtube).
Die technischen Daten des Mikme Microphone:
- Aufnahme in Studioqualität (18 Hz – 22 kHz)
- Anschluss via Bluetooth per Mikme iOS App
- eingebauter 16 GB Speicher (bis zu 360 Stunden)
- Bis zu 3,5 Stunden durchgehende Aufzeichnung möglich
- Zeichnet im unkomprimierten WAV-Format auf (mp4 wahlweise möglich)
- 24 Bit/ bis zu 96 kHz Digital-/Analogwandler
- Nierenmikrofon
- Wandlerprinzip: Kondensator
- Rauschabstand: 78 dBA
- Gewicht: 162 Gramm
Das Mikme Microphone kostet 499 Euro und ist in Deutschland derzeit nur über die Website des Herstellers zu haben.
Weitere Informationen zum Microphone unter www.mikme.com
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