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Epos ES-28N
Die ES-28N ist das neue Flaggschiff von Epos. Zu sehen und zu hören erstmals auf der HIGH END 2024 (Foto: Epos)

Rechtzeitig zur HIGH END 24 fertig: die Standbox Epos ES-28N

Vor wenigen Jahren erwarb Karl-Heinz Fink die Marke Epos – früher ein Stern am britischen HiFi-Himmel. Und nach und nach füllt der bekannte Entwickler diese Marke wieder mit Leben – beziehungsweise mit Lautsprechern. Nach den beiden Kompaktboxen ES-14N und ES-7N bringt der Essener jetzt – rechtzeitig zur HIGH END 2024 – eine Standbox: die Epos ES-28N.

Was LowBeats Leser natürlich wissen: Fink ist in der Lautsprecher-Entwicklerszene eine große Nummer. Er entwickelt nicht nur Lautsprecher, sondern auch die Treiber allesamt selbst. Auch die von ihm konstruierten Gehäuse sind an Raffinesse kaum zu übertreffen. Das gilt natürlich auch für die ES-28N.

Die Besonderheiten der Epos ES-28N

Die eingebauten Treiber, zwei Bässe ein Mittel- und ein Hochtöner, basieren auf den Forschungsarbeiten, die Fink schon für die erste Epos, die ES-14N, machte. Er selbst sagt, die Auswahl der Treiber war daher recht einfach, die die Wahl des Gehäusekonzepts dagegen schwieriger. Fink: „Die Position des Hochtöners war klar – ein Meter in der Höhe. Und der Mitteltöner sollte darunter in einem separaten Gehäuse untergebracht werden.“

Epos ES-28N-Bass
Der aufgedoppelte Manget steigert die Richtwirkung des Magneten. Die Spule hat einen Durchmesser von 36 mm und ist 18 mm lang. Der Spulenkörper besteht aus nichtleitendem Epoxid-/Glasfasermaterial, um Wirbelströme zu vermeiden (Grafik: Epos)

Für die Tieftöner bestehen andere Anforderungen: Beide werden dicht beieinander im Gehäuse platziert, aber nicht zu hoch, damit die Bodenreflexion besser kontrolliert werden können. Dröhnfreie Wiedergabe ist eines der Steckenpferde von Fink. Er vertritt die Meinung, dass man klugerweise die Wiedergabekurve bereits im unteren Mitteltonbereich zu niedrigeren Frequenzen hin abfallen lässt. Fink: „Wir haben ziemlich viel gehört, um den richtigen Kompromiss zwischen einem schnellen, sauberen Bass und gleichzeitig genügend Substanz für alle Arten von Musik zu finden.“

Epos ES-28N Aufriss
Das Gehäuse der ES-28N ist leicht geneigt, um eine bessere zeitliche Ausrichtung der Treiber zu erreichen. Der Bassreflex-Port befindet sich auf der Unterseite – neudeutsch heißt das „Downfire“ (Zeichnung: Epos)

Das gesamte Gehäuse besteht aus einer Sandwich-Konstruktion: zwei MDF-Platten mit einer Schicht aus hochdämpfendem Leim dazwischen. Die Schallwand ist satte 50 mm stark und besteht aus zwei 10 mm dicken Sandwichplatten und einer dazwischenliegenden MDF-Platte (30 mm). Mittel- und Hochtöner haben ihre eigenen Gehäuse: in dem ungenutzten Hochton-Separee sitzt die Frequenzweiche, die so vor den Schallwellen der Tieftöner geschützt ist.

Epos ES-28N Frequenzgang
Die Frequenzgangkurve verläuft Fink-typisch extrem linear. Aber sie zeigt einen fallenden Charakter zu tiefen Frequenzen hin. Das soll für einen trockenen Bässe sorgen (Messung: Epos)

Preis & Verfügbarkeit

Die Epos ES-28N ist erstmals auf der HIGH END 2024 zu sehen und zu hören. Wie alle Vorführungen von Fink dürfte auch die Demo der neuen ES-28N ein Highlight der Messe sein. HIGH-END-Besucher finden den Meister und seinen neuen Lautsprecher Im Atrium 4, in Raum 121. Die ES-28N wird im 4. Quartal 2024 verfügbar sein und um 8.000 Euro (Paar) kosten.

Technische Daten

Epos ES-28N
Konzept:3-Wege Bassreflex
Bestückung:HT: 1 x 28 mm Alu-Keramik Kalotte, MT: 1 x 13,0 cm PP-Membran, TT: 2 x 18 cm
Übergangsfrequenzen:330/2.700 Hz
Wirkungsgrad (2,83/m):86 dB
Impedanz:6 Ohm
Bandbreite
30 – 25.000 Hz
Farben:
Halbmatt Weiß, halbmatt Schwarz, Jade grün
Abmessungen (H x B x T):105,0 x 25,0 x 36,0 cm
Gewicht:35,2 Kilo
Alle technischen Daten
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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.