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Backes & Müller BMLine 12im LowBeats Hörraum
Die BMLine 12 ist mit 18.000 Euro Paarpreis zwar das günstige Modell bei Backes & Müller macht aber ebenso viel Spaß wie die weitaus teureren Geschwister (Foto: H. Biermann)

Test Backes & Müller BMLine12: die letzte ihrer Art

Es ist sozusagen der Innbegriff einer Traditionsschmiede: Backes & Müller feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Die Saarbrücker sind ja seit jeher auf Aktiv-Lautsprecher abonniert. Zudem favorisieren sie schon seit geraumer Zeit eine Linienstrahler- (Zylinderwellen-) Abstrahlung. Und, was man mit leichtem Wehmut ebenfalls festhalten muss: leider nur noch Schallwandler im gehobenen Preisbereich. Aktuell haben die Saarbrücker lediglich ein Modell unter 20.000 Euro im Angebot. Und genau diese „kleine“ Backes & Müller BMLine 12 (Paarpreis: 18.000 Euro), die auch in anderen Punkten noch an das „alte“ B&M erinnert, hatte LowBeats nun für einige Wochen zum Test. Aber nicht allein. Zum Jubiläum hat Backes & Müller ein leckeres Limited-Edition-Bundle geschnürt: Mit der außergewöhnlichen BMIce 515-Vorstufe (8.000 Euro) kostet die BMLine 12 nun 20.000 Euro. Das ist immer noch ziemlich viel Geld. Aber irgendwie auch günstig…

Der BMCice 515 Front
Der noble BMIce 515 ist Teil des Paketpreises: eine konsequent highendig gemachte Vorstufe mit etlichen Vorzügen (Foto: Backes&Müller)

Es gibt so Dinge, von denen träumt man eine Ewigkeit und wenn man sie dann hat, wird man womöglich enttäuscht. Mit dem Peugeot 504 Cabriolet ging es mir so. Optisch ein Traum, aber leider im Alltag etwas untermotorisiert. Oder mit der Backes & Müller BM 12 aus dem Jahre 1980. Die Testzeitschriften (vor allem die Audio) überschlugen sich regelrecht, ob der extremen Mittelton-Präzision. Und ein gewisser Norbert Schäfer, seines Zeichens Phonogen-Chef, baute sogar ein hölzernes U um die wuchtige Standbox, in dem die BM 12 an Federn aufgehängt wurde – ein Traum. Mitte der 1990er hätte ich die Gelegenheit gehabt, ein Pärchen günstig zu erstehen. Aber schon nach kurzem Reinhören zerbarst dieser Herzenswunsch: Diese BM 12 aus den 1980er Jahren klang gerade in den Mitten so streng und zornig, dass ich damit nicht hätte hören wollen.

Die Besonderheiten der Backes & Müller BMLine 12

Die 12er gibt weiterhin. Anders natürlich und über all die Jahrzehnte liebevoll gereift. Sie hört jetzt auf den Namen BMLine 12 und noch immer wird alles an ihr per Hand in Saarbrücken hergestellt. Das gilt für die Technik, aber auch für die Gehäuseproduktion. Und vor allem für den Mitteltöner der BMLine 12, auf den die Saarbrücker besonders stolz sind. So stolz, dass man keine Bilder und nur nebulöse Infos zu dem guten Stück herausgeben will – aus Angst, die Mitbewerber bekämen zu tiefe Einblicke.

Backes & Müller BMLine 12 Mitteltöner
Der charakteristische Kalottenmitteltöner der BMLine 12 ist sehr viel komplexer als auf den ersten Blick zu erahnen. Er läuft im Bereich zwischen 400 – 1.200 Hertz (Foto: H. Biermann)

Dennoch wurde nach mehrfachem Nachfragen deutlich: Es handelt sich bei diesem Mitteltöner eigentlich um einen Konustreiber, der aber – für eine breitere Abstrahlung – eine Kalotte aufgeklebt bekommt. Und noch etwas war herauszuhören: Das gute Stück läuft nur von etwa 400 – 1.200 Hertz, also 1,5 Oktaven. Das ist sehr wenig. Da hätte man ja fast eine 2-Wege Konstruktion daraus machen können.

Hätte man nicht. B&M-Chef (und Chefentwickler) Johannes Siegler wollte bei der BMLine 12 eine recht breite Abstrahlung umsetzen. Und weil die drei übereinandersitzenden Bässe dieser Größe oberhalb 600 Hertz stark bündeln, kommt hier eben dieser spezielle Mitteltöner zum Zug, der die Abstrahlung in den unteren Mitten breiter macht.

Das ist – betrachtet man alle anderen Backes-Modelle – außergewöhnlich. Denn mit allen Lautsprechern ab Ordnungsnummer 15 und aufwärts versucht Siegler eine bewusst eingeengte Zylinderwellen-Abstrahlung zu erzeugen – um die (oft lästigen) Boden- und Deckenreflektionen stark einzuschränken und um den Schall in größeren Räumen weiter tragen zu können.

Backes & Müller BMLine 12 Horn
Der Hochton-Ringradiator kommt ohne Druckkammer aus. Das vorgesetzte Kugelwellenhorn steigert den Wirkungsgrad und begrenzt die Abstrahlung. Der Hochtöner spielt von 1.200 – 24.000 Hz (Foto: H. Biermann)

Wenn ich das jetzt mal umdeute, dann soll die BMLine 12 auch jene Musikfreunde abholen, die durchaus etwas näher an ihrem Lautsprecher sitzen wollen. Wir sprechen hier von etwa ab 3 Meter, vielleicht auch knapp darunter.

Backes & Müller BMLine 12 Bass
Einer der drei Bässe mit reißfester Carbon-Membran. Die Ausfräsung lässt die Stärke der leicht gebogenen MDF-Schallwand erahnen… (Foto: H. Biermann)

Beleuchten wir kurz die Dinge, die bei Backes & Müller obligatorisch sind. Da wäre zunächst die aktive Ansteuerung aller fünf Treiber, die konsequenterweise mit fünf Endstufen erfolgt. Das ist alles beste Transistor-AB-Technik nach alter Väter Sitte: 4 x 150 Watt für Tief- und Mitteltöner und für den Hochtöner immer noch satte 100 Watt. Alle Konustreiber der BMLine 12 sind dabei mit einer dyna­­mischen Auslenkungs­regelung (DMC™) gegengekoppelt. Sobald der Sensor signalisiert, dass die Membranen womöglich zu weit auslenken, wird blitzschnell gegengesteuert. Das sorgt für die hohe Präzision bei Bassimpulsen.

Backes & Müller BMLine 12 Elektronik
Ein Blick in die BMLine 12 zeigt einen durch und durch sauberen Aufbau und Elektronik, die einen Großteil der Lautsprecher-Rückseite einnimmt (Foto: H. Biermann)

Die B&M-Gegenkopplung funktioniert am besten in geschlossenen Gehäusen. Ergo ist auch das Gehäuse der BMLine 12 geschlossen und besonders stabil, denn im Inneren eines Bassgehäuses, bei dem der Tieftöner auch noch per Regelung womöglich zu großen Auslenkungen gezwungen wird, kann extrem hoch werden: Da darf dann nichts rappeln…

Backes & Müller BMLine 12 Sockel
Bei den meisten Lautsprechern mit zusätzlichem Sockel sitzt darüber ein Bassreflex-Ausgang. Bei der BMLine 12 ist er nur Zierde und lässt die Box etwas „leichter“ erscheinen (Foto: H. Biermann)

Worauf Backes besonders stolz ist, ist die schon lange bewährte Kombination aus präziser Membranregelung und Prozessor-kontrollierter Phasenrichtigkeit. „FIRTEC™ Technologie“ nennen die Saarbrücker diese Form der digitalen Filterung, die sowohl den Frequenzgang linearisieren wie auch die Zeitrichtigkeit der Wiedergabe perfektionieren will. Bei passiven Lautsprechern ist eine Verzögerung zwischen Tiefmittel- und Hochtonwiedergabe kaum zu vermeiden. Die BMline 12 soll dagegen über den gesamten Frequenzbereich von 30 Hertz bis über 20 Kilohertz absolut zeitrichtig spielen. So ein seltenes Versprechen lässt dem HiFi-Gourmet natürlich das Wasser im Munde zusammenlaufen…

Die Vorstufe BMIce 515

Wie bei vielen Aktivboxen mit eingebautem Prozessor werden auch bei der BMLine 12 alle eingehenden Signale digitalisiert – es sei denn, sie kommen (idealerweise) schon digital an. Und hier kommt die BMIce 515 ins Spiel. Obwohl sie auch analoge Ein- und Ausgänge anbietet, ist sie aus meiner Warte doch eher eine digitale Vorstufe. Auch in ihr werden alle eingehenden Analog-Signale digital gewandelt. Am besten geht es dann über ein AES/EBU-Kabel auf die aktiven Backes-Speaker, wo das Signal erst direkt vor den Endstufen wieder analogisiert wird.

Selbstverständlich hat die Backes-Vorstufe auch einen exzellenten DA-Wandler: Den Burr-Brown Sigma-Delta-Wandler gibt hier es in doppelter Ausführung – je einen pro Kanal. So kann die BMIce 515 auch analoge Signale ausgeben, funktioniert also auch mit klassischen Endstufen bestens. Ich hatte die Vorstufen der 500er Serie schon früher öfter mal im Test und war immer schon erstaunt über ihre ungewöhnliche Neutralität – auch im analogen Signalweg.

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BMIce 515 Front
Von vorn kann man die einzelnen Versionen der 500er Vorstufe nicht unterscheiden. Es gibt die BMIce 500 als 515 (ohne Phono) und als 525 mit Phono. Allen gemein ist die exzellente Verarbeitung und die aufwändige, digitale Lautstärkeregelung, die hoch präzise und ohne Auflösungsverluste den Pegel anpasst (Foto: Backes&Müller)
BMIce 515 Rückseite
Die BMIce 515 ist vor allem für die Kombination mit den eigenen Lautsprechern ausgestattet: man nutzt dafür idealerweise die AES/EBU-Digitalausgänge. Des weiteren stehen an Digitaleingängen zwei optische, zwei coaxiale, ein AES/EBU und ein USB zur Verfügung. Analoge Eingänge sind mit 1 x RCA und 1 x XLR nur dezent vertreten (Foto: Backes&Müller)
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Ist man allerdings schon digital (sei es per Streaming oder per CD), funktioniert die BMIce 515 wie ein „neutraler Draht“. Das ist dann ziemlich dicht an der Perfektion. Und was die BMIce 515 zusätzlich sexy macht: Man kann jeden Eingang im Frequenzgang entzerren. Das wird dann vor allem in Verbindung mit Radio und Phono interessant. Hier die relevanten Rahmendaten der Vorstufe noch einmal in der Übersicht:

Technische Daten

Backes & Müller BMIce 515
Konzept:DAC-Vorstufe
Bestückung:2 x 24 Bit / 192 KHz Sigma-Delta-Wandler (Burr-Brown), Mono-Mode
Digital-Eingänge:2 x optisch, 2 x Koax, 1 x AES/EBU, 1 x USB, aptX-HD-Bluetooth
Analog-Eingänge1 x RCA, 1 x XLR
Ausgänge:Analog: 1 x RCA, 1 x XLR, digital 2 x XLR-AES3
Abmessungen (B x H x T):44,0 x 8,0 x 26,0 cm
Gewicht:
8,9 Kilogramm
Alle technischen Daten

Praxis

Das Thema Entzerrung/Anpassung ist natürlich auch bei der BMLine 12 ein elementares. An der Box selbst kann man nichts einstellen, dafür braucht man den Backes-Controller, der in genau gleicher Form auch für die Modelle von KSDigital (wie zum Beispiel die KSD C100) eingesetzt wird. Für alle, die sich wundern: Das HiFi-Urgestein Backes & Müller und der Studio-Profi KSDigital sitzen unter einem Dach. So profitiert die HiFi-Box von Erkenntnissen aus dem Studiobereich und umgekehrt.

Backes & Müller BMLine 12 RC
Über den Backes-Controller kann man die BMLIne 12 feinfühlig an die Umgebung und an den Hörgeschmack anpassen. Der Kontakt zu den Lautsprechern geschieht per Ethernet-Kabel (Foto: H. Biermann)

Der Controller sitzt in einem hübschen Kunststein-Gehäuse und ermöglicht den Einsatz von sechs Equalizern: Einsatzfrequenz und Güte sind frei wählbar, Verstärkung oder Absenkung sind bis zu bis zu 12 Dezibel machbar. Mehr ist auch nicht sinnvoll.

Nachdem wir eine sinnvolle Position für die BMLine 12 gefunden hatten, ging es ans Feintunen. Im „Werkszustand“ waren die Bässe sehr kräftig und der Mittenbereich – da erinnerte die aktuelle 12er ein bisschen an die alte von 1980 – vergleichsweise kernig und kantig. In diesem Zustand haben wir sie auch gemessen:

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LowBeats Pegelmessung BMLine 12@85dB
Beim der klassischen Wohnzimmerpegel-Messung bei 85 dB zeigen sich keinerlei Verzerrungs-Artefakte (Messung: J. Schröder)
LowBeats Pegelmessung BMLine 12 @99dB
Bei höheren Pegeln steigen die Verzerrungen vor allem im Bass und im Hochton (Messung: J. Schröder)
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Als (Dauer-) Maximalpegel ermittelten wir 99 Dezibel. Das ist schon eine ganze Menge. Allerdings hatte die BMLine 12 – wie oben schon angedeutet – in der Grundeinstellung sehr viel Bass und war zudem auf unter 30 Hertz entzerrt. Das musste selbst in unserem 70 qm großen Hörraum nicht sein. Per Controller linearisierten wir den Bass um 60 Hertz und ließen ihn unter 40 Hertz mit 6 dB sanft auslaufen. Dadurch klang der Tiefton nicht nur sehr viel trockener und präziser (so wie ich es mag), auch der Maximalpegel stieg noch einmal deutlich. Denn durch diesen Eingriff ersparten wir den drei 18er Bässen die schweißtreibende Tiefsttonarbeit, die – bei entsprechender Einstellung – wegen der Membran-Gegenkopplung ja auch unerbittlich gefordert wird.

Backes & Müller BMLine 12 RC
Das Setzen der Filter ist simpel: Über den Controller bestimmt man die Frequenz, die Güte, also wie schmalbandig oder wie breit der Filter wirken soll, als auch die Stärke (Foto: H. Biermann)

Mir aber gefiel es mit weniger Bass deutlich besser. Mit einem weiteren Filtern zähmten wir anschließend die etwas zu kernigen Mitten. Da musste nicht viel gemacht werden: ein EQ mit niedriger Güte bei etwa 2 KHz, der den Pegel in diesem Bereich um bis zu 1,5 dB senkt, machte die „zornige“ BMLine 12 insgesamt feiner und sehr viel versöhnlicher. So versöhnlich, dass damit das Musikhören zum lustvolles Erlebnis wurde.

Hörtest

Eines vorweg: Wir sind hier bei Backes & Müller. Die Lautsprecher aus diesem Hause spielen seit jeher ausgesprochen lebendig-präzise auf den Punkt. Wer Schmuseboxen für Kuschelrock haben möchte, der ist hier nicht richtig – auch wenn man mit dem Controller so eine Art Sound sicherlich einstellen könnte. Aber dann würde man den Charakter des Lautsprechers komplett verändern – was Unfug wäre.

Nein: Dieser Lautsprecher lebt von seiner Lebendigkeit, von seiner hohen Fein- wie Grob-Dynamik, von dieser unglaublichem Präzision, die mit jeden Schlag auf die Snare die Frage aufkommen lässt, wann man eigentlich das letzte Mal auf einem Live-Konzert gewesen ist – einfach, weil die Backes so authentisch klingt. Hier spielt sicherlich die Phasen-lineare Filtertechnik all ihre Vorteile aus. Bei vielen Passiv-Lautsprechern hat Vieles, was hier mit feinstem Stift eindeutig und konturiert-scharf gezeichnet ist, weiche Grauzonen. Aber Unschärfen sind nicht die Welt der Backes.

Backes & Müller BMLine 12 im LowBearts Hörraum
Die BMLine 12 im Hörraum. Von der Aufstellung her ist sie wegen der weitreichenden Einstellungsmöglichkeiten problemlos (Foto: H. Biermann)

MiG-Music hat kürzlich ein von Radio Bremen vor 40 Jahren aufgezeichnetes Konzert veröffentlicht: Als Verneigung vor dem bereits 2011 verstorbenen Gil Scott-Heron ließen sie ein Konzert aus der Bremer Schauburg remastern. Und als ich die Rezensions-CD in die Hände bekam, fiel mir auf, dass ich selbst bei diesem Konzert am 18. April 1983 dabei war. Das Leben hat doch immer noch Überraschungen parat…

Unter audiophilen Gesichtspunkten hat die Aufnahme sicherlich Schwächen; beispielsweise zerrt lange Zeit ein Monitor. Macht nix. Dieses Konzert ist einfach nur grandios: so lebendig, so mitreißend. Und die Backes ist das perfekte Wiedergabe-Instrument für solche Momente. Sie stellte den Sänger und sein Piano absolut glaubwürdig-plastisch auf die Bühne, deren Abmessungen man recht genau erahnen kann. Und die Stimme Scott-Herons zelebrierte die Backes so wunderbar charakterstark, wie sie nun einmal war: knarzig und selbst beim Scherzen immer noch irgendwie anklagend.

Irgendwann setzen Bläser ein und man erschrickt förmlich, mit welchem Druck und welcher Dynamik die Band (Name: Amnesia Express) hier zu Werke ging. Selbst über unsere Referenz-Anlage mit Canor-Elektronik und FinkTeam Borg hatte die Aufnahmen lange nicht diesen Drive wie mit der Backes.

Gil Scott Heron "Legend In His Own Mind" Cover
Das Konzert in der Schauburg ist ein echter Schatz. Gut dass MiG-Music ihn jetzt noch einmal wiederentdeckt hat (Cover: JPC)

Schon nach wenigen Takten hatte mich die BMLine 12 interessiert, nach einer Stunde des Konzerts war ich gefangen von der impulsiven Präzision. Aber regelrecht begeistert war ich, als der Applaus ertönte. So etwas hatte ich überhaupt noch nicht gehört. Die Aufnahme ist sehr direkt und bindet das Publikum so stark ein, dass man fast meinen könnte, mindestens ein Mikro hätte auch im Publikum gestanden. Was die BMLine 12 daraus machte, war schlicht spektakulär: Sie setze mich nämlich direkt ins Publikum mit all den facettenreichen Klatschgeräuschen um mich herum: lebendig, absolut authentisch. Gänsehaut. Wie damals.

Fazit Backes & Müller BMLine 12

Wie heißt es so schön im B&M-Katalog: „Die BMLine 12 knüpft an die ruhmvolle Geschichte des Klassikers der Achtziger und Neunziger Jahre des letzten Jahrtausends an.“ Das ist richtig. Diese Standbox erinnert sowohl vom Charakter (sehr geradeaus) als auch von ihrer Machart (klassische 3-Wege-Box) her deutlich stärker an die großen Modelle der 1970er und 1980er Jahre als ihre größeren Modellgeschwister mit Linienstrahler-Charakteristik. Sie ist deshalb tatsächlich so etwas wie die Letzte ihrer Art – was aber ihrer Faszination keinen Abbruch tut: so herrlich präzise Hochgeschwindigkeits-Dynamikmaschinen sind selten.

Die BMLine 12 schlägt zwar eine Brücke zu den früheren Tagen, hat ja aber auch die neuesten technischen B&M-Errungenschaften eingebaut. Sie ist derzeit (und wohl noch für längere Zeit) die mit Abstand günstigste Möglichkeit, an diese Form der Gegenkopplung und Phasen-Linearität zu kommen. Dass Backes jetzt in einer Limited Edition auch noch die überzeugende BMIce-Vorstufe zum sehr fairen Bundle-Preis dazu gibt, ist zumindest für jene Musikfreunde zusätzlich sexy, die noch keine Vorstufe haben oder beim Erwerb einer so hochklassigen Box wie der BMLine 12 eh über eine neue Vorstufe nachgedacht hätten.

Backes & Müller BMLINE 12
2023/08
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Extrem griffiges, präzis-feines, dynamisches Klangbild
Hochstabile Räumlichkeit
Weitreichende EQ-Anpassungen möglich
Gute Verarbeitung

Vertrieb:
Backes & Müller GmbH
Altenkesseler Str. 17/D1
66115 Saarbrücken
www.backesmüller.de

Paarpreis (Hersteller-Empfehlung):
Backes & Müller BMLine 12: 18.000 Euro
Backes & Müller BMLine 12 mit BMIce 515: 20.000 Euro

Technische Daten

Backes & Müller BMLine 12
Konzept: 3-Wege Aktiv-Standbox, geschlossen, entzerrt
Bestückung:HT: 1 x Ringradiator mit Alu-Waveguide, MT: 1 x Kalotte, TT: 3 x 18 cm mit Carbonmembran
Leistung:4 x 150 Watt, 1 x 100 Watt
Max.-Pegel (dauer / kurzfristig):99 / 111 dB
Besonderheiten:B&M-FIRTEC-Signalprocessing, optional B&M-PPG verfügbar
Abmessungen (B x H x T):28,0 cm x 130,0 cm x 40,0 cm
Gewicht:
32,0 Kilogramm
Alle technischen Daten
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Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.